Ein neues Haus braucht Hilfskräfte

  • Die Bauarbeiten an der Casa Helvetia näherten sich ihrem Ende und langsam deutete sich an, dass der grobe Termin der Fertigstellung eingehalten werden konnte. Daher machte sich Curio gemeinsam mit Alpina und Acanthos auf den Weg zum Sklavenmarkt, um für das neue Haus Haussklaven zu suchen. Jüngst hatten die Sklavenhändler damit geprahlt, dass am heutigen Tage eine große Fuhre neues "Materials" ankäme, sodass die Auswahl recht groß war. Curio hielt sich aber erstmal im Hintergrund und beobachtete die Menschen auf den aufgestellten Podesten aus der Ferne. Die Händler priesen ihre "Ware" mit lauter Stimme und in den buntesten Farben an und immer wieder sah Curio, wie sie Angebote annahmen, Hände schüttelten und die Menschen an ihre neuen Besitzer übergaben. Von dem alten Villicus des Landgut seines Vaters hatte er gelernt, dass man sich das Angebot erstmal in seiner Gänze anschauen solle, bevor er sich einem bestimmten Stad zuwandte und in Verhandlungen mit dem Händler einstieg. So erhielt man einen ersten Eindruck und konnte auch bereits mögliche geeignete Sklaven aus der Ferne beobachten, ohne dass sofort ein gesteigertes Interesse für die Händler sichtbar war.


    Hinzukam heute, dass er auch eine gewisse Verantwortung für die hochschwangere Alpina hatte, die stets von ihm und Acanthos flankiert wurde, und sich mit ihr nicht unbedingt direkt in die engen Menschentrauben vor den Podesten zwängen wollte. Aus der Ferne konnten sie nun nach geeigneten Kandidaten suchen. Curio war vor allem auf der Suche nach einem stämmigen Ianitor und einer Haushaltshilfe, während Alpina Ersatz für den getöten Leonides suchte. Soweit Curio wusste, ging es ihr aber vor allem, um eine mögliche Kinderfrau für das Kind, dass bald das Licht der Welt erblicken würde. Irgendwann wandte er sich der jungen Frau zu.


    Hast du schon jemanden entdeckt, die in Frage kommt?


    fragte er mit interessiertem Blick. Er jedenfalls hatte bereits eine Handvoll Kandidaten entdeckt, denen er sich gleich näher zuwenden würde.

  • Alpina hatte noch nie selbst einen Sklaven gekauft. Sie kam aus einem Haushalt, in dem es keine Sklaven gegeben hatte. Ihre Mutter hatte mit Hilfe der beiden Töchter den Haushalt selbst versorgt und Leonides war Alpina von Corvinus geschenkt worden - als Gegenleistung für den Mandragorawein, der schlußendlich zu ihrer Schwangerschaft geführt hatte. Also war sie ein wenig unsicher, wie der Kauf einer Sklavin vonstatten gehen würde.


    Sie suchte nach einer Sklavin, die sich um ihr Kind kümmern würde, wenn sie arbeiten musste. Alpina hatte durchaus vor, selbst zu stillen, die Frau musste also keine Amme sein, aber ihr den Rücken frei halten, wenn sie in der Taberna Medica gebraucht wurde oder zu Entbindungen gerufen wurde. Nebenbei sollte sie natürlich auch den Haushalt von Corvinus und ihr versorgen, denn nach Leonides Tod würde Alpina deutlich mehr im Laden stehen müssen.


    Zwar wölbte sich ihr Bauch inzwischen schon sichtbar, doch noch fühlte sich Alpina fit und beweglich. Sie konnte noch zügig gehen, war aber dennoch dankbar, das Curio und Acanthos sie flankierten. Einen Ellbogenstoß in den Bauch galt es in jedem Fall zu vermeiden.
    Sie flanierten an den Podesten mit den Sklaven vorbei und Alpina musterte die "Ware Mensch". Als Curio sie dann fragte, ob sie bereits eine geeignete Kandidatin gefunden habe, erwiderte sie:


    "Hm. Nicht so einfach, denn ich sehe ihnen ja nicht an, ob sie mit Kindern Erfahrung haben. Da werden wir wohl fragen müssen. Aber die Frau dort, ist zumindest nicht mehr zu jung. Sie könnte über die passenden Kenntnisse verfügen. Sollen wir nachfragen?"
    Alpina wies dezent auf eine dralle Frau mit kastanienfarbenem Haar.


  • Nur zu, nur zu.


    ermunterte Curio Alpina, die Händler einfach mal anzusprechen. Sicherlich könnte sie auch die Sklaven selbst ansprechen - und wenn diese die römische Sprache verstanden und sprechen konnten, würden sie auch antworten - doch schaltete sich erfahrungsgemäß immer schnell der entsprechende Besitzer und Händler ein, um die Vorteile der entsprechenden Person hervorzuheben. Da sie sich nicht trennen konnten, würden sie wohl jetzt erstmal nach einer Sklavin für Alpina suchen und sich dann jenen zuwenden, die Curio für die Casa anschaffen wollte.


    So blieben sie also vor dem entsprechenden Podest stehen und besahen sich die Frau, auf die Alpina gedeutet hatte.

  • Von Curio aufgemuntert, sprach Alpina die Frau an.


    "Salve. Sprichst du Latein? Kannst du mich verstehen? Ich suche eine Kinderfrau, keine Stillamme, aber eine Frau, die sich um den Nachwuchs, den ich erwarte und um meinen Haushalt kümmern kann. Hast du Erfahrung mit Kindern?"


    Die Frau, die etwas missmutig und abweisend drein geschaut hatte, schien aufzumerken. Sie richtete sich auf und nickte.
    "Mein Name ist Frieda", sagte sie mit deutlichem germanischen Akzent, aber gut verständlich. "Jawohl, ich verstehe dich und sprechen kann ich auch."
    Mit dem rasselnden Gersäusch der Ketten, die ihre Handgelenke hielten, verschränkte sie die massigen Arme unter der Brust. Sie wirkte resolut.
    "Kinder? Ich habe selbst drei geboren. Alle drei leben nicht mehr. Die Tochter starb an Durchfall, die Söhne in der Schlacht gegen die Römer. Sie waren noch nicht einmal richtige Männer."
    Sie spuckte auf den Boden vor sich.


    Alpina bemerkte den unverhohlenen Groll der Frau und konnte ihn ihr nicht verdenken. Was würde sie davon halten im Haushalt eines Decurios dienen zu müssen, den sie vermutlich für den Tod ihrer Söhne verantwortlich machte? Ratlos wandte sich Alpina an Curio.
    "Was meinst du, Curio. Kann ich ihr mein Kind anvertrauen oder könnte sie ihm gefährlich werden, wenn sie einen solchen Groll gegen die Römer hegt?"

  • Ruhig hörte sich Curio die Ausführungen der Germanin an. Kurz zuckte es in seinem Gesicht, als sie berichtete, dass ihre Söhne in der Schlacht gegen Römer gestorben waren. Kritisch wandte er sich Alpina zu und zuckte die Schultern.


    Hmm... Ich weiß nicht... Eher nicht.


    antwortete er in ihre Richtung, blickte dann aber wieder zu der Germanin. Lange ließ er seinen Blick auf ihr ruhen. Hier in der Stadt lebten so viele aktive und ehemalige Soldaten, dass es ohnehin wahrscheinlich war, dass sie letztlich in einem solchen Haushalt arbeiten musste. Ob man ihr aber gleich das Kind eines Soldaten anvertrauten sollte... Curio war skeptisch.


    Was sagt dir dein Bauchgefühl?


    Erst als er es ausgesprochen hatte, wurde er sich des doppeldeutigen Sinns des Satzes bewusst. Einerseits war er davon überzeugt, dass grade die trivialen Sachen, wie zum Beispiel ein plötzliches Gefühl für oder wider einer Entscheidung letztlich kleine göttliche Zeichen waren. Und wer wusste schon, ob Iuno vielleicht mehr in der Sklavin sah, als eine desillusionierte, römerhassende Germanenmatrone?

  • Alpina ließ Curios Worte auf sich wirken. Was sagte ihr Bauchgefühl? Was sagte das kleine Wesen unter ihrem Herzen zu der Vorstellung, von dieser Frau gepfelgt zu werden?
    Tatsächlich spürte sie in diesem Moment eine deutliche Bewegung in ihrem Bauch. Hatte sie sich das nur eingebildet oder hatte ihr Spross tatsächlich mitreden wollen, bei der Entscheidung? Trat er oder sie von innen, um sie zu warnen?
    Sie beschloss die Frau direkt darauf anzusprechen und dann endgültig zu entscheiden.


    "Ich bin die Frau eines römischen Soldaten. Eines Decurio um genau zu sein. Du würdest also das Kind eines Mannes aufziehen, der indirekt womöglich für den Tod deiner Söhne verantwortlich war. Kannst du dir das vorstellen?"


    Das Gesicht der Frau wirkte wie versteinert. Sie antwortete nicht.


    Also wandte sich Alpina einer anderen Frau zu, die deutlich jünger war.



    "Was ist mit dir? Wie heißt du und wo kommst du her? Du hast gehört, ich suche eine Kinderfrau."


    "Ich komme aus Gallien", sagte die Frau selbstbewusst. "und mein Name ist Neman. Ich bin als Sklavin geboren und habe schon früh Aufgaben in der Familie meines Herrn und meiner Herrin übernommen. Dazu gehörte auch das Aufpassen auf die Kinder."


    Alpinas Gesichtszüge entspannten sich. Das klang allerdings wesentlich besser. Sie sah zu Curio hinüber, um seine Meinung einzuholen.

  • Offenbar hatte Alpina tatsächlich ein Bauchgefühl, ob nun von Iuno oder dem kleinen Helvetier hervorgerufen war dabei erstmal zweitrangig, und formulierte nun nochmal klar und deutlich das, was die Befürchtungen der beiden befeuerte. Die Reaktion Friedas sprach danach Bände. Ihr Gesicht versteinerte sich und hätte sie keine Ketten um die Arme, wäre sie wohl auf die drei Käufer losgegangen. Es bestätigte sich also, denn hinterher hätte sie womöglich noch tatsächliche Hassgefühle entwickelt und dem Kind etwas angetan und das galt es ja eben unter allen Umständen zu verhindern.


    Auch Alpina hatte die Reaktion wahrgenommen - was auch keine große Kunst gewesen war - und wandte sich dann auch gleich der nächsten Frau zu, die etwas jünger war, als die erste. Erneut sprach sie die Frau direkt an, die sich als Gallierin mit dem Namen Neman vorstellte. Curio mochte sofort ihre ruhige, aber selbstbewusste Art. Offenbar wusste sie genau, was sie leisten konnte und wollte und machte keine Umschweife. Dass sie bereits in der Sklaverei geboren war, war zu unglücklich, stellte aber sicher, dass sie sich ihrer Stellung im Haushalt bewusst sein würde. Es sollte nicht zu ihren Ungunsten sein, denn der Haushalt der Helvetier wäre ja ohnehin kein Haushalt unterdrückender Sklavenbesitzer, sondern nahm die Sklaven - so wie bei Leonides und Acanthos - quasi in die Familie auf.


    Ich glaube, sie eignet sich sehr gut...


    Und kaum, dass er diese Worte ausgesprochen hatte, eilte auch schon der Verkäufer herbei. Das Geldsäckchen, das er grade eingenommen hatte, ließ er in seiner Tunika verschwinden und kam auf Curio und Alpina zu. Natürlich erkannte er die beiden sofort.


    Sieh an, sieh an. Der Magister Vici und die Kräuterfrau.


    sagte er mit ausgesuchter Höflichkeit, denn natürlich wusste auch er mittlerweile, dass die beiden nichts miteinander verband, als die Beziehung zwischen Alpina und seinem Bruder.


    Ein wirklich schönes Objekt habt ihr euch da ausgesucht. Bereits in Sklaverei geboren, weiß sie, wo ihr Platz ist. Sie gehorcht, ist loyal und kann sowohl im Haushalt, als auch bei der Landarbeit eingesetzt werden. Ich nehme aber an, es geht um die neue Casa? Dafür ist sie natürlich perfekt: Sie kann kochen, sticken und putzen. Und wenn sie dir gefällt, ab dem dritten Sklaven gibts einen Rabatt oben drauf!


    Curio blickte den Mann ebenso freundlich an, auch wenn er bei dem Wort "Objekt" kurz die Augen schließen musste. Jedenfalls wandte er sich dem Händler zu.


    Na ja, wir sprechen jetzt erstmal von dieser Frau hier. Wie viel möchtest du für sie haben?


    Der Händler nannte einen Preis, der natürlich aufgrund des großen Interesses erstmal viel zu hoch angesetzt war. Curio gab ein langgezogenes Hmmmm von sich, blickte die Frau nochmal an und schaute sich dann die übrigen Sklaven an, die noch an seinem Podest standen. Ein weiterer Sklave, ein muskulöser und bedrohlich aussehender Mann war ihm vorhin noch ins Auge gefallen. Und so ließ er seinen Blick weiterwandern, bis er ihn letztlich entdeckt hatte.



    Curio legte Alpina kurz die Hand auf den Unterarm, zwinkerte ihr, für den Händler nicht sichtbar, zu und drehte sich dann ruckartig von der potentiellen Kinderfrau weg und trat mit gezielten Schritt auf den männlichen Sklaven zu.


    Was ist mit dem hier?


    fragte Curio aus dem nichts und der Händler wirkte aufgrund des plötzlichen Schwerpunktwechsels etwas überrumpelt.


    Also... ja... ein Brite, beste Ware. Stark und geschickt. Eignet sich als Leibwächter, Türwächter...


    Keine Details... 1. Spricht er unsere Sprache? 2. Wie viel?


    Curio wirkte ein bisschen ungehalten und dem Händler blieb wohl nichts anderes übrig, als davon ausgehen zu müssen, dass der letzte deutlich überhöhte Preis damit zu tun hatte. So ging er hier nun etwas runter, womit Curio eigentlich zufrieden sein könnte. Auch bestätigte der Sklave, dass er die lateinische Sprache beherrschte, indem er auf die erste Frage mit einem feindseligen


    Natürlich verstehe ich dich, Römer...


    Zufrieden nickte Curio, doch irgendwas ließ ihn zögern. Da war etwas... Ein Blick, eine Handbewegung. War es der Mann selbst, oder jemand neben ihm. Curio trat einen Schritt zurück und blickte in das Gesicht einer jungen Frau, die unmittelbar neben dem Briten stand. Sie war etwas jünger als der Mann. Stirnrunzelnd beobachtete er die Frau, die den Blick zum Boden wandte. Und da war es wieder, dieses Gefühl, das noch dadurch untermauert wurde, dass der Blick des Briten grimmiger wurde, je länger Curio die junge Frau betrachtete und ihre Augen immer wieder zu ihm hinüberwanderten, ohne dass sie den Kopf bewegte.


  • Der Sklavenhändler erkannte den Magister Vici und die Kräuterfrau und pries sofort seine Ware in den höchsten Tönen an. Alpina hörte zu. Nun, das klang alles vielversprechend. Curio übernahm das Verhandeln. Erschrocken sog Alpina die Luft ein, als der Händler den Preis nannte. So viel hatte sie nicht ausgeben wollen. Aber Curio zuckte nicht mit den Wimpern. Er wusste, dass er den Händler würde drücken können, wenn er mehr als einen Sklaven kaufte und Alpina wusste ja, dass er das vorhatte.


    Der grobschlächtige Mann, auf den seine Wahl fiel, wirkte angsteinflößend. Doch das war ja gerade Sinn und Zweck. Curio suchte einen Ianator für die Casa Helvetia. Wie sich herausstellte, war er Brite und sprach das Lateinische ausreichend gut. Sein grimmiger Blick und die Art wie er sich schützend vor die Frau stellte, die neben ihm auf dem Podest stand, ließ vermuten, dass die beiden etwas mehr verband als die Ketten des Sklavenhändlers. Alpina zupfte Curio vorsichtig an der Toga.


    "Hast du gesehen? Die beiden scheinen sich zu mögen. Er versucht sie zu beschützen. Frag doch auch nach ihr. Vielleicht kannst du zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Du suchst doch ohnehin eine Haushaltssklavin. Wenn er sie mag, dann wird er dir dankbar sein, wenn du sie mit ihm zusammenkaufst. Ich fände das eine gute Lösung."

  • Ja, das ist mir auch aufgefallen.


    flüsterte Curio Alpina zu, nachdem sie ihm an der Toga gezupft und auf die beiden aufmerksam gemacht hatte. Tatsächlich war es genau das, was ihm aufgefallen war. Seitdem er mit Silvana zusammen war, schienen seine Sinne grade für diese kleinen Gesten und Blicke besonders geschärft, denn nur so konnte er mit der jungen Duccia auch kleine Liebesbeweise austauschen. Daher war es ihm auch hier aufgefallen, auch wenn er nicht sofort wusste, was ihm aufgefallen war. Bei Silvana war es ja so, dass er sie eigentlich immer genau im Blick hatte, hier waren es aber Dinge, die er nur aus dem Augenwinkel wahrgenommen aber fast instinktiv richtig gedeutet hatte.


    Ruhig wandte er sich dem Händler zu.


    Ab dem dritten Sklaven gibt es einen Rabatt, richtig?


    fragte Curio nochmal explizit nach, der Händler nickte und noch bevor dieser irgendwas erwidern konnte, unterbrach ihn Curio auch sofort.


    Sehr gut. Dann nehme ich die Gallierin, den Briten hier und die junge Frau neben ihm.


    Der Händler nannte erneut einen Preis, der durch den Rabatt und das bereits günstige Angebot für den Briten letztlich auf einen annehmbaren Preis hinauslief. So hielt Curio dem Händler die Hand hin, die dieser auch gleich ergriff und schon war das Geschäft abgeschlossen. Sofort trat auch Acanthos vor, zückte eine Geldbörse zählte die Aurei ab, die es zu bezahlen galt und reichte sie dem Händler. Der ließ die Münzen schnell in seine Tunika gleiten und gab seinem Angestellten ein Zeichen, die drei gekauften Sklaven von ihren Ketten zu befreien.


    Curios Blick wanderte derweil zu Alpina hinüber. Zwei der gekauften Sklaven würden ja vor allem für sie oder besser mit ihr arbeiten, während der große Brite für alle tätig wäre. So interessierte ihn, ob sie mit ihrem Kauf zufrieden war. Acanthos jedenfalls schien glücklich, endlich nicht mehr als Ianitor arbeiten zu müssen und wohl auch bald eine herausgehobenere Stellung innerhalb der Casa einnehmen zu können.

  • Also war Curio auch aufgefallen, dass die beiden Sklaven mehr als nur die Kette verband. Und er schlug gleich zu. Er handelte auch nicht mehr, als der Händler einen Rabatt berechnet hatte. Alpina sah zu wie Curio zahlte. Sie würde ihren Anteil daran später begleichen.


    "Ich glaube, wir haben eine gute Wahl getroffen. Es wird sich zwar erst zeigen müssen, doch ich habe ein gutes Gefühl."


    An Acanthos Blick konnte sie erkennen, dass er es auch so empfand und selbst Curio wirkte zufrieden.

    "Wir werden sie gleich mitnehmen, nicht wahr?", fragte Alpina, die derweil ein wenig grübelte, wo sie die drei unterbringen sollte. Außer Leonides Kammer war nur noch eine weitere frei. Also mussten entweder beide Frauen eine Kammer teilen oder das Pärchen, so es eines war, zusammenziehen.
    "Wir sollten unbedingt klären, ob die zwei wirklich ein Paar sind, bevor wir die Unterbringung klären...", gab sie Curio gegenüber zu bedenken.

  • Ja, wir nehmen sie direkt mit.


    antwortete Curio. Er war wirklich zufrieden, denn er hätte nicht gedacht, dass sie gleich zwei sehr geeignete Kandidaten finden würden, eine als Kinderfrau für Alpina und der noch etwas aufsässige Brite, und zugleich auch direkt mit einem fairen Rabatt eine dritte Sklavin dazu kaufen konnten, die zwar noch irgendwie eine Katze im Sack war, aber vielleicht den Briten ein bisschen weniger aufsässig machen konnte. Während der Mitarbeiter des Händlers die Ketten löste und den Mann sowie die beiden Frauen zu Curio, Alpina und Acathos brachten, kam der Händler nochmal auf sie zu.


    Wenn du willst, Magister Vici Helvetius, kann ich dir einen meiner... Leute mitschicken, die dafür sorgen, dass die Sklaven auch bei dir zu Hause ankommen.


    Curio dachte kurz nach, schüttelte aber den Kopf. Die zukünftige Kinderfrau schien nur froh zu sein, wieder ein vernünftiges Heim zu bekommen, und die andere junge Frau wirkte zu ausgezehrt, um eine langwierige Flucht zu überstehen. Ganz abgesehen davon war Mogontiacum auch nicht so groß, dass jemand einfach mal so von jetzt auf gleich untertauchen könnte.


    Ich denke, das wird nicht nötig sein.


    antwortete Curio mit einem freundlichen Kopfschütteln. Acanthos sollte einfach ein paar Schritte zurückbleiben und dafür sorgen, dass ihr Geld nicht sofort in den Straßen der Stadt versickerte. Danach wandte er sich wieder Alpina zu.


    Die Frage zum Hintergrund der beiden klären wir in Ruhe zu Hause. Hier ist mir das ein bisschen zu voll. Falls du dann nichts mehr brauchst, würde ich vorschlagen, dass wir uns wieder auf den Weg machen.


    fragend blickte er Alpina an. Theoretisch könnten sie jetzt noch einkaufen, wenn Alpina noch etwas benötigte. Ansonsten könnten sie aber in der Casa Atia alles zu den Sklaven klären.

  • Alpina sah zu, wie den Sklaven die Ketten gelöst wurden und nickte auf Curios Bestätigung, dass sie die Sklaven gleich mitnehmen würden. Sie würde noch genug Zeit haben, in den kommenden Tagen ein paar Erledigungen zu machen. Jetzt war es erstmal wichtig die neuen Mitglieder der "Famillia" aufzunehmen und in ihr vorübergehendes Heim zu bringen.


    Sie lächelte den Sklaven freundlich zu.
    "Vorübergehend werden wir es etwas beengt haben in unserer momentanen Bleibe. Das bleibt zum Glück nicht so. Aber das Weitere klären wir wohl besser in den vier Wänden. Kommt mit!"


    Ohne die Sklavin, die ihr als Kinderfrau dienen sollte, zu binden oder festzuhalten, schritt Alpina voran. Sie glaubte nicht, dass sie fliehen würde. Und auch die anderen beiden schienen zunächst nicht unzufrieden zu sein, den Sklavenhändler zu verlassen.

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