Vor der Casa Iunia..

  • Runterkommen.. Sich beruhigen... Die Situation auf sich wirken lassen. Seneca hatte es wirklich schwer an sich zu halten nachdem was gerade eben passiert war. Sicher, beide Seiten hatten ihren Anteil daran gehabt, jetzt und in der Vergangenheit, aber er hatte seinem Cousin eigentlich versprochen ihm auch bei seinem Verständnis beizustehen, doch er konnte und wollte keine Minute länger mehr in diesem Gemäuern bleiben, zumindest vorerst nicht.
    Aufgeregt lief er den Weg vor der Casa auf und ab, fuhr sich mit der Hand durch die Haare.. Wohin mit ihm? Eine Insula? Wie sollte das alles weitergehen jetzt wo auch die letzten Bande scheinbar durchtrennt worden waren?


    Sim-Off:

    reserviert :)

  • Das war ja nochmal halbwegs gut gegangen. Dennoch ein wenig angestrengt durch die langen Gespräche mit seinen Verwandten fuhr er sich durch die kurzen Haare und trat schließlich durch die Porta ins Freie. Seneca bemerkte er gar nicht gleich, erst als er schon ein paar Schritte gemacht hatte und den Blick hob. Schlagartig blieb er stehen.
    "Ha!", entfuhr es Avianus zunächst nur bitter lachend, während er langsam den Kopf schüttelte. "Du ... Feigling. Ich hätte schwören können, dass du schon über alle Berge bist, bis ich da wieder raus komme ..."
    Seine Augen musterten Seneca ungnädig. Unglaublich. Erst jagte er ihm unnötigerweise eine Heidenangst ein mit seinen Warnungen und Geschichten von einer Axilla, die furienartig jeden ansprang, der nicht exakt das tat, was man von ihm erwartete. Und am Ende ließ er ihn mit seinen Sorgen noch allein im Atrium sitzen, entgegen ihrer kleinen Abmachung. Gut, die hatten sie getroffen, während sie sich nebenher durchgehend Wein in die Kehlen gekippt hatten. Avianus war aber schon davon ausgegangen, in der Hinsicht auf seinen Vetter zählen zu können. Oder wenn er zumindest etwas gesagt hätte. Aber nein, stattdessen floh er förmlich aus der Casa. Da konnte er glatt froh darüber sein, wie gelassen Axilla reagiert hatte.

  • Der Iunier schreckte kurz hoch als er plötzlich die Stimme seines Cousins hörte, Feigling sagte er, als wenn das Ganze so einfach wäre..
    "Tut mir Leid Avianus. Du hast gesehen was da los war, hast gehört womit sie gedroht hat. Wie hätte ich dir als das schwarze Schaf der Familie helfen können?" entgegnete Seneca ein wenig gereizt bevor er sich auf eine kleine Mauer setzte und sich mit einer Hand die Augen rieb.
    "Ich konnte dort nicht mehr bleiben. Die Fronten sind einfach zu verhärtet.." befand Seneca und seufzte während er die Straße hinunter blickte, dann auf den Boden, und dann wieder zu Avianus..
    "Und? Wie hast du es geschafft dort unbeschadet rauszukommen?" fragte er nun wie ein Bruder den Anderen, nachdem sie von ihrer Mutter getadelt worden waren..

  • Avianus schnaubte kurz, biss sich dann aber auf die Lippe. Was Seneca sagte, stimmte ja irgendwie. Trotzdem ... vollkommen unabhängig davon ob er wirklich etwas hätte bewirken können oder nicht, praktisch wortlos abzuhauen konnte doch selbst Seneca nicht für die beste Entscheidung halten. Gut, wenigstens entschuldigte er sich.
    "Damit hast du vielleicht Recht und ich verstehe das, wenn es dir zuviel wurde, aber du hättest wenigstens etwas sagen können", warf er ein und setzte sich mit verschränkten Armen ebenfalls auf die Mauer.
    "Ich hab sie zum Lachen gebracht. Unfreiwillig. Nach dem Theater, das sie mit dir hatte, fand sie meine Geschichte eher amüsant als besorgniserregend", erklärte er und lachte erneut für einen kurzen Augenblick bitter auf. Es war gar nicht erst irgendetwas passiert. "Danke ... zumindest dafür. Weißt du, nach allem, was ich von dir gehört habe, hatte ich echt ein bisschen Schiss."

  • "Was hätte ich denn sagen sollen? So wie sie deinen Einwand einfach abgeschmettert hat?" hakte Seneca nach und blickte seinen Cousin etwas stutzig an. Es hätte lediglich so gewirkt als ob er von seiner eigenen Misere hätte ablenken wollen.
    Was Avianus allerdings dann sagte löste ein wenig Unglauben in Seneca aus.. Sie hatte gelacht? Was Avianus getan hatte war nicht unbedingt weniger schlimm als das was Seiana und Seneca taten, und sie lachte also..
    "Nun, es freut mich dass mein Problem mit Axilla deine Beichte ein wenig abfedern konnte." sagte Seneca und meinte es wirklich ernst, "Und es freut mich auch dass es keinen Ärger zwischen euch gab. Ein schwarzes Schaf ist wohl genug." versuchte er zu scherzten und verschränkte die Arme nun ebenfalls.

  • "Gute Frage. Das lief wohl alles nicht wie erhofft, was?", ergab Avianus sich schließlich und seufzte leise. Nein, eindeutig nicht.
    "Mich freut es ehrlich gesagt nicht wirklich. Mir wär's lieber gewesen, euch zwei versöhnt zu sehen." Stattdessen hatte er jetzt eine zerstrittene Gens, saß irgendwo zwischen den Fronten und verstand im Grunde nicht einmal, was eigentlich passiert war. Klar, so ungefähr hatte er die Geschehnisse inzwischen entwirrt, aber da stellten sich noch immer furchtbar viele Fragen. Noch dazu tauchten jedes Mal wieder neue Einzelheiten auf, von denen er zuvor noch nie etwas gehört hatte.
    "Du hattest also schon was mit Seiana als sie noch verheiratet war?", kam er darauf zu sprechen, "Ich versteh das, ich habe Axilla auch nicht alles von vorne bis hinten erzählt, und eine Moralpredigt will ich dir deswegen auch nicht halten … aber sollte ich noch andere Dinge wissen?" Dann wandte er seinen Blick zu Seneca und verzog leicht belustigt die Augenbrauen. "Machst du mich gerade nach?"

  • "Es ging mir nicht um Zustimmung oder Versöhnung." entgegnete Seneca seinem Cousin offen, "Es ging mir um Ehrlichkeit und darum das richtige zutun." fuhr er fort und bereute seine Offenheit. Es war nett dass Axilla sich vor Avianus als Hüterin der Familie präsentierte, doch Seneca wusste dass auch ihre Weste nicht blütenweiß war, und dennoch behielt er es für sich.
    "Naja. Es ist kompliziert. Belassen wir's dabei." bestätigte er zumindest teilweise Avianus Frage und dachte dann nach ob es noch was zu wissen gab, "Sonst gibt es nichts, darüber hinaus war mein Leben als einfacher Soldat sehr langweilig musst du wissen." scherzte er und schaute dann runter auf seine Arme, "Nicht im geringsten, kann ein Mann seine Arme nicht verschränken wie es ihm beliebt?" fragte Seneca grinsend zurück und löste sich aus seiner Haltung, "Aber bitte, ich mache etwas anderes mit meinen Armen."

  • "Ich meine ja nur ... es wäre schön gewesen, wenn unsere Familie wieder an einem Strang ziehen würde", sagte Avianus schulterzuckend, "Aber du hast natürlich recht, das wichtigste ist, ihnen die Wahrheit nicht zu verschweigen." Denn irgendwann hätte der Rest der Familie ohnehin davon erfahren. Da war es besser, wenn Seneca ihnen persönlich davon erzählte.
    Und was das betraf, dass es vorerst nichts mehr zu wissen gab über ihn und Seiana ... "Gut, ich nehm dich beim Wort." Dabei lächelte er, denn natürlich er ging nicht davon aus, dass Seneca ihn angelogen hatte, und löste schließlich seine eigenen Arme, um sich mit ihnen auf der Mauer abzustützen.
    "War nur eine Frage ... mach' was auch immer du möchtest", gab Avianus flüchtig grinsend zurück, "Kommst du irgendwo unter? Oder hast du deinen Geldbeutel im Atrium vergessen?"

  • "Ich werde mir irgendwo eine nette Insula suchen solange ich in Rom bin. Ein wenig was schickeres. Nichts am Tiberufer oder so." erklärte Seneca und überlegte dann wo es wohl solche Insulae geben würde..
    "Wenn du als Rom kundiger eine Idee hast bin ich immer offen für Ratschläge." merkte Seneca noch an, "Ansonsten.. Ich bin ja der ranghöhere.. Nehme ich einfach deine Unterkunft in Beschlag." scherzte der Iunier bevor er sich ein wenig von der Mauer abstieß und wieder auf seinen Füßen landete..

  • "Um eine Insula zu finden, wirst du meinen Rat vermutlich nicht brauchen. Wenn du dich nicht gerade in den tiefsten Tiefen der Subura umsiehst, wirst du sicher was Akzeptables finden. Vielleicht am Rand des Esquilin, oder wenn du Richtung Viminal gehst. Irgendwo ist in Rom immer etwas frei." Darum, dass sein Vetter keinen Platz für die Nacht finden könnte, machte Avianus, ich keine Sorgen. In Rom ließ sich immer was finden. Ein Zimmer in der Casa Iunia wäre bestimmt angenehmer gewesen ... theoretisch ... nicht aber, wenn man von der eigenen Cousine gesagt bekam, dass man nicht mehr zur Familie gehörte.
    Bei Senecas Scherz musste er dann doch ein wenig Lachen.
    "Tatsächlich ist eine Kammer in meiner Habitatio frei. Die gehört eigentlich Sibel, aber …" … wir haben festgestellt, ein Bett reicht vollkommen. Das Grinsen in seinem Gesicht sagte vermutlich mehr als tausend Worte. Ein wenig widerwillig stemmte er sich von der Mauer hoch.
    "Wir sprechen uns bestimmt nochmal, oder?"

  • "Sicher tun wir das. Ich gebe dir Bescheid wo du mich auffinden kannst. Ansonsten schaue ich einfach in der Castra vorbei." versicherte Seneca und ging langsam ein paar Schritte rückwärts von Avianus weg..
    "Naja, ich werd mir dann mal was nettes suchen. Bis bald Avianus, und pass auf dich auf!" sagte er noch zum Abschied und hob kurz die Hand bevor er sich in Richtung Esquilin aufmachte um sich für die kommenden Nächte eine Bleibe zu suchen.

  • "Das sollte alles sein...."
    Sigumer* sah sich das Gepäck an, welches er fein säuberlich neben dem Eingang abgeladen hatte. Bei einer negativen Antwort wären Nysa und die Kinder wahrscheinlich schon wieder hier gewesen, also hatte er sich schon einmal nützlich gemacht und die Sänften fortgeschickt. Nysa und er würden sowieso zu Fuß zurück zum Wagen gehen.


    Der riesige Bructerer sah sich etwas um. Hier waren die Straßen eindeutig sauberer als weiter unten im Stadtkern. Mit einem kurzen Blick gen Himmel schätzte er, dass sie bei der Rückkehr zum Wagen womöglich sofort in die Stadt einfahren konnten. Die alten Rappen gegen junge Ochsen tauschen und dann bis zum morgigen Abend wieder zurück in Baiae sein... es klang alles einfach.


    Und in einigen Tagen wäre er ebenfalls ein Freigelassener... diese Vorstellung rief ein lächeln in dem vernarbten Gesicht hervor. Die Domina hatte ihm sogar in Aussicht gestellt, ihn ziehen zu lassen. Und sein Ziel hatte er schon klar vor Augen - die alte Heimat, zurück an die Amisia. Möglicherweise.


    Sigumer spähte zum Portal, lehnte sich dann neben dem Gepäck an die Wand. Wachsam behielt er es im Blick - man konnte ja nie wissen.
    Aber wer wäre so leichtsinnig...


    Sim-Off:

    *= npc

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