Sonderbarer Gast

  • Gegen Abend hatte Myrddin Ariamir die von Susina Alpina beschriebene Taberna gefunden.


    Myrddin nahm sich eine Cubicula Rustici und verschwand auch sogleich daraufhin um den anstrengenden aber erfolgreichen Tag ausklingen zu lassen.


    Nach dem Er nun Mogontiacum etwas kannte und seit Langem seine Römerkenntnisse wieder aufgefrischt hatte.


    Nun blieb Myrddin vor dem ausschlafen nur die Frage, für was konnten die hier ansässigen Römer nur einen druwid gebrauchen.


    Des Weiteren musste er sich überlegen, wie er an Geld kommen konnte, zwar war Myrddin es fremd nach Weltlichem zu streben, aber bei den Germanen und Kelten konnte er sich seine Dienste gut bezahlen lassen, wenn sie ihn nicht sogar so versorgten.


    Immerhin gehörte er etwas sehr Angesehenem an.


    Hier aber bei den Römern, was war da ein druwid wert?

    Der alte Schäfer auf Einsamen Feld kennt seine Schafe und auch die Welt, er lächelt leise, weil er es versteht, das Glück der Erde es kommt und geht.

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  • Die Nacht war für Myrddin kurz aber immerhin konnte er sich am nächsten Morgen endlich etwas um sich und seine Zukunft kümmern.


    Er stutzte seinen Bart und reinigte sich, aus seinem Hab und Gut nahm er Kleidung, die nicht so sehr zerrissen wart wie seine Reisegewänder, zuletzt legte er ein Amulett um das einen keltischen Drachen zeigte.


    Gepflegt, nicht imposant aber zweckmäßig sorgte er nun erst mal dafür, dass seine Cubicula Rustici auch für die nächste Nacht gesichert war, zudem legte er großzügig etwas drauf damit niemand auf den dummen Gedanken kam das kleine Zimmer zu durchwühlen um nach etwas Wertvollem zu such. Zwar besaß Myrddin tatsächlich nichts was es zu Stehlen sich lohnte aber er hasste die Unordnung.


    Er organisierte sich in der Taberna sein Lentaculum und nahm es dann vor der Selbigen ein, um etwas von dem morgendlichen römischen Trubel mitzubekommen, und zu überlegen, wie seine Zukunft wohl weiter gehen könnte.


    Da saß er also der fremdartige ausschauende groß gewachsene druwid Myrddin Ariamir und frühstückte genüsslich vor der Taberna Silva Nigra.

    Der alte Schäfer auf Einsamen Feld kennt seine Schafe und auch die Welt, er lächelt leise, weil er es versteht, das Glück der Erde es kommt und geht.

  • Über die Tage streifte nun Myrddin Ariamir durch Mogontiaci mit der Überlegung, wie er wohl zu seinem Glück finden konnte.


    Nun saß er aber in der Sackgasse, was ihn mehr als störte, denn nicht nur sein Leben verlief in den Sand, sondern er würde in ein paar Tagen nicht mal mehr eine Sesterze besitzen.


    Generell musste er wohl einsehen, dass ein Myrddin Ariamir für niemanden zur Verwendung war, er verlor seine Heimat und seine Herkunft für den Schutz und das Wissen der druwids die ihn zeichneten und Markten und nun ihn wahrscheinlich am liebsten tot sahen.


    Sicher er hatte während seiner langen Reise einiges Schönes erlebt in dem er es den anderen druwids, Priestern, Sehern, Schamanen und wie sie sich alle nannten gleich tat. Er war bei Fürsten und Stammesoberhäuptern um sich aushalten zu lassen.


    Sie taten alles für den Guten trad zu den Göttern, sicher es war Myrddin schon immer ein Dorn im Auge an Göttlichkeit zu Glauben oder den ganzen Zauberkram ernst zu nehmen aber er war eben ein druwid. Er gab also während seinen Aufenthalten den Leuten, was sie wollten, Zeremonien, Gebete, Zauber und was das ganze Druwidwissen eben so hergab. Im Gegenzug konnte er ohne an Geld oder an Versorgung zu denken Leben und seiner Philosophie, der Kunst oder seinem Wissensdurst nachgehen.


    Myrddin hatte sehr schnell gelernt das sich mit dem Willen der Götter alles Durchsetzen Liese, wenn man die Mittel dazu hatte. Und um nun nicht ein allzu großes schlechtes Wissen zu bekommen, er konnte ja durchaus mit echtem Wissen über die Mathematik, Alchemie oder der Heilkunde richtig helfen.


    Machten es die ganzen Hohepriester, die alten druwids und die allmächtigen Seher doch nicht anders. Nur das wohl Myrddin weder den gebührenden Wahn oder Fanatismus auslebte und sich nicht den besten Wein, Jungfrauen oder teure Güter gönnte, sondern einfach nur die Ruhe und das Wissen, was er erlangen konnte. War es so falsch?


    Doch richtig fand er es auch nicht, und erfüllt hatte es ihn auch nie. Er hatte sich selbst verraten, die druwids, seine Herkunft und wahr am Ende nichts. Wahr er nicht deshalb in die Einsamkeit gegangen um sich selbst zu finden?


    Er konnte wenn er Leben wollte eben nicht hingehen und sagen er glaubt nicht an die Wiedergeburt, nicht an eure Wahrsagerei, nicht an euere Zauberei und nicht an eure verdammten Götter. Ja er stellte verdammt noch mal alles infrage und glaubte nicht daran, aber wenn er es aussprach, wenn er nicht wie die anderen Weisen und Priester, seiner Meinung nach, das Volk belog. Verdammt sie würden ihn ermorden.


    Und hatte er sein altes Leben nicht beendet, um im Römischen Reich neu zu beginnen, um dem nachzugehen, was er wollte?


    Doch nun musste er sich selbst gestehen, dass ein Myrddin Ariamir nicht überleben konnte, wenn er so leben wollte, wie ein Myrddin Ariamir leben musste um sein eigenes Glück zu finden.


    Er musste eben eingestehen, dass die Menschen ihre Götter und ihren Hokuspokus benötigten, um wahrscheinlich auf der Welt nicht verrückt zu werden, und es war eben einfacher und bequemer, egal ob man Römer oder Germane war.


    Da er nun aber mehr oder minder vor dem Ende stand, weder zurück noch vor konnte brauchte es also wieder den druwid Myrddin Ariamir.


    Myrddin brach also erneut mit seinen eigenen Grundsätzen, wenn er es nicht sogar schon viel früher getan hatte. Nun er musste ja nicht allzu viele kleine Zaubereien, wahrsagerrein und Göttererzählungen den Leuten verkaufen, um seiner selbst nicht allzu schlecht zu fühlen, das er den Leuten nichts weiter als schöne Geschichten bietet (glaube hin oder her).


    Er hatte sich also die Tage etwas schlaugemacht und sein Wissen über Rom aufgefrischt, Myrddin hoffte aufgrund seiner Nachforschungen, dass die Römer sich genauso gerne dem Hokuspokus hingaben wie die Germanen, Kelten und andere. Immerhin schien es zumindest einen Markt für Schutzzauber in schriftlicher Form zu geben wie Myrddin feststellte und die Römer liebten und verfluchten ihre Götter scheinbar genauso, wie andere Völker ihre Götter liebten und verfluchten.


    der hochgewachsene Myrddin bereitete sich etwas vor um seine Person perfekt zu inszenieren und hoffte bei seinem Vorhaben genug Sesterzen zu erhalten, um nicht so schnell erneut den ganzen Quatsch zu wiederholen, vor allem weil Myrddin wusste das sich Priester wie Schamanen stets auf das Gewand getreten fühlten, wenn man in ihrem Revier wilderte, mochten die Rituale und Zeremonien noch so perfekt ausgeführt sein.


    Myrddin brachte in Umlauf das ein weit gereister Mann, ja ein Druwid selbst aus den Wäldern Germaniens sich in Mogontiacum aufhielt und alsbald in der nähe der Jupitersäule mit seinem Wissen bereitstand. Natürlich machte er von seinem druidischen und schamanischen Ruf gebraucht, damit es sich zu denen rumsprach die auch dafür Herreisen würden, und passte seine Erzählungen etwas für die römische Bevölkerung an damit niemand auf die Idee kahm seinem Vorhaben einen Riegel vorzuschieben.


    Er ging ein gewisses Risiko ein, wenn die Herrschenden nur ihren eigenen Zauber- und Götterkram unter das Volk bringen wollten. Aber Myrddin setzt darauf das jene die das Sagen haben genug an ihren Überzeugungen hingen um sich nicht zu trauen einen heiligen druwis anzugreifen. Vorsichtig sollte er trotzdem sein.


    Außerdem machte er den potenziellen Römischen Kunden gleich klar, was sie alles begehrtes erhalten konnten. Vom Schutzzauber bis zum Dialog mit den Göttern, Myrddin fuhr alle sein Wissen auf, und hoffte doch insgeheim das alles irgendwie harmlos und oberflächlich blieb.


    So begab sich Myrddin in einer Vollmondnacht also wieder erneut seinem scheinbarem Schicksal hin

    Der alte Schäfer auf Einsamen Feld kennt seine Schafe und auch die Welt, er lächelt leise, weil er es versteht, das Glück der Erde es kommt und geht.

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