Die erste Woche hatten Mutter und Tochter gut überstanden. Nach anfänglicher Schwäche war Alpina, dank der Fürsorge ihrer Schwiegermutter und ihrer Schwägerin Runa, langsam wieder zu Kräften gekommen. Ihre Furcht vor einem Wochenbettfieber erwies sich als unbegründet. Die kleine Ursicina hatte glücklicherweise die Mutterbrust angenommen und legte nun auch an Gewicht zu.
Am sechsten Tag nach der Geburt, fiel der Nabelrest ab. Die Narbe war noch ein wenig gerötet aber nicht entzündet. Alpina badete die Kleine gemeinsam mit Neman und wickelte sie. Dann zog sie ihr die eigens für diesen Tag selbst geschneiderte winzige Tunika an. Lächelnd betrachtete die Mutter ihren Spross in dem blütenweißen Kleidchen. Es war an der Zeit, ins Atrium zu gehen, die Reinigungsriten zu vollziehen und der Familie sowie den Lares und Penates des Hauses, das neue Familienmitglied namentlich vorzustellen.