[Atrium] Io Saturnalia! Festtage im Hause Iunia-Decima

  • Es war mal wieder diese Zeit des Jahres, die Saturnalien, eine Zeit des Beisammenseins, des Feierns, und der gänzlich verkehrten Rollenverständnisse.
    Das Haus, zumindest der nicht gänzlich private Teil welcher aus dem Atrium und dem Triclinum sowie deren Nebenräume bestand, war geschmückt und mit allerlei Tischen und Bänken bestückt um alle Gäste, sowie auch die Sklaven bewirten zu können und ein schönes Fest zu feiern.
    Natürlich hatten die Sklaven den Tag trotzdem in der Küche verbracht, aber am Abend durften sie sich dann zu den römischen Herrschaften gesellen und mit ihnen speisen, trinken oder das ein oder andere Würfelspiel spielen. Auch den Respekt vor den Herren konnte man heute einmal schleifen lassen, und Seneca nahm es ihnen auch nicht krumm. Er war kein harscher Dominus, und seine Sklaven waren auch eine recht genügsame Schar, sodass es eigentlich nie größere Reibereien gab, und heute lediglich die gesellschaften Kluften zwischen den Herren und den Sklaven verschwammen.


    Während die zu dieser Jahreszeit fast schon hastig einrückende Dunkelheit nur vom Schein der Fackeln und Kerzen zurückgehalten wurde, stellten sich die Bewohner des Hauses auf ein schönes Fest ein...



    Sim-Off:

    Die Bevölkerung Mogontiacums darf sich gerne eingeladen fühlen. Überspringt aber die Porta direkt. :)

  • Es gehörte zur Tradition der Saturnalien, dass diese immer mit einem gewissen Stress verbunden waren. Während Curio und seine Frau den Großteil des Tages bei den städtischen Feierlichkeiten in und um die Curia teilgenommen hatten, nahmen sie nur allzu gerne die Einladung des iunischen Praefectus und seiner Frau an, den Abend mit ihnen und einigen weiteren Gästen in der neubezogenen Domus Iunia mitzufeiern. Gemeinsam mit dem Custos Corporis Roderiq gingen sie daher zu dem Landgut, dass der Iunier für seine Familie erworben hatte, wurden an der Tür schnell durchgelassen und ihnen danach der Weg ins Atrium und ins Triclinius gewiesen. Auf dem kurzen Weg durch das Vestibulum neigte Curio aber nochmal sein Gesicht zu Silvana hinab.


    Falls es dir zu viel wird, falls du müde wirst oder dich erschöpft fühlst, falls irgendetwas anderes ist, sag mir bitte sofort bescheid, ja?


    Schon jetzt war der Tag lang und er würde hier bei den Iuniern noch länger werden. Dennoch würde er nicht zögern, seiner schwangeren Frau entgegenzukommen und sie nach Hause zu begleiten, wenn ihr nicht wohl wäre. Auch wenn sie kurz vor dem Ende der gefährlichen Anfangsphase der Schwangerschaft standen, wollte Curio keine Risiken eingehen. Er hatte schon einmal eine Fehlgeburt mitansehen müssen, ein zweites Mal, vor allem bei seiner eigenen Frau und seinem eigenen Kind, wollte er nicht erleben.

  • Einige Gäste, darunter auch nicht wenige für den Praefectus Alae unbekannte, waren dem Ruf des Hauses bereits gefolgt und hatten sich auf den zahlreichen Bänken eingefunden und genossen das üppige Mahl, die zahlreichen Getränke und das Unterhaltungsprogramm. Seneca, selbst mit einem randvoll gefüllten Becher bewaffnet, war gerade auf dem Rückweg vom bereits jetzt mit unzähligen roten Flecken überzogenen Weintisch als ihm zwei bekannte Gesichter über den Weg liefen..
    "Io Saturnalia!" rief er dem Helvetier und seiner Frau zu, zugegeben, er hatte bereits leicht einen im Tee und hätte sich dem noch immer nicht unbedingt bekannten Paar sicherlich etwas formeller angenähert, aber der Wein vereinfachte vieles...
    "Willkommen im Domus Iunia, ich freue mich dass ihr hier seid. Helvetius, es ist mir immer eine Freude." grüßte er den Mann und wandte sich dann an die Frau, welcher er, es war wohl dem Soldatenleben geschuldet, die Schwangerschaft nicht ansah..
    "Duccia, es ist mir eine Freude, das Eheleben bekommt dir gut, du wirst stets schöner." komplimentierte er die Dame und deutete dann auf das Fest welches hinter ihm in Fahrt kam..
    "Wie ihr seht seid ihr nicht die ersten." scherzte er und fuhr fort, "Bei uns am Tisch sind noch einige Plätze frei, bitte, nehmt doch Platz und bedient euch!"

  • Runa wollte gerade antworten, da kam auch schon der Gastgeber um sie zu begrüßen, deswegen nickte sie ihrem Mann auch nur zu und wandte sich zu dem Gastgeber um. Sie lugte an ihm vorbei und sah viele viele bekannte Gesichter. Ja eigentlich konnte man sagen, das Runa hier wohl jeden zumindest von Sehen kannte. Runa unterdrückte ein Schmunzeln. Schau an, schau an, wenn es was umsonst gibt kommen sie alle. Sie wartete natürlich brav bis ihr Mann die Begrüßung erwidert hatte um dann ihrerseits die Begrüßung zu erwidern. „Io Saturnalia! Praefectus Iunius. Und hab Dank für das Willkommen.“ Das Kompliment überging sie aber gekonnt, da sie nicht genau wusste, ob der Mann auf ihre Schwangerschaft anspielen könnte. „Wirklich sehr gemütlich hergerichtet habt ihr es euch.“ Kommentierte sie statt dessen die Einrichtung. Gut das ein oder andere fehlte noch, aber man konnte erkennen, dass der oder wahrscheinlich eher diejenige, die hier Hand anlegte wirklich was davon verstand ein Haus einzurichten.
    Gemeinsam mit ihrem Mann nahm sie dann am Tisch des Gastgebers Platz.

  • Als sie im Atrium angekomme waren, wurden sie durch den Hausherrn auch schnell begrüßt. Zu schnell, denn Silvana hatte noch nicht auf seine Bitten antworten können, sondern stattdessen nur bestätigend nicken können. Zum Glück waren es die Saturnalia und die Grundstimmung hier etwas gelöster, sodass Curio die Hand seiner Frau nehmen und zur weiteren Bestätigung sanft drücken konnte. Dann streichelte, was er ganz gerne tat, mit dem Daumen über ihren Handrücken und wandte sich dann ebenfalls dem Iunier zu.


    Bona Saturnalia, Iunius. Vielen Dank für deine Einladung. Wir sind natürlich auch mit Freude hier erschienen.


    antwortete Curio erstmal auf die Begrüßung und strich erneut über Silvanas Hand, als der Iunier ihr ein Kompliment aussprach, dass er nur unterschreiben konnte. Silvana hingegen hielt sich zurück, was Curio gleich zu dem Gedanken brachte, inwieweit er sie davor bewahren konnte, wie die übrigen Gäste dem Alkohol zuzusprechen, wie es bei den Saturnalien ja nunmal auch üblich war. Er selbst würde natürlich trinken, schon aus Höflichkeit dem Gastgeber gegenüber, allerdings nicht zuviel, um jederzeit auf einen wie auch immer gearteten Hilferuf Silvanas reagieren zu können. Ohnehin hatte er nicht vor, hier komplett abzustürzen - was ja bei den Saturnalien ebenfalls nicht unüblich war.


    In der Tat habt ihr euch ein schönes Haus ausgesucht und für heute besonders schön geschmückt.


    Dann allerdings sprach der Iunier auch schon die nächste Einladung an seinen Tisch aus. Eine solche Einladung ließ sich nicht ausschlagen, doch hatte Curio auch nichts dagegen, da er den Gastgeber bislang als angenehmen Menschen und Gesprächspartner kennengelernt hatte. So folgten er und Silvana dem Iunier an seinen Haupttisch, wobei Curio sich umblickte wer bereits da war. Und Curio musste gestehen: Die Liste der bereits anwesenden Gäste konnte sich sehen lassen. Hier und da nickte Curio bekannten Gesichtern begrüßend zu, bis sie schließlich am Tisch der Gastgeber ankamen Platz nahmen und auch schon die ersten gefüllten Becher vor ihnen landeten. Ein Blick hinein bestätigte: Wein. Was hätte es auch sonst sein sollen. Curio nahm vor seiner Frau einen Schluck und schmeckte eine sehr, sehr großzügige Mischung eines guten Weins. Aber dennoch eben sehr, sehr großzügig... Ein kurzer Blick zu seiner Frau folgte.

  • Natürlich hatte sich bis zu Phryne herumgesprochen, dass anlässlich der Saturnalien ein Fest im Hause des neuen Praefectus Alae stattfand. Eine wunderbare Gelegenheit für die Freigelassene ein paar neue Leute kennenzulernen, die zudem aus Rom gekommen waren und somit hoffentlich über mehr Niveau und Kultur verfügten als die Einheimischen.


    Dem ungezwungenen Charakter des Festes angemessen trug Phryne ein auffälliges gelbes Gewand, das hochgeschlitzt war, so dass es bei jedem Schritt den Blick auf die schönen Beine der Tänzerin und Schauspielerin freigab. Sie war mit teurem Goldschmuck behängt, der bei jedem Schritt klimperte. Farbenfroh geschminkt und mit aufwändiger Frisur bahnte sie sich einen Weg durch die Gäste. Neugierig sah sie sich das Heim des Iuniers an und hielt nach Personen Ausschau, die sie noch nicht kannte. Denn vermutlich waren diese die Neulinge aus Rom.
    Sie entdeckte den helveischen Aedituus mit seiner Duccischen Frau. Beide waren im Gespräch mit einem Mann, den sie nicht kannte. Sollte das eventuell der Hausherr sein? Phryne näherte sich neugierig.

  • Noch während das frisch gebackene Ehepaar Helvetius&Duccia zu ihrem Tisch marschierte, fiel der Blick des Iuniers auf eine etwas verloren aussehende Frau welche sich ihm jedoch zu nähern schien. Das war erstmal nichts ungewöhnliches, war er doch der Herr des Hauses, jedoch war der Praefectus nicht unbedingt gerne in der Rolle des Platzanweisers, aber auch hier hielt sein guter Freund der Wein ihm immer den Rücken frei..
    "Io Saturnalia! Willkommen!" begrüßte er deshalb auch direkt die unbekannte Dame und ging einen Schritt auf sie zu, "Es ist schön dass du den Weg hierher gefunden hast, ich bin Aulus Iunius Seneca, Praefectus Alae der hiesigen Hilfstruppen." mit diesen Worten gab sich der Gastgeber zu erkennen und nickte freundlich, mit unbekannten hatte Seneca immer ein paar Probleme das Eis zu brechen.

  • Nachdem Seneca noch einige Gäste begrüßt hatte setzte er sich an den Tisch und saß nun wieder beim Ehepaar Helvetius-Duccia, mit einem Grinsen blickte er die beiden Eingeborenen an, "Ich hoffe der Wein schmeckt euch, es ist ein guter Wein aus Hispania, gekeltert an den Weinhängen meiner Heimatstadt. Natürlich habe ich auch etwas von den heimischen Getränken besorgen lassen, warme und kalte." merkte er an und erschöpfte damit auch schon gänzlich sein Wissen über diesen Rebensaft, denn die Tatsache dass dieser Wein aus dem Umland Tarracos importiert wurde hatte ihm zum Kauf schon genügt..
    "Ich muss gestehen dass ich die Germanen, oder eher die römischen Bürger Germaniens, und natürlich auch die vielen anderen Bewohner," da war er genau, "In ihrer Herzlichkeit unterschätzt habe. Für mich war die Gastfreundschaft und die Offenheit immer ein Talent des Südens." merkte der Iunier an und trank noch einen Schluck Heimat bevor er den Becher wieder auf den Tisch stellte.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca"Io Saturnalia! Willkommen!" begrüßte er deshalb auch direkt die unbekannte Dame und ging einen Schritt auf sie zu, "Es ist schön dass du den Weg hierher gefunden hast, ich bin Aulus Iunius Seneca, Praefectus Alae der hiesigen Hilfstruppen." mit diesen Worten gab sich der Gastgeber zu erkennen und nickte freundlich, mit unbekannten hatte Seneca immer ein paar Probleme das Eis zu brechen.


    Was für ein Glück, der Hausherr und damit der neue Praefectus Alae begrüßte sie persönlich! Seine Haltung und sein ganzes Auftreten verrieten, dass sie es mit einem Mann von Format zu tun hatte. Phryne schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.


    Io Saturnalia! Ich danke für das herzliche Willkommen in deinem sehr schönen Heim, Iunius Seneca. Es liegt ein wenig abseits, aber das kann ja auch seinen Reiz haben wenn man ungestört bleiben möchte. Mein Name ist Aciliana Phryne. Vor etwas mehr als einem Jahr zog ich von Rom hierher. Ich kann deshalb nachvollziehen wie erschreckend kalt einem der erste Winter in Germania vorkommt. Deine Heimat, Praefectus war bisher wohl auch südlich der Alpen, nicht wahr? Und hast du Familie mitgebracht?


    Die Schauspielerin sah sich um, ob sie irgendwo eine zugehörige Frau entdeckte. Es war sehr wahrscheinlich, dass er Familie hatte, denn sonst hätte er vermutlich das ihm zustehende Haus in der Castra bevorzugt.

  • "Tarraco, Roma und Mantua." reihte der Iunier seine Heimatorte aneinander und grinste kurz, sie kam also auch aus Rom, durchaus interessant, schließlich war sie wohl noch im Besitz all ihrer Finger, "Wie ich sehe hast du dein erstes Jahr in Germanien überlebt, das stimmt mich doch recht optimistisch." scherzte er und schaute sich dann nach seiner Familie um welche er augenblicklich nicht auszumachen vermochte..
    "Meine Frau scheint sich gerade etwas zurückgezogen zu haben, und ihre Tochter ist wohl schon im Bett." entgegnete der Iunier mit einem Schulterzucken und wandte sich der Frau wieder vollends zu, "Aber ich stelle sie dir gerne vor sobald ich sie finden kann. Wie ist das Leben hier im Norden denn so? Hast du dich schnell einleben können?"

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca


    Erneut war der Iunier schneller, als die Kommunikation mit seiner Frau. Curio wandte sich daher dem Praefectus zu, trank noch einen weiteren Schluck und nickte dann anerkennend.


    Aus deiner Heimatstadt, Iunius? Ja, sehr schmackhaft.


    bestätigte er, dass ihm der Wein schmeckte. Es hatte ihn schon ein wenig überrascht, dass Seneca bei dieser Menge an Gästen einen so guten Wein ausschenken ließ. Ein Wein aus dem guten mittleren Preissegment hätte ja auch ausgereicht. Aber es sprach für die Gastfreundschaft des Iuniers, was Curio wiederum gefiel. Auch die erneute recht lockere Art Senecas, die der junge Helvetier bereits während des Gesprächs in den Thermen erlebt hatte, wiederholte sich hier. Nur, dass seine Frau dadurch ein wenig in die Bredouille gebracht wurde - was der Iunier freilich nicht wissen konnte, weshalb Curio ihm da auch keinen Vorwurf machte -, war problematisch. Doch Silvana wäre nicht Silvana, wenn sie nicht irgendeinen Ausweg finden würde.


    Nun, ich kann mir lebhaft vorstellen, was man sich in Rom über die hier lebenden Bürger und Peregrinen erzählt. Die Familie meiner Mutter lebt in Dalmatien und auch deren Briefe sprechen manchmal Bände. Umso besser, wenn die hierher "Verbannten" dann schnell die Vorzüge der Provinz und die Gastlichkeit der hier lebenen Menschen kennenlernen.


    fuhr Curio dann mit einem vergnügten Lächeln fort. Wenn er so an die Briefe seiner Tante, der Schwester seiner Mutter, dachte, die manchmal Schreckensszenarien ausmalte - jahrelange und bitterkalte Winter, wilde und monströse Tiere, rüpelhafte und unkultivierte Menschen, die mit Vorliebe rohes Fleisch, unverdünnten Wein und ungekochtes Gemüse äßen - zweifelte er manchmal an der Ernsthaftigkeit seiner dalmatischen Verwandten. Allerdings musste er zugeben, dass in den meisten Gruselgeschichten natürlich auch ein Funken Wahrheit lag.


    Wobei ihr natürlich dieses Jahr direkt von einem der härtesten Winter der letzten Jahre empfangen wurdet.


    fügte er schließlich noch lachend hinzu, während seine Hand nun auf der Bank lag und nach der seiner Frau suchte. Wie sie wohl mit dem Becher vor sich umgehen würde?

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca


    Sie hatte richtig geraten. Er war aus dem Süden. Tarraco schien seine Heimat zu sein, die Einsatzorte als Soldat wohl Mantua und Rom. Und wie erwartet hatte er Familie: eine Frau und da war wohl auch eine Tochter, doch wie es klang, war sie nicht sein Kind.


    Oh ja, ich würde mich freuen die Bekanntschaft deiner Frau zu machen und für die Kleine ist es wohl schon ein wenig spät. Das kann ich verstehen. Ich habe mich inzwischen durchaus eingelebt, wobei mir Rom noch immer fehlt. Ich habe das Haus hier geschenkt bekommen oder besser gesagt geerbt. Der Menschenschlag hier ist zunächst oft reserviert, wenn man dann mit ihnen warm geworden ist durchaus freundlich aber ein wenig unkultiviert. Man muss tatsächlich suchen bis man jemanden findet, der sich für Kunst, Literatur oder Philosophie interessiert. Mit anzüglichen Scherzen können aber vor allem die Germanen nicht so gut umgehen habe ich festgestellt. Das ist mit der Freizügigkeit wie sie in Rom bei privaten Gastmählern herrscht nicht vergleichbar. Und selbst die romanisierten Germanen sind schnell eingeschnappt. Nun, du wirst deine Erfahrungen machen.

    Phryne hob ihren Becher und prostete dem Praefectus Alae zu.


    Trinken wir darauf, dass du und deine Familie eine gute Zeit in Germania superior haben werdet..


    Dann schob Phryne noch eine Frage hinterher.


    Interessiert sich deine Frau für Kunst und Kultur? Ich suche noch jemanden, der meine Leidenschaft teilt und mit mir gemeinsam den ein oder anderen Kulturabend organisiert.

  • Der Wein! Woher auch immer das kam, das man keinen Wein trinken sollte. Auf jeden Fall hatte man ihr geraten in der Schwangerschaft weniger vom Bier, Met oder Wein zu trinken. So probierte Runa auch nur einen kleinen Schluck. „Wirklich sehr gut dein Wein. Obwohl ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich kein wirklicher Weinkenner bin. Wein trinke ich nur selten. Aber dieser hier ist wirklich sehr gut.“ Das Runa eigentlich nur am Becher genippt hatte, hatte der Gastgeber sicherlich nicht mitbekommen. Das gute an Abenden wie diesen war ja, dass man sich selber bedienen musste. Von daher würde es wohl kaum jemanden auffallen, wenn Runa sie nichts nachholen würde. In einem unbeobachteten Moment goss sie auch einen ganzen Teil aus ihrem Becher in den ihres Mannes und verdünnte dann ihren Wein so mit Wasser, dann man den Wein darin nur noch erahnen konnte.

  • Seneca hörte recht gespannt zu als die Dame von ihren Erfahrungen mit den Germanen berichtete, und in der Tat hatte Seneca bisher nur mit den wirklich stark romanisierten Einheimischen zutun gehabt, sodass er die eingefleischten Eingeborenen gar nicht einschätzen konnte..
    "Nun, ich denke das werde ich. In der Ala dienen jedoch Männer aus allen Provinzen des Reiches, sodass es interessant sein wird zu vergleichen." scherzte der Iunier und erhob dann seinen Becher zum Trinkspruch seiner Gesprächspartnerin.
    Als sie dann auf seine Frau zu sprechen kam grinste Seneca kurz, die gute Dame, welche so offensichtlich nach Kultur lechzte hatte wohl eine Goldader entdeckt.
    "Meine Frau ist tatsächlich äußerst interessiert in kulturellen Dingen. In Rom war sie an der Schola und bei der Acta Diurna beschäftigt." erklärte der Iunier nicht ohne ein wenig stolz zu empfinden und war sich sicher, dass sie auch ihre neue Aufgabe in der Provinz gewissenhaft zu erledigen wusste, auch wenn er sich darunter noch nichts vorstellen konnte.

  • "Wenn es einer der härtesten Winter ist Helvetius, dann kann der nächste ja nur noch besser werden." scherzte der Iunier, welcher in seinem großen Landgut mit Wirtschaft gut reden hatte. Letztlich wusste aber auch er dass es wohl einige Anstrengungen erfordern würde die Bevölkerung, welche sich Schutz von Rom versprach, vor der Kälte und dem Hunger zu bewahren, aber noch waren die Kammern ja einigermaßen gefüllt.
    "Aber man lebt sich doch recht schnell ein muss ich gestehen. Ich meine seht euch um, die Saturnalien bringen alle zusammen." merkte er an und deutete auf die Menschen im Atrium, bevor er sich an die Duccia wandte..
    "Ich denke in einer Provinz wie Germanien muss man keine Weinkennerin sein Duccia, doch in Tarraco erntet man Spott wenn man nicht zumindest ein wenig in der Marterie ist. Andersherum habe ich erst einmal ein Bier getrunken und kann mich in dieser Hinsicht also kaum mit Wissen rühmen."
    Das eine Bier war entweder ömm, oder das ganze Gebräu schmeckte einfach furchtbar, so sicher war sich Seneca da nicht, und er hatte ja auch keinen Vergleich.

  • Das will ich doch hoffen. Denn Eisblöcke würden nur den Blick auf unsere schönen Landschaften verdecken.


    antwortete Curio mit einem Lachen. Ja, was sollten sie auch sonst tun, als über das Wetter zu scherzen, dass hier im Norden ja vollkommen unberechenbar war. War der eine Winter kühl, aber schneefrei, brachte der andere bitterkalte Temperaturen und massenweise Schnee. Dieses Jahr hatten die Bewohner mit der zweiten Art zu tun. Doch was konnten sie daran schon ändern? Stattdessen erhielten die Neuankömmlinge aus dem Süden jetzt einen Einblick in die Möglichkeit eines harten Winters und waren damit bereits abgehärtet für die nächsten Jahre.


    Ansonsten freut es mich, dass ich euch schneller einlebt, als ihr das vielleicht gedacht habt. Was ihr hier seht ist jedenfalls die Feierfreude der Menschen, die hier leben, ob nun römischer Bürger, gallischer oder germanischer Peregrine, zu einer guten Feier sagen wir nicht nein.


    Vor allem nicht, wenn man zu den Saturnalien zu einer Privatfeier eingeladen wurde.


    Ich hoffe, ihr hattet auch schon die Möglichkeit die Feierlichkeiten und den Jahrmarkt anlässlich der Begrüßung deines Patrons zu besuchen? Heute vormittag gab es ja noch einen offiziellen Festakt.


    Curio war sich grade unsicher, ob er den Iunier dabei in der Curia gesehen hatte, oder nicht. Es schien ihm aber, dass es vor allem der zivile Stab des Ducciers gewesen war, der an der Begrüßung durch die Stadtoberen teilgenommen hatte.


    Morgen und übermorgen aber findet noch ein Jahrmarkt auf dem Forum statt und morgen gibt es auch Unterhaltung in der Basilica. Die Stadtverwaltung hat sich nicht lumpen lassen und ein paar Künstler eingeladen, die dort ihre Können zeigen werden. Eigentlich sollte für jeden etwas dabei sein. Wobei ich jetzt natürlich nicht weiß, ob du und deine Frau da besondere Vorlieben haben.


    Curio hatte natürlich gemerkt, dass Silvana in einem unbeobachteten Augenblick den Großteil ihres Weins in seinen Becher umgeschüttet und dann den in ihrem Becher verbliebenen Rest großzügig mit Wasser verdünnt hatte. Allerdings ging er nicht davon aus, dass das die letzte Klippe war, die sie heute würden umschiffen müssen. Da die erste aber erfolgreich hinter ihnen lag, ließ er seine Hand für einen Moment vom Tisch verschwinden und streichelte ihr einmal sanft über den Unterarm, bevor er wieder zu seinem Becher griff und einen großen Schluck trank.

  • Als einer der letzten Gäste traf das Legatenehepaar am Anwesen des Praefectus Alae ein. Die 'Verspätung' (die keine war, immerhin konnten Legaten sich den gandalfischen Luxus leisten dann zu erscheinen wenn sie es für nötig hielten) kam natürlich einerseits dadurch zustande, dass die Arbeitspflichten eines Statthalters auch an den Saturnalia nicht innehielten, sondern vielmehr durch gewisse Spirenzien noch gewisserer Untergebener länger dauerten als sonst... wie auch durch den immernoch knietief liegenden Schnee.
    Ins Rutschen waren die Träger der Legatengattinnensänfte mehrfach gekommen, bis Vala irgendwann einfach orderte zwei Eimer Dreck aus dem Hause eines Anwohners zu holen und dies vorab auf den Weg werfen zu lassen... denn da der Iunius sich nicht die Mühe gemacht hatte seine Gästeliste einzugrenzen war der Schnee auf dem Wege durch den großen Andrang schon zu glattem Eis festgetreten.


    Als sie denn schließlich ankamen galt es erst einmal sich noch einmal herzurichten, was unter anderem darin bestand die Gattin aus gefühlten fünfhundert Lagen Fell zu schälen und in ein respräsentatives Kleid zu hüllen. Der Legat selbst war dem Anlass entsprechend in feingesponnene Wolle gehüllt, die sowohl mit Tunika als auch Toga dem ewig-winterlichem Farbspiel zwischen Grün und Rot entstand. Dass es nebenbei praktischerweise auch noch die Siegelfarben seiner Sippe waren, war ein Nebeneffekt der nicht einmal absichtlich herbeigeführt aber doch begrüßt worden war.


    Als sie nun endlich, natürlich zu spät, in das Atrium traten war die Feier bereits in vollem Gange, weshalb man auf eine offizielle Ankündigung verzichtete und den Gastgebern die Gelegenheit gab, ihre Qualitäten im schnellen Bemerken des hochrangigen Gästepaars zu beweisen. ;)

  • "Nun, ich werde den Jahrmarkt mit einigen meiner Offiziere besuchen. So gerne ich jede Minute mit meiner Familie verbringen würde, die Ala verlangt ebenfalls viel Aufmerksamkeit." stellte der Iunier fest und schaute zu einem Tisch an welchem mehrere Decurionen platzgenommen hatten,
    "Eventuell werde ich zu einem späteren Zeitpunkt mit meiner Frau auf den Jahrmarkt gehen, wer weiß, Silana würde sich sicher ebenfalls freuen." merkte er noch nachträglich an und überging die Kommentare auf die Basilica, sicherlich würde er die Pflichttermine wahrnehmen müssen, aber alles in allem war er kein Fan solcher Veranstaltungen.
    "Ein wenig Unterhaltung durch Künstler könnte allerdings tatsächlich nicht schaden, generell, gibt es ein regelmäßiges Programm im Theater?" hakte er dann doch noch einmal nach, denn das Thema der Zerstreuung in Mogontiacum beschäftigte ihn bereits länger.

  • Wohlgemerkt, es war einer der Sklaven welcher die Qualität bewies und Seneca von seinem Tisch wegzerrte, und das obwohl er es wären der Saturnalien auch mal hätte ruhiger angehen lassen können.
    Der Iunier selbst hatte leicht einen sitzen, bemühte sich aber diesen Umstand zu verbergen.
    Mit dem Fest im Rücken ging er auf das neu ankommende Paar zu, "Legatus! Welch hoher Besuch auf meinem bescheidenen Fest." begrüßte er den Duccius, und grüßte knapp militärisch. Er wusste gar nicht mehr wann er Vala das letzte Mal mit seinem Titel angesprochen hatte, im privaten nutzten die beiden stets ihre Namen, jedoch waren dem Iunier zu viele Ohren anwesend um wie zwei Trinkkumpanen zu schnacken, vielleicht später dann.
    "Und Tiberia, so schön wie eh und je, das germanische Wetter scheint dir nichts anhaben zu können." komplimentierte er die Römerin aus Überzeugung, und ließ sich auch hier nicht lumpen.
    "Nun, wie ihr seht läuft das Fest bereits aber es ist von allem noch mehr als reichlich vorhanden."

  • Runa nickte. Ja das stimmte wohl, das man sich hier wohl eher mit Bier und Met auskannte. Und da gab es ja auch gravierende Unterschiede. Es gab Panscher und Könner und diesen Unterschied schmeckte man sehr wohl.
    „Nun ich kann dir das Bier meiner Familie empfehlen.“ Natürlich warb Runa für die Produkte ihrer Familie – aber was man wohl kaum erwarten würde nur für diese, deren Qualität sie auch beurteilen und wirklich empfehlen konnte. Beim Bier war das der Fall. „Und Met, den solltest du auf jeden Fall probieren. Ich würde dir gern einen Krug mit selbst hergestellten zukommen lasen. Ob er der Beste der Stadt ist weiß ich nicht, aber auf jeden Fall ist er sehr köstlich.“
    Der Gastgeber stand plötzlich auf. Ein kurzer Blick und Runa wusste, wer mal wieder die ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Alrik – Natürlich!
    Ginge es nach Runa, dann würde sie wohl sitzen bleiben, gerade an einem Tag wie heute, wo es keinerlei Standesunterschiede geben sollte. Aber sie wusste, das Curio das wohl kaum zulassen würde, deshalb sah sie ihren Mann fragend an. Er sollte entscheiden ob und wie sie Runas Onkel begrüßen würden.

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