Alpina und Babilus traten vor die Tür der Taberna Medica. Alpina schloss ab. Sie sah den Tiro herausfordernd an.
"Wohin sollen wir gehen? Möchtest du in Richtung Castellum gehen? Dann kannst du entscheiden wann es an der Zeit ist, in die Castra zurückzukehren? Oder schlägst du einen anderen Weg vor?"
[Vicus Canabae Castellae] Spaziergang in der Dämmerung
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Babilus überlegte kurz. Der Vorschlag von Alpina war nicht schlecht. Schließlich konnte er nicht zu lange weg bleiben.
Babilus nickte. gehen wir Richtung Castellum. Wenn es dir nichts aus macht. -
Es machte Alpina nichts aus. Schon oft hatte sie diesen Weg eingeschlagen. Mit und ohne Corvinus. Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. Die meisten Läden hatten bereits geschlossen, es war nicht mehr viel los auf den Straßen und Gassen des Vicus. Nicht weit von der Porta Praetoria setzte sich Alpina auf die Einfassung eines Brunnens. Sie sah ihren Begleiter lange an.
"Ich habe mich sehr gefreut, dass du gekommen bist. Hoffentlich hast du es nicht seltsam gefunden, dass ich dir einen Brief geschrieben habe... " Sie hielt innen. "Ich weiß auch nicht, warum ich es tat. Es ist eigenartig. Denn ich habe keine Veranlassung dazu... also ich ... äh... weißt du was ich meine... wahrscheinlich ist es weil vieles an dir mich an meinen Lebensgefährten erinnert, den ich sehr vermisse. Er fehlt mir unglaublich. Und die Angst, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte, ist schrecklich...."Sie sah den Tiro traurig an, denn sie ahnte, dass das nicht das war, was er hören wollte.
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Babilus setze sich neben Alpina und hörte aufmerksam zu. Er verstand recht schnell worauf dieses Gespräch abzielt. Er konnte sie gut verstehen. Schließlich waren die zwei schon eine Zeit zusammen. Und das Kind war auch nicht einfach so vom Himmel gefallen. mh. Ich kann dich verstehen. Ich kenne es. Nicht zu wissen wo ein geliebter Mensch sich aufhält oder ob er noch lebt.
Babilus wusste bis vor ein paar Tagen nicht einmal ob seine Mutter noch lebte. Jetzt hatte er Gewissheit. Auch wenn das nicht zur Sache tat.
ebenfalls habe ich mich über deinen Brief gefreut... fügte Babilus hinzu. Sein Blick glitt in Richtung Horizont, der sich rot färbte. -
Wenn ihn Alpinas Äußerungen enttäuschten ließ sich Babilus das nicht anmerken. Er gab an das Gefühl zu kennen, wenn man nicht wusste, ob jemand noch am Leben war.
"Du kennst das? Von wem weißt du nicht ob er oder sie noch am Leben ist?", wollte Alpina wissen. Sie hatte Mitgefühl und die Vorstellung, dass sie noch etwas gemeinsam hatten, tat ihr gut.Dann sagte er, dass er sich über ihren Brief gefreut hatte. Alpinas Wangen wurden wieder rot. Sie blickte auf ihre Hände, die sich in ihrem Schoß ineineander verschränkt hatten und nervös aneinander rieben. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Ob er überhaupt erwartete, dass sie etwas sagte? Sie folgte seinem Blick und betrachtete wie der Sonnenwagen sich in feurigem Rot dem Horizont näherte. Gleich würde er verschwinden, dann musste Babilus gehen.
"Ich hoffe, du kommst mich wieder besuchen..." sprach Alpina leise aus, was sie dachte. ".... und wenn du dich über Post von mir freust..."
Ihr Blick wanderte vom roten Horizont zu den im Abendlicht sehr warm leuchtenden Augen des Tiros. "... dann werde ich dir wieder schreiben."
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