Nachdem ich glücklich mit dem Schiff von Alexandria nach Rom gefahren und der Enge dieses Reisegefährts endlich entkommen war, hatte ich nur noch den einen Wunsch, mich mal wieder so richtig zu waschen. Der Fußmarsch von Ostia in die Hauptstadt des Imperiums tat ein Übriges zu diesem Wunsch dazu. Daher führte mich mein erster Weg in Rom auch zu den Thermen, von denen ich auch in Alexandria schon viel gehört hatte.
Die paar Münzen für den Eintritt konnte ich zum Glück noch aufbringen, so dass ich bald schon in der Eingangshalle stand. Eigentlich hatte ich vor, dort erst einmal alles auf mich wirken zu lassen: die Kuppel, die die Halle überwölbte, überhaupt diese für mich riesigen Dimensionen. Ich wollte in der Halle ein bisschen auf und ab gehen, aber nichts da! Sofort "fing" mich ein Sklave ein und geleitete mich ziemlich hektisch zu einem Seitentrakt, den wohl nicht zufällig ausschließlich Badegäste betraten, die ähnlich zerzaust aussahen wie ich.
Um mich endlich wieder ein bisschen aufzuhübschen, entledigte ich mich nach dieser peinlichen Erfahrung mit dem Sklaven daher schleunigst meiner Kleidung und wusch mir den Staub vom Leib und aus den Haaren. Danach fühlte ich mich gleich wieder besser und atmete erst einmal tief durch, dazu war ich nämlich, seit ich hier in Rom war, überhaupt noch nicht gekommen. Dann erwachten aber schon wieder die Lebensgeister in mir. Nach Wärme oder gar Hitze stand mir der Sinn irgendwie gar nicht, und so begab ich mich weder ins Tepidarium oder gar ins Caldarium, sondern schaute mich neugierig um. Mein Blick fiel auf einen Durchgang, der hinaus ins Freie und offenbar zu einem Sportplatz führte. Ballspielen, das wär's doch!
Mit einem Satz war ich auf den Beinen und stand kurze Zeit später vor einem mehrstöckigen Regal, auf dem Bälle verschiedener Größe bereitlagen. Ich fasste einige an und prüfte ihre Festigkeit, gleichzeitig aber linste ich auch schon aus den Augenwinkeln heraus nach einem möglichen Spielpartner - oder mehreren.