Hilfe beim Opfereinkauf

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    Vom Apollotempel aus begleitete Curio den opferwilligen, iulischen Präfekten auf den Markt am Forum, der nur wenig Schritte von den Tempelstufen entfernt war. Da der Iulier um die Assistenz gebeten hatte, begleitete der Aedituus ihn persönlich und zeigte ihm vor allem ein paar Stände, vor die meisten Einwohner ihre Opfergaben kauften und auch die Tempel für öffentliche Opfer die Lebensmittel erstanden. Den Anfang machten sie an dem Weinstand eines hier ansässigen Weingutes.


    So, Prafectus, den Anfang können wir hier machen. Dies ist der Wein der Villa Rustica Pilia des Paullus Pilius Promotus. Du erkennst seine Weinamphoren an den drei Ps am Hals. Sein Wein gehört zu den besten der Region und wird regelmäßig für Opfer verwendet. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass Apollo den Wein schon kennt und soweit ich mich erinnere hat er ihn noch nie abgelehnt.


    begann Curio die Führung.

  • "Ein Fieber, einhergehend mit einer Lungenentzündung" beantwortete Licinsu die Frage, die der Aedituus noch im Tempel gestellt hatte, "war Susina Alpinas Diagnose. Außerdem ist die nicht klar und verfällt immer wieder in delirische Zustände."


    Licinus nickte stumm zu den Ausführungen. "Ja, dann werde ich eine Flasche des Weines nehmen."
    Er wandte sich zu dem händler, bereit zu zahlen, was immer dieser verlangte. Er war nicht willens und in der Verfassung zu versuchen ihn herunter zu handeln.

  • Curio nickte dem Händler zu und dieser ließ die Flasche in den Korb gleiten, den Curio vom Tempel mithergebracht hatte. Dabei hörte er dem Iulier konzentiert zu, denn eigentlich war die Medizin ja nicht grade sein Steckenpferd. war hatte er mittlerweile die eine oder andere Kleinigkeit von Alpina gelernt, aber er kannte sich damit einfach nicht aus.


    Eine Lugenentzündung... nun... da eignet sich eine kleine Statuette in der Form eines weiblichen Oberkörper am besten. Lass uns den zuerst hier drüben einkaufen, bevor wir uns noch um Gemüse, Obst und ein bisschen Opferkuchen kümmern.


    Damit hatte er auch schon aufgezählt, was im einzelnen die Opfergaben waren. Im Sinne der Gesundheit hatte er sich für ein paar Lebensmittel entschieden, die im allgemeinen Sprachgebrauch als gesund galten. Doch zuerst gingen sie nun zu einem Handelsstand an dem Votivgaben verkauft wurden. Vom großen Weihestein, der wohl mehr als Anschauungsobjekt und Beweis für die Kunstfertigkeit des Lieferanten dienen sollte, bis zu kleinen bronzenen Statuetten aller denkbaren Körperteile - Arme, Beine, Köpfe, Oberkörper, natürlich auch mehrere Phalli standen ordentlich aufgereiht auf dem Tisch und waren bereit, ihre Käufer zu finden.


    Der Händler grüßte den Helvetier freundlich, der mit einer kurzen Handbewegung klarmachte, dass er nur Berater und der Iulier der eigentliche Käufer war.

  • Auch hier nickte Licinus zu den Worten des Helvetiers, hatte er doch keine Ahnung, welcher der Händler hier etwas taugte und welcher nicht. Ehrlich gesagt, fühlte er sich ein klein wenig verloren, weshalb sein Blick nciht starr auf die Auslage gerichtet war, wie man vermuten konnte, und auch nicht auf den Händler fixiert war, um festzustellen, ob versucht wurde ihn zu betrügen. Nein, immer wieder flog sein Blick zu seinen beiden Begleitern.
    Und dann wieder zurück auf die kleinen Statuetten. Irgendwie schien ihm keine davon zu Esquilina passen zu wollen. Diese stabile Bronze passte nicht zur Zerbrechlichkeit des kleinen Kindes, gerade jetzt in Zeiten der Krankheit.


    "Ich brauche eien Votivgabe für ein kleines Mädchen mit Lungenentzündung. Also für ihre gesundung natürlich, erklärte Licinus und betrachtete die Oberkörper nochmals genauer. Mit der Hand reichte er in ihre Richtung griff aber noch nicht zu "Darf ich?" bat er den händler um Erlaubnis eine der Figurinen hochzuheben.

  • Wir hatten ob der Lungenentzündung an einen weiblichen Oberkörper gedacht, vielleicht eher in die Richtung kindlicher Ausprägung.


    fügte Curio noch an und trat dann wieder einen Schritt beseitete, während der Iulier nun die Figuretten betrachtete und nach einer passenden Gabe suchte. Schließlich wanderte dessen Hand über die Auslage und blieb an einer Figurette hängen. Die Frage des Iuliers bedachte der Händler mit einem freundlichen Kopfnicken und suchte derweil seinerseits nach einer Auswahl von zwei oder drei Angeboten. Er fand zwei weitere, eine sehr zart und schlank geformte Statuette, eine weitere mit etwas üppigeren Rundungen, die aber dennoch noch kindlich wirkten, und stellte sie auf eine gesonderte Auslage, wo der Iulier nun eine weitere Auswahl treffen konnte.

  • Licinus hob erst selbst einige Statuetten an, befand sie aber alle für zu schwer. Also nahm er die beiden, die der Händler ausgesucht hatte. Die üppigere der beiden, war zu schwer. Gut, sie mochte als kindlich mit Babyspeck durchgehen, aber Licinus konnte diese Formen nicht mit Esquilina in Verbindung bringen. Die zartere Figur sah ihm da schon vielversprechender aus und als er sie anhob erschien sie ihm tatsächlich deutlich leichter. Oder war das Einbildung?


    "Diese! Diese hier nehmen wir!" entschied er und zum ersten Mal an diesem Tag klang die Entschlossenheit des altgedienten Offiziers durch. "Wieviel?" Ohne zu zögern zählte Licinus die genannte Summe in die Hand. Als er Tage später darüber nachdachte, fragte er sich, ob die händler hier nicht letztlich beinahe jeden Preis verlangen konnten. Die Hilfesuchenden würden schon zahlen, wenn sie konnten. Im Moment war es ihm aber egal und so entschied er.


    "Dann zum Obsthändler." udn auf dem Weg dorthin stellte er noch die schnelle Frage "Sag Helvetius, was ist das Lieblingsobst des Gottes?"

  • Curio hielt sich zurück, doch ruhten seine Augen auf den angebotenen Statuetten und und bedachte die Preisvorstellung des Händlers mit einem kritischen Blick. Dieser korrigierte den Preis dann noch ein wenig hinunter und schließlich nickte Curio, bevor der Iulier die Statuette an sich nahm und sie nun hinüber zum Obststand gingen.


    Eigentlich hat Apollo keine Lieblingsfrüchte. Er ist da ziemlich genügsam, doch sollten die Früchte frisch und nicht wurmstichig sein.


    erklärte der Helvetier und führte den Iulier zu einem Stand mit frischen Früchten und Birnen. Auch hier erklärte er kurz, um was es ging und schon reichte die Verkäuferin einige Äpfel an den den Iulier, die dieser nun prüfen konnte.

  • Die Äpfel waren so frisch, wie sie es zu dieser Jahreszeit sein konnten, und so hatte Licinus in dieser Hinsicht wenig an ihnen auszusetzen. Einige hatten bräunliche Stellen, wo die Frucht gegen das Holz des Baumes gerieben hatte. Diese ließ er zurückgehen und wählte mit Bedacht, welche Frucht in den kleinen Korb gab, den die Händlerin nach seinen Wünschen füllte. Dieses Spiel ging so lange weiter, bis der Helvetier ihm ein Signal geben würde, dass es genug Früchte waren. Auch ein zwei andere Früchte hatten ihren Weg in den Korb gefunden. Und er zahlte die Rechnung.


    Und das gleiche wiederholte sich dann auch am Stand des Gemüsehändlers, bevor es weiter ging zum Opferkuchenkauf.

  • Obst und Gemüse waren schnell eingekauft, zumal Curio den Iulier auch zu jenen Ständen führte, an denen auch die Tempelverwalter des lokalen Cultus Deorum einkauften. Die Verkäufer kannten den Helvetier deswegen gut, zumal er oder einer seiner Discipuli regelmäßig Geld hierließ. Daher wollte es auch keiner der Händler riskieren, diese zahlungskräftigen und zuverlässigen Kunden zu verlieren, weshalb der Iulier auch tatsächlich gute Ware bekam. Allerdings konnte Curio dies nicht bloß auf den Cultus Deorum und seine Position in diesem schieben, denn natürlich war die Legion auch eine zahlungskräftige Kundin und soweit er wusste, war es der Praefectus Castrorum, sprich der Iulius, und sein Mitarbeiterstab, die den Einkauf für die Legion vornahmen.


    Als nächstes folgte nun der Kauf des Opferkuchens und wieder führte Curio, nebst ein bisschen Small Talk den Iulier zu einem Bäckerstand, an dem nicht nur Brot, sondern auch die Opferkuchen, mittelgroße Gebäckstücke, verkauft wurden.


    Ich weiß nicht, wie es in Rom ist, Praefectus, aber hier in Mogontiacum erkennt man einen guten Bäcker daran, dass er sich nicht scheut, die auch eine Kostprobe seiner Waren anzubieten.


    sagte Curio mit einem freundlichen Nicken und wandte sich dann dem Bäcker zu.


    Wann hast du den Opferkuchen hier gebacken?


    fragte er und der Bäcker antwortete, dass die Gebäckstücke am heutigen Morgen frisch gebacken worden waren. Ohne Umschweife reichte der der Händler seinen Kunden eine Tonschale, in der er ein oder zwei Opferkuchen zerbrochen hatte.

  • "Ich habe keine Ahnung, wie es in Rom ist, aber in Mantua erkennt man sie daran, dass man sich hinter dne Matronen anstellen muss," und gnaden die Götter dem Mann, der sich vor die Frauen schieben wollte. "In Rom war ich bisher nur ... dienstlich" ein schöner Euphemismus dafür, die Stadt zu belagern und zu besetzen.


    "Gut, ja das nehmen wir." entschloss Licinus nachdem er einige Krümel andächtig konzentriert erkaut hatte. Es schmeckte anders als das Legionärsbrot aber auch nicht wie das feinere, dass es in der casa Iulia ab.


    So wurden auch die letzten Einkäufe getätigt und Licinus meinte: "Täusche ich mich, oder haben wir nun alles?" Dann konnten sie ja zum Tempel zurückkehren. Licinus musste feststellen, dass Einkaufen in kleinem Maßstab mindestens so anstrengend war wie für eine ganze legio.

  • Ach, aus Mantua. Ich dachte, der Statthalter hätte seinen ganzen Tross aus Rom mitgebracht.


    antwortete Curio interessiert, da er bislang noch nicht wusste, dass der Duccier offenbar nicht nur in Rom, sondern in ganz Italia Anhänger gefunden hatte, die ihn in den Norden begleitet hatten. Umso mehr wurde ihm nun der Einfluss des Statthalter bewusst, der offenbar nicht nur aus seiner Position hier in der Provinz, sondern auch durch sein Konsulat im Süden und womöglich noch frühere Erlebnisse speiste. Allerdings schob er diese Gedanken schnel beiseite, denn das Opfer für Apollo eilte. Also ging Curio mit geübten Blick die Waren durch - Wein, Brot, Gemüse, die Votivgabe alles war da - und nickte dann zustimmend.


    In der Tat wir haben alles. Dann sollten wir nun schnell zum Tempel zurückkehren, damit wir das Opfer dort vollziehen können.


    sagte er und schlug auch gleich den Weg zurück zum Tempel ein.

  • "Nein, nein, er war als tribunus da. Ich war da schon Präfekt," Licinus musste unwillkürlich zurückdenken. "Hat sich ganz sauber angestellt da unten und als er mcih bat ihn zu begleiten. Nun, Mantua, die Situation in Mantua ist nicht unbedingt abwechslungsreich. Die prima zu verlassen fiel mir schwerer, aber wohin mich der Kaiser befiehlt, dorthin gehe ich."
    Das auch in der prima die Situation nicht einfach war, mit dem ständigen Mangel an Kommandanten, geschenkt.

  • Tribun und Lagerpräfekt, nun, da hatte die Hierarchie offenbar noch anders ausgesehen, jetzt waren die Karten aber neugemischt. Der Duccier war nun der mächtigste Mann der Provinz und der Iulier seine rechte Hand in der Legion. Das setzte einiges an Vertrauen voraus, dass wohl sogar noch aus dem Bürgerkrieg resultierte. Die Festellung, dass sich der Statthalter sauber angestellt habe, quittierte Curio danach nur noch mit einem Nicken, war das Kriegerische doch irgendwie nie seines gewesen, obwohl sein Vater mit allen Mitteln versucht hatte, ihn in diese Schiene zu drängen, womit er wiederum bei seinem älteren Bruder Corvinus erfolgreich gewesen war - auch wenn mittlerweile unklar war, wie der Auftrag im Osten nun eigentlich verlief oder ob er sogar ein ungutes Ende genommen hatte. Damit wollte er den Iulier aber nicht belästigen.


    Nun, dann hoffe ich, dass deine Versetzung hierher für dich auch etwas Gutes hat und du hier auch mehr Abwechslung findest.


    antwortete er mit einem leichten Lächeln.

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