Der Weg ist das Ziel

  • Pina hatte sich ein Tuch umgelegt und war somit bereit, das Haus zu verlassen. Sie hatte keine Lust mehr auf endlose Diskussionen zu der neuesten Sommermode. Ihr war es wirklich egal ob der Stoff nun mit Gold oder Silberfäden durch wirkt war.
    Sie ging eben noch am Cubiculum von Sila vorbei, klopfte an und steckte fast gleichzeitig mit dem Klopfen den Kopf zur Türe hinein. „Ich bin dann mal eben weg“, teilte sie mit und schon war die Türe hinter ihr wieder geschlossen.
    Ihre Zwillingsschwester konnte mit dieser Information machen was sie wollte. Vermutlich stände sie irgendwann wieder hinter ihr, denn sie fühlte sich noch immer für sie verantwortlich. Paar Minuten älter als Pina, dachte Sila noch immer sie müsste ihre Schwester am Gängelband führen, egal ob Pina dies nun gefiel oder nicht.
    Vielleicht war es dadurch auch gekommen, dass die Quintiller Zwillinge von Wesen her so unterschiedlich waren. Dennoch waren die beiden eng aneinander verbunden, es gab fast nie einen wirklichen Streitpunkt zwischen ihnen und wenn es wirklich darauf ankam waren sie sich so einig wie sie sich glichen.


    Nachdem Pina wieder einmal ihre geschwisterliche Verbundenheit in Gedanken durchleuchtet hatte, stellte sie verwundert fest, da wo sie sich gerade befand, war sie noch nie gewesen. Ich hätte mich besser doch von jemanden begleiten lassen sollen, dachte sie. Schnell war der Gedanke beiseite geschoben. Ihre Neugierde, etwas Neues zu entdecken hatte gesiegt. Kurzerhand folgte sie einem kleinen Trupp Urbanaer der geordnet vor ihr ging.
    Militär war von je her ein Magnet für Pina gewesen und wenn sie es richtig betrachtete, so war sie noch nie an der Castra Praetoria gewesen, dort wo auch die Cohortes Urbanae ihr Domizil hatte.
    Da ist doch auch überlegte sie, richtig der Aulus Quintilius Trogus, eben erst eingetreten. Ich hatte ihm doch mehr oder weniger versprochen ihn dort zu besuchen. Das ist doch jetzt die Gelegenheit dachte sie, weder Tante noch Sila in Sicht, bestimmt kommt diese Gelegenheit nicht wieder.
    Schon marschierte sie der Stadtwache hinterher, ganz und gar unweiblich in ihrem Gleichschritt, was ihr so aber nicht bewusst war.

  • Ob Pina jetzt den gleich Weg nahm wie vorher, als sie vergnügt hinter der Stadtwache in Richtung Castra Praetoria marschierte, wusste sie nicht. Es war ihr auch egal. Sie wollte nur eins, sie wollte nach Hause. So etwas demütigendes und unverschämtes, war ihr noch nie passiert.
    Nur mit äußerster Anstrengung gelang es ihr, nicht laut fluchend, wie ein Fuhrmann, durch Rom zu rennen. Sie würde nie mehr einen Fuß vor die Türe setzen. Nein, noch besser, sie würde Rom verlassen. Ja genau, das würde sie machen. Sie würde zurück nach Mantua gehen, um sich dort um ihre Großmutter kümmern. Bestimmt würde die sich über ihre Anwesenheit freuen und hier, hier hatten dann alle ihre Ruhe und mussten sich nicht, um die den Soldaten Kopfverdrehende Pina kümmern. Genau die Tante würde heiraten, Sila bestimmt auch bald, sie war ja auch die weltgewandte und damit hatten alle was sie wollten.
    Hunderte von diesen Gedanken spukten Pina durch den Kopf bis sie endlich vor der Casa Quintilia stand.

  • Jetzt ging Pina zum dritten mal, diesen Weg und wieder war sie anderer Stimmung. Das erste mal war es Neugierde mit einer Spur Übermut, was sie vorwärts trieb.
    Beim zweiten Mal, war es Enttäuschung, Wut, Scham und Trauer gewesen. Jetzt war es Vorfreude, mit einer Spur Trauer. Vorfreude darauf, das sich endlich ihr Kindheitswunsch erfüllte, einmal ein Castra von innen sehen und Trauer wegen dem Wissen, dass damit die Kindheit endgültig vorbei war.


    Sie hatte sich sittsam gekleidet um auf Einladung von Trogus, die Castra der Cohortes Urbanae zu besuchen. Sorgfälltig hatte sie darauf geachtet, dass sie die Casa Quintilia nicht zu früh verließ, um nicht zu früh beim Tor der Castra anzukommen. Aus diesem Grund bemühte sie sich, von ihrem stummen Custos begleitet, gemessenen Schrittes zu gehen und nicht aus Freude und Übermut wie ein Kind los zu rennen.

  • Ein denkwürdiger Abend, dachte Pina auf ihrem Heimweg.
    Zuerst das Gespräch imOfficium des Tribunus Aulus Iunius Avianus Es war ein rein familiäres Problem über das sie sprachen.
    Danach folgte endlich der http://www.imperium-romanum.info/forum/thread.php?postid=884128#post884128]Rungang durch das Lager der Cohortes Urbanae. Ihr Vetter erwies sich als ein ausgezeichneter Führer und verhalf Pina zu manchen neuen Erkenntnissen. Die wichtigste war, so schnell würden Frauen niemals eine tiefere Einsicht in die Männerweltwelt, von eben diesen, erhalten. Sie verstanden es ihr Machtpositionen zu halten. Bei diesem Punkt ihres Rückblickes angekommne, betrat sie die Casta Quintilia.

  • Was bleibt uns Frauen eigentlich, alles wird für und bestimmt und uns bleibt nur noch ein eifriges nicken? Sind wir denn wirklich so unwissend unselbständig, sind die Gaben des Geistes von den Göttern so ungerecht verteilt worden? Nein das kann ich mir nicht vorstellen, es würde sich doch nicht mit den Mutterpflichten vertragen.
    Ob es ein Geräusch oder etwas anderes war konnte sie später nicht sagen, irgendetwas veranlasste sie inne zu halten. Die Qintilia blieb stehen und lauschte, sie hörte Stimmen, viele Stimmen und schaute sich wie aus einem Schlaf erwacht um. Es sind mehr Menschen unterwegs, besonders Frauen, ja und Einkäufe haben einige auch getätigt. Hier war ich noch nie, wo bin ich denn? Als sie um die nächste Ecke bog sah sie einen Markt den sie noch nicht kannte. Es muss der Macellum Liviae sein dachte sie und ging noch weiter die Via Labicana entlang.
    Müde und durstig von den Anspannungen des Tages suchte sie nach einem Baum oder einer Wand zum anlehnen um eine Pause zu machen.
    „Fehlt dir etwas? Geht es dir nicht gut? Oder hast du dich verlaufen?“ Eine besorgte nicht unfreundliche Stimme, ganz in ihrer Nähe riss Pina aus ihren Gedanken. Eine Frau trat in ihr Blickfeld und lächelte sie freundlich an. „Nein, nein, alles ist gut“, war Pinas spontane Antwort und dabei schaute sie sich leicht irritiert um. „Aber ich sehe doch, dass dich etwas bekümmert. Weiß du was, setz dich da vorne auf die Bank, es ist mein Haus und ich hol dir einen Becher Wasser“. Noch immer unsicher schaute Pina der Frau nach, ging dann doch zu der Bank und setzte sich hin.
    „Hier bitte nimm, es wird dir gut tun“, damit reichte die Frau ihr einen Becher. Pina nahm dankend an und spürte dabei förmlich den fragenden Blick der Fremden. Und da kam sie schon die Frage, dabei wollte Pina keine Fragen beantworten, sondern Antworten auf Fragen bekommen. „Kummer? Ja sicher, ist es ein Liebster oder doch eher der Sinn des Lebens der dich beschäftigt?“ Die Fremde setzte sich zu Pina auf die Bank und tätschelte Pinas Knie. Sie seufzte und atmete schwer aus. „Weiß du ich kenne das. So ähnlich ging es mir auch einmal. Es war, als befände ich mich in einem Wald und überall wo ich mich hin wandte sah ich Lichtstreifen zwischen den Bäumen hindurch scheinen. Dabei wusste ich genau, egal welche Richtung ich einschlagen würde, es wäre noch nicht die richtige.“ Verwundert schaute Pina sie jetzt an. „Genauso geht es mir, nur konnte ich es nicht so treffend ausdrücken.“ Ein wenig hat die Frau von Varia, dachte sie. Es war die Ruhe und die innere Stärke, die Pina wieder einmal begeisterte. Woher nehmen einige dies, fragte sie sich. „Wie hast du aus diesem Wald herausgefunden?“ Fragend und hoffend schaute Pina sie an. „Liebenswerte Menschen zeigten mir den Weg. Einen Weg den jeder beschreiten kann, leider ist es oft schwer ihn beizubehalten.“ Verwundert schaute Pina die Frau an. Für sie war die Antwort unverständlich. Ehe sie nachfragen konnte meinte die Frau, „mein Name ist Livia, wenn du mehr erfahren möchtest komm in drei Tagen wieder und bring viel Zeit mit.“ Damit erhob sie sich, „ich muss jetzt gehen und mich um meine kranke Schwester kümmern, ich bin schon spät dran. Ruh dich aus und stell den Becher einfach auf die Bank.“
    Quintilia saß noch eine Weile da ehe sie mit dem Gedanken nach Hause ging, ich komme ganz bestimmt wieder.

  • Pina war sich zuerst nicht sicher ob sie die Einladung von Livia annehmen sollte. Doch wie schon immer siegte ihre Neugierde, unbekanntes zu erforschen und auf Fragen Antworten zu erhalten. Ihre Frage noch immer, wie konnte es zu dem Aufstand kommen und war es richtig wie Varia und die anderen gegen ihr erlittenes Unrecht gewehrt hatten? Sie hatte das Gefühl bei dieser Livia würde sie Anworten finden.


    Es war der dritte Tag und schon sehr früh machte sie sich auf den Weg. Als sie schließlich ankam erwartete sie nicht Livia sondern ein Mädchen. Es saß auf der Bank und lächelte Pina an. „Bist du der Besuch den Livia erwartet? Sie bittet dich mir zu folgen, denn sie ist gerade sehr beschäftigt.“ Pina folgte dem Mädchen durch eine Gasse und bald kamen sie in eine Art Innenhof, welcher umgrenzt von mehren Häusern war. In dem es nur so von emsig beschäftigten Menschen wimmelte. Die einen schienen ein großes Mahl vor zu bereiten, andere kümmerte sich um Kranke. Bei näherem hinsehen sah Pina es waren keine normale Kranke, es waren Verletzte, die teils saßen und andere lagen. Ein Haus schien nur von diesen Verletzten hergerichtet worden zu sein.
    Livia, die gerade einem Mann den Kopfverband, hatte Pina entdeckt und winkte sie heran. „Salve, schön dass du gekommen bist“, lächelte sie die Quintilia an. „Ich sagte dir ich würde dir heute mehr über meinen Sinn des Lebens zeigen. Nun wie du siehst kümmere ich und einige unserer Brüder und Schwester uns um die Verletzten, des Aufstandes. Doch nicht nur das, sie haben zum Teil ihre Wohnungen verloren. Deshalb geben wir ihnen Essen, Trinken und einen Platz zum Schlafen. Um alleinstehende Kinder kümmern wir uns auch, manchmal finden wir sogar ein Elternteil von ihnen. Wir hier helfen und kümmern uns umeinander. Bei uns ist keiner alleine, wir sind für einander da. Wie in einer Familie, deshalb nennen wir uns auch Brüder und Schwestern. Aber genug jetzt wir wollen mit einem gemeinsamen Morgenmahl den Tag beginnen, dazu bist du natürlich eingeladen.“
    Auf einem großen Tisch waren, Speisen, Getränke, Becher Schüsseln und Löffel für jeden griffbereit bereitgestellt. Jeder bediente sich selber und suchte sich einen Platz nach belieben. Pina meinte Sklaven zu sehen, die sich ungezwungen und gleichberechtigt verhielten.
    Livia schmunzelte über Pina, weil diese nur staunte. „Ein ungewohntes Bild nicht wahr? Doch das ist unsere Art zu leben denn, *"Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan", sagt Jesus Christus, "denn ich war hungrig, und ihr habt mich gespeist, ich war durstig, und ihr habt mich getränkt, ich war Fremdling, und ihr habt mich beherbergt, ich war nackt, und ihr habt mich bekleidet, ich war krank, und ihr habt mich gepflegt, ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht"
    Pina hatte gut zugehört und ihr gefiel was sie hörte, doch dann wäre sie fast zusammengezuckt, was hatte diese Livia gesagt? Jesus Christus? Dann waren das hier Christen. Sie hatte von ihnen gehört, wusste aber nichts genaues von ihnen. Man munkelte sie sollten an den Unruhen Schuld sein. Pina wäre am liebsten gegangen, aber unhöflich wollte sie auch nicht sein. So blieb sie, war aber sehr nachdenklich und schweigsam.
    Livia ahnte was in der jungen Frau vorging und ließ sie bis zum Ende des Mahls in Ruhe. Freundlich lächelte sie, als sie meinte, „ich denke du muss jetzt über vieles nachdenken. Ich würde mich sehr freuen wenn du wieder kommen würdest. Du kennst den Weg und bist uns jeder Zeit Willkommen.“



    Sim-Off:

    *(Matthäus 25, 40 und 35 - 36)

  • Pina betrat den Hof und ihr Blick suchte Livia. Sie hoffte, dass diese Zeit für sie habe.
    Sie hatte Glück Livia hatte ein wenig Zeit für sie, mehr noch sie spürte wie verzeifelt Pina war und unbedingt ihre Sorgen loswerden wollte. Livia nahm Pina mit in ihr Haus. Pina konnte nicht mehr lange warten und erzählte was sie inder letzten Zeit erlebt hatte. Angefangen von dem Besuch des Wagenrennes und dem Gespräch mit der Kaiserin und dem Ergebnis ihres Vorwurfs an Rom.
    Lange schwieg Livia, so das Pina schon unruhig wurde und fragend zu der Älteren schaute. Diese atmete tief aus und schaute Pina ihrerseits fragend an. Schließlich hielt diese es nicht mehr aus, kannst du mir sagen was du als Christin davon hältst? Bedächtig nickte Livia, „sicherlich, doch die Antwort wird dir nicht das geben was du erwartest. Ich versuche es aber einmal. Jesus möchte das wir die Obrigkeit anerkennen und nicht gegen sie sind. Er hat einmal gesagt, *'So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!' Demnach ist Gott also mit allem einverstanden. Doch ich will dir noch etwas erzählen, hör zu.
    **Die Freunde von Jesus wollen wichtige Ämter bekommen.
    Jesus hatte 12 beste Freunde. Die 12 besten Freunde dachten, dass Jesus einmal König wird. Die 12 besten Freunde wollten die Minister, Minister ist so etwas wie ein Aedil oder gar Konsul, vom König werden. Einer von den besten Freunden war Jakobus. Und einer war Johannes. Johannes und Jakobus wollten die wichtigsten Minister von Jesus werden. Jakobus und Johannes sagten zu Jesus: Jesus. Du sollst König werden. Und wir beide wollen deine wichtigsten Minister werden. Einer soll auf der rechten Seite von deinem Thron sitzen. Und einer soll auf der linken Seite von deinem Thron sitzen. Jesus sagte zu Jakobus und Johannes : Ihr habt keine Ahnung, was mit mir passiert. Wollt ihr auch bei mir bleiben, wenn schlimme Sachen passieren? Jakobus und Johannes sagten zu Jesus: Wir wollen immer bei dir bleiben. Jesus sagte zu Jakobus und Johannes: Das stimmt. Ihr bleibt immer bei mir. Auch wenn schlimme Sachen passieren. Trotzdem kann ich nicht die wichtigsten Minister bestimmen. Bei Gott im Himmel sind alle Menschen wichtig. Die anderen Freunde hörten, dass Jakobus und Johannes die wichtigsten Minister werden wollten. Die anderen Freunde wollten selber auch die wichtigsten Minister werden. Darum waren die anderen Freunde sauer auf Jakobus und Johannes. Die Freunde begannen zu streiten. Jesus musste dazwischen gehen. Jesus sagte zu den Freunden: Könige und Präsidenten sind mächtige Herrscher in der Welt. Die Herrscher können bei den Menschen alles bestimmen. Und Kriege machen. Und den Leuten viel Geld abnehmen. Bei mir ist das anders. Ich will kein Herrscher sein. Ich will den Menschen helfen. Damit es den Menschen gut geht. Und damit die Menschen wissen, wie gut Gott ist. Wenn ihr Minister sein wollt, müsst ihr Diener für die Menschen sein. Ihr müsst den Menschen helfen. Und für die Menschen da sein. Dann seid ihr die wichtigsten Minister. Wer Diener für die Menschen ist, der ist ganz nahe bei Gott.
    "

    Livia schaute Pina wieder eine Weile an, ehe sie weiter sprach. „Nun zu meiner Meinung, ich denke Jesus wollte sagen, das alle Menschen dienende sind. Selbst der Kaiser, denn er dient dem Volk, den Römern. Demnach sind wir doch alle Sklaven oder eben alle Frei.


    Sim-Off:

    *Math. 22.21 ** Mark.10,35-45m nach

  • Fast jeden Tag ging Pina den Weg zu Livia und ihren zahlreichen Freunden. Sie kümmerten sich um die Kreanken, Armen und verlassenen Kinder. Alle gingen täglich ihrem Beruf nach, gaben von dem wenigen was sie besaßen den Bedürftigen ab. Pina besaß nichts aber sie half gerne.
    Ihre Kinder- und Mädchenträume waren seit dem Sklavenaufstand zerplatzt. Ihr Traum war es wenigstens, wenn sie schon nicht selber die Laufbahn eines Offiziers einschlagen konnte, einen von ihnen zu heiraten. Zum erstemal hatte sie angefangen darüber nach zu denken, nämlich da, als ein älterer Offizier, wenigstens in ihren Augen war er schon sehr alt, sich ernsthaft mit ihr unterhielt und sie nicht mehr nur als Kind abtat. Es war Marcus Iulius Licinus, der Präfectus Castorum der Legio I war. Heimlich hatte sie ihn bewundert, doch dann war er verschwunden, irgendwer hatte gesagt er sei nach Germanien versetzt worden.
    Jetzt war sie hier und ihr Leben hatte sich seit dem Sklavenaufstand grundlegend geändert. Von dem vor sich dahin träumenden Mädchen war nichts mehr übriggeblieben, zu viel Elend und Leid hatte sie gesehen, hier und mit dem von der Kaiserin erzwungenen Gang durch die Stadt.
    Pina hatte sich vorgenommen heute mit Livia zu sprechen., als sie diese endlich fand, fing sie zögernd an, „Salve Livia sag mir, was muss ich machen um endlich wirklich zu euch zu gehören?“ Livia lächelte, "ich habe schon seit einiger Zeit auf diese Frage gewartet. Du warst oft die interessierteste Zuhörerin wenn wir über Jesus und sein Leben berichteten. Von dem sprachen, was er gepredigt und getan hat um die Menschen zur Liebe, zur tätigen Liebe aufforderte. Da gab es den Johannes den Täufer, einen entfernten Verwandten, der die Menschen immer wieder ermahnte, umzukehren, sich taufen zu lassen und damit vor dem Neubeginn ihres Lebens die alte Schuld abzuwaschen, also seinen Geist zu reinigen. Denkst du, du bist dazu bereit?“ Fragend schaute sie Pina an, diese nickte heftig, bis ihr in den Sinn kam dieses auch laut zu äußern. „JA“, stieß sie aufgeregt hervor, „sicher das will ich gerne machen“, ergänzte Pina immer noch aufgeregt. „Wann soll das geschehen“? „Morgen in aller Frühe auf der Tiberinsel, gib aber acht die Prätorianer machen noch immer Jagd auf Christen“. „Ja, ich weiß“, antwortete Pina traurig. Es sind nicht mehr die Soldaten die ich einmal kannte, sie sind zum Teil nur noch böse, blutdürstende Wesen.
    „Gut ich werde kommen,“ lächelte Pina, die dunklen Gedanken weg wischend, Livia an.

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