Atrium | Claudia Sassia und Claudius Sabinus

  • Ein mit der Führung der neu angekommenen Familienmitglieder beauftragter Sklave verhielt vor dem Eingang des Atrium den Schritt und ließ Sassia den Vortritt.


    "Wünscht die Domina für den Moment der Wartezeit, bis der Hausherr eintrifft, eine Erfrischung? Und soll ich in der Küche bereits einen Essenswusch ankündigen?" Die Ohren gespitzt und den Blick auf den Boden gerichtet erwartete der Slave die Anweisungen.



  • Sassia war natürlich von der Villa beeindruckt, aber anmerken ließ sich sich das gegenüber den Sklaven natürlich nicht. Sie betrat also vor dem Sklaven das Atrium.
    „Einen verdünnten Wein und etwas Obst hätte ich gern. Mein Bruder wird später auch eintreffen. Die Küche sollte also ein Abendmahl herrichten.“ Sagte sie, ohne dabei jedoch kokret zu sagen, was sie möchte. Wenn die Küchensklaven gut waren, dann würden sie sie schon zu überraschen wissen.
    Sassia unterdes nahm auf einer der Clinen Platz.

  • Eine gewisse Neugier begleitete dieses Mal den alten Claudier, als er zum gefühlt hundert-tausendsten Mal zum Atrium schritt, um heimgekehrte Verwandtschaft höflich zu begrüßen. Die meisten brachten immerhin eine interessante Geschichte mit und auf die aktuelle freute er sich.


    Dummerweise fiel ihm wenige Schritte, bevor er das Atrium erreicht hatte, nicht mehr der Name der zu begrüßenden Verwandtschaft ein. Dabei war er sicher, ihm wurde ein Name überbracht. Diese Lücke musste er also gekonnt überspielen. Er lächelte, als er das Atrium betrat.


    "Oh, welch ungewohnte Anmut in diesen Wänden. Sei gegrüßt, mein Kind." Wie immer blieb er abwartend stehen, um zu schauen, wie sich der von der Reise erschöpfte und niedergelassene familiäre Besuch verhalten würde.

  • Natürlich erhob Sassia sich um ihren Großvater zu begrüßen.
    Auch wenn sie ihn bisher nicht kennenlernen durfte, so hatte sie doch viele über ihn gehört.
    So wusste sie, dass er während des Bürgerkrieges ganze Legionen angeführt hatte. Sie wusste, dass er ein anerkannter Senator hier in Rom war und dass er viel leid hatte ertragen müssen. Viele seiner Söhne hatte er überlebt.
    Um so erfreuter war sie, dass hier kein gebrochener man den Raum betrat.
    Sie trat ihm also ebenso lächelnd entgegen. „Großvater. Ich freue mich so, dass ich dich endlich kennenlernen darf.“ Da sie nicht geanau wusste, wie sie sich nun verhalten sollte – ob sie ihren Großvater umarmen durfte oder so – blieb sie stehen und schaute ihn offen und freundlich an. „Mein Bruder Sabinus müsste auch jeden Moment hier eintreffen.“ Das hoffte sie zumindest. „Er wurde von einem übereifrigen Miles am Stadttor aufgehalten und hat mich schon vorgeschickt.“

  • Auch wenn Menecrates schon unzählige Familienmitglieder in diesen Räumen begrüßt hatte und er wegen der häufig unliebsamen Weiterentwicklung doch mittlerweile dieser Begrüßungsformalitäten recht müde geworden war, schlich sich ein Lächeln auf seine Züge. Jedes dieser Herzchen und jeder dieser jungen Helden hatte Ziele in diesem Moment und sprühte zumeist voller Feuer. Auch hier steckte ihn die Unbeschwertheit und vor allem die gezeigte Zuneigung an.


    "Die Freude ist ganz auf meiner Seite", erwiderte er aufrichtig, trat heran und legte für ein, zwei Atemzüge die Arme um die jungen Schultern. An irgendwen erinnerte ihn die junge Frau und es handelte sich um eine positive Erinnerung, weswegen Menecrates sich zwar nach kurzem löste, aber nicht abrückte.
    "So, er wurde aufgehalten", wiederholte er. "Mir ist gar nicht bekannt, dass wir derzeit verschärfte Kontrollen haben. Aber nimm ruhig wieder Platz, wir wollen es uns so lange gemütlich machen. Später ist immer noch Zeit genug, um Dir die Villa zu zeigen." Auf das Stichwort und einen Blick samt Nicken hin, löste sich eine Sklavin aus dem Schatten eines Pfeilers und eilte davon, um zwei Zimmer herzurichten.


    "Was zieht Euch nach Rom? Ich will hoffen, es sind freiwillige Gründe." Sein Blick ruhte auf Sassia, nachdem er sich niedergelassen hatte.

  • Vor der Villa ging dann doch alles schneller, als er erwartet hatte. Daher reinigte er sich am Eingang lediglich an der ihm dargebotenen Wasserschale, klopfte sich nochmal die Tunika ab und schritt dann lediglich mit dem Wunsch nach einem Becher mit verdünntem Wein an der Seite eines der Sklaven ins Atrium weiter, wo er bereits seine Schwester mit einem alten Mann antraf. Er konnte nicht leugnen, erleichtert zu sein, dass Sassia unbeschadet in der Villa angekommen war und nun hier saß, als wäre die Reise ein Klacks gewesen. So sehr sein Interesse aber auch seiner Schwester galt, viel größer war es auf den alten Mann gerichtet, der ob seiner Aufmachung Senator und daher wahrscheinlich ihr Großvater sein musste.


    Salve, ich bitte meine spätes Eintreffen zu entschuldigen. Offenbar hatte ein plebeischer Miles etwas zu beweisen und wollte daher an unserem Wagen ein Exempel statuieren.


    begann er mit entschuldigendem Unterton dem älteren Senator gegenüber und blickte dann zu seiner Schwester.


    Nun bin ich aber erstmal froh, dass du unbeschadet hier angekommen bist.

  • Als sich Schritte dem Atrium näherten, horchte Menecrates auf, ohne jedoch den Faden zum ablaufenden Gespräch zu verlieren. Er erwartete seinen Enkel und rechnete auch mit keinem weiteren Gast. Wenig später sah er sich bestätigt und nahm die Begrüßung lächelnd entgegen.

    "So ist das hier in Rom", erwiderte er Kopfnickend und richtete sich etwas auf. "Lass einen alten Mann nicht noch einmal aufstehen. Komm her und lass Dich begrüßen." Etwas Bequemlichkeit hatte mehr und mehr Besitz vom alten Claudier ergriffen, denn gebrechlich war er noch nicht.
    Während er wartete, führte er weiter aus: "Vielen Plebejern in Rom fehlen Ansehen und politische Macht, sodass sie ihre Befriedigung über Demonstrationen, wie die von Euch erlebte, beziehen. Das wird Dir vermutlich noch mehrfach begegnen.
    Allerdings verlieren die Stände an Bedeutung, wenn man Teil einer militärischen Einheit ist."


    Mit einem Anflug an Wehmut dachte Menecrates an seine lange Militärzeit zurück, dann riss er sich zusammen.

    "Erzähl, wie hast Du Dich in dieser Situation geschlagen?"
    Die Neugier und die Gedenken an das Militär ließen Menecrates diese Frage stellen, noch bevor er nach der Reise insgesamt, sowie nach Ereignissen der jüngeren und älteren Vergangenheit der Geschwister fragte.

  • Sassia war froh, das ihr Großvater sie umarmte, zeigte es doch, dass er sich anscheinend wirklich über ihre Ankunft freute und dies hier nicht nur eine lästige Pflicht war. Sie hatte ja doch etwas Angst davor gehabt, dass er ihr und ihrem Bruder mit Ablehnung begegnen würde. Immerhin brachen sie in seinen gewohnten Alltag und würden ihn wohl über kurz oder lang durcheinanderbringen.
    Aber diese Sorge war nun vergessen. Ihr Lächeln wurde noch eine Spur fröhlicher. Auch sie machte es sich auf einer Cline bequem, bevor sie die Frage des Großvaters beantwortete.
    „Nun natürlich sind es freiwillige Gründe. Wer würde es sich nicht wünschen in dieser pulsierenden Metropole, im Zentrum des Reiches zu leben. Nun mein Bruder Aulus strebt eine Karriere an – ich glaube als Senator? Aber das kann ihr dir ja später genauer sagen. Ich selbst würde es begrüßen, wenn ich mich in die Gesellschaft hier einlebe und irgendwann einen passenden Ehemann finde. Wie du sicherlich weißt, ist die Auswahl derer die in Frage kommen in der Provinz nicht so groß. Von daher hoffe ich, dass ich hier jemanden finde, der in den Augen der Familie passend erscheint.“
    Als sie die Stimme ihres Bruders vernahm blickte sie in seine Richtung und lächelte erleichtert, dass er die Schikanen am Tor scheinbar hinter sich gebracht hatte.
    Dann lehnte sie sich zurück und überließ den beiden Männer das Gespräch.

  • Beschwichtigend streckte Sabinus seinem Großvater die Hand entgegen, ging auf den älteren Mann zu und schloss ihn für einen Augenblick in die Arme, bevor er einen Schritt von ihm fort trat, sich neben seine Schwester setzte und ihr nochmal aus Erleichterung eine Hand auf die Schulter legte. Natürlich hatte er sich Sorgen gemacht, nachdem sie bereits am Tor mit den Schikanen der Urbaner konfrontiert worden waren, dass sie auch noch auf dem Weg zur Villa von irgendwelchen übereifrigen Milites der Stadtkohorten aufgehalten und bei einer darauf folgenden Kontrolle, nochmal in aller Ausgiebigkeit begafft oder sogar unsittlich berührt werden werden könnte und er nicht da wäre, um sie zu beschützen. Offenbar war nichts weiteres passiert, denn sonst würde sie ja wohl kaum so gelöst hier im Atrium sitzen und sich mit ihrem Großvater unterhalten.


    Ich halte es für eine maßlose Unverschämtheit, dass so mit uns umgegangen wurde, grade mit Blick auf meine Schwester, die die schmierigen Blicke des Plebs nicht so auf sich spüren müssen sollte.


    führte Sabinus nochmal aus, war aber in letzter Konsequenz zu müde und erschöpft, um sich weiter darüber auszulassen, dass man ihm die Ehrerbietung versagt hatte, die ihm als Mitglied einer Familie des alten römischen Adels zustand. Dass das offensichtlich aber wohl häufiger vorkam, wie sein Großvater sagte, erstaunte ihn schon. Sollte der Ordo Patricius tatsächlich dermaßen im Abstieg begriffen sein, dass er sch von dem Plebs herumstoßen ließ? Der Claudier schüttelte innerlich den Kopf. Im Inneren des Militärs mochte das ja noch angemessen sein, da man auf dem Schlachtfeld ja nicht erst fragte, welchem gesellschaftlichen Stand man angehörte, hier in Rom aber, da sollte das seiner Meinung nach noch etwas anderes sein, wenn man nicht die Mos Maiores beschädigen wollte.


    Ich habe zuerst dafür gesorgt, dass Sassia nicht unverhältnismäßig lang den von schmutzigen Gedanken beherrschten Blicken der Urbaner ausgesetzt war. Ich schickte sie mit meinem Leibsklaven los, um schnellstmöglich hierher zu gehen. Danach habe ich die Schikanen der Soldaten mit Gleichmut ertragen, allerdings mit dem Wissen darüber, dass ich später alles dir würde erzählen können und selbst, falls ich dann meinen Weg weit genug gegangen wäre, in die Position käme, ihnen zu zeigen, wer nun am längeren Hebel sitzt.

  • Menecrates drückte seinerseits bei der Begrüßungsumarmung und machte es sich anschließend wieder bequem. Er hörte sich Sabinus‘ Schilderung an und blinzelte flüchtig mit den Augen.


    "Hmm", sagte er schließlich. "Du meinst, es waren in der Tat übertriebene Handlungen mit dem Ziel, viele Blicke zu erhaschen? Anzügliche Blicke?" Der alte Claudier kannte seinen Enkel noch nicht, daher heftete er den Blick besonders aufmerksam auf ihn, um für sich klären zu können, wo die Empörung begründet lag. Ließ sich die Ursache auf empfundenes Standesbewusstsein zurückführen oder lag womöglich ein derbes Fehlverhalten des Miles vor? Natürlich gab es auch Menschen, die sich einfach nur wichtigmachen wollten, aber mit dieser Begründung rechnete Menecrates bei seinem Enkel nicht. Ein Claudier hatte es nicht nötig, sich künstlich wichtig zu machen, er war bereits von Geburt an wichtig. Blieb also die Frage: Standesbewusstsein vs. Fehlverhalten.
    Vielleicht konnte Menecrates mit dieser Unterhaltung einfach auch mehr über die Denkweise und Haltung seines Enkels erfahren.

  • Es mochte wohl daran liegen, dass die beiden jungen Claudier bereits seit frühesten Tage auf ihren claudischen Vater hatten verzichten müssen und stattdessen die Erziehung der mittlerweile längst nicht mehr so auffälligen patrizischen Stamm der Gens Servilia genossen hatten, die ihrerseits immer wieder auf die kaiserlichen Vorfahren der Claudier verwiesen hatten, jedenfalls hatten Sabinus und seine Schwester lange nichts anderes gehört, als dass sie beiden zu Höherem berufen waren und sich, sofern möglich, weitgehend von nicht-senatorischen Plebejern fernhalten sollten. Der Blick des jungen Claudiers war daher etwas irritiert über die Frage seines Großvaters, denn aus seiner Sicht lag selbstverständlich ein Fehlverhalten des Miles vor, ob dies nun tatsächlich der Fall war oder nicht.


    Ohne Frage lag der Blick des Miles bereits während der ersten Begutachtung des Wagens vor allem auf Sassia und ich gehe ja davon aus, dass er seinen Miturbanern den Anblick einer hübschen jungen Patrizierin aus ehemals kaiserlicher Familie nicht vorenthalten wollte.


    Ohne Frage war jede Menge Trotz in der Stimme des jungen Claudiers zu hören, zumal er sich ohnehin keine Gedanken über die eigentlichen Beweggründe des Miles gemacht hatte. Aus seiner Sicht stand fest, dass der Urbaner an ihnen ein Exempel hatten statuieren wollen und es sich dabei ganz hervorragend ergeben hatte, das claudische Mädchen mit ihren Blicken auszuziehen.


    Ich glaube zudem, dass es lediglich darum ging, Patrizier am Tor vorzuführen, als wären sie Vieh auf dem Markt. Sowas können wir, meine Schwester und ich, uns doch nicht gefallen lassen, Großvater.

  • Menecrates sah keine Veranlassung, an Sabinius‘ Worten zu zweifeln, daher unterbreitete er ein Angebot.

    "Ich stelle Dir meinen Sekretär zur Verfügung. Er wird nach Deinen Angaben ein Schreiben aufsetzen, das eine Untersuchung des Vorfalls erwirken soll. Es muss an den Praefectus Urbi gerichtet sein. Mein Sekretär kennt Namen und Adressformulierung. Auf seine Erfahrung bei Formulierungen kannst Du Dich vertrauensvoll stützen, sofern Du diese nutzen möchtest."

    Menecrate satmete einmal durch, bevor er fortfuhr. "Möge es zukünftig sehr viel erquicklicher für Euch beide in Rom weitergehen."


    Sein Blick fiel auf Sassia und er erinnerte sich an ihre letzte Aussage.
    "Entschuldige, mein Kind. Wir waren so unhöflich, Dich zu übergehen. Erzähl doch einmal, wie müsste der Mann - abgesehen von einem passenden Stand - sein, der Dein Herz erwärmen könnte? Die meisten jungen Frauen lehnen rein arrangierte Ehen heutzutage ab."

  • Sassia hörte den Ausführungen ihres Bruder zu und nickte an bestimmten Stellen. Als er die Anzüglichen Blicke erwähnte sah Sassia das Bild des Soldaten und sein schmieriges Grinsen vor sich und sie erschauderte.
    Nein an dieses Vorfall wollte sie gar nicht mehr denken. Um so dankbarer war sie ihrem Großvater, als dieser das Thema wechselte. Und doch war sie erstaunt, als ihr Großvater ausführte, dass die jungen Frauen hier in Rom anscheinend Ehe die ihre Eltern arrangierten ablehnten.
    Sie war im ersten Moment sprachlos und schaute zu ihrem Bruder, bevor sie wieder den Blickkontakt zu ihrem Großvater suchte. „Nun ich muss gestehe Großvater, ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Ich vertraue aber auch dem Urteil meiner Familie und werde mich – auch wenn es scheinbar andere Tendenzen gibt – nicht gegen eine Ehe auflehnen, die ihr für richtig haltet.“ Ja die junge Frau hatte sich nie wirklich überlegt, wie ein Mann wohl sein müsste, der ihr gefallen würde. Bisher hatte man ihr auch immer eingetrichtert, dass es ihre Pflicht wäre, den Mann zu heiraten, den ihre Familie für sie bestimmt. So war sie auch nie auf dem Gedanken gekommen sich einen Traummann auszumalen. Doch eins setzte sie dennoch nach. „Ich wäre aber sehr dankbar, wenn ihr einen Mann findet, der wenigstens etwa Interesse an mir hat und in mir nicht nur die Sicherung seines Stammbaumes und seiner Karriere sieht.“ Ja das war ihr einziger Wunsch.

  • Menecrates‘ Blick ruhte eine Weile auf seiner Enkelin, bevor er antwortete.
    "Das herauszufinden", er meinte das vorhandene Interesse über den Stammbaumerhalt hinaus, "ist für Außenstehende recht schwierig, wie Du Dir denken kannst. Es ist eine Sache, die nur für den Betreffenden spürbar ist. Behaupten, Interesse zu haben, kann schließlich jeder."

    Menecrates ließ die in Frage kommenden Männer kurz vor seinem geistigen Auge passieren. Mit jener Altersklasse pflegte er wenig Kontakt, sodass sein Urteil zunächst oberflächlich ausfiel. Er würde Erkundigungen einziehen müssen.

    "Vielleicht nutzt Du die nächsten Tage, um Dich mit Deinem Bruder zu beratschlagen. Es gibt durchaus den einen oder anderen Kandidaten, aber alle sind recht unterschiedlich, nicht zuletzt in Bezug auf das Alter. Nächste Woche lässt Du mich wissen, wo Deine Grenzen liegen und ich verspreche, das in meine Wahl zu berücksichtigen - soweit ich kann."
    In Gedanken fügte er noch hinzu: 'Ich hoffe, Du entdeckst vorher nicht Dein Herz, denn danach wird eine Verstandsentscheidung schwer.'


    "Lebt euch erst einmal ein, lernt Rom kennen und danach ist noch genug Zeit für unsere Nachbarn. Ich habe ein Schiff, es liegt in Ostia vor Anker. Wenn ihr wollt, macht eine kleine Fahrt, ladet gewonnene Freunde darauf ein oder auch hier in die Villa. Es ist alles weitläufig genug, damit ich meine Ruhe und ihr Euer Vergnügen habt."

  • Sabinus würde dann also mal mit dem Sekretär sprechen und dafür sorgen, dass der Urbaner zur Rechenschaft gezogen wurde. Er nickte also dankbar, sagte aber nichts mehr dazu, da er seinen Großvater nun genug damit belästigt hatte.


    Das folgende Angebot nahm er umso offener auf, da es sicherlich gut war, erste Kontakte über eine Einladung zu pflegen. Inwieweit das möglich war, würde sich noch zeigen müssen, aber Sabinus war jetzt erstmal froh, hier zu sein, und sich gleich nach dem Gespräch sicherlich erstmal auf sein Zimmer zurückziehen zu können, wo gleich hoffentlich schon seine Reisetruhen auf ihn warten würden.

  • Cara war schon mehrmals im Atrium gewesen, sie erwartete gespannt ihre Herrin Claudia Sassia. Diese war heute ohne ihre Sklavin zum Einkauf unterwegs. Eigentlich war Cara mehr für Sassia als ihre Leibsklavin. Sie war ihre engste Freundin. Die mit der sie alles bereden konnte, der sie alles anvertraute und die, die immer für sie da war, egal wie es ihr ging.
    An Sassias ditten Geburtstag war Cara ihr geschenkt worden. Gemeinsam waren sie aufgewachsen und unterrichtet worden. Alle Sorgen und Nöte hatte sie mit ihrer jungen Herrin geteilt und so schon von Kindesbeinen an gelernt ihre Bedürfnisse zu erkennen und für diese da zu sein.
    Jetzt konnte Cara kaum erwarten, zu hören was ihre Herrin von ihrem Einkaufsbummel zu erzählen hatte. Normalerweise wäre sie mitgegangen, doch sie musste zu einer Kräuterfrau, die besondere Zutaten für eine neue geheime Gesichtscreme rein bekommen hatte.
    Da zu befürchten war, dass die Geheimrezeptur in Rom gar nicht so geheim war und sich alle jungen Römerin auf diese Kräuterlieferung stürzten , war Eile geboten.

  • Sassia kam gut gelaunt vom Markt wieder. Auch wenn sie nicht alles bekommen hatte, was sie wollte. Aber die Begegnung mit dem Flavier und die daraus resultierende Einladung zur Cena, hob ihre Laune gewaltig.
    „Cara! Cara? Wo bist du?“ rief sie also beim heimkommen fröhlich nach ihrer Leibsklavin.
    Dann entdeckte sie ihre Sklavin und wenn man so wollte auch Freundin im Atrium. „Cara, stell dir vor wenn ich grade auf dem Markt getroffen habe.“ Sie wartet nur einen Moment bevor sie herausplatzte. „Den Flavier. Du weißt doch von dem habe ich dir doch schon erzählt. Den haben ich auf dem Fest in der Villa Flavia kennengelernt. Und stell dir vor. Er hat mich und Sabinus zu einer Cena eingeladen. Wo ist mein Bruder? Ich muss ihm unbedingt von der Einladung erzählen.“
    Ja typisch Sassia sie ließ Cara nicht mal die Chance zu Wort zu kommen, aber nun schaute sie ihre Sklavin fragend an.

  • Mehrmals hatte Cara den Mund geöffnet um zu antworten oder eine Frage zu stellen, kam aber nicht dazu. Sie gab es dann auf, sie kannte Sassia ja überschwänglich und temperamentvoll wie immer. Erst als Sassia nach ihrem Bruder fragte kam sie zum antworten.
    „Ich glaube er ist bei deinem Großvater, aber sag doch sieht er gut aus? Ist er jung? Hat er einen guten Ruf? Ach richtig das kannst du noch gar nicht wissen?“ Sie hatte ganz vergessen so lange waren sie noch nicht in Rom.
    Was hast du dir denn neues gekauft? Ist da auch etwas für die Cena bei ? Oder gehen wir dafür nochmal los?“ Cara liebte es mit Sassia einen Einkaufsbummel zu machen.

  • „Und wie.“ Sagte Sassia und wurde gleich wieder rot. „Aber du weißt ja wie das ist. Zumindest wäre er eine gute Partie und auch von entsprechenden Stand. Also genau das was sich die Familie wünscht.“ Bei Großvater oh sehr gut. Der wurde nämlich auch eingeladen.“ Sasia wollte schon los gehen, als sie sich aber nochmal umdrehte. „Natürlich habe ich nicht alles gefunden. Schließlich fehlte mir meine wichtigste Beraterin. Wir werden also morgen nochmals einkaufen müssen, sonst muss ich glat nackt zur Cena und das wäre wohl ein Skandal.“ Sassia lachte. Sie freute sich schon mit ihrer Cara über die Märkte zu streifen. Das würde auch eindeutig mehr Spaß bringen als mit den Tölpeln heute. „Cara, bist du so gut und bereitest das Bad vor? Ich muss den Staub der Stadt loswerden und dabei können wir dann auch besprechen, was ich alles brauche.“ Sassia hielt kurz innen. „Und du brauchst auch neue Sache.n. Schließlich sind wir jetzt hier im Zentrum des Imeprium und du gehörst zu den Claudiern, also musst du entsprechend aussehen.“ Cara sah zwar noch nie aus wie eine gewöhnliche Sklavin, dafür hatte Sassia schon immer gesorgt. Aber sie wusste auch wie gern ihre Sklavin neue Kleider hatte und Sassia war gerade in Geberlaune.

  • Cara überlegte noch ob es nicht sinnvoller wäre, wenn Sassia bevor sie zu ihrem Großvater ging ein Bad zu nehmen. Sie zuckte mit den Schultern und seufzte, denn schon war ihre Herrin weiter geeilt. Hoffentlich würde sie sich in der Öffentlichkeit oder gar in der Cena nicht so übereilt umher hasten, dies wäre einer Patrizierin unwürdig.
    Cara machte sich auf zum kleinen Balneum.

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