Wenn man Amazonen reizt

  • Natürlich war sie nicht auf direktem Wege in die Villa gegangen. Nein Varia hatte den ganzen tag in Rom verbracht und erst mit dem Einbruch der Dunkelheit wieder in der Villa aufgetaucht. Ohne auch nur irgendjemanden eines Blickes zu würdigen, war sie in ihrem Zimmer verschwunden. Was sie dort allerdings zu sehen bekam ließ die Wut in ihr hochkochen.
    Die Truhe mit ihren Sachen stand offen und sie war.... LEER.
    Sie suchte das ganze Zimmer ab, nicht nach den Tuniken, nein was sie suchte war ihre alte Rüstung – das Einzige was ihr von von ihrem alten Leben geblieben war.
    Niemand wirklich niemand im Haushalt des Helvetiers hatte es jemals gewagt dieses Teil anzufassen. Sie wussten, dass Varia dann aus der haut fahren würde. Und genau das geschah in diesem Moment.
    Selbstkontrolle?!? Die ging gerade vollständig über Bord und zum Vorschein kam die ungezügelte wilde Amazone, die sie sonst so erfolgreich unterdrücken konnte.
    Sie stürmte also wutentbrannt in die Culina. „Wer war an meinen Sachen?“ brüllte sie mit wütend funkelnden Augen. Jeder der sie schon länger kante, wusste, das es jetzt wohl besser war ihr aus dem Weg zugehen. Entsprechend verschüchtert kam auch die Antwort. „Der Helvetier hat es angewiesen.“
    „Wer?“
    „Der neue Dominus.“
    So machte die Amazone auch auf dem Absatz kehrt und stand nur Momente später im Zimmer des Helvetiers.
    Ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Sie sah aus wie ein Raubtier, das kurz davor war sie seinen Beute zu schnappen. Varia zischte gefährlich leise. „Wo sind meine Sachen?“

  • Ein Becher mit nur leicht verdünntem Wein stand auf dem Schreibtisch, daneben eine engbeschriebene und eine noch halbleere Tabula mit größerer Schrift sowie eine Schale Trauben. Severus war in die engebeschriebene Tabula vertieft, hielt einen Stilus in der Hand und stützte dem der freien Hand seinen Kopf ab, als die Tür aufsprang und Varia hereinstürmte. Severus blickte nur kurz auf, bedachte die Sklavin - mehr war sie hier im Haushalt einfach nicht, das musste sie nun endlich einmal lernen - lediglich mit einer kurzen Geste, bei der er die Hand mit dem Stilus stumm in ihre Richtung erhob und den Zeigefinger zur Decke streckte, was bedeuten sollte, dass sie zu warten hatte, bis er den aktuellen Absatz zu Ende gelesen und sich dazu Notizen gemacht hatte. Das dauerte allerdings noch ein paar Augenblicke, in denen Varia genug Zeit hatte, ihre Hände weiter zu Fäusten zu ballen, bis er schließlich aufblickte und sie eingehend musterte. Hast du dann doch noch zurück ins Haus gefunden? Und ich dachte, ich hätte mich auf dem Markt unmissverständlich ausgedrückt. antwortete er, ohne auch nur ansatzweise auf ihre Frage einzugehen, legte den Stilus beiseite, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und fischte sich eine Traube aus der Schale, während er die Sklavin ungerührt anblickte.

  • Der Helvetier tat es schon wieder, er tat einfach so, als wäre sie nicht da und beendete seine Arbeit. Dieses gebaren trug natürlich nur dazu bei, dass Varia innerlich noch mehr brodelte.
    Als er sich nun endlich herabließ ihr zu antworten – antwortet er ihr dennoch nicht.
    Varia blickte ihn ob seiner Gegenfrage spöttisch an. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein?


    "Du bist nicht derjenige, dem ich Treue schwören musste, ich sehe keine Notwendigkeit auf deine Befehle einzugehen oder ihnen folge zu leisten.“ Antwortete sie ihm mit einer unverholenen Feindseligkeit in der Stimme.


    Ja genau. Es reichte schließlich schon, dass sie Commodus Anordnungen ausführen musste. Wo kämen wir denn da hin, wenn die Amazone nun auf jeden dahergelaufenen Helvetier hören würde. Dies lang nun wirklich fernab von dem, was dem Naturell der Amazone entsprach.
    In Varia manifestierte sich immer mehr der Gedanke, dass es wohl eine selten dämliche Idee gewesen war, den Helvetier in dieses Haus zu lassen. Denn dieser hier entpuppte sich gerade. Ja er schien der Arroganz und der Überheblichkeit ihres Dominus in nichts nachzustehen.
    Und wenn Varia etwas wirklich verabscheute war es genau dieses überhebliche Einstellung der Römer.
    Was man auch deutlich hören könnte, als sie erneut ihre Frage stellte.
    „Wo sind meine Sachen?“

  • Aha, er war also nicht derjenige, auf den sie hören musste. Nun, da gingen ihre Meinungen auseinander. Und zwar deutlich. Er war in dieses Haus gekommen, um Ordnung in die Angelegenheiten seines Vetters zu bringen und zu diesen Angelegenheiten gehörten nun auch die Sklaven des Hauses inklusive der renitenten Amazone, die hier vor ihm stand, und glaubte sie sei irgendwas besonderes, eine Leibsklavin für Commodus, der allein ihre Loyalität zu haben schien. Was war sie allerdings für eine Leibsklavin, was für eine Leibwächterin, wenn sie von ihrem Herrn hier im Rom zurückgelassen wurde, ohne auch nur den Hauch einer Anweisung darüber, wie der Haushalt zu führen wird. Was war sie für eine Sklavin, die regelmäßig das Haus verließ und auf den Märkten die Händler und ihre Waren beleidigte und das alles mit dem helvetischen Brandzeichen auf der Haut.


    Severus räusperte sich lediglich abschätzig auf den ersten feindseligen Einwurf der Amazone und ließ eine weitere Traube in seinem Mund verschwinden. Dann allerdings wiederholte sie ihre Frage und jetzt konnte sie sich auch der vollständigen Aufmerksamkeit des Helvetiers sicher sein. Nun, ich sagte bereits auf dem Sklavenmarkt, dass es Konsequenzen haben wird, wenn du nicht umgehend ins Haus zurückkehrst. antwortete er ungerührt und kaute auf der Traube herum, während er ihrem Blick standzuhalten versuchte, was bei den stechenden Augen der Sklavin allerdings alles andere als einfach war. Diese Konsequenzen sind nun eingetreten. Ich hab die übrigen Sklaven angewiesen, deine Kleidung aus deinem Zimmer zu räumen. Du wirst in den nächsten Tagen auf deine Kleidung verzichten müssen. Das Verlassen des Hauses ist zudem solange verboten, bis du verstehst, wo dein Platz hier im Hause ist. Je schneller dir dies bewusst wird, desto besser. Endlich löste er seinen Blick von der Sklavin, er trank einen Schluck und blickte dann desinteressiert auf eine der Seitenwände. Wenn es dann nichts weiteres gibt, darfst du nun in deine Kammer gehen.

  • Varias Augen veränderten sich zu engen Schlitzen. Ja man konnte förmlich sehen, dass sie ein Raubtier auf dem Sprung war. Dieser Römer hatte was? Wer von den Sklaven hatte es gewagt? Es konnte nur der Neue sein Sklave gewesen sein. Kein Anderer hätte sich wohl getraut auch nur auf den Gedanken zu kommen Varias Sachen anzufassen.
    „Du lässt sie auf der Stelle wieder dahin bringen wo sie waren.“ Verkehrte Welt? Eindeutig. Aber in Varias Augen war der Typ hier vor ihr auch nur Gast in diesem Haus. Er war ganz sicher nicht der Hausherr. Er konnte versuchen sich aufzuspielen, aber es war nicht sein Haus und genau das warf sie ihm nun auch an den Kopf. „Du bist hier im Haus des Helvetius Commodus. Er und nur er hat hier das sagen. Du bist hier Gast und hast mir nicht zu sagen was ich zu tun und zu lassen habe.Ich weiß sehrwohl wo mein Platz ist.“ Ihre Hände lagen auf der Tischplatte ihr Kopf nach vor geneigt sie waren nur noch einen Handbreit voneinander entfernt. „Du bist nicht mein Herr!“


    „Varia!“ Esther war es die nun in das Zimmer stürmte sie befürchtete das Schlimmste und die Situation die sie vorfand verhieß nichts Gutes. „Varia!“ brüllte sie nochmals, als sie keine Reaktion auf ihrem ersten Ruf bekam.


    Nur zögerlich hob die Amazonen ihren Kopf in Richtung der jungen Frau. „Verschwinde!“ zischte sie und wand sich wieder dem Römer zu.
    „Varia bei alle Göttern so nimm doch Vernuft an.“ Esther zog sie kräftig am Arm und somit von dem Tisch weg. „Dominus. Entschuldige... Was sind deine Wünsche? Ich werde dafür Sorge tragen, dass sie erfüllt werden.“
    Von der Amazonen war ein abfälliges Schnaufen zu hören. „Bring ihn lieber dazu mir meine Sachen zurückzugeben.“
    „Jetzt reiß dich zusammen, du machst dich doch nur unglücklich.“ „Ach ja? Seit wann bin ich hier glücklich?“ Esther schüttelte nur müde den Kopf. „Dominus?“

  • War Severus von dem Ausbruch der Amazone beeindruckt? Vielleicht ein bisschen. Er war ja bereits ein paar Mal mit ihr aneinandergerasselt, doch war er entschlossen, diesem Verhalten nun endgültig einen Riegel vorzuschieben. Zum Glück hatte er schon von Landgutverwaltung in Fregellanum Erfahrung mit renitenten Sklaven und da die Feldsklaven nicht selten körperliche Schränke waren, wich er nicht zurück. Es ging nicht an, dass sie durch die Stadt marschierte und Händler beleidigte, es ging nicht an, dass sie ihrem eigenen Körper so zusetzte, dass sie ihre Einsatzfähigkeit in Frage stellte und es ging erst recht nicht an, dass sie die glasklaren Anweisungen eines Helvetiers in diesem Haus konsequent missachtete. Solange mein Vetter Commodus mir nicht anderweitige Regeln setzt, kann ich in diesem Haus tun und lassen, was ich für richtig halte. Ich sorge dafür, dass dieser Haushalt nicht den Bach runter geht, also hat dieser Haushalt auch gefälligst meinen Anweisungen zu folgen. Seine Stimme war schneidend, wenn auch nicht besonders laut. Bei solchen Fragen verstand er keinen Spaß, besonders nicht dann, wenn sich Sklaven andauernd selbstständig machen und den Anschein erweckten, sie würden im Namen ihrer Herren handeln. Du magst in der Zeit vor meinem Umzug hier das Sagen gehabt haben, Sklavin, aber das ist nun vorbei. Je eher du dies akzeptierst, desto schneller wirst du deine Kleidung zurückerhalten. So viel zu seiner Ansage. Es lag nun voll und ganz an ihr, wie lange sie diesen Kleinkrieg köcheln hielt. Severus jedenfalls war ein helvetischer Widder und stur genug, sie hier für den Rest ihres Lebens - oder bis zur Rückkehr seines Vetters - nackt durch das Haus laufen zu lassen.


    Erst jetzt wandte er sich der hübschen blonden Küchensklavin zu, die hier ein gutes Beispiel dafür bot, wie es zu laufen hatte. Begleite Varia in ihr Zimmer und es wird in deiner Verantwortung liegen, dass sie auch noch die Tunika ablegt, die sie jetzt noch trägt. Danach kommst du hierher zurück.

  • „Diesem Haushalt ging es sehr gut, auch bevor du kamst!“ Stimmte natürlich nicht. Denn Commodus hatte sich seit seiner Abreise keinen Duet mehr um seinen Haushalt und die Sklaven geschert. Varia hatte es als ihre Pflicht angesehen hier alle irgendwie durchzubringen und für Ordnung zu sorgen. Wahrscheinlich wären die anderen Sklaven schon längst weg, wenn sie eben dieses nicht getan hätte. Sie hätte ja auch nichts zu Essen gehabt, wenn Shani ihnen nicht ab und an Geld hätte zukommen lassen. Varia selbst hatte ja auch nicht aus purer Freude in der Subura gekämpft, aber es war nun mal die einzige Möglichkeit gewesen über die ganze Zeit zu überleben und den Haushalt am laufen zu halten.


    Und nun kam der Typ daher, setzte sich ins gemacht Nest und tat so, als liefe ohne ihn nicht und alle sollten nach seiner Pfeife tanzen?
    Sie wollte gerade zu eine Tirade ansetzen, als sie die Anweisungen des Helvetiers an Esther hörte.
    Ihren Augen funkelten vor Zorn. Sie riss sich die Tunika vom Leib und warf sie dem Helvetier vor die Füße. „Wenn du meinst, dass mich das davon abhält die Villa zu verlassen...“ Varia lachte böse auf. „.. dann täuscht du dich gewaltig.“


    „Varia... ich...“ Ach was in dem Zustand konnte man mit der starrköpfigen Amazone eh nicht reden. Esther packte Varia am Arm. Sie musste mehr mal kräftig ziehen, bis diese endlich reagierte. Es dauerte, aber schließlich gelang es Esther Varia in ihr Zimmer zu bringen.


    So erschien sie etwas später wieder im Zimmer des Helvetiers. „Dominus. Varia ist jetzt in ihrem Zimmer. Ich... nun ich habe sich sicherheitshalber eingeschlossen. Ich trau ihr durchaus zu, das sie das Haus auch ohne Sachen verlässt.“
    Esther wartete nun ob der Dominus noch weitere Anweisungen für sie hatte.

  • Die Mundwinkel leicht zusammengezogen und eine Augenbraue erhoben hörte er sich die Tirade der Sklavin an. Allerdings konnte es ihn kaum rühren und es war eher ein groteskes Schauspiel, die sie ihm hier durch ihre Wut dabot. Sie wusste genauso gut wie er, dass dieser Haushalt am Boden gelegen hatte, bevor er hergekommen war. Nicht umsonst hatte sich das muskulöse Ding fast das Leben aus dem Leib prügeln lassen, um die hier lebenden Sklaven zu ernähren. Es war nicht auszudenken, was hier noch alles passiert wäre, wenn er sie nicht in der Gosse aufgelesen und schließlich - wohlgemerkt auf ihre Bitte ihn - die Kontrolle über den Haushalt übernommen hatte. Nun, da sich hier grade alles eingespielt hatte, war es nur noch die Amazone, die aufbegehrte und das aus für ihn vollkommen unverständlichen Gründen. Es war ja nicht so, dass seine Regeln hier außerordentlich inhuman waren, jedenfalls hätte sie von einem anderen Herrn für einen solchen Auftritt wie auf dem Sklavenmarkt wohl nicht bloß mit Hausarrest und Kleidungsverzicht bestraft, sondern handfest mit Prügel oder Nahrungsentzug. Überhaupt hatte er noch keinen Sklaven im Haushalt handfest bestrafen lassen, obwohl die Amazone quasi ständig regelrecht darum bettelte, mal so richtig verdroschen zu werden.


    Ungerührt beobachtete er danach, wie die hübsche blonde Küchensklavin hinzukam. Kurz zuckte sein Mundwinkel in die Höhe, als er hörte, was sie sagte, und überhaupt den Eindruck erweckte, er hätte die Situation nicht unter Kontrolle gehabt. Zu ihrem Glück war er allein hier gewesen, da drückte er also mal ein Auge zu, zumal sie sich sonst sehr diszipliniert und gehorsam anstellte. Wortlos senkte er daher seinen Blick wieder auf seine Unterlagen, während Varia sich auch die letzte Tunika vom Leib riss und laut zeternd von der anderen Sklavin hinausgezerrt wurde.


    Er war immer noch in den Inhalt seiner Tabula vertieft, als die Küchensklavin zurückkehrte. Warum sie immer noch hier war, wusste er nicht, gehörte sie doch eigentlich zum Haushalt von Varus aus dem Haus an der Via Tusculana. Langsam erhob er nun wieder den Blick und er nickte ihre Ausführungen ab, bevor er ihr mit einer Geste zu verstehen gab, dass sie noch bleiben sollte. Natürlich bot er ihr keinen Platz an, warum auch, sie war ja kein Gast hier im Haus, aber er musterte sie, die blonden Haare, die rosigen, gesunden Wangen und den gut genährten Körperbau mit einigen interessanten Rundungen. Schade eigentlich, dass er sich selbst aufgetragen hatte, den Sklaven der anderen Helvetier nicht nachzustellen. Ein leiser Seufzer folgte, bevor er das Wort ergriff: Geht es euch hier im Haushalt nicht gut? Fehlt es euch an irgendwas? Für die Sklavin mochten diese Fragen unerwartet kommen, Severus wollte allerdings für sich nochmal klarstellen, dass er hier nur mit den besten Motiven eingezogen war. Ihr Verhalten ist jedenfalls indiskutabel, doch habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung, wie ich dem entgegenwirken kann. Du kennst sie doch schon länger, oder nicht? Was glaubst du steckt hinter ihrem Verhalten?

  • Esther blieb natürlich stehen. Bei seiner ersten Frage schaute sie schon recht erstaunt.
    „Nein natürlich fehlt uns hier nichts und es geht hier auch allen gut.“ Gut allen bis auf Varia, aber das lag ja wohl weniger an der Verpflegung oder Unterbringung. Varia war eben speziell.
    Noch mehr wurde sie aber von der nächsten Frage überrascht. Aber Esther war schon viel zu lange Sklavin, als das sie die Motivation der Römer hinterfragen würde und so beantwortete sie auch diese Frage nach bestem Wissen und Gewissen. „Ja ich kenne sie seit dem sie die den helvetischen Haushalt kam. Und weil ich um ihre Eigenarten weiß, bin ich ja hier. Sie ist … nun ja speziell.“ Esther wusste nicht recht wo sie anfangen sollte Varia und ihr Verhalten zu erklären.. oft genug verstand sie ja selber nicht, was Varia umtrieb. „Nun ich weiß nicht ob du es weißt, sie ist eine echte Amazone. Und nun ja sie musste aufgrund gewisser Umstände Dominus Helvetius Commodus die Treue schwören. Seine Befehlen.. Wünsche oder was auch immer erfüllt sie ohne zu zögern. Aber sie hört auch wirklich nur auf ihn.“ Esther holte tief Luft. „Seit er weg ist hat sie versucht den Haushalt aufrecht zu halten... nun da du hier bist, fehlt es ihr an einer Aufgabe. Das Problem ist aber wie ich schon sagt, dass sie nur Dominus Commodus akzeptiert.“ Esther hob in einer fast schon hilflos anmutenden Geste de Arme. „Ich denke das sie sich überflüssig vorkommt, seit der Dominus abgereist ist. Sie hat keine Aufgabe und weiß nicht was sie machen soll. Ihr Stolz, ihre Denkweise sind es die sie daran hindern einfach deine Befehle auszuführen.“
    Esther wusste nicht, ob der Helvetier mit dieser Erklärung etwas anfangen konnte, aber sie wusste auch nicht wie sie es anders erklären könnte.

  • Gut. echote Severus das letzte Wort der Sklavin, als diese auf seine erste Frage geantwortet hatte. Es lag also definitiv nicht an ihm und seiner Haushaltsführung, die seit seinem Einzug deutlich diziplinierter geworden war - zumindest im Gesamtbild. Wenn ja sogar schon die Sklaven aus dem Haus von Varus hier herüberkamen, sprach das ja ohnehin für sich und der Helvetier musste sich keine Sorgen darüber machen, ob der Haushalt doch noch irgendwelche Baustellen hatte. Tatsächlich war die Amazone die einzige Baustelle in diesem Haushalt und diese machte eben so gar keine Fortschritte. Severus legte den Kopf leicht schief, als die Sklavin fortfuhr und hörte aufmerksam zu, was sie ausführte. Speziell... wieder echote er, ohne allerdings den Eindruck zu machen, dass er sie unterbrechen wollte. Ja, dass die Amazone speziell war, hatte er auch schon feststellen müssen, nur war das ja eben kein Dauerzustand. Es ging nicht, dass sie mit ihren helvetischen Brandzeichen durch über die Märkte streunte und die Händler verspottete, es ging nicht, dass sie den Haushalt auf diese Weise vertrat, obwohl sie keinerlei Vertretungsrecht innehatte. Sie war eine einfache Sklavin, nicht mehr und nicht wenig und sie hatte nicht das Recht, den helvetischen Namen so in den Dreck zu ziehen.


    Meinst du, dass es möglich ist, ihren Stolz irgendwie zu brechen? Die Frage war letztlich der Beweis für seine Hilflosigkeit, allerdings zeigte es auch einen gewisse Geisteshaltung, wenn er die eine Sklavin darüber ausfragte, wie er den Charakter einer anderen Sklavin brechen konnte. Aber wollte er das überhaupt? Sie war ja als Leibwächterin angeschafft worden, soweit wusste Severus bescheid, und das konnten ja keine verschüchterten Mauerblümchen sein. Dennoch war der aktuelle Zustand schlicht und einfach nicht tragbar. Wenn sie eine Aufgabe haben will, kriegt sie eine. Aber die besteht sicherlich nicht darin, die Händler auf den Märkten zu verspotten. sagte er schließlich, ohne eine Antwort auf seine letzte Frage abgewartet zu haben. Wenn sie allerdings die Aufgaben, die ich ihr gebe, nicht annimmt, wird mir wohl nichts anderes übrig zu bleiben, als sie auf einem billigen Boot nach Paxos zu schicken. Ein Boot, mit vielen Lecks, weil er für eine Sklavin ganz sicher keine teure Überfahrt finanzieren würde, nur weil sie irgendeinen Knacks im Kopf hatte.

  • „Nein.“ antworte Esther ganz spontan und erklärte auch sogleich warum dieses Nein so vehement kam. „Dominus ich glaube nicht das man ihren Stolz brechen kann.. ich wüste noch nicht einmal wie. Varia hängt nicht unbedingt an diesem Leben. Man kann ihr also nicht mit dem Tode drohen und Schmerzen kennt sie zur Genüge. Sie kann damit umgehen. Außerdem ist sie willensstark. Ich glaube also nicht das man ihren Stolz, den sie quasi mit der Muttermilch aufgezogen hat, brechen kann.“ Die Sklavin konnte nur hoffen, dass der Helvetier es sich zumindest vorstellen konnte, das auch andere Völker neben den Römern einen unbeugsamen Stolz besaßen.
    „Nun das mit der Aufgabe... sie will zwar eine, aber in ihrer Vorstellung bist du nicht derjenige der ihr Befehle erteilen kann. Ich weiß nicht ob sie Aufgaben, die du ihr stellst erfüllen würde.“
    Nun knetet Esther fast schon resignierend ihre Hände. „Es sei denn....“ Die Sklavin schluckte schwer. „...also ich meine... wenn du sie bittest... also es ihr nicht befiehlst, dann würde sie es tun. So war es bei Dominus Varus und Domina Vera auch immer. Sie haben sie um etwas gebeten und Varia hat es getan.“ Ja die junge Sklavin wusste, dass dies in den Ohren eines Römers wohl mehr als nur grotesk klingen musste. Wer bat schon eine Sklavin um etwas? Aber Esther wusste auch, dass man Varia nur so dazu brachte zu tun was man wollte - wenn Varia überhaupt noch dazu bereit war, nachdem der Helvetier ihr die Kleidung genommen hatte.

  • Bitten... Severus spuckte das Wort regelrecht aus und sein Gesichtsausdruck verriet wohl, dass er dieses Szenario vollkommen fand. Er, ein römischer Bürger, sollte eine Sklavin darum bitten, eine Aufgabe zu erfüllen und dieser Sklavin nahm sich dann womöglich noch das Recht heraus, eine Aufgabe dankend abzulehnen, wenn sie ihr nicht gefiel. So funktioniert das Sklavensystem hier im Zentrum der Welt nicht und Severus war weit, weeeeiiiiit davon entfernt, an diesem System rütteln zu wollen. War er auch nicht im eigentlichen Sinne der Herr dieses Hauses, so bewohnte er es doch als freigeborener, römischer Bürger einer alteingesessenen römischen Gens, die einst Senatoren und einen Prätorianerpräfekten gestellt hatte, eine Familie die einst eine Klientelgens des Kaisers gewesen war. Auch wenn sie nie in die römische nobilitas aufgestiegen war, so war ihre Geschichte unumstößlich vorhanden. Bitten... wiederholte er, dieses Mal kopfschüttelnd. Varus uns die Schwester des Commodus mochten sich dazu herabgelassen haben, Severus aber war nicht bereits dazu, zumal gegenüber einer Sklavin die sich ganz offensichtlich einen Dreck um den Ruf der Gens ihres Besitzers scherte.


    Sollte sie sich nicht beugen, schicke ich sie mit dem nächsten Boot nach Paxos. Wenn sie glaubt, dort glücklicher zu werden, von mir aus. Allerdings werde ich es nicht dulden, dass eine renitente, überindividualistische Sklavin die Ruhe dieses Haushalt stört und die Gens ihres Besitzers in den Schmutz zieht. lautete nun das letzte Urteil des Helvetiers zu diesem Fall. Die Amazone würde nach einer Woche ohne Kleidung ihre Aufgaben bekommen. Sollte sie diesen nicht nachkommen, gab es für sie keine Zukunft in diesem Haushalt, sodass sie nach Paxos verschickt werden musste. Auch wenn Severus sie zu gerne in die Arena geschickt hätte, das stand ihm nicht zu.

  • Wütend war sie und wie. Die paar Sachen, die in ihrer Kammer stand, fanden gerade einen neuen Platz. Die nun leere Truhe bekam einen Tritt, hob ab und landete etwas weiter unsanft auf dem Boden. Das Spiel wiederholte sich eine Weile, bis schließlich das Material nachgab und die nun kläglichen Überreste der Truhe lage mitten im Raum. Esther hatte ab und an vorsichtig den Kopf zur Tür reingesteckt, es aber vorgezogen doch lieber draußen zu bleiben. Nun da endlich Ruhe war traute sie sich doch in das Zimmer. Der Blick der sie traf verhieß nichts gutes. Dennoch versuchte sie Varia zur Vernunft zu bringen. Doch egal was sie sagten oder tat, es gelang ihr nicht. So verließ sie schließlich unverrichteter Dinge den Raum.

    Es war nun schon ein paar Tage her, seit der Helvetier ihr die Sachen genommen hatte. Doch ihre Wut war nicht verraucht im Gegenteil. Varia war in den Tagen, die sie in ihrem Zimmer gehockt hatte zu der Erkenntnis gekommen, dass der Helvetier in einem Punkt Recht hatte. Commodus interessierte sich einen Dreck für seinen Haushalt und seine Sklaven. Warum also sollte sie sich an ihren Schwur halten? Ehre? Für einen Römer der wahrscheinlich nicht einmal die Bedeutung dieses Wortes kannte?
    In ihr reifte ein Plan und mit jeder Stunde verfestigte sich dieser Plan.


    Am Nachmittag des fünften Tages nach der Konfrontation stand Varia nun in ihrem Zimmer. Aus der Decke ihres Bettes hatte sie sich ein Kleid gefertigt. Eine grobe Schnur diente als Gürtel.
    Ein Blick rechts und links. Keiner war zu sehen. So schlich sie sich aus ihrem Zimmer und ging in Richtung der Mauer. Natürlich konnte sie schlecht einfach durch die Tür spazieren. So schwang sie sich auf einem Baum und von dort aus auf die Mauer. Ein kurzer Blick nach unten. Sie musste noch etwas weiter nach links um sicher auf der Straßenseite landen zu können. Vorfristig die Balance halten tastete sich Varia nun in die gewünschte Richtung.
    „VARIA!!!!!!!!!“ gellte Esthers Schrei in ihre Richtung.
    Sie fuhr herum und es kam wie es kommen musste, die Amazone verlor die bis eben so mühsam gehaltene Balance.
    So ruderte sie nun mit den Arme, doch gelang es ihr nicht den Fall abzuwenden. So versuchte sie sich in der Luft zu drehe, um wenigstens nicht ernsthaft verletzt zu werden bei dem Aufprall. Doch sie war leider keine Katze, so das sie ihre Bewegung in der Luft nur leidlich steuern konnte und natürlich überdrehte. >Plop< ihr Kopf knallte gegen die Wand. >Rums< schlug sie unweit des Einganges der Villa auf den Boden auf und rührte sich nicht mehr....

  • So ein Arbeitstag auf dem Palatin war anstrengend und konnte dauern. Auch mal ein oder zwei oder auch drei Stunden länger als ein normaler Arbeitstag in einer einfachen städtischen Schreibtstube. Aber dafür saß er im Machtzentrum des Reiches. Schon sehr nahe an der Spitze der Hierarchie und durch seine Tätigkeit als Redenschreiber des Kaisers praktisch mit direkten Zugang zu ihm. Da waren ein paar Überstunden ein kleiner Preis dafür, dass es in Zukunft auch weiterhin bergauf mit ihm gehen würde und er praktisch im Alleingang dafür sorgte, dass der Name Helvetius wieder strahlen konnte. Aus diesem Grund war es heute auch wieder etwas später geworden, bis er die Seitengasse durchquerte, die eine Abkürzung vom Palatin zur Casa Helvetia bildete. Er war in Gedanken versunken und freute sich schon auf das Abendessen, alser einen gellenden Schrei hörte, aus einem Reflex heraus beiseitetrat und auch schon etwas großes neben sich niedersausen sah.


    Severus runzelte die Stirn. Ein lebloser Körper lag auf der Straße, athletisch mit schwarzen Haaren und in ein einfaches Kleid gehült. Es dauerte einige Sekunden, bis er erkannte zu wem der Körper gehörte. Jetzt reichts. murmelte er und sah auch schon aus dem Augenwinkel, wie einige Sklaven aus dem Haushalt herbeirannten. Bringt sie rein und ruft einen Arzt. befahl er mit einem Knurren und ging bereits voraus. Irgendwer würde ihm die Behandlungskosten für diese Furie schon noch zurückzahlen und wenn er sich dafür Teile der Einahmen seines Vetters abzweigen musste. Sobald sie wieder einigermaßen auf dem Damm war, würde er sie zudem in eine Nussschale nach Paxox setzen. Sollte sie doch schauen, wie sie dahinkam. Ihm war es jetzt egal.

  • Nur wenige Momente später war die Sklaven des Hauses, aufgeschreckt durch den Schrei der noch vor Momenten über den Hof gellte, auf der Straße. Sie nickte nur zustimmend ihrem Dominus zu und brachten die Frau ins Haus.
    Der herbeigerufene Arzt stellte ein paar Prellungen fest und eine riesen Beule am Kopf.
    Der Medicus teilte seine Diagnose aus dem Hausherren mit. Er sagte auch, dass man nicht sagen könnte ob und wann die Sklavin wieder aufwacht. Die Prellungen hatte er versorgt und Anweisung hinterlassen wie damit weiter verfahren werden sollte.
    Die Verletzung am Kopf sollte mit kühlenden Verbänden behandelt werden.
    Man hielt sich genau an die Anweisungen des Medicus. Aber es dauerte. Die Sklaven des Hauses wechselten sich mit ihrer „Wache“ bei der Sklavin ab. Man wollte nicht riskieren, dass die Amazone erwachte und erneut versuchen würde das Weite zu suchen.
    Es dauerte mehrere Tage, bis die junge Frau die Augen aufschlug....


    Sie wachte auf und sah über sich das Gesicht eines ihr unbekannten Mannes. Entsprechend erschrocken war sie und fuhr zusammen. „Wer bist du... wo bin ich...“ Sie schaute sich um, aber nichts von all dem hier kam ihr bekannt vor. Wo war sie? Nun betraten auf des Rufen des Mannes hin immer mehr ihr unbekannte Leute den Raum. So zog sie sich in die hinterste Ecke ihres Bettes zurück und blickte verängstigt und verunsichert von einem zum Anderen.
    „Wer seid ihr? Wo bin ich? Und.. und ..und wer bin ich.“ fragte die junge Frau immer wieder. Doch konnte sie die anderen Sklaven nicht verstehen. Denn Varia sprach in ihrer Muttersprache Griechisch. Einer der Sklaven eilte zum Dominus, der ob der später Stunde zu Hause war und im Arbeitszimmer verweilte. Nachdem er hereingelassen wurde teilte er dem Dominus mit, das die Sklavin wach war, aber unverständlich sprach und desorientiert wirkte.

  • Obwohl er die Amazone am liebsten direkt in eine Nussschale nach Paxos gesetzt hätte, hatte der Arzt ihm ernsthaft davon abgeraten. Severus hingegen wollte sich später nicht sagen lassen, er hätte das Eigentum seines Vetters in der Adria versenkt und nach der Meinung des Arztes würde die Sklavin die Überfahrt in diesem Zustand nicht überleben, also fiel diese Option für den Helvetier leider aus. Also hieß es mal wieder in den sauren Apfel beißen, erneut eine teure Arztbehandlung bezahlen. mal wieder ein Posten, den er sich beizeiten von seinem Vetter erstatten lassen würde, und darauf warten, dass die Gesundheit der Sklavin gut genug war, um sie nach Griechenland zu schicken.


    Einige Tage nach dem Sturz war es dann wohl soweit. Ein nervöser Sklave trat zu ihm ins Arbeitszimmer, um ihn darüber zu informieren, dass die Amazone aufgewacht sei, allerdings unverständlich vor sich hinplappere. Severus verzog sein Gesicht, folgte dem Sklaven aber dennoch in die Kammer, wo Varia in der Ecke auf ihren Bett kauerte. Nun, wie gehts dir? fragte er nach einem leisen unwilligen Seufzen und wartete auf eine entsprechende Antwort.

  • Varia musste entgegen dem was man sonst so von ihr gewohnt war, völlig verändert wirken. Sie hockt in der hintersten Ecke ihrer Lagerstätte, völlig verängstigt. Wenn jemand versuchte sie anzufassen um sie zu beruhigen waren ihre Reaktionen jedoch blitzschnell und sie wehrte diese Versuchen ab. Dies verunsicherte die Amazonen aber um so mehr. Sie verstand keinen von denen die auf sie einredeten, sie wusste nicht wo sie war, ja sie wusste ja nicht einmal mehr wer sie war. Plötzlich tat noch ein Mann in den Raum und alle anderen verstummte, als er sprach. Varia schaute den Mann an, in der Hoffnung sich an etwas zu erinnern – aber es geschah nichts. Alles lag in einem dichten Nebel. Sie zog ihre Arme noch fester um ihre Beine um sich noch kleiner zu machen. Scheinbar jedoch wartete der Mann auf irgendetwas. Hatte er mit ihr gesprochen? Was hatte er gesagt? Vielleicht verstand er sie ja? „Wer bist du? Wo bin ich? Wer bin ich?“ Wiederholte sie nun also wieder Gebetsmühlen artig ihre frage in ihrer Muttersprache Griechisch.

  • Severus brauchte ein paar Momente, um zu begreifen, was hier grade ablief. Seine Stirn legte sich in Falten, während er die verängstigt wirkende Amazone in der Ecke kauern sah, wie ein kleines Mädchen. Kurz wanderte sein Blick zu einem der Sklaven, der zu einer Erklärung ansetzte, die der Helvetier allerdings gleich mit einer Handbewegung unterband. Dann begann die Sklavin wieder zu reden, auf Griechisch, und wieder brauchte Severus einen Moment, bis er verstand, dass sie offensichtlich durch ihren Sturz ihr Gedächtnis verloren hatte. Er räusperte sich. Ich bin Helvetius Severus, das Haus gehört meiner Familie. antwortete er in einem etwas holprigen Griechisch mit deutlichem römischem Akzent. Du bist Varia, Sklavin in diesem Haus und hast dich am Kopf verletzt. erklärte er ruhig und trat nun einen Schritt an ihr Bett heran. Na toll, in diesem Zustand konnte er sie natürlich nicht nach Paxos schicken, wenn sie nicht mal ihren eigenen Herrn erkennen würde... wobei... vielleicht bot sich hier ja eine Möglichkeit, die er gleich noch austesten würde.

  • Eines hatte Varia schon verstanden. Der Mann vor ihr, der gerade in den Raum gekommen war hatte hier scheinbar das Sagen. Ihre Mine hellte sich auf, als er griechisch sprach. Doch was er sagte brauchte seine zeit um zu ihr durchzudringen. „Varia.“ Wiederholte sie ihren Namen. Doch weder bei der Nennung, noch bei dem Wiederholen des Namens kam irgendeine Erinnerung hoch. „Helvetius Severus.“ auch bei diesem Namen keine Erinnerungen. „Sklavin.“ Ja dieses Wort sprach sie sogar auf Latein. Eine Erinnerung? Nun ja da war etwas, zumindest wusste sie um die Bedeutung dieses Wortes. Aber es fühlte sich komisch an. Irgendwie falsch eben nicht richtig. Aber was sollte sie machen. Sie wusste nicht wer sie war. Sie wusste nicht wo sie war. Es blieb ihr also wohl kaum etwas anderes übrig, als dem Mann, der sie ja scheinbar wenigstens verstand zu vertrauen. Sie gab ihre verschüchterte Haltung auf und entspannte sich etwas. „Sklavin Varia.“ Wiederholte sie nochmal in der Hoffnung, dass sich irgendetwas an ihrer Erinnerung tat. Aber nein da war einfach nichts zu finden. „Du bist mein Dominus?“ Scheinbar waren durch die Worte des Helvetiers doch unterbewusst Erinnerungen geweckt worden, denn ohne es wohl selbst zu bemerken sprach sie wieder Latein.
    Sie hätte bestimmt noch so viele Fragen mehr gehabt, aber wie schon gesagt ihr war die Bedeutung des Wortes Sklavin bewusst. Somit würde sie ihm wohl kaum Löcher in den Bauch fragen können, denn Sklaven waren zumeist stumme Diener ihrer Herrschaften, die nur redeten wenn sie gefragt wurden. Aber die Frage die sie gestellt hatte war ja entscheidend. So schaute nun also die Frau ohne Gedächtnis den Helvetier fragend an und hoffte auf Antworten und auf Erinnerungen.

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