Hauptstadtluft und Entspannung in den Thermen

  • Sisenna Furius Merula war nach dem guten Essen in der Casa Furia noch über den Markt gegangen, hatte einen Aushang bzgl. eines Transports nach Mogontiacum angebracht in der Hoffnung, ein gutes Angebot zur Mitreise bei beispielsweise einem Händler, der ohnehin nach Germanien reisen wollte, und noch Platz für einen zahlenden Mitreisenden hätte.


    Glücklicherweise hatte ihm Furia Stella den Haussklaven Sidnos zur Seite gestellt, der sich in Rom bestens auskannte. So konnte er sich nicht verirren. Zu seiner Verwunderung stellte Merula fest, dass Sidnos zu seinen exzellten Ortskenntnissen auch einen eigenwilligen, aber doch freundlichen Humor besaß, und ihn im Vorbeigehen auf amüsante Weise noch dieses und jenes zeigen konnte.


    Und dann die Thermae Agrippae... Natürlich kannte Merula, wie jeder gute Römer, Thermen. Aber einen solchen Bau hatte er noch nicht gesehen! Er war tief beeindruckt und freute sich auf seinen Besuch dort.


    Im Apodyterium machte er sich fertig für ein paar Stunden Sport und Entspannung in diesen prunktvollen Hauptstadtthermen. Sidnos nahm seine Straßenbekleidung an sich und trug diese, sowie etliche kleine Fläschen mit Ölen für eine evtl. Massage.


    Merula hatte große Lust zu schwitzen, und vielleicht ergab sich Gelegenheit für das ein oder andere gute Gespräch hier.


    Sim-Off:

    Mitspieler für "Smalltalk" gerne gesehen! :)

  • Potitus Plennius Flamininus


    Der alte Plennius saß bereits seit einer gewissen Zeit am Beckenrand. Dabei baumelten seine beiden Füße samt Unterschenkel leicht im Wasser hin und her. Er streckte das eine und andere Mal seine Beine ganz aus. Das Knacksen war durch den Wassermantel nicht zu hören und es fühlte sich für ihn wunderbar an, weil durch die Wärme seine Schmerzen gelindert wurden. Das warme Wasser tat ihm einfach gut. Oh ja.
    Er konnte sich also gut auf seine mitgebrachten Berichte konzentrieren. Zahlen aus den Provinzen nördlich des Rhenus. Äußerst zufriedenstellend. Besser könnte es nicht sein im Gegensatz zum Palatin selbst. Hmmm….



  • Merula trat ins Caldarium. Das Klappern der in den Themen aufgrund der heißen Fußböden dringend nötigen Holzschuhe klang für ihn wie das fröhliche Präludium zu einer angenehmen Zeit. Genüsslich schlenderte er zu einer der Wannen. "In einer Woche stehe ich vielleicht schon irgendwo in einem nebligen Wald auf Wache... aber nicht jetzt. Nicht jetzt." Das Geräusch von Wasser.

  • Als er zur Therme ging, suchte Plautus nach einem hinreichenden Grund, um dort auch einzutreten. Das Wetter reichte nicht aus, obwohl es etwas kühl war. So beschloss er, halt einfach grundlos hineinzugehen.


    Im Caldarium traf er auf zwei Männer. Der eine zögerte noch, sich einer der Wannen anzuvertrauen und der andere hatte immerhin schon seine zwei Füße in das Wasser gehängt und vertrieb sich die Zeit mit dem Lesen irgendwelcher Tabulae.


    "Salvete Ihr Landsleute, habt Ihr etwas dagegen, wenn ich hier in einer der Wannen ein bißchen herumplantsche?"

  • "Salve! Freilich nicht. Dafür sind die Wannen ja wohl da."
    Merula war, warum hätte er garnicht genau sagen können, vielleicht waren es das in seinen Augen schier gigantische Ausmaß und die Pracht dieser Therme, die ihn leicht befangen machten, nur zögerlich in den Raum eingetreten.


    Er war sehr froh, eine Stimme zu hören. Das Eis begann zu brechen.


    Schon etwas mutiger fuhr er fort: "Welch eine beeindruckende und schöne Therme, ist es nicht so? Ich habe einige Themen gesehen, in Spanien, oder auch in Griechenland, aber keine wie diese. Würdig unserer Hauptstadt, und ich bin froh, Hauptstadt und Therme sehen zu können."


    Merula war beinnahe ins Schwärmen geraten, und hoffte, sich nicht zu hymnisch über das Badehaus geäußert zu haben.

  • Merkwürdigerweise hatte die ganze Pracht der Thermae Agrippae an diesem Tage nur wenige Besucher angelockt, was kein Wunder war, denn in der letzten Zeit war es Plautus immer wieder aufgefallen, dass die ansonsten so quirlige und mit Geschrei angefüllte Urbs Aeterna anscheinend Tage einer großen Stille durchlebte.


    So war es durchaus verständlich, dass sein Gegenüber froh war, einen weiteren Badegast begrüßen zu können, zumal der Grufti mit den im Wasser hängenden Füßen ungerührt fortfuhr, in seinen Tabulae zu lesen.


    "Ja, danke für Deine freundliche Begrüßung", erwiderte Plautus, indem er sich vorsichtig in eine Wanne plumpsen ließ. Das Wasser war doch einen Tick zu warm für Plautus' Geschmack. Dennoch schenkte er seinem Gegenüber ein breites Grinsen.


    "Na los, voran! Lass Dich durch das ganze Prachtgedöns nicht von dem abhalten, wofür das Dings hier gut ist: Baden. Ich bin übrigens Sergius Plautus und hab als Aquarius dafür zu sorgen, dass hier immer genug Wasser in den Wannen ist."

  • Nachdem sich Plautus an die Wassertemperatur seiner Wanne gewöhnt hatte, hörte er einen Plopp. Er drehte den Kopf in die Richtung, aus der der Plopp gekommen war und sah erst mal nichts, dann aber ein kleines Dampfwölkchen, das sich über der Stelle gebildet hatte, an der dieser Schwärmer eben noch gestanden hatte. Ja, eben noch, aber jetzt war er komplett verschwunden. Nur seine Holzschuhe standen noch am Beckenrand.


    Das Wölkcken stieg langsam in die Höhe und verließ die Thermae Agrippae durch ein offenes Fenster in der Nordwand. Man wird wohl nie herausfinden, ob es nach Gallien oder Germanien gezogen war, weil Dampfwölkchen nun mal ein ganz kurzes Verfallsdatum haben.


    Plautus wandte sich an den Grufti, der immer noch in seine Tabulae vertieft war. "Sag mal, Herr Nachbar, hast Du auch diesen merkwürdigen Plopp gehört?"

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