Ich liebte die Landschaft Süditaliens. Das hohe, gleißende Sonnenlicht. Dieses wundervolle Azurblau des Meeres dazu das beeindruckende Panorama der von Vulkanen und Kalkgestein geformten Landschaft. In der Kleinstadt Misenum welche auf einer Landzunge lag und einen besonders malerischen Blick auf den Golf von Neapolis gewährte, erwarb ich ein kleines bescheidenes Haus in der Nähe des Hafens. Nun verhielt es sich so, das meine Familie die Gens Petronia viele ehrbare Ritter und Krieger hervorgebracht hatte und ich einen unstillbaren Drang nach dem Meere verspürte. Ich spielte tatsächlich mit dem Gedanken eine Karriere bei der Classis zu beginnen, um wenn mir die Gunst der Götter weiterhin hold war eines Tages Praefectus Classis zu werden. Allerdings hatte ich Zweifel ob sich der militärische Dienst mit meinen künstlerischen Neigungen in Einklang bringen ließ. Ich wusste das ein Verwandter von mir Subpraefectus Classis bei der ägyptischen Provinzialflotte war, allerdings hatte ich keinen Kontakt zu ihm. Vielleicht würde ich ihm mal schreiben um mich nach dem Leben bei der Flotte zu erkundigen. Offengestanden hatte ich Angst das der Dienst auf den Schiffen des Kaisers meine körperlichen Kräfte überforderte, aber spätestens wenn so eine Liburne oder Trireme bei schönsten campanischen Sonnenlicht in den Hafen ein- oder auslief, überkam mich ein seltsames Schaudern und ein gewisses Glücksgefühl. Ich sah das Schiff aus der idealisierten Sicht eines Malers und Romantikers, nicht aus der Sicht eines gewöhnlichen Soldaten oder Seemanns, dessen Sinne vom harten täglichen Drill wahrscheinlich schon abgestumpft waren.
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