[Triclinium] Der Vater zu Besuch

  • Lima führte des Gast ins Trilinium und er musste auch nicht lange warte, bis Runa erschien.


    "Vater..." Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn. ".. und oh Ulf." Auch ihr kleiner Bruder bekam eine Umarmung. Sie ließ umgehend ihren Sohn Leif bringen. So könnten die beiden Söhne zusammen spielen, während Vater und Tochter reden würden.
    "Was führt dich her?" Auch wenn due beiden eigentlich immer ein gutes verhältniss hatten, war es doch seit dem Tod der Mutter merklich abgekühlt.
    Gegenseitige Besuche waren also eher die Seltenheit.
    Runa nahm Platz, aufgrund ihrer doch so sehr weit fortgeschrittenen Schwangerschaft war es ihr lieber nicht zu lange zu stehen. Natürlich bot sie ihrem vater auch einen Platz an.

  • Sodann wurden die beiden Duccier in das Tricinium geführt, wo sie von Runa empfangen wurden. "Tochter." erwiderte Phelan die Begrüßung seiner Ältesten und ließ sie dann noch ihren kleinen Bruder begrüßen. Kurz nach dessen Geburt hätte Phelan nicht gedacht, dass die drei lebenden Nachfahren Gunnars ein familiäres Verhältnis haben würden, hatte es der Flamen damals doch nicht leicht gehabt mit seinen Sprösslingen. Seine Tochter hatte hinter seinem Rücken mit seinem Klienten angebandelt und seinen Sohn und Erben sah er lange Zeit als Hohn der Götter an. Zum Glück hatte sich der Groll gelegt und sich alles zum Guten gewendet.


    "Ich wollte nach dir sehen, jetzt wo Iullus sich auf dem Landgut auskuriert. Ich hoffe, es geht ihm gut? Ich will ihn nicht schon am Anfang seines Genesungsaufenthalts mit Briefen quälen." Dessen Unterstützung hätte er jetzt gut gebrauchen können. Zu dumm, dass sein Klient kurz vor dessen Nominierung als neuer Pontifex im Ordo erkrankte. Der Duccier musste dafür sorgen, dass er dieses Thema im Ordo aufschieben konnte, um möglichst viel Zeit zu gewinnen.


    Als es sich die Erwachsenen schon gemütlich gemacht hatten, wartete Ulf gespannt am Kopfteil der Kline, auf der sein Vater saß, lehnend auf Leif, um mit ihm zu spielen. Wo blieb er nur?

  • Leif bog nach nur wenigen Augenblicken mit einem kleinen Freudenschrei auf den Lippen um die Ecke. Natürluch wurde erst der Großvater stürmisch begrüßt. Auch wenn das Verhältnis zwischen Vater und Tochter abgekühlt war, so hatte Runa doch stehts drauf geachtet, dass ihr Sohn seine Großvater abgöttisch liebte.
    Nach der Begrüßung des Großvaters jedoch war nur noch sein Onkel interessant. Ein kurzer Blick zur Mutter, die lächelnd meinte. „Geht in den Garten ihr Beiden.“
    Nachdem die Jungs den Raum verlassen hatten wand sich Runa ihrem Vater zu. Ja man konnte wohl deutlich merken, dass das Verhältnis unterkühlt war. Natürlich liebte Runa ihren Vater nach wie vor, doch bezog sie ihn nicht mehr in alles ein. Man konnte eigentlich sagen, dass sie ihn aus ihrem Tun heraushielt. So wusste er auch nicht, dass sie neben ihrer Tätigkeit für den Tempel hier im Haus hauptsächlich für die nicht römische Bevölkerung da war. Das viele ihren Rat im Bezug auf die alten Götter suchten. Das war auch der Grund warum sie noch hier weilte und nicht bei ihrem Mann war.
    „Es geht ihm nicht gut. Er braucht Ruhe.“ Sagte sie und in ihren Worte schwang durchaus ein Vorwurf an den Vater mit. Denn immerhin hatte sich ihr Mann immer viel zu viel zugemutet und aufgehalst um den Erwartungen der Duccier zu entsprechen. Runa hatte oft genug versucht ihn zu zu bremsten, ihn zu überreden langsamer zu machen. Aber immer wieder hat sie zu hören bekommen ich muss... deine Familie.. ihre Erwartungen. Ja Curio war mit der Hochzeit quasi zum Erfolg verurteilt worden.
    „Ich wäre froh, wenn du ihm noch etwas Zeit geben würdest.“ Schob sie noch nach. Sie erhob ich um sich und dem Vater ein Getränk vom Tisch zu holen. Wortlos reichte sie ihm den Becher. „Mir geht es gut. Ich habe meine Aufgabe gefunden.“ Ihr Vater würde sicherlich denken, sie meint ihre Rolle als Ehefrau und Mutter. Doch schon der nächste Satz würde da wohl nicht in das Bild passen. „Deswegen bin ich auch nicht mit Curio gereist und noch hier.“




    Sim-Off:

    legen wir das Gespräch auf vor oder nach der Geschichte auf dem Forum?

  • Gerade senkte der Flamen wieder seinen Becher, da erspähte er auch schon seinen auf ihn zu stürmenden Enkelsohn. Herzlich umgriff Leif den Arm seines Großvaters, der seine große Hand auf die noch sehr kleinen Händen des Knaben legte. Mit einem kurzen Lächeln begrüßte er seinen Enkel, bevor er seinem Sohn mit einer Geste zu verstehen gab, dass er auf seine Schwester hören und mit seinem Neffen in den Garten gehen sollte.


    "Ja, bedauerlich. entgegnete er dann seiner Tochter, um wieder das Gespräch aufzugreifen. Den vorwurfsvollen Ton ignorierte bzw. überging er dabei. "Ich hoffe, ein Medicus ist bei ihm, sodass ich ihn in guten Händen weiß?" Die Sorge um Curio war ernst gemeint, es waren keine leeren Worte, die einfach so daher gesagt wurden. Sie kannten sich mittlerweile schon einige Jahre, er war sein langjähriger Klient und seit einiger Zeit auch sein Schwiegersohn und der Vater seines Enkels. Dass den Flamen der Zeitpunkt für Curios krankheitsbedingten Rückzug aufs Land nicht gerade erfreute, war natürlich nachvollziehbar. Das war natürlich auch eigennützig, aber immerhin hatte der Helvetier ja auch etwas davon. "Sicherlich, sicherlich." wiegelte Phelan dann den nachdrücklichen Tonfall seiner Tochter ab.


    "Das freut mich zu hören. Es hätte mich auch gewundert, wenn eine Duccia nicht in der Lage wäre, den Haushalt ohne den Mann an ihrer Seite zu führen." Es war ja auch ganz normal, dass die Frauen den Haushalt sozusagen alleine bestritten, aber ein Mann im Haus schaffte natürlich Rückhalt. Dass Runa mit ihren 'Aufgaben' auf etwas ganz anderes anspielte, merkte er nicht.


    "Wie macht sich dein Junge? Bekommt er schon Unterricht?" Spielen, was für ihn absolut dazu gehörte, war eben nicht alles. Nicht nur als Großvater sondern auch stellvertretend für seinen kranken Schwiegersohn war es ihm wichtig, dass der junge Helvetier halbgermanischen Blutes früh mit der Bildung in Kontakt kam.


    Sim-Off:

    Edit: Davor. 8)

  • Das ihr Vater den unterschwelligen Vorwurf überging zeugte für Runa nur davon, wie weit sie sich von einander entfernt hatten. Früher wäre er hellhörig geworden und hätte nachgefragt.
    Sie selbst ging auch nicht weiter darauf ein.
    „Ja ich weiß ihn in guten Händen.“ Antwortete sie ihm auch nur knapp auf die Frage ob eine Medicus bei ihrem Mann sei.
    Auch als ihr Vater annahm, dass sie nur noch Ehe- und Hausfrau sei widersprach sie nicht. Sie wusste nur zu gut, dass er sich von den Göttern abgewandt hatte und es wohl kaum verstehen würde, dass Runa inzwischen tief verwurzelt war im Glauben ihren Ahnen.
    So wandten sie sich also ihrem Sohn zu. „Natürlich bekommt er Unterricht. Ich unterrichten ihn zusammen mit den anderen Kindern der Stadt. Er soll dort die Grundlagen erlernen. Später bekommt er einen Privatlehrer.“ Natürlich wollte Runa für ihren Sohn nur das Beste und sie wollte ihm Wissen vermitteln. Wissen war der Schlüssel zu allem. Das war Runa sehr wohl bewusst. Das sie ihren Sohn aber auch dahingehend erzog zu fragen und zu hinterfragen, nicht alles als gegeben hinzunehmen verschwieg sie ihrem Vater.

  • "Das ist gut, sehr beruhigend." entgegnete er ihr, schwenkte den verdünnten Wein in seinem Becher und trag trank daraus. Mittlerweile hatte er sich schon fast gänzlich an dieses Getränk gewöhnt, bekam er es doch bei jedem römischen Hausbesuch gereicht, dennoch war ihm der germanische Met am liebsten.
    Die Frage nach der Bildung seines Enkels war natürlich mehr rhetorisch als ernst gemeint. Es war einfach die subtile Art des Großvaters, um nicht allzu belehrend zu wirken. Zufrieden nickte er also. Ulf bekam noch nicht so lange Unterricht, wie sein Neffe, aber jener war ja auch etwas älter. Phelan würde für die nächsten Jahre einen strengen Paedagogus einstellen, um Ulf, Duccius Asper, direkt von Kindesbeinen an die römische Bildung zukommen zu lassen, damit er es weit bringen würde. Nicht, dass sein Vater mit dem, was er erreicht hatte, haderte. Für den späten Kontakt mit römischer Bildung und seine späte Romanisierung hatte er es weit gebracht. Bei Ulf sollte es allerdings anders laufen.


    Der Flamen hatte aber nebenbei auch noch ein paar Fragen beruflicher Art, bevor er mit seiner Tochter gänzlich in private Gespräche verfallen würde.


    "Runa, als neuer Flamen Divi Augusti habe ich einige Dinge auf meiner Agenda. Ich plane z.B. den militärischen Einheiten unserer Stadt und Provinz einen Besuch abzustatten, um mit dem Kommandeuren über die Einhaltung der religiösen Sitten zu sprechen." Dass er auch plante, mit dieser Phryne über den Mysterienkult der Isis und Mater Magna zu sprechen, verschwieg er erst einmal. Er wusste, dass seine Tochter nicht mehr und nicht weniger von dieser Frau hielt, als von einer dahergelaufenen Straßenhure. "Würdest du mich begleiten, jetzt wo sich dein Mann erholt?"

  • Es war ja klar, dass das kein reinen Familienbesuch war. Aber Runa kannte ihren Platz und ihre Pflichten gegenüber der Familie. Einmal Duccia immer Duccia. Ob ihr das nun gefiel oder nicht. Sie konnte sich ja schlecht gegen die Familie stellen. Und so war es wohl auch nicht weiter verwunderlich, dass sie entsprechend antwortete. „Natürlich begleite ich dich Vater. Sofern es mir möglich ist.“ Sie deutete auf ihren doch nun schon wieder gerundeten Bauch. „Es sind zwar noch ein paar Monate. Aber du weißt mitunter ist es besser sich zu schonen.“

  • "Gut. Das freut mich." entgegnete er seiner Tochter. "Natürlich nur sofern es dir möglich ist. Euer Kind geht vor." schob er dann noch nach. Auch wenn Iullus und Runa schon einen Knaben und somit einen Erben für das Haus Helvetius hatten, war jedes weitere Kind unabdingbar. Nicht jedes Kind brachte man sicher über den Winter. Je mehr Nachwuchs man hatte, desto weniger Sorgen musste man sich um seinen Stammbaum machen. Auch Verus würde sich bald wieder um eine potentielle Heirat Gedanken machen. Als Erben hatte er nur einen Sohn und Ulf war noch jung. Nicht, dass er unter Zeitdruck stand, immerhin waren Männer bis ins hohe Alter zeugungsfähig, allerdings wollte er, wie sein Vetter Witjon, zeitnah Gewissheit über die Zukunft seines Familienzweigs haben.


    "Ich hoffe sehr, dass Iullus zur Geburt eures zweiten Kindes wieder bei uns sein wird." Nicht, dass er seine Tochter mit der Geburt alleine lassen würde, sie war immerhin doch seine Tochter und eine Duccia, aber sie würde sich naturgemäß wahrlich sicherer fühlen, wenn ihr Gatte bei ihr ist. Außerdem würde Iullus sein Kind nach acht oder neun Tagen, je nach Geschlecht, annehmen müssen, indem er es vom Boden aufhebt. Diesen Akt konnte man doch nicht aufschieben!


    "Wie geht es Alpina? Ich habe lange nichts mehr von ihr gehört. Begleitet sie dich durch die Schwangerschaft?"

  • Sie nickte, damit war also wohl der mehr oder minder offizielle Teil abgeschlossen. Das ihr Vater nun noch blieb und sich unterhalten wollte verwunderte sie zwar etwas, war er doch gerade seit dem Tod ihrer Mutter nicht gerade dafür bekannt sich um andere zu kümmern, dennoch antwortete sie ihm natürlich. „Nun das hoffe ich auch.“ Sagte sie im Bezug auf Curios Genesung. Zur Not würde Runa halt nach der Geburt zu ihrem Mann reisen, damit er sein Kind anerkennen konnte. Aber das würde sich ja erst noch zeigen.
    Bei der Frage nach Alpina hob sie jedoch die Augenbraue. Bekam ihr Vater wirklich nichts mit? Ja scheinbar nicht. „Ihr geht es den Umständen entsprechend.“ Sagte sie also. „Sie warte darauf, dass diesem Mistkerl, der sie hie rin ihrer Taberna Medica überfallen und... „ Runa stockte kurz. „.. vergewaltigt hat, endlich seine gerechte Strafe erhält.“ Runa nahm sich einen Schluck Wasser, der auch die Schuldgefühle herunterspülen sollte. Ja sie machte sich immer noch Vorwürfe, dass sie eine schöne Zeit auf dem Landgut genossen hatte, während Alpina hier allein und schutzlos war. „Und natürlich begleitet sie mich durch die Schwangerschaft.“ Das es am Anfang dieser Probleme geben hatte sagt sie natürlich nicht. Die war vorbei und nach dem Runa auf Anweisung ihrer Freundin hin, sich wirklich mal geschont hatte waren dies ja nun auch überstanden. Sie würde das Kind bekommen, was ja in den ersten Monaten nicht ganz sicher war.
    Aber sie wollte auch nicht weiter ins Detail gehen, weshalb sie nun ihrerseits das Thema wechselte. „Wie geht es dem Rest der Familie? Witjons Nachwuchs ist gesund nehme ich an? Und Albin wie geht es ihm?“
    Das sie nicht nach Alrik fragte lag allein daran, dass sie keinerlei Bezug zu ihm hatte. Er war ihr fremd und gehörte für sie eigentlich nur dem Namen nach zu Familie.

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