Runa saß schon eine ganze Weile hier am Krankenbett der Seherin und kühlte immer wieder die Stirn der Frau. So langsam ging das Fieber zurück. Idun hatte unter dem einfluss des Fiebers und des ihr verabreichten Opium Albträume. Immer wieder musste Runa sie festhalten, damit sie keine hektischen Bewegungen machte und damit ihrem Wunden wieder aufbrachen. Sie redete beruhigend auf die Seherin ein.
Es war früh am Morgen, als die junge Frau erwachte und Runa lange ansah. Ja Idun betrachtete Runa sehr lange. Auch die Duccia schwieg und verlor sich in den Augen der Frau. Irgendwann jedoch brach sie die Stille. „Willkommen zurück im Leben Idun.“ „Luna... ich heiße Luna.“ War die Antwort. „Idun ist ein Teil von mir, ein Teil meines vergangenen Lebens.“ Runa sah die Frau entsetzt an. „Aber du kannst doch nicht.. du wirst doch hier gebraucht.“ Die Seherin schüttelte den Kopf und ergriff die Hand der Duccia. „Nein ich werde hier nicht gebraucht. Ich habe meine Bestimmung erfüllt. Es ist nun an dir fortzuführen, was ich begonnen habe.“ „Ich? Was redest du da? Du hast immer noch Fieber...“ „Nein das habe ich nicht und das weißt du auch. Sieh genau hin du bist die Ahne des Wolfrik und Erbin der Runhild. Dich zu finden war meine Bestimmung. Es ist dein Schicksal, es war nie das meine. Es war schon immer das deine.“ Idun setzte sich nun auf und griff nach dem Stab, den Verus ihr auf ihr bitten hin hier her gebracht hatte. Sie übergab ihn an Runa. „Er gehört dir. Runhid gab ihn mir und sagte finde die deren Schicksal es ist die Stab zu führen. Und ich habe sie gefunden. Du hast jenes Wissen in dir so wie ich, so wie Runhild. Du muss es nur selber erkennen. Du darfst es nicht länger verstecken. Nutze deine Gabe. Schau hier...“ Idun zeigte auf eine Stelle des Eichenstabes. „...erkennst du das Zeichen des Wolfrik? Er gehört dir Runa. Von un an gehört er dir. Sorge dafür, dass der Frieden hält. Sei das Bindeglied zwischen den Welten. Du hast diese Kraft und diese Macht in dir. Sei was du bist.“
Runa drehte den Stab in ihren Händen und es fühlte sich seltsam vertraut an. Und seit sie den Stab ergriffen hat fühlte sie sich freier... so frei wie noch nie in ihrem Leben. Als sich ihren Aufen wieder von den Schnitzereien lösten und sie ihren Blick hob lag nun auch jener Schimmer in ihren Augen, den man auch bei Idun erkennen konnte. Idun ihrerseits lächelte. „Du kannst es spüren nicht wahr?“ Runa war gerade nicht fähig zu antworten, so nickte sie nur. „Das ist gut.... höre auf das was du vernimmst, sehe die Zeichen und deute sie. Nutze deine Gabe zum Wohle der Stämme.“
Wieder konnte Runa nur nickte. Als sie ihre Stimme wiederfand fragte sie ganz leise. „Wenn ich Hilfe brauche?“ „Noch bin ich da und kann dich unterstützen." Sagte Idun, die sich nun wieder auf den Bauch gelegt hatte. „Aber erst muss ich wieder zu Kräften kommen.“ Sagte sie und schloss die Augen.
*mit Idun/Luna abgesprochen