Im Stadtteil Trans Tiberim, genauer gesagt, in der Nähe des Pons Agrippae, war eine überschaubare Gruppe von Menschen dabei, aus dem römischen Stadtfluss Fische zu haschen. Caius Verginius Mamercus - voller Tatendrang, aber unbeschäftigt - schlenderte gerade am Ufer entlang, als er schon von Weitem die Rufe der Fischenden vernahm, welche sich gegenseitig anstachelten und auf gute Fangmöglichkeiten aufmerksam machten. Der Verginier beschleunigte seine Schritte, nachdem er die Gruppe auch mit seinen Augen hatte ausmachen können, und stellte sich, als er bei der Gruppe angekommen war, breitbeinig an das Ufer, um dem Treiben zuzusehen. So war es seine Art.
Im Wasser und direkt an der Uferböschung erblickte er Kinder und jüngere Heranwachsende, einige davon vielleicht Sklaven, die im Wasser des Tiber Netze aufgespannt hatten. Manche hielten auch Eimer, in denen es zum Teil verdächtig zuckte und die also wohl für die zu fangenden Fische vorgesehen waren. Einer dieser Eimer wurde nun ohne Vorwarnung dem Verginier gereicht: "Ey, kanns ma' nehmen?" Caius war über dieses Ansuchen zwar bass erstaunt, legte aber, halb hilfsbereit, halb im Reflex, die ihm noch fehlenden zwei Schritte bis zur Uferböschung zurück und nahm den Eimer in Empfang. "Is aber schwer." Damit hatte der Junge - wohl etwas jünger als Caius selbst -, der ihn eben gefragt hatte und ihm nun den Eimer reichte, auffallend Recht, denn der Eimer war hoch voll mit Fischen. Dank seiner athletischen Statur gelang es dem Verginius aber, das Gefäß sicher an Land zu bringen. "Einfach abstellen, der Sklave der Gens Presenteia kommt die dann gleich holen!" lautete nun das nächste Kommando aus dem Mund des Jungen, der ihm gerade den Eimer in die Hände gedrückt hatte.
Caius tat, wie ihm geheißen. Und da er das nun alles vollendet hatte, glaubte er sich auch berechtigt, sich nun seinerseits zu Wort zu melden: "Salve, ich heiße Caius." Doch weder der Junge, der ihm die Anweisungen erteilt hatte, noch einer der anderen Fischfänger kümmerte sich um den Verginius. Der aber ließ sich so schnell nicht abschütteln, sondern legte nach: "Für die Gens Presentia sind die Fische also? Die feiern wohl was richtig Großes?" Immerhin waren ja allein in dem Eimer, den er gerade am Ufer abgestellt hatte, schon ziemlich viele Fische drin. Doch der verginische Smalltalk schien nicht den Geschmack der Fischfänger zu treffen: "Was'n Honk, ey!" entfuhr es einem der älteren, schon fast Erwachsenen, während viele andere genervt Luft durch die Nasen stießen. "Volcanalia. Schon mal gehört?" Immerhin zu dieser Antwort ließ sich der Junge jetzt herab, der Caius eben mit dem Eimer dirigiert hatte. "Die Fische sind dann eigentlich für Vulcanus. Wir fangen ein paar für bestimmte Gentes und verdienen uns 'n bisschen was. Vielleicht können wir auch noch welche verkaufen. Fang doch auch welche! Zeig' ma, ob du Fische fangen kannst, Ausländer!"
Das lässt man sich natürlich nicht zweimal sagen! Wer sonst noch mitmachen will, ist herzlich willkommen.