Atrium| Der Kleine Bruder

  • Bei seinen Worten schüttelte ich nur den Kopf. Ich fand es zutiefst ekelerregend, wie man mit Menschen umging, schließlich waren sie keine Ware, aber in den Augen der Römer wohl wesentlich weniger Wert als sie selbst. Im Balneum angekommen, entfernte ich die Spange meines Kleides und lies die Hüllen fallen, lies Wasser in das Becken laufen und bereitete dieses vor, damit mein Dominus darin platz nehmen konnte. Ich wirkte überlegt, man sah mir an, dass ich unglaublich viel Nachdachte. "Wie wäre es wohl gekommen, wenn ich nicht die Gunst deines Herzens hätte? Hättest du mich auch weggeschickt? Was würdest du tun, wenn ich ebenfalls versuche zu fliehen? Würdest du mich halten wollen?" eigentlich war die Frage hinfällig, für mein Glück hätte er auf sein eigenes Verzichtet...ich hatte schon die Freilassungsurkunde in der Hand und doch hatte ich sie zerrissen weil ich mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen konnte.
    Mein Vater würde mich wohl erschlagen, wenn er davon wüsste, aber das sei mal dahin gestellt. Er hatte in seiner Jugend auch schon krumme Dinge gezogen, wovon keiner außer ich wusste, da ich neugierig war und geschnüffelt habe.
    Ich lies mich in das volle Becken nieder sinken und tauchte sofort unter um den Dreck aus meinen Haaren zu bekommen. Als ich wieder auftauchte, strich ich mir mit aufgestellten Fingern durch diese und schüttelte leicht den Kopf. Das Wasser war mehr als angenehm auf der Haut und der Geruch bereitete mir unglaubliche Freude.
    Ich nahm einen Schwamm zur Hand und sah meinen Herren lächelnd an, während ich darauf wartete, dass er zu mir ins Becken stieg, damit ich ihn sauber machen konnte.

  • Ich betrachtete sie immer noch mit ernster Mine. Langsam fast schon schwerfällig anmutend erhob ich mich von der Cline, als das Wasser nun eingelassen war. Ich ging noch zu einem der Regale und holte einige Reinigungsutensilien unter anderem Duftwasser und stellte alles neben dem Becken ab, bevor ich mich der groben Reisetunika entledigte und ebenfalls ins das Wasser stieg. „Nein du wärst hier im Haus geblieben. In einem großen Haushalt gibt es immer genug zu tun. Wir hätten schon was für dich gefunden.“ Dann sah ich sie lange an, denn eigentlich kannte sie die Antwort wohl sehr genau. Dann drehte ich mich um und ließ mich mit dem Rücken zu ihr im Wasser nieder. „Ich würde nicht nach dir suchen lassen.“ Sagte ich schließlich leise in den Raum hinein.

  • Als er sich zu mir gesellte, den Rücken zu mir gedreht, schloss ich von hinten meine Arme um ihn und rieb mit dem Schwamm über seine Brust. Meine Wange lehnte an meiner Schläfe und ich atmete ruhig, während meine andere Hand seinen Oberarm streichelte. "Selbst wenn du mich gesucht hättest...wenn es alles anders gekommen wäre... hätte man mich nicht finden können. Ich bin schnell... und vor allem gefuchst." gab ich belustigt von mir und setzte sanfte Küsse auf seine Wange.
    "Ich würde dich niemals verlassen...bei meiner Ehre als Germanin.....Ich trete heute vor Dich hin, um Dir im Angesicht der Götter zu sagen: Ich liebe Dich. Ich kann mir ein Leben ohne Dich nicht vorstellen. Willst du gemeinsam mit mir durch das Leben gehen? Lass uns unser gemeinsames Leben voller Zuversicht führen, denn die Götter sind mit uns. Möge unsere Beziehung erfüllt sein von der Stärke Thors. Möge die Inspiration Odins uns immer neue Impulse geben. Möge die Voraussicht Friggas uns manche Klippe des Lebens umschiffen lassen. Möge die Sinnlichkeit Freyas unsere Liebe erblühen lassen
    und die Gelassenheit Njörds in stürmischen Zeiten begleiten. Lass uns zusammenwachsen, zwei Bäume aus demselben Holz, verschieden und doch gleich."
    flüsterte ich nun in Ruhe in sein Ohr und hoffte, dass er verstand, was ich damit sagen wollte.
    "Ein Gebet... " ich lies nun von ihm ab und trat vor ihn, ehe ich weiter seinen Körper wusch und ihm ins Gesicht sah. Ich schürzte meine Lippen einen Moment und verzog meine Augenbrauen. "Die Reise war so unglaublich lang...durch das Reiten habe ich Muskelkater überall." seufzte ich und fing nun an mich selbst zu waschen.

  • Ein sanftes Lächeln legte sich auf mein Gesicht, denn ich verstand sehr wohl was sie mir damit sagen wollte. So zog ich sie nun also auch zu mir und nahm ihr den Schwamm aus der Hand. Ja wir konnte keine offizielle Beziehung führen, aber hier, wenn wir unter uns waren, waren wir gleichberechtigt. Zumindest sah ich das so, deswegen hatte ich gerade auch kein Problem damit, mein kleine Germanien zu waschen. Und außerdem machte ich mir nachdem ich sie geschrubbt hatte einen Spaß daraus den mit Wasser ausgesogenen Schwamm über ihren Haaren auszudrücken. Bevor sie jedoch protestieren konnte, landete der Schwamm im Wasser , ich drehte sie mit den Rücken zu mir und massierte ihr den Nacken. „Du Muskelkater?.“ ich zog sie nach hinten an meine Brust um ihr ins Gesicht blicken zu können. „Nun ich fragen mich ob es nur vom reiten kommt.“ Sagte ich mit einem neckenden Grinsen auf den Lippen.
    Ich hauchte ihr einen Kuss auf de Stirn und entließ sie aus meiner Umarmung.
    Ich steig aus dem Wasser und ja ich hatte gerade einen Schalk im Nacken. So breitete ich nun meine Arme aus und sah sie an. „Nun meine kleine Sklavin? Du weißt ich bin sooooooooo unselbständig, wie wäre es wenn du mich abtrocknest und anschließend einölst?“

  • Genervt zog ich eine Augenbraue hoch und sah ihn strafend an. "Nimmersatt!!" fluchte ich ihn nur an und stupste ihm in die Seite.
    Als er sich erhob und aus dem Becken stieg, ging ich hinterher und nahm ein Handtuch, ehe ich anfing ihn abzutrocknen und meine Lippen zu verziehen. "Katastrophen-Mann!"
    Ich nahm das Öl zur Hand und fing an seine Schultern und seinen Nacken zu massieren. Mit bestimmten Druck lies ich meine Daumen an seinen Muskeln kreisen und wanderte langsam hinunter. Strich ihm über die Arme und rieb ihm über die Brust. Mein Blick dabei war unschuldig und ich lächelte, ganz in Ruhe. Ich nahm eine frische Tunika und legte sie ihm um, ehe ich mir ein frisches Kleid nahm und es mir anzog. Die Dinger, die er mir gekauft hatte, waren unglaublich luftig und ziemlich offenherzig, viel zu sehr für meinen Geschmack, aber wenn sie ihm gefallen, würde ich sie eben tragen. Besser als komplett nackt herum zu laufen.
    Ich rümpfte meine Nase kurz und sah den frisch gewaschenen Mann vor mir an und klopfte ihm auf die Schulter. "Was steht heute noch an? Soll ich irgendwas tun? Muss ich irgendwas tun? Die Sklaven hier haben mich ziemlich merkwürdig angesehen, weil ich so vertraut mit dir umging. Oh! Und sag mal: Was passiert, wenn mir hier im Haus das Wort "Liebling" heraus rutscht?" überhäufte ich ihn schon wieder mit Fragen und legte meinen Kopf schief.

  • Ich schlag meine Arme um sie. „Nimmersatt...Katastrophen-Mann...Liebling?“ Ich zog die kleine Germanin zu mir heran. „Das Kleid steht dir ausgesprochen gut, das trägst du aber nur hier im Haus! Und hier kannst du mich nennen wie du willst, es wird keinen stören.“ Da sie mit dem Rücken zu mir stand und konnte sie meine Grinsen bei den folgenden Worten nicht sehen, meine Stimme hatte einen ernsten Tonfall. „Und ich werde es genießen, für jeden neuen Name der nicht Dominus Nero lautet, dir jedes mal eine Lektion zu erteilen.“ Leiser flüsterte ich ihr nun ins Ohr. „Das wäre heute schon drei Namen – also drei Lektionen, kleine Sklavin.“ Ich hauchte ihr einen Kuss auf den Hals und ließ sie los. „Nun viel liegt nicht mehr an, der Tag ist ja fast vorbei. Ich muss noch sehen, was in der Zeit unserer Abwesenheit aufgelaufen ist, es werden wohl sicherlich ein paar Briefe eingetroffen sein und Essen natürlich. Das wäre dann wohl deine Aufgabe, Essen zu besorgen und es in mein Officium bringen und mir dann Gesellschaft leisten.“

  • Bei seinen Worten musste ich lachen. Ich schüttelte meinen Kopf und lies mich von hinten umarmen. "Wie jetzt? Ich darf dieses tolle luftige, kaum bedeckende Kleid nicht in der Öffentlichkeit tragen, wo mich jeder sehen kann? Wie soll ich meinen Körper sonst zur Schau stellen?" ich streckte belustigend die Zunge heraus und schüttelte erneut meinen Kopf.
    Ich legte meine Hände auf seine Arme und schürzte bei seinen Worten den Lippen. "Oh..?Wenn das so ist... fallen mir mit Sicherheit noch wesentlich mehr Spitznamen ein, für die du mir eine Lektion erteilen könntest, Schönling." ich lehnte mich gegen seinen Kuss und drehte mich letztendlich um, als er mich los lies.
    Bei den Anordnungen nickte ich und fuchtelte an den Fäden dieses Dings, das ich anhatte. Wenn ich Langeweile bekomme, kann ich damit sicher lustige Sachen anstellen...und als ich ihn ansah, wusste ich auch schon genau -was- ich damit tat. Mein Grinsen war verschmitzt und absolut belustigt. "Meinst du ich dürfte dir ein wenig über die Schulter schauen, wenn du arbeitest? Es würde mich interessieren, was du tust."

  • Ich lächelte sie an und noch bevor wir das Haus betraten zog ich sie in meine Arme. Im Atrium bekam sie dann einen innigen Kuss. „Gern geschehen.“ Sagte ich und rief einen Sklaven herbei, der ihr die Sache abnehmen sollte. So teilte man mir dann auch gleich mit, das die Lieferung bereits eingetroffen ist. „Gut sagte ich, ist der Medicus informiert?“ Ein Nicken war die Antwort. Gut dann beide in mein Officium. „Ja Dominus.“ war die kurze und knappe Antwort. So wandte ich mich Adria zu. „Dann zeig ihr mal das Haus. Ich .. nun ja ich will mal sehen was ich da gekauft habe.“

  • Der Sklave war also eingetroffen. Ich erwiderte den Kuss, zog ihn eng zu mir und lehnte meine Stirn gegen seine. Schmal lächelte ich und nickte ihm bei seinen Worten zu. "Ja, Dominus." gab ich ihm zu verstehen und lies das Körbchen runter und nahm Maya auf den Arm, wanderte im Haus umher und zeigte ihr jede Stelle, die ich betreten durfte. Ich behütete diesen Hund wie mein eigenes Kind. Ich wollte schon immer einen Hund haben und dann auch noch einen Wolfshund? Die Geste war wirklich unglaublich süß gewesen.


    Nach einer Weile kehrte ich ins Officium zurück.

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