Aranea

  • "und nun, meine verehrten Freunde" begann Titus Tranquillus die Versteigerung der nächsten Sklavin.
    "Kommen wir zu einem Schmuckstück, dass mir mein Agent bei der legio VII in Dacia hat zukommen lassen. Aranea."
    In dem Moment führte ein Sklavenwärter die junge Frau auf das Podest hinauf.
    "Sie ist in Haushaltsdingen geschult und versteht sich auf allerlei Handwerk, dass in einem Haus anfällt, von Kochen bis Nähen."


    "Ihre waren Talente aber" fuhr er nach einer Kunstpause fort.
    "Liegen auf anderem Gebiet. Die Daker übermitteln, wie ihr sicher alle wisst, meine römischen Freunde, ihre Geschichten mündlich. Genauer über Gesang. Aranea hier war eine bekannte Sängerin ihres Stammes. Auch ihr leichter Akzent verschwindet, im Gesang, wenn ihr ihr einen Moment Zeit einräumt zum üben."
    Und so konnte man ein Manko -- eben den Akzent -- als Bonus ausgeben.
    "Wer möchte eine neue Attraktion beim nächsten Gastmahl sein eigen nennen? Wir beginnen wie üblich bei 500 Sesterzen."


    Normalerweise war das der Punkt an dem Titus zu schweigen begann. Heute nicht. Stattdessen wandte er sich ganz untypischer Weise direkt an die Sklavin.
    "Sing ihnen was vor!"



    Sim-Off:

    Versteigerung geht bis zum 11.03.2018. 19:59:59. Danach abgebene und editierte Beiträge sind ausgeschlossen.


    Sim-Off:

    Davon abgesehen: Titus lässt seine Sklaven vor dem Verkauf NICHT hungern -- so schön das Sujet auch ist, ein hungernder Sklave verliert an Wert

  • Meine Gedanken flossen zäh, missmutig durch meinen Verstand, so als ob sie mich verlassen wollten. Ich wollte nicht mehr hier sein. Nicht mehr bei diesem Titus, einem gierigen Menschenhändler, der mich aus meiner Heimat in diese verdammte Ferne geholt hatte. In dieses Rom, welches verantwortlich für soviel Leid auf der Welt war. Ich erinnerte mich gut an jenen Tag, als die Legionäre unter Führung eines grausamen Mannes zu uns kamen, um römisches Recht zu verbreiten. Ein Recht, welches nicht von Gold zu trennen ist. Es tat noch immer weh, schmerzte unsäglich, was sie uns angetan haben. Nur weil wir nicht ihrem Recht folgen wollten, welches sie diktierten und forderten. Kein Vergessen wurde mir geschenkt. Noch immer sah ich das Gesicht meines sterbenden Vaters, welcher durch das Gladius eines Römers gerichtet wurde. Der Centurio lachte nicht einmal. Er zeigte keinerlei Regung. Ich hatte mir einen Wahnsinn gewünscht. Etwas, was sie unmenschlich machte oder zumindest eine Erklärung gab. Aber nichts geschah, diese Römer agierten ohne Emotion, auf ein fernes Ziel ausgerichtet. Ein Ziel, welches ich nicht verstand.


    Wie konnte eine Stadt, ein Gebilde aus Stein und Holz, so viele Menschenleben wert sein? Wie Daker hatten kaum Städte, denn wir lebten das einfache Leben der umherziehenden Stämme, die für einige Jahre in Dörfern lebten, um dann weiter zu ziehen. Ich kannte nur Dörfer, klein aber fein in die Landschaft gestellte Häuserchen, meist aus Lehm und Holz. Die Natur bestimmte unsere Lebensweise und hier war alles so kalt. So voller Stein. Ich vermisste das Grün der Weiden, den Duft von frischem Gras und die Blüten. Hier war alles stickig, verdunkelt durch zu viele Menschen und schmutzig. Hier wirkte nichts gewachsen. Alles Römische wirkte auf mich tot, sinnentleert auf einen Punkt zusammengestrichen, der bloße Macht war. Alles diente nur diesem Rom. Ich verstand es nicht. Die Trauer umfasste meine Augen, die glasig waren und erste Tränen verschenkten. Ich verschenkte sie jedoch nicht an Rom, sondern an die gaffenden Menschen, die mich als Ware bestaunten. Sie sollten mich sehen, dass ich stolz aber mit Herz auf diesen Podest trat, auf den mich Titus brachte. Die Ketten an meinen Füßen und Händen wogen schwer. Sie scheuerten auf meiner Haut. Ich schluchzte müde. Ich wollte fliehen. Einst hatte ich es versucht, als mich die Legion mit sich nahm. Ich sollte für sie singen und ihre Betten wärmen, doch ich entschied mich einem Soldaten das Ohr zu verunstalten, bevor er mich berühren konnte. Daraufhin spürte ich die Peitsche, die bis heute Spuren auf meinem Rücken hinterlassen hatte. Nur wenige Schläge, die mir bewusst machten, dass Rom kaltherzig war. Sie verstanden Freiheit nicht. Freiheit war nichts, was man verlangen oder haben konnte, sondern sie stand jedem Menschen zu. Ich verstand Sklaverei nicht. Ein Mensch entschied doch stets selbst über sein Schicksal, sofern die Götter sich nicht zeigten. Ich sandte ein Stoßgebet in die Himmel, um mir Stärke zu geben. Ich würde nicht weichen und eines Tages würde ich den Centurio finden, der mein Schicksal zur Hölle gemacht hatte. Jenen Offizier, der einst den Angriff auf unser Dorf befahl. Blutrache war eine delikate Angelegenheit, auch wenn ich selbst nicht genau wusste, was ich tun würde. Ich war zierlich, eher dünn und nicht sonderlich geübt mit Waffen. Anders als mein Vater. Doch alle, die ich liebte, waren verschleppt oder tot. Rom, wie sehr ich Rom hasste, für das, was es für diese Welt war. Scheinbar war diese versteckte Widerstand ausschlaggebend für meinen Verkauf an diesen Sklavenhändler.


    Die Legionäre wollten sich nicht mit mir herumärgern aber mich auch nicht ständig auspeitschen; scheinbar war ihnen meine Stimme doch noch etwas wert, so dass ich nicht getötet wurde, sondern verkauft. Titus zeigte sich gierig, nahm mich auf aber nahm mir auch meine letzten dakischen Schätze, wie meine Armreife oder die Halskette. Mir blieb nur eine einfache verschlissene Tunika und abgelaufene Sandalen aus Leinen an meinen Füßen. Meine einstigen Gewänder aus bunten Stoffen waren längst zerfallen. Traurig senkte ich meinen Blick herab, blickte auf den Holzboden meiner unfreiwilligen Bühne, als mich Titus vorschob. Er sprach über mich. Meine langen Haare verbargen mein Gesicht, wie ein schützender Vorhang. Ich war dankbar, dass sie mir mein Haar gelassen hatten. Ängstlich verschränkte ich die Arme vor mir, so dass die Ketten aneinander schlugen und einen Ton trostlos vergaben. Er forderte mich auf. Ich sollte singen. Ich hob meinen Schädel an, strich mit einem Zeigefinger meiner Hand die Strähnen zur Seite, so dass ich mit meinen traurigen Augen in die gaffende Menge blicken konnte. Ich war nicht ihre Ware. Immer noch brannte etwas Stolz in mir. Er wollte ein Lied hören? Dann sollte es kein Römisches sein, sondern ein dakisches Lied, aus meiner Heimat. Rom sollte die Trauer hören, die ich spürte und jenen Zorn, dass ich dadurch Widerstand zeigte. Ich sang ein altes Volkslied, welches mit fester Stimme aus meinem Mund drang. Es war gar so, als ob dieses Lied von den Himmeln selbst gesandt wurde! Meine sanfte Melodie, die feine Wahl meiner Stimme, durchbrach den Klang meiner Ketten. Ich schloss die Augen und sang.


    "Ari Im Sokhag...,"* hörte das Volk Roms aus meiner Seele, mitsamt meiner getragenen Erinnerung und meinem Schmerz.


    Sim-Off:

    *Mangels Melodiebutton hier der Link zu ihrem SingSang. :D

  • Die Flavische Sänfte schob sich nur langsam voran. Scato und Sassia waren gerade auf dem Weg zur Registratur ihrer Ehe, als sie am Markt vorbeikamen. Sassia schob den Vorhang beiseite, als sie das Lied hörte, welches an ihr Ohr dran. Es war schön, wenn auch traurig aber schön. „Halt!“ rief sie den Trägern zu, die sie Sänfte sofort abstellten. „Scato hör doch mal. Sie hat eine schöne Stimme. Meinst du nicht, dass sie sich git auf den Cenas machen würde?“ Natürlich hatte Sassia auch noch den Hintergedanken, dass diese Frau diese Sklavin ihre Mannes ablösen konnte. Ja das wäre zwei Fliegen mit einer Klappe. Sassia überlegte ja schon wie sie diese Sklavin, die so hatte man ihr erzählt ständig um ihren Mann herum schwänzelte und um seien Aufmerksamkeit buhlte, los werden konnte. Das war doch die Gelegenheit. Man würde diese dort kaufen, Iduna ersetzen, die könnte dann ja in der Culina die niederen Arbeiten übernehmen.

  • Auch Massa war wieder am Markt, um sich die neuen Sklaven anzusehen, als er die Senfte bemerkte...


    "Salve Claudia Sassia, ich hoffe du erinnerst dich?" - beim letzten Besuch auf den Märkten, hatte die Dame mich angesprochen und wollte mein Bieterverhalten beeinflussen - "Auch wieder auf der Suche nach einem neuen Sklaven? Was hältst du von der da oben?" fragte ich und deutete auf die Bühne.

  • Eigentlich wollte Scato nur schnell zur Eheregistratur und dann wieder in die Villa zurück, schließlich wollte er noch einen Bericht zum Zustand der Wasserversorgung der Stadt fertigstellen und im gleichen Zuge einige Reinigungsarbeiten beauftragen, doch da hatte er wohl die Rechnung ohne seine Frau gemacht, welche sich auf ihrer Durchreise direkt einmal in eine Sklavin verliebt hatte. Die Sänfte senkte sich und Scato, etwas konsterniert schaute Scato drein doch er war bemüht sich nichts anmerken zu lassen, zu frisch war ihre Ehe und zu sehr wollte er für das Wohlbefinden Sassias in der Villa Flavia sorgen um sein Veto einzulegen.
    "Sie hat durchaus eine ansprechende Stimme." entgegnete Scato, und blickte die Sklavin an bevor ein ihm gänzlich unbekannter Mann seine Frau ansprach. Ein kurzer abschätzender Blick traf den Mann, dessen Namen Scato natürlich nicht wusste, doch dessen extrovertierte und etwas bäuerliche Art ihn auf einen plebejischen Hintergrund schließen ließ.
    Da Scato aber nicht angesprochen wurde sondern seine Frau, warum auch immer, sagte der Flaver nichts und wandte sich wieder zur Sklavin, welche es Sassia scheinbar angetan hatte.

  • Wieder einmal kam auch Livianus mit seinem Scriba und zwei Leibwächtern im Schlepptau, an einem seiner morgendlichen Spaziergänge zu seinem Amtssitz, am Sklavenmarkt vorbei. Er wollte sich heute eigentlich nicht groß aufhalten lassen, warteten doch wichtige Amtsgeschäfte auf ihn. Doch als er diese bezaubernde Stimme auf dem Podest hörte, konnte er gar nicht anders als stehen zu bleiben und dem Gesang zu lauschen. Bei der letzten Versteigerung war ihm das Glück nicht hold gewesen. Wobei es eigentlich gar nichts mit Glück oder Geld zu tun gehabt hatte, sondern eher mit einem unerwarteten Aufeinandertreffen. Das Vinicius Massa auch heute bereits unter den Zuschauen war, bemerkte der Decimer vorerst noch nicht. Viel zu sehr konzentrierte er sich darauf, was sich auf dem Podest tat. Offensichtlich waren auch die anderen Zuschauer so angetan, dass in den ersten Momenten gar kein Gebot abgegeben wurde. Der decimianische Consular wollte dies nun ändern und rief gleich selbst, anstatt dies seinem Scriba zu überlassen.


    "500 Sesterzen"

  • Vor wenigen Augenblicken waren seine Schritte leicht. Jetzt hier auf dem Sklavenmarkt befiel ihn immer diese Schwermut. Vor Jahren... Wie viele waren es bis heute? 16 Jahre? ..hatte er selbst hier gestanden. Bockig und wild wie ein junges Füllen, dem man das erste Halfter angelegt hatte. Ein wehmütiger Blick zurück. Er hatte Glück mit den Menschen und den Göttern. Der Mann der ihn kaufte, brauchte jemanden für seine Pferde. Feras begann als Stallbursche, wurde Pferdepfleger, Handlanger für einen Fahrer und durfte dann selbst fahren. Als Wagenlenker hatte er, mit viel Glück, alle gefahrenen Rennen überlebt und seinem Dominus Ansehen und ein hübsches Sümmchen eingebracht. Das Preisgeld, was Feras im Laufe der Zeit angesammelt hatte nutze er um sich frei zu kaufen. Frei!!! War er wirklich frei? Sehr viel anders fühlte sich das Leben als Libertinus nicht an.


    Feras hörte es, durch Stimmengewirr, Flüche, lautes Lachen, Geschrei. Er ging, horchte, da war es wieder. Von rechts kam es, umgarnte seine Sinne. Eine sanfte, traurige Stimme sang ein Lied. Er verstand kein Wort davon, aber es erinnerte ihn an seine ersten Tage in Gefangenschaft. Trauer, Angst, Einsamkeit und Hass. Ein erstes Gebot flog über die Köpfe der Schaulustigen, Käufer, Verkäufer hinweg. Der Mann der geboten hatte stand schräg hinter ihm. Feras drehte sich ein wenig zur Seite um ihn und das weitere Geschehen im Blick zu haben. Zwei Wächter, an seiner Seite, ein dritter, der für Feras nicht ins Gewicht fiel. Ein Mann, der ein Amt inne hatte? Auf alle Fälle hatte er Geld und einen guten Geschmack. Ob er sich an de Fersen dieses Mannes heften sollte? Vielleicht hatte dieser eine Arbeit für ihn.
    Feras griff nach seinem Geldbeutel. Nein, es war nicht die Summe drin, die er sich jetzt gewünscht hätte.

  • Wie sehr ich diese Stadt verfluchte und verdammte. Aber ich war mir sehr gewiss, dass eines Tages diese große Stadt und mit ihr dieses verfluchte Reich fallen würde. Ich beendete mein Lied, blickte durch die Menge aber konnte unter den vielen Gesichtern keinen klaren Eindruck fassen. Es war auch verdammt schwer, da ich förmlich begafft wurde. Das Gebot des bewachten Mannes hatte ich überhört, da ich mit meinen Gedanken ganz in meinem Lied gewesen war. Scheinbar bewegte ich ein paar Passanten zum Stehen und insbesondere fiel mein trauriges Augenlicht auf einen Mann unweit der Person, die wohl geboten hatte, da mein Menschenhändler aufgeregt in dessen Richtung starrte. Sein Gesicht wirkte nicht römisch, sondern vertraut. Meine Hoffnung auf ein wenig Würde lag nun bei ihm, als dieser nach seinem Geldbeutel griff. Doch sein Ausdruck verriet mir eine schnelle Antwort. Erneut ließ ich traurig meinen Kopf hängen. Ich war nun eine Ware, die versteigert wurde. Es dauerte zwei Atemzüge, bis ich wirklich realisiert hatte, dass ich versteigert wurde. Ich zog an meinen Ketten, die erneut einen schrecklichen Ton von sich gaben. Erlösung fand ich in dieser schrecklichen Stadt nicht mehr, deren Stimmgewirr, deren Flüche und lautes Lachen, gar Geschrei, meine Melodie verstummen ließen. Dennoch wollte ich singen. Einfach singen, um diesem Schicksal zu entkommen. Vielleicht erwärmte mein Gesang eine aufrechte Seele, die es gut mit mir meinte. Erneut erhob ich mein Haupt, schloss wieder einmal die Augen und befeuchtete meine Lippen mit einem schnellen Zungenstrich, bevor mir die alten Worte aus meiner Heimat in den Sinn kamen. Ich ignorierte diese Römer, insbesondere diese eitlen Reichen in ihren Sänften, die nicht einmal mehr Laufen konnten.


    Die Worte fanden sich, meine Stimme fand Kraft und ich sang wieder. Ein anderes Lied und doch behielt es die gleiche Trauer und Traurigkeit. Ich hatte meine Heimat verloren und sie alle sollten es hören. Dies war mein Widerstand, als ich meine Hände wieder sinken ließ, da die Ketten zu schwer wurden. "Sareri Hovin Mernem...", entsandten die Himmel ein Lied von meinen Lippen.

  • Anscheinend hatte Claudia nicht die Zeit, sich mit mir zu unterhalten, sie war auch ins Gespräch mit dem Mann in der Sänfte vertieft.


    "Ich will auch nicht stören sagte ich" und nickte den beiden zu. Dann schob ich mich durch die Menge und erblickte Livianus. Ich ging auf ihn zu "Salve Consular, heute auch wieder auf der Jagd?"
    Dass er das erste Gebot abgegeben hatte, war mir gar nicht aufgefallen.

  • Sie wollte gerade Vinicius Massa vorstellen, als dieser schon wieder verschwand. Der junge Mann hatte immer Hummeln im Hintern. Sassia schüttelte den Kopf, lächelte aber. Nun ja wer weiß welche wichtige Dinge er noch zu erledigen hatte. Sie wand sich ihrem Mann zu. „Das war Vinicius Massa. Ich habe ihn neulich auch hier aus dem Markt kennengelernt. Er hat gegen Prisca geboten. Ich .. nun ja ich habe ihn wohl dazu überredet nicht mehr mitzubieten und so den Preis nicht in Höhen zu treiben, die den Wert eines Sklaven übersteigt.“
    Nun lag ihr Augenmerk aber wieder auf der Sklavin und schon kam das erste Gebot. „Ach schau mal. Ist das nicht der Consular Decimus? Ich wusste gar nicht das der wieder in Rom weilt.“ Sagte Sassia. So prominente Mitbieter? Nun dann konnte dies wohl einen interessante Sache werden. Sie winkte einen Sklaven heran, der dann laut und deutlich über den Platz brüllte. „Meine Domina Claudia Sassia bietet 600.“

  • Als Vinicius Massa zu ihm hinzutrat, nickte der Consular diesem grüßend zu.


    "Slave Vinicius. So schnell trifft man sich wieder. Jagd wäre wohl der falsche Ausdruck. Nachdem ich dir das letzten Mal den Vortritt gelassen habe, gehe ich heute sicher nicht ohne Zuschlag vom Markt. Koste es was es wolle. Überleg dir also gut, ob du in diese Versteigerung mit einsteigen möchtest."


    Bei den letzten beiden Sätzen lachte der Decimer herzhaft auf. In der Zwischenzeit wurde ein neues Angebot ausgerufen und um sein, dem Vinicier eben angekündigtes, Kaufvorhaben auch deutlich zu unterstreichen, setzte der Consular gleich mit einem entsprechend hohem Angebot nach. Damit sollte seinen anderen Mitbietern gleich offensichtlich werden, dass sie heute Tief in die Tasche greifen mussten, wenn sie den Decimer tatsächlich überbieten wollten.


    "1000 Seterzen!"

  • Der Cosular wollte es also tatsächlich wissen? Sassia beugte sich etwas weiter hervor aus der Sänfte und suchte nach dem Mann, von dem sie wusste, dass er ein guter Freund ihres Großvaters war. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt diese Sklavin zu erwerben, allein schon um dieses unsägliche Iduna aus dem Dunstkreis ihres Mannes zu verbannen. Dann würde das ganze hier heute also ein freundlicher Bieterwettstreit werden. Sassia schaute zu dem Decimus und gab das nächste Gebot nun selbst ab. „1500!“

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus


    "1000 Seterzen!"


    600 Sesterzen gut dann packe ich noch 50 drauf, dachte ich nach dem Angebot der Claudier aber, das typische aber bei einer Versteigerung, erstens kammt es anders und zweitens als man denkt. Schon hörte ich die 1000 Sesterzen.
    1050
    kam jetzt nur noch recht zögerlich von mir. Meine Ahnung war, dass hier war eine höhere Preisliga, da kam ich noch nicht ran. Dann bedeutete es für mich, weiter harren hoffen, dabei braucht ich doch dringend eine Geschäftsführerin für mein Lupanar.
    Schon wieder Aus der Traum, mein mickriges Gebot wurde gar nicht wahrgenommen.

  • Zuvor noch im Gespräch mit Vinicius Massa vertieft hatte er gar nicht registriert woher das andere Angebot kam. Nun sah er, dass es von einer jungen Dame kam, die anscheinend in Begleitung des Curator Aquarium Flavius Scato war, den Livianus beiläufig vom Senat kannte. Vermutlich also ebenfalls eine Patrizierin, wie sein Senatskollege. Geld war bei diesen Bietern vermutlich ebenfalls kein Problem, daher versuchte der Decimer es mit einer eher ungewöhnlichen Strategie, die auch seine eher selten zum Vorschein kommende humorvolle Seite zeigte.


    "2000 Sesterzen.... und 1000 Weitere für die Junge Dame, wenn sie mir diesen Kauf überlässt." lächelte er freundlich in die Richtung der jungen Dame.

  • Sassia musste lachen, sie sah zu ihrem Mann und leise zu ihm. „Besticht mich der Consular gerade?“ Sie schob nun den Vorhang gänzlich beiseite und entstieg der Sänfte. Auch wenn Scato das sicherlich nicht so gut finden würde, immerhin waren sie ja gerade auf dem Weg ihre Ehe eintragen zu lassen. Sie schaute nun ganz offen und freundlich in Richtung des Decimus. „Nun werter Consular Decimus, ich glaube nicht das mein Großvater Claudius Menecrates davon begeistert wäre, wenn ich Bestechungsgelder annehmen würde.“ Ihr Tonfall war freundlich, so das wohl auch der Decimus erkennen würde, dass Sassia den Spaß durchaus verstanden hatte. Zunächst wartete sie die Antwort ab, ohne eine weiteres Gebot abzugeben.

  • Sichtlich überrascht nahm der Decimer nun zum ersten Mal zur Kenntnis, mit wem er es zu tun hatte und ging auf die junge Claudia zu.


    "Die Enkeltochter des amtierenden Consuls also. Wenn ich das gewusst vorher hätte. In diesem Fall sollte ich meinen plumpen Bestechungsversuch noch einmal überdenken. Es freut mich jedenfalls dich kennenzulernen Claudiaa....?"


    Gespannt wartete er darauf, dass ihm die junge Patrizierin ihren Namen verriet. Menecrates war diesbezüglich recht fleißig gewesen und hatte einige Kinder, die der Decimer nicht alle persönlich kannte. Von den vermutlich zahlreichen Enkelkindern die auf Grund dessen schon das Licht der Welt erblickt hatten gar nicht erst zu sprechen. Höflich nickte er dann auch kurz den in der Sänfte verbliebenen Senatskollegen zu, blieb aber mit seiner Aufmerksamkeit bei der jungen Patrizierin.

  • "...Sassia" Beendete sie für den Decimus den Satz. „Ich bin eine Tochter des Marcus Claudius Flavus.“ Natürlich nahm Sassia an, dass der vor ihr stehend zumindest die Söhne ihres Großvaters kannte. „Du bist ihm vielleicht mal begegnet und mir vielleicht auch schon, aber da war ich bestimmt nicht größer als so...“ Sassia deutete mit ihrer Hand die Größe eines Kleinkindes an. „Ich jedenfalls freue mich deine Bekanntschaft zu machen Decimus Livianus. Großvater spricht nur Gutes von dir.“ Sagte Sassia recht offen, denn sie wusste das wenn ihr Großvater derartiges offen äußerte, er diesen hier vor ihr stehend Mann wirklich wertschätzte. Und Sassia vertraute dem Urteil ihres Großvaters uneingeschränkt. Sassia kam nun aber auf den Grund des hier Zusammentreffens zurück. „Du möchtest dieses Sklavin dort also auch erwerben? Und da wir ja nun festgestellt haben, dass eine Bestechung nichts bringt..“ Sagte Sassia. „... wie sieht deine Alternative aus?“ Ein fast schon mädchenhaft anmutendes neckisches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.

  • "Nun, das will ich ihm auch geraten haben, dass er nur Gutes von mir spricht.." lachte der Consular, den das freundliche Wesen und Auftreten der jungen Claudia sehr ansprach. ".. und dabei soll es auch bleiben. Daher verrate mich und meinen Bestechungsversuch bitte nicht. So könnte sich das womöglich noch ändern. Und nun wo du es sagt, sind wir uns bestimmt schon einmal begegnet. Ebenso ist mir dein Vater ein Begriff, aber um ehrlich zu sein habe ich im Laufe der Jahre ein wenig den Überblick verloren. Vor allem bei Menecrates Enkelkindern."


    Die offene Art wie die junge Frau mit dem Consular umging gefiel ihm. Die meisten Anderen wirkten eher gehemmt, wenn sie Livianus gegenübertraten. Vor allem wenn sie noch so jung waren, wie Claudia Sassia. Der Decimer war aber eigentlich ein sehr umgänglicher Mensch, der es sehr erfrischend fand und den es freute, wenn ein Gespräch nicht unnötig steif geführt wurde. Als sie ihm so offen nach einer neuen Strategie fragte, musste er zuerst herzhaft lachen, bevor er ihr eine Antwort gab.


    "Nun Claudia Sassia. Eine Alternative könnte dann wohl sein auf deine Begleitung zu hoffen und dass er dich ein wenig zurück hält, wenn der Kaufpreis eine gewisse Höhe übersteigt. Ansonsten fürchte ich, dass sich heut am meisten der Sklavenhändler freuen wird, wenn diese Versteigerung beendet ist. Ich befürchte sogar, dass der alte Tranquillus sich nach dieser Versteigerung endgültig zur Ruhe setzen wird, wenn wir beide es übertreiben.


    Hmm... welche Möglichkeit hätte ich noch? Vielleicht mich bei deinem Großvater zu beschweren? Wobei.... Ich fürchte das würde vermutlich auch nicht viel bringen."


    Er ließ seinen Blick noch einmal nachdenklich zur Sänfte schweifen. Jetzt erst dämmerte es dem Consular. Hatte Menecrates nicht kürzlich etwas von einer patrizischen Hochzeit erwähnt. Oder hatte er es irgendwo anders gehört? Ganz gleich... nun konnte er 1+1 zusammen zählen. Die Claudia, der Flavier - das mussten die frisch vermählten Patrizier sein.


    "Oder natürlich, ich könnte dich und Senator Flavius zum Essen in die Casa Decima einladen, wenn du dies als eine akzeptable Entschädigung annehmen könntest. Selbstverständlich würde diese Sklavin dann auch bei dieser Gelegenheit für euch singen."

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    .......[/B]


    Noch bevor ich Livianus antworten konnte ging die Bieterschlacht weiter und Claudia Sassia war darin verwickelt. Ich musste unweigerlich lächeln, als Livianus versuchte sie zu bestechen, während sie ja beim letzten Male versuchte, mich vom weiterbieten abzuhalten, was ihr ja auch mehr oder weniger gelang.
    Beiläufig erwähnte ich nur zu Livianus "Keine Sorge, ich bin es heute nicht, mit dem dir eine Bieterschlacht liefern wirst" und hielt mich dann im Hintergrund, um das Treiben weiter zu beobachten.

  • Sim-Off:

    Erkältungsbedingt etwas knapper. :D


    Was war das? Ich beendete mein Lied, blickte wieder von diesem Podest herab, und konnte eine Bieterschlacht beobachten. Scheinbar boten illustre Römer für mich. Es schmeckte mir bitter, dass ich tatsächlich im Augenschein einigen Römern gefiel und somit wohl in Wahrheit wirklich eine Ware geworden war. Doch ich wollte keine Ware sein. Es tat weh, auch weil meine Zeit auf dieser Welt begrenzt schien. Ich wollte nicht mehr. Die Erinnerungen und Ängste belasteten mich. Ich senkte wieder mein Haupt, um den Bietenden im Angesicht auszuweichen. Rom hatte mich vorerst gebrochen aber eines Tages würde ich diese Ketten sprengen, da war ich mir recht sicher. Dakien lebte in mir und wir Daker hatten Rom oft eine üble Schelle verpasst!

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