Ich weiß nicht, ob Front bei den Römern schon erfunden war, wenn nicht hat es der Kapitän der Fluss-Bireme gerade getan.
Der offizielle Abschied war bereits vorüber, sein Gepäck war bereits an Bord der Flussbireme, die ihn bis Augusta Raurica bringen würde von wo aus er seine Reise fortsetzen würde.
Nach der Parade hatte er Esquilina bei der Hand genommen und sie über die Hauptstraße Mogontiacums geführt, vorbei an dem Haus ihrer Freunde, wo sie so manche Stunde verbracht hatten, vorbei an den Tempeln an denen sie in den letzten jahren ihre Opfer vollzogen hatte, wo er Esquilinas Heilung erbeten hatte, vorbei auch an ihrem alten Schulhaus. Sie hatten das Forum überquert und standen jetzt an der Anlagestelle direkt gegenüber der prota praetoria. Mit der ganzen Stadt dazwischen. Imposant bot sich ihnen der Anblick des Schiffes. Die Seesoldaten waren an der niedrigen Rehling angetreten und standen dort wie eine Schlachtreihe aufgereiht.
Vor dem Schiff standen einige städtische Beamte, vor allem aber ihre Freunde.
"Es ist so weit!" Licinus hatte einen Kloß im Hals und unterbrach sich. Er reichte der nächststehenden Person die Hand und rückte zu.
Esquilina sagte gar nichts, nur stumme Tränen des Abschiedsschmerzes liefen ihre Wangen in einem unablässigen Strom hinunter.
Es sind alle eingeladen und wer immer die erste Person sein mag: Der Händedruck hat es in sich.
@die Herren Militärs: Wer hier mitmachen will und bei der Parade war, ist vermutlich mit Licinus hergekommen und hat ihn erst auf den letzten Metern überholt. Das hat dieser aber nicht mitbekommen, weil er zu sehr mit seinen Eindrücken beschäftigt ist.