Garten| Training der Kämpfer

  • Wie es Morrigan versprochen hatte, war alles fein optimales Training hergerichtet.
    Die Scheinwaffen lagen bereit, ebenso wie die Rüstungen, die die Kämpfer tragen würden.
    Ja selbst für Hiera hatte es Morrigan geschafft quasi über Nacht etwas passendes zu finden.
    Kühlendes Wasser stand bereit, ebenso wie Ruheplätze im Schatten. Einige Sklaven waren abgestellt das Ganze zu beobachten. Auch Morrigan von Zeit zu Zeit vorbeischauen.
    Jetzt stand sie im Garten und wartete auf die Kämpfer. Da sah sie auch schon Hiera, der sie ja ein kleines Zimmer bei den Sklaven zugewiesen hatte. Irgendetwas an dieser Frau kam ihr merkwürdig bekannt vor. Sie konnte es jedoch nicht einordnen.
    „Salve, hattest du schon Frühstück? Und dort ist deine Rüstung.“

  • Ein bequemes Bett zum Schlafen, eine Mahlzeit am Abend und sogar eben hatte sie was bekommen. Das war seit ihrer Ankunft in Rom schon fast ungewohnt. Sie lebte von der Hand in den Mund und wusste nie wann es die nächste Mahlzeit gab und wo ihr nächster Schlafplatz war. Allein dafür hätte sie hier schon mitgemacht. Das es obendrauf auch noch Geld dafür gab war so was wie ein Kuss Fortunas. Hiera war also entschlossen das Ding hier zu gewinnen um sich den Siegesbonus zu sichern. Dafür kam ihr das Training gerade recht. In letzter Zeit hatte sie ja nicht so viele Möglichkeiten gehabt. Gut mal hier ein kleiner Straßenkampf, mal dort einer. Immer um sich ein paar Taler zu verdienen, aber so wirklich trainieren konnte sie nicht.
    „Salve.“ Murmelte sie, dann fiel ihr Blick auf das was diese Perserin Rüstung nannte. „Das ist dein Ernst?“ Sie konnte es nicht glauben. Doch die Frau schien nicht gerade zu Scherzen aufgelegt. Bei der Göttin, was tat man nicht alles für ein paar Kröten in der Tasche. So entledigte sich Hiera ihrer alltäglichen Kleidung und zog dieses Teil an. Unbequem war es nicht, aber so richtig wohl fühlte sie sich darin auch noch nicht.

  • Lyciscus hatte nicht sonderlich viele Aufgaben an diesen Tag, somit konnte er dem Training beitreten das Morrigan angeboten hatte. Sicherlich konnte er einiges von den Kämpfern lernen, bestimmt könnte er das gelernte für seine Dienste als Leibwächter gut gebrauchen, und nebenbei stärkte das Training auch seinen Körper.


    "Salve, ihr zwei bezaubernden Damen!" mit diesen Worten verbeugte sich der Sklave leicht, und schenkte ihnen ein lächeln. Das Wetter spielte mit, es war recht angenehm, von daher konnte man sicher über einen längeren Zeitraum trainieren. Der Thraker betrachtete die Utensilien die bereit gestellt waren für das Training, nun verletzten konnte man sich damit zum Glück nicht, von daher war der Sklave mit der Auswahl auch schon zufrieden.


    Nachdem der Thraker einen Becher mit Wasser gefüllt hatte, setzte er sich auf eine Bank und blickte ein wenig durch den Garten, es würde sicherlich noch ein wenig dauern bis wohl alle eingetroffen wären, also schien die erste Lektion des Tages, entspannen. Natürlich hätte er auch nichts dagegen mit Hiera gleich ins Training zu starten, er hatte sie ja noch gefragt ob sie ihm vielleicht ein wenig von ihrer Beintechnik beibringen konnte.

  • Hiera nickte dem Mann stumm zu und zerrte an dem teil welches die Perserin ihr zugedacht hatte. Noch einmal traf ein vernichtender Blick die Frau, dann schnappte sie Hiera eine der Schwertatrappen. Sie wollte sehen, wie beweglich sie in dem Teil war und vor allem ob es rutschte.
    Auch wenn das ihre Gegner wohl gut ablenken würde, hatte sie nicht das geringste Bedürfnis mitten im Kampf nackt in der Weltgeschichte herumzustehen. So schwang sie ein paar mal das Holzschwert und drosch auf den Holzpflock der jetzt mitten im Garten stand ein. Zumindest hatte die Perserin es geschafft das Rüstungsteil in Hieras Größe zu besorgen. Es behinderte sie tatsächlich nicht. So zeigte sie nun auch mit der Spitze ihres Holzschwertes auf Lyciscus. „Bist du zum ausruhen oder zum kämpfen hier?“ fragte sie und machte mit der freien Hand eine Bewegung, die andeutete, dass er sich erheben und zu ihr kommen sollte.

  • Es schien als hätte Hiera nicht wirklich Freude daran hier zu trainieren, oder es lag an der Rüstung, die sie sich angezogen hatte. Nun diese sah nun wirklich etwas merkwürdig aus, aber wichtig war eher das sie das tut was sie sollte, den Körper Schützen. Hiera's Frage, die eher einer Aufforderung gleich kam, war nun das Startzeichen um mit dem Training zu beginnen. Lyciscus trank noch schnell einen Schluck aus dem Becher und stellte diesen auf der Bank ab, danach erhob er sich und holte sich ein Holzschwert.


    Der Sklave näherte sich mit gesenktem Schwert seiner Gegnerin, als er dann nah genug bei ihr stand, lächelte er sie an "Verzeih mir meine Unhöflichkeit Hiera, in dem Raum wo die Auswahl der Kämpfer stattgefunden hatte, habe ich Dir nicht geantwortet. Nun ich war etwas abgelenkt von den Kämpfern die gerade den Raum betreten hatten." Der Thraker betrachtete sein Holzschwert ehe er weiter sprach "Es ist richtig, ich bin ein Sklave, meine Domina kümmert sich äußerst gut um mich, von daher mache ich das nicht um mir Münzen dazu zu verdienen." Lyciscus fing an sein Schwert etwas fester in den Griff zu nehmen und weichte zwei Schritte zurück. "Ich möchte ihr gute Dienste erweisen, von daher kann ein Training sicherlich nicht schaden, ich lerne gerne dazu. Du sagtest, das Du das Geld gut gebrauchen kannst, also falls das der Grund ist warum Du hier bist, schlage ich Dir einen kleinen Deal vor!" Der Sklave vergewisserte sich kurz ob Hiera noch aufmerksam seinen Bewegungen folgte, trotz der vielen Worte die er ihr gerade an den Kopf warf, da dies der Fall war, konnte er keinen unfairen Vorteil erkennen und machte einen Satz nach vorne. Dabei holte er mit dem Holzschwert Kopfüber aus und versuchte seine Kontrahentin am Kopf, der von einem Helm bedeckt war, zu treffen.

  • Hiera ging geschmeidig wie eine Gazelle um den Mann herum. Sie war wie ein Panther auf dem Sprung. Doch noch taxierte sie den Mann nur. „Welchen Deal schlägst du vor?“ fragte sie und griff aber nur Momente später an. Da das hier aber nur ein Training war, schlug sie gezielt auf die Waffe des Mannes. Sie wollte ihn tatsächlich nicht verletzen sondern ihn nur dazu zwingen, dass er ihre Schläge abwehrte und parierte. Immer und immer wieder griff sie nun an und zog sich ebenso geschwind zurück, wechselte ihre Position und griff erneut an.
    So plötzlich wie die Angriffe kamen stoppte sie diese nun und wartete lauernd auf den Gegenangriff.

  • Hiera bewegte sich wie schon bei ihrer ersten Begegnung äußerst geschickt, wo sie es wohl gelernt hatte, nun vielleicht würde der Thraker später noch eine Antwort darauf erhalten. Ziemlich rasche Angriffe der Frau folgten, Lyciscus konnte jeden davon abwehren, dabei spürte er in seiner Hand, das Hiera eine ordentliche Wucht in ihre Schläge legte. "Da ich ja alleine für das mitspielen schon ein paar Münzen bekomme, würde ich Dir diese gerne überlassen, dafür opferst Du ein wenig Zeit um mich zu unterrichten." diese Worte verließen des Thrakers Mund etwas keuchend, hatte er ja gerade noch einige Schläge von Hiera abwehren müssen. "Sollte mir der Sieg vergönnt sein, so sollen auch die Münzen dafür, Deine Taschen füllen." Lyciscus verzichte also komplett auf das Geld das man für das Spektakel erhalten würde, und das für ein wenig Training, ein gutes Angebot wie der Thraker fand. Ein Angriff seinerseits folgte, dabei drehte er sich Geschickt um seine Gegnerin und versuchte dabei ihren Rücken zu erwischen, der wiederum von einer kräftigen Rüstung geschützt war.

  • Sie erkannte, dass der Mann vor ihr durchaus über Erfahrungen im Kampf verfügte. Seine Instinkte funktionierten und doch erkannte sie auch, dass er nicht so umfassen ausgebildet war wie sie. Er parierte zwar jeden ihrer Schläge, was auch von ihr beabsichtig war, da sie nur so herausfinden konnte, wo die Schwächen ihres Gegners waren. Als er nun seinerseits zum Angriff überging und sich dabei geschickt um sie herumdrehte um sie am Rücken zu treffen, brauchte es nur Augenblicke, bis sie den Angriffsversuch zu lesen vermochte. Und hier kam ihr dann wieder ihre Ausbildung, Schnelligkeit und Beweglichkeit zu gut. Sie drehte sich nur halb mit dem Gegner mit und in einer Flüssigen Bewegung, ging sie in den Spagat, so dass sie nun quasi unter ihrem Gegner war. Ihr Schwert aus Holz wäre, wenn es denn echt wäre nun zur Großen Gefahr für die Männlichkeit ihre Gegners geworden. Sie tippte nur kurz mit ihrem Schwert auf eben jene Stelle und war ebenso schnell wieder auf den Beinen.
    „Ich nehme dein Angebot an.“ Sagte sie und brachte sich wieder in Stellung. „Schnelligkeit ist der Schlüssel. Mithilfe der Schnellkraft ist eine Bewegung in einer möglichst kurzen Zeit durchzuführen. Nicht zuletzt ist die Schnellkraft auch abhängig von der Anspannung der Muskulatur in einer bestimmten Zeit. Intramuskuläre Koordination, sowie verschiedene Komponenten der Koordination und Reaktionsfähigkeit, spielen dabei eine sehr wichtige Rolle.“ Begann sie auch sogleich mit der ersten Lektion. „Außerdem ist es wichtig, dass du deinen Gegner nie aus den Augen lässt. Beobachte ihn lesen ihn.“ Sagte sie und täuschte einen Angriff auf die linke Seite des Gegners an um blitzschnell auf einen Angriff auf die rechte Seite umzuschalten. „Du musst lernen, dass deine Reaktions- und Aktionszeit zu verbessern. Versuche mein Schwert zu treffen.“ Sagte sie und schon hielt sie ihr Holzschwert mal nach oben mal nach unten mal zur rechten oder zur linken Seite. Es war willkürlich und ohne Rhythmus, so dass ihr Gegner immer genau beobachten musste was sie tat.

  • So schnell und geschickt der Thraker auch versuchte seine Gegnerin zu treffen, sie war immer einen Schritt voraus. Die Geschwindigkeit die sie in ihre Bewegungen legte, war unglaublich, der Sklave verlor sie aus den Augen, und fand sie erst ein paar Sekunden später wieder, auf dem Boden. Sie war um ihn herum getänzelt und zugleich schaffte sie es einen Spagat zu vollführen, das tippen mit dem Holzschwert zwischen seinen Beinen ließ Lyciscus erstmal ein wenig rot werden. Aufmerksam lauschte er den Worten von Hiera, wieder folgte ein Angriff der aber Blitzschnell aus einer anderen Richtung gekommen war, als er es ursprünglich zu sein schien.


    Nach der Aufforderung ihr Schwert zu treffen begann der Thraker mit einer Kombination aus mehrerer Schläge, oftmals gingen davon einige komplett am Ziel vorbei, der Sklave begann sein Schwert zwischen beiden Händen hin und her zu schupfen, dann folgte wieder ein Angriff, diesmal traf er das Schwert, da Hiera den Schlag abgeblockt hatte, doch im selben Moment noch drehte sich der Thraker um sie herum und gab ihr einen leichten Schlag mit der freien Hand auf den Hintern. Lyciscus grinste "Verzeih mir, das sollte kein versuch sein Dich unsittlich zu berühren, doch vergiss nicht, man kann auch mit anderen Dingen angreifen als wie nur mit dem Schwert." Der Sklave war begeistert von Hiera, ihre Erfahrung, die sie nun mit ihm teilte, würde er bestimmt sehr gut umsetzen können, wenn es mal nötig wäre.

  • Magrus ließ es sich natürlich nicht nehmen, einen Blick auf die trainierenden Schaukämpfer zu werfen. Er kam gerade zurecht, als Lyciscus und Hiera zusammen trainierten. Er war vor allem von der Schnelligkeit der Hiera fasziniert. So etwas hatte noch nie gesehen. Er selbst hatte ja nie ein Kampftraining absolviert, wenngleich er durchaus nicht schwach war. Er hatte zwar nicht das Erscheinungsbild eines Athleten, aber er war drahtig und vor allen durch seine Arbeit im Garten gut in Schuss. Gegen diese Kämpfer hätte er jedoch keine Chance gehabt. Er schaute noch eine Weile zu, musste sich dann aber wieder an seine Arbeit machen.

  • Da hatte der Mann Hiera tatsächlich auf dem falschen Fuß erwischt. Ein kurzes Grinsen war zu sehen auf ihrem Gesicht, das aber ebenso schnell verschwunden wie es gekommen war.
    Schon ging sie in die Knie, blitzschnell stellte sie ihr rechtes Bein aus und wirbelte herum, so das sie mit ihrem rechten Bein die Beine von dem Thraker, der seinen sicheren Stand noch nicht wieder gefunden hatte wegfegte. So schnell wie sie ihn von den Beinen geholt hatte, saß sie nun auf seiner Brust und hielt ihm das Schwert aus Holz an die Kehle. „Es sei dir verziehen, tu das nie wieder. Frauen meines Schlages reagieren empfindlich auf so was. Würden wir nicht trainieren wärst du jetzt tot.“ Sie funkelte ihn an, doch dann erschien wieder das Grinsen auf ihren Gesicht. „Du hast mich wirklich überrascht. Gut gemacht.“

  • Lyciscus erblickte ein grinsen von Hiera, siehe da, sowas kann die Frau auch, dachte sich der Sklave. Im selben Moment schien er zu schweben, dabei fiel er wie ein Sack zu Boden, ein kleiner kurzer Stich im Rücken, schon spürte er etwas Gewicht auf seiner Brust. Der Thraker blinzelte ein wenig, bis er Hiera in die Augen starrte, die auch noch das Schwert an des Sklaven Hals hielt. Nun wären sie jetzt bereits beim Schaukampf, hätte Hiera soeben gewonnen, "Gratulation Hiera, Du hast mich besiegt. Und bitte nochmals um Vergebung, ich werde darauf achten das sowas nicht nochmal vorkommt... versprechen kann es Dir aber nicht." Lyciscus fing an ein wenig zu lachen, grinste Hiera dann aber freundlich ins Gesicht. "Danke für Deine Worte, Deine Überraschung war aber wesentlich effektiver!" entgegnete ihr der Thraker, "Wollen wir noch ein wenig weiter machen, oder möchtest Du lieber alleine weiter trainieren? Ich würde mich im übrigen freuen, wenn wir uns, nach dem Spektakel, wieder begegnen würden... ich könnte sicherlich noch einiges mehr von Dir lernen." Lyciscus war wirklich sehr begeistert von Hiera, etwas mehr Training könnte bei ihren Fähigkeiten nicht schaden, natürlich nur wenn sie auch die Zeit dafür freispielen konnte.

  • Hiera stieg lachend von der Brust des Mannes und reichte ihm die Hand. „Braust du etwa schon eine Pause? Fragte sie und hob das Trainingsschwert erneut und brachte sich in Stellung. „Ausdauer, ist ein weiter wichtige Punkt.“ Sagte sie. Dann aber ging sie auf seien Frage ein. "Nun wenn ich Zeit habe und du von deiner Herrin frei bekommst, warum nicht?“ Vielleicht hatte seine Herrin ja sogar ein Interesse an einer guten Ausbildung ihres Sklaven und Hiera konnte sich das Ganze sogar noch bezahlen lassen. Sie brauchte Geld um hier zu überleben. Zurück in ihre Heimat konnte und wollte sie nicht. Zu schwer wiegte der Verrat an ihrer Freund, den ihr Stamm in ihren Augen begangen hat. Und sie war einfach davon gelaufen. Hier in Rom würde man wohl sagen sie ist desertiert. Also warum sollte sie ihre Fähigkeiten nicht nutzen und sie gegen Geld weitergeben. Daran hatte sie bis jetzt noch nicht mal gedacht. „Achte auf deine Deckung.“ Sagte sie und schon prasselte ein Hieb nach dem anderen auf den Thraker ein.

  • Nachdem Hiera dem Sklaven die Hand reichte, ergriff er diese und erhob sich wieder auf seine Beine. "Pause?" der Thraker lachte, "Mir scheint Du kennst die Thraker nicht, auch wenn ich nicht so Flink und Schnell bin wie Du, bin ich immer noch quasi auf dem Schlachtfeld geboren!" Lyciscus hatte nicht ganz unrecht, die Thraker waren durchaus bekannt als starke Kämpfer mit langer Standhaftigkeit. Der Sklave sollte ja eine Möglichkeit zum trainieren bekommen in der Villa Flavia, vielleicht könnte er mit seiner Herrin vereinbaren das er Hiera für Trainingszwecke in die Villa einladen durfte. "Du Ehrst mich Hiera! Ich bin Dir zu großen Dank verpflichtet das Du Deine Zeit für mich opfern würdest." der Thraker blickte bei dieser Aussage äußerst ernst in Hiera's Augen, da er ihr wirklich sehr dankbar für ihre Hilfe war.


    Kaum machte sie Lyciscus aufmerksam auf seine Deckung, schon war sie wieder mit voller Geschwindigkeit dabei den Thraker mit Schlägen zu bearbeiten, gerade so konnte er die meisten parieren, einen Spagat könnte er wohl nicht vollführen, jedoch versuchte er es mit einer geduckten Drehbewegung seinerseits, dabei streckte er sein Bein aus in der Hoffnung Hiera den halt zu nehmen und sie so auf den Boden zu bekommen. Er lernte schnell, Hiera hatte in etwa die selbe Technik bei ihm angewandt, doch natürlich kannte sie ihre eigenen Fähigkeiten, daher war es nicht überraschend das sie einfach über des Sklavens Bein hinweg sprang. Im selben Moment aber versuchte Lyciscus mehr Geschwindigkeit in seine nächste Bewegung zu legen, so wie es Hiera ihm erklärt hatte. Und siehe da, es zeigte Wirkung, sie war noch nicht mal fest am Boden gelandet mit ihren Beinen, schon hatte der Thraker ihr Holzschwert in der Hand, wäre es ein echtes so würde er wohl einige Schnittwunden an seiner Hand wiederfinden. Mit einem kräftigen und zugleich wuchtigen zug, riss er ihr die Waffe aus dern Hand, zugleich ließ er diese wie auch seine eigene zu Boden fallen. Lyciscus grinste Hiera ziemlich frech an "Lust auf etwas... Körperliche nähe?" ein zwinkern folgte, damit spielte der Sklave wohl darauf an, mit den bloßen Händen weiter zu kämpfen.

  • „Dann haben wir ja etwas gemeinsam, was den Ort der Geburt angeht. Nur das es bei uns die Frauen sind, die kämpfen.“ sagte sei und schon waren sie wieder mitten drin in den Kampfhandlungen. Der Sklave lernte schnell. Und so stand die Frau nun ohne Waffe da. Ein Zustand,, den sie so gar nicht mochte. Denn im Nahkampf ohne Waffe, war Kraft ein entscheidender Vorteil. Und an Kraft war ihr der Mann wohl eindeutig überlegen. Dennoch war sie nicht der Typ, der einem Kampf aus dem Weg ging, gerade nicht, wenn es nur eine Übung war. Sie nickte als. Und hob ihre Fäuste in Richtung ihres Kopfes um dieses zu decken. Sie tänzelte mit ihre Füßen und um ihren Gegner herum. Sie musste nun ihre Schnelligkeit nutzen. Technik und Schnelligkeit waren ihr Vorteil. Dennoch griff sie nicht an. Sie wartete auf seine Angriff, damit sie seine Energie die er aufbringen musste um sie anzugreifen gegen ihn einsetzen konnte. Sie taxierte ihn und ihr Blick lag in seinen Augen. Sie wartete geduldig darauf was er tun würde.

  • Ob Frau oder Mann, gefährlich konnte jeder Gegner sein, und Hiera war durchaus ein starker Gegner, auch wenn es nicht den Anschein hatte, in Anbetracht das sie eine Frau sei. Lyciscus beobachtete ihre Bewegungen, nun wenn sie sich weiterhin so schnell bewegen würde, und das auch noch mit ihren Händen, könnte es sicherlich schmerzhaft für den Sklaven werden. Nun wenn sie ihm treffen würde, und dabei ein bisschen Blut fließen würde, wäre das nicht sonderlich schlimm, jedoch eine gröbere Verletzung wollte der Thraker unbedingt vermeiden. Sehr respektvoll sprach er zu Hiera "Versuch zumindest mir nicht einen Zahn aus dem Mund zu schlagen!" und schon stellte sich der Thraker auf seine Gegnerin ein, dabei bewegte er sich sehr langsam mit ausgebreiteten Armen, er bewegte sich rascher zu ihr hin, kurz bevor er sein Ziel erreicht hatte, versuchte er die Frau zu packen, damit er sie zu Boden drücken konnte.

  • Bei der Göttin, was tat der Mann da? „Ich habe nicht vor dich zu verletzen.“ Sagte sie und versuchte immer noch aus dem da tat schlau zu werden. Er tapste wie ein Bär auf sie zu und versuchte sie zu packen. Zum Glück wurde er etwas schneller, so das sie nun nur eine Chance sah. Sie griff seinen Arm, drehte sich ein und nutze geschickt die Bewegungsenergie des Thrakers aus. Ihren eigenen Schwerpunkt senkte sie etwas ab, in dem sie in die Hocke ging. Als ihre Hüte unterhalb seiner Hüfte und damit seines Schwerpunktes war, schnellte sie nach oben und hob den Sklaven mit einem geschickten Hüftwurf aus. Sie ließ ihn jedoch kontrolliert zu Boden gleiten, in dem sie mit einigen Kraftaufwand den Wurf abfing. Langsam ließ sie seinen Arm durch ihre Hände gleiten. Bis er seitlich auf dem Boden lag. „Hatte ich schon Technik erwähnt?“ fragte sie mit einem Zwinkern. „Wenn dir ein Gegner an Kraft überlegen ist, nutze seien Bewegung gegen ihn.“ erkläre sie dem Thraker.

  • Noch während seines Angriffes sah der Sklave, wie sein Arm von Hiera gepackt wurde, und plötzlich bekam er einen Rundumblick im Garten geschenkt. Einmal kurz durch die lüfte und schon lag der Thraker wiedermal am Boden, doch empfand er keinerlei schmerzen dabei, Hiera hatte ihn anscheinend sanft begleitet. Diese Frau war einfach unglaublich, die Faszination die Lyciscus für sie empfand, wurde immer größer. Es war ihm auch überhaupt nicht unangenehm, obwohl er schon das zweite mal verloren hatte, ganz im gegenteil, er nutze die Erfahrung die er machte, um sich diese gut einzuprägen. Bestimmt gab es genügend Gegner, die Größer und Stärker als der Sklave gebaut waren, selbst Hiera war ein gutes Stück größer, von daher war diese Lektion ebenfalls sehr hilfreich.


    "Ich werde dieses Detail im Auge behalten, Danke für die Lektion." langsam stand Lyciscus auf, putzte sich ein wenig den Staub von der Hose und grinste Hiera an. "Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber wollen wir nicht einen Schluck trinken während Du mir ein bisschen von Deiner Heimat erzählst?" dabei zeigte der Thraker mit seinen Finger auf den Ruheplatz der von Morrigan eingerichtet wurde für die Kämpfer. "Ich würde gern ein wenig mehr erfahren, von der Frau die mich schon zwei mal übers Knie gelegt hat." der Thraker grinste Hiera breit an "Ich kann aber sehr wohl auch verstehen, wenn Du lieber weiter trainieren möchtest, fühl Dich zu nichts gezwungen." dabei schenkte der Sklave ihr ein freundschaftliches lächeln und wartete geduldig auf ihre Entscheidung.

  • Hiera nickte. „Gern.“ Sagte sie und begab sich zu dem Ruheplatz. „Viel zu erzählen gibt es nicht.“ Sagte sie. „Ich lebte in einem Stamm, der von Frauen geführt wird. Wir werden von klein auf für den Kampf trainiert. Männer spielen nur eine untergeordnete Rolle.“ Sagte sie und drehte ihren Becher mit Wasser in der Hand. „Du hast bestimmt schon von uns gehört. Die Griechen nenne uns Amazonen. “ Sagte sie und trank einen kräftigen Schluck. „Und du bist Thraker? Was verschlägt dich nach Rom?“

  • Aufmerksam hörte Lyciscus zu während er Hiera's Becher mit Wasser füllte, danach war seinen Becher dran während er sich neben sie setzte. Es war interessant das sie aus einem Land stammte, wo Frauen das sagen hatten, etwas was der Thraker so nicht kannte, jedoch war er auch nicht geschockt von dieser Tatsache, vielmehr war es Begeisterung die er empfand. Amazonen... ja diesen Begriff hatte der Sklave schon gehört, man erzählte oft von starken Frauen die der stärke eines Mannes gleich kamen, und auch das diese sehr wohl schon einige Schlachten für sich entscheiden konnte. Hiera stellte nun dem Thraker ebenfalls eine Frage, jedoch die Antwort darauf, sollte man ins Detail gehen, würde wohl etwas länger dauern, daher entschied sich Lyciscus ihr eine Kurzversion zu erzählen. "Ja, Thrakien ist mein Heimatland, ich habe lange Zeit mit meiner Familie dort gelebt." der Sklave trank aus seinem Becher und schenkte Hiera ein wenig nach.


    "Hoffnung... hervorgerufen durch Römer... hat meine Familie letztendlich ins Verderben gestürzt, ...sie befinden sich jetzt alle an einem besseren Ort." der Blick des Thraker wanderte kurz in den Himmel, dabei betrachtete er die Vögel die gerade vorbei zogen. "Nun, manche würden wohl sagen, zum falschen Zeitpunk am falschen Ort, ich hatte es gewagt einige Römische Soldaten zu attackieren, dadurch bin ich dann auch in Gefangenschaft geraten." etwas nachdenklich wanderte Lyciscus Auge zum Boden, doch einen kurzen Moment später, betrachtete er Hiera und grinste sie sanft an "Tja und jetzt sitze ich hier, wurde bereits zweimal zu Boden geworfen, und unterhalte mich mit einer äußerst eindrucksvollen Frau!" der Mann erhob seinen Becher und richtete diesen in Richtung der Frau neben ihm. "Auf Dich! Das Du die Kämpfe für Dich entscheiden mögest!"

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