Eine Tour durch die schönste Stadt der bekannten Welt

  • Ich hatte es versprochen, auch wenn ich wohl mehr als eine negative Seite an mir hatte, Versprechen zu brechen kam für mich nicht in Frage. So hatte ich Adria heute Morgen gesagt, dass sie sich für eine Gang durch die Stadt bereit machen sollte. Alle Termine waren umgeschichtet oder verlegt worden. Ich wollte ihr Rom zeigen, damit sie sah wo sie war. Damit sie sich ein Bild von der Stadt machen konnte, von deren Größe, Reichtum und macht machen konnte. Ja Rom war imposant und das wollte ich ihr zeigen. Natürlich würde ich ihr die schönen Orte zeigen. Nicht jene Ecke in denen die lebten, die nicht über so viel Besitz verfügten. Die Subura, nein die würde ich ihr nicht zeigen.
    Nun was zeigte man jemanden wohl als erstes in Rom? Natürlich das Forum.
    Kaum ein anderer Ort in Rom spiegelte den Glanz Roms so wieder wie dieser Platz hier. Der Boden mit Marmor gepflastert und man kann zahlreichen Ehrenstatuen, Säulen und Triumphbögen erblicken.
    Dreht man sich nach Süden erblickt man den Tempel des Divus Iulius auf einem hohen Podium, rechts daneben liegen der Dioskuren-Tempel etwas zurückgesetzt befindet sich auch das alte Kultzentrum rund um den kleinen, runden Vesta-Tempel.
    In westlicher Richtung sieht man unter anderem den altehrwürdige Saturn-Tempel.
    Blick man nach Norden, so kann man die Rostra erblicken auf der schon reden gehalten wurden, die fr das Schicksal des Imperiums wegweisend waren.
    „Schau dort ist die Rostra.“ Sagte ich zu Adria. „Bald schon werde ich dort meine erste Rede vor den Bürgern Roms halten.“

  • Aufgeregt, weil ich wusste, das er mir heute Rom zeigen wollen würde, wusch ich mich, zog mir meine (NEUE!!) Tunika an und hüpfte direkt zu ihm. "Oh das wird super!! Ich kann ganz viel sehen!" freute ich mich wie ein kleines Kind und lief brav neben ihm her.
    Die Stadt war wirklich prächtig. Wunderschön und voller Leben. In den kleinen Dörfern in Germanien gab es das nicht wirklich. Die einflussreichste Stadt der Welt und ich bekam sie endlich zu sehen. Ich presste meine Lippen aufeinander und sah mich die ganze Zeit um, lief von der einen Seite zur anderen und betrachtete alles genau. "Wofür ist das?" fragte ich und zeigte auf eine willkürliche Statue. "Wer ist das? Wer war das? Warum ist der dort? Sind das Götter? Was habt ihr eigentlich für Götter? Glaubt ihr auch an Odin oder habt ihr was ganz anderes? Ich hab mich noch nie damit beschäftigt! Du musst mir alles erklären!" redete ich in einer Tour und lenkte wohl die Aufmerksamkeit einiger vorbeilaufender Menschen auf mich, aber das war mir egal, ich benahm mich wie ein aufgeregtes kleines Kind und wuselte weiter umher.
    Als er mir die Rostra zeigte, staunte ich nicht schlecht. Es war ein wunderschöner Bau und die Säulen die darauf zu sehen waren, brachten mich dazu, dass ich den Mund öffnete und einfach nur davor stand. "Was machst du eigentlich in der Politik?" fragte ich ihn, während sich mein Blick noch immer auf der Rostra befand.

  • Meine Augen lagen auf ihr und ich amüsierte mich prächtig über die fast schon kindlich anmutende Neugier. Geduldig erklärte ich ihr jede einzelne Statue und jedes Monument. Erklärte ihr für wen oder was sie standen.
    „Nun wir haben viele Götter, aber nein zu deinem Odin oder Wodan wie ihr ihn ja auch noch nennt, beten wir nicht. Aber soweit ich gelernt habe sind sich Jupiter und eurer Odin gar nicht so unähnlich. Wenn es dich interessiert, können wir gern später einen der Tempel besuchen.“ Sagte ich und schon huschte sie aufgeregt weiter. Ich ging langsam und gemächlich über das Forum und ließ sie einfach alles betrachten, ansehen und bestaunen. Ja jeder der das erste Mal hier war regierte wohl ähnlich nur zeigte es nicht jeder so offen. Wir blickten nun beide zur Rostra. Ihre Frage kam recht überraschend. „Ich verändere die Welt.“ Sagte ich lachend zu ihr.

  • "Das können wir gerne." sagte ich lächelnd zu ihm und betrachtete die Rostra weiter. Mit Politik beschäftigte ich mich kaum, es war mir zu langweilig, was sie untereinander alle besprachen, allerdings interessierte es mich bei ihm. Ich drehte langsam meinen Kopf zu ihm und legte diesen schief. "Wie willst du die Welt verändern...und warum?" fragte ich ihn mit einer strengen Miene und zog eine Augenbraue hoch. "Vor allem -was- möchtest du verändern? Gibt es bestimmte Baustellen die du angreifen möchtest? Hast du einen Plan? Was spielen andere darin für eine Rolle? Möchtest du ganz hoch kommen? Wirst du dann überhaupt noch Zeit haben für andere Dinge? Muss ich dich überall hin mit begleiten? Wo werden solche politischen Treffen abgehalten? Gibt es dafür bestimmte Räume oder macht ihr das Gemütlich bei einem Kaffee?" überhäufte ich ihn erneut mit Fragen und starrte ihm weiter ins Gesicht während ich mit jeder Frage immer einen Schritt näher kam.

  • "Warum? Weil ich es kann." Sagte ich nun und hob eine Augenbraue. Ich nickte, je diese Baustellen gab es tatsächlich. "Nun ich stehe noch ganz am Anfang, aber irgendwann möchte und werde ich einmal Consul Roms sein. ich habe ein Vorbild Marcus Tullius Cicero, er hat obwohl er ein homo novus war es geschafft sich bis nach ganz oben zu arbeiten. Ich habe nur meinen Stand geerbt, aber die Aufnahme in den Ordo muss ich mir verdienen und ich werde sie mir verdienen. Ich werde mich von unten nach oben arbeiten und eines Tages hoffentlich so bekannt und geachtet werden wie dieser Mann. Er wurde für seine Taten vom Senat mit dem Titel pater patriae*." Ich kam ins schwärmen wie fast immer, wenn ich über diesen von mir so bewunderten Mann redete. "ja ich habe einen Plan und natürlich spielen auch andere eine Rolle darin. sagte ich und beugte mich nun aber zu ihr um etwas leiser zu sagen. "Ich erkläre das gern genauer, aber nicht her. Nicht das jemand auf die Idee kommt mir meinen Pläne zu stehlen und dann mit meinen Ideen zu glänzen. Nun sprach ich wieder lauter. "Ja natürlich werde ich auch noch Zeit für andere Dinge haben. Kannst du lesen und schreiben?" fragte ich sie und warte ihre Antwort ab, bevor ich die nächsten fragen beantworten würde.









    *Vater des Vaterlandes

  • Bei seiner Antwort kräuselte ich meine Augenbrauen. Was war das denn? Weil ich es kann? Ich zuckte kurz mit den Schultern und seufzte einmal leise auf, ehe ich ihn anlächelte und mir die Haare aus dem Gesicht strich. "Ich verstehe" gab ich nur widerwillig von mir, eigentlich hätte ich noch 10x mehr Fragen gehabt, aber ich lies es lieber darauf beruhen und fragte, wenn wir wieder alleine waren, schließlich wollte er das ja nicht öffentlich machen. Kurz schweiften meine Gedanken ein wenig ab, als ich ein paar vorbeiziehende Menschen beobachtete. Den Sklaven, die hier in Rom lebten, ging es offensichtlich alles andere als schlecht - in meinem Dorf war es ganz schön verrufen - wir strebten immer die Freiheit an, dafür kämpften wir allerdings immer ums Überleben. So eine prachtvolle Stadt hatte wirklich alles zu bieten, was man brauchte, da war es doch nicht weiter schlimm, leibeigene Sklavin eines Politikers zu sein, wobei man auch sagen musste, dass es mich nicht schlecht getroffen hatte. Bei den Göttern, ich hätte nicht wissen wollen, was mit mir passiert wäre, wenn ich sein Interesse nicht hätte wecken können. Wäre ich wohl auch nur zur Hausmagd degradiert worden und damit hätte sich die Sache wohl gehabt. Bei seiner Frage drehte ich den Kopf wieder zu ihm und sah ihn an. "Lesen und Schreiben? Nein... woher sollte ich das können?" fragte ich ihn wahrheitsgemäß und schürzte meine Lippen etwas neugierig. "Was möchtest du mir noch zeigen?"

  • „Ich werde Luna fragen, sie wird es dir beibringen.“ Sagte ich und nun beantwortete ich ihr auch die anderen Fragen. „Also zu einigen Terminen werde ich dich sicherlich mitnehmen. Zu anderen nicht. Ja ich möchte ganz nach oben. Consul von Rom ist mein Ziel.“ sagte ich und dann war da noch die Frage wie und wo man sich traf. „Nun Reden werden im Senat gehalten, aber Pilitik macht man zumeist abseits des Senates. Es gilt Verbündete und Befürworter für eine Vorhaben zu gewinnen um so mehr um so besser ist es natürlich. Dazu trifft man sich zu Cenas oder in einem der zahlreichen Lupanare oder eben in den Thermen.“ Klärte ich sie nun über die üblichen Gepflogenheiten auf. „Es gilt zu überzeugen und da gibt es viele Wege ich bevorzuge den der Argumente.“ Natürlich konnte man auch bestechen und erpressen, aber noch lag mir derlei fern. „Nun gehen wir zum Tempel des Mercurius. Er ist der Gott des Handels, des Gewerbes, des Reichtums und des Gewinns. Und Reichtum und Gewinn kann nicht schaden nicht wahr? Wir werden ihm ein kleines Opfer darbringen. Er soll sich schließlich nicht vernachlässigt fühlen. Heute an seinem Feiertag sollte man ihm opfern, wenn man seinen Reichtum mehren und seinen Gewinn maximieren möchte.“ Sagte ich und schon waren wir auf dem Weg.

  • "Okay...wer auch immer Luna ist.. antwortete ich schulterzuckend und lief weiter neben ihm her, während ich ihm zuhörte, was er mir über die Politik erzählte. Das Thema war unglaublich trocken und folgen konnte ich ihm nicht wirklich, aber ich gab mir alle mühe. "Warum willst du wissen, ob ich schreiben und lesen kann?" fragte ich leicht abwesend und sah mich weiter in der Stadt um.
    Als er den Tempel ansprach, hörte ich letztendlich auf und sah ihn an. "Tempel des Mercurius?" doch als er mir erklärte wer das war, nickte ich nur verständnlich und lächelte. "Ahh...du meinst Noerd...Der Gott der Schiffsfahrt und des Reichtums.." verbesserte ich ihn geradezu und klopfte ihm auf die Schulter. "Eure Götter sind unseren Göttern eigentlich nicht unähnlich...es ist fast das selbe nur in grün.. gab ich zu bedenken und hob die Hand. "Was Opfert ihr ihm denn? Ein Lamm? Eine Ziege? Ein Kalb? Tiere? Geld? Essen?" löcherte ich ihn weiter mit fragen und sah ihm weiter ins Gesicht. Auf den Weg achtete ich nicht wirklich, aber das war mir auch gerade egal, ich hatte so viele Fragen.

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