Sie waren nun schon einige Zeit hier und auch wenn Livianus sehr stark in seinem neuen Amt eingespannt war, hatte er das Gefühl, dass sich auch Aglaia einigermaßen gut eingewöhnt hatte. Das Leben an der Seite einen Statthalters war gewiss nicht immer einfach, aber die gesellschaftliche Stellung in der Provinz und das residieren im Statthalterpalast entschädigten auf der anderen Seite gewiss einigermaßen wieder dafür. An einem Abend entschied Livianus jedoch trotzdem Aglaia einmal direkt darauf anzusprechen und beendete er seine Amtsgeschäfte früher als sonst und kam in die Gemächer, die sie sich die meiste Zeit teilten, auch wenn Aglaia eigene, nicht weniger kleine oder pompöse Räumlichkeiten zur Verfügung standen in die sie sich zurückziehen konnte wenn ihr danach zu Mute war.
Als er eintraf war sie gerade mit irgendetwas Beschäftigt und stand ganz vertieft vor einem großen Tisch. Offensichtlich hatte sie sich, ebenso wie der Decimer, an die ständige Anwesenheit diverser Sklaven und Bediensteten gewöhnt, so dass sie gar nicht mehr wirklich darauf reagierte, wenn hinter ihr irgendjemand den Raum betrat oder durchhuschte. Der der sichtlich erfreute Decimer, der immer noch hin und wieder in der trauten Zweisamkeit zu einem pubertierenden Jugendlichen mutierte, nutzte diese Unaufmerksamkeit, trat an seine Angebetete heran, legte von hinten seine kräftigen Arme um sie und bedachte ihren zarten und sinnlichen Nacken mit einem zärtlichen Kuss.