Einer der Sklavenjungen geleitete Tiberius Valerius Flaccus von der Prota in den Garten, wo der Hausherr sich gerade aufhielt.
Trotz der frischen Temperaturen stand Sextus in ruhiger Betrachtung an eine Säule angelehnt am Rand des Gartens und betrachtete diesen scheinbar gedankenversunken. Das herbstliche Wetter hatte Raureif auf den welkenden Pflanzen hinterlassen, die kunstvoll angelegten Büsche und Bäume, die im Sommer prachtvolle Blüten trieben und kühlenden Schatten spendete, verloren mehr und mehr ihr Laub, das gelb und rot auf dem Gras verstreut lag und vom Wind raschelnd verweht wurde, während einige Sklavenmädchen gerade dabei waren, es aufzusammeln und in Jutesäcke zu packen, um so scheinbar wieder Ordnung in dieses von der Natur hervorgerufene, sterbende Chaos zu bringen.
Als Sextus den Valerier näherkommen sah, löste er sich von seiner Säule und wandte seinen Blick vom herbstlichen Idyll ab. “Salve, Valerius“, begrüßte er den jüngeren Mann mit leicht kratziger Stimme. Das elende Herbstleiden war zwar bereits wieder weitestgehend abgeheilt, das in den letzten Wochen vorherrschende Husten hatte allerdings noch immer leichte Spuren an seiner Stimme hinterlassen, weshalb Sextus es aktuell vermied, öffentlich viel zu reden. Hier in privatem Rahmen mit seinem ehemaligen Tiro würde sich wohl aber kaum jemand daran stören.