[Atrium] Wieder eine Rückkehr

  • Der Weg in die Stadt war holprig gewesen. Die Straßen außerhalb der Stadt waren mal wieder reichlich in Mitleidenschaft gezogen worden durch Regen und Kälte in den letzten Tagen und Curio hatte sich gefragt, wie lange es nun überhaupt schon her war, seit er den Weg zuletzt entlanggefahren war. Immerhin erreichte er die Casa Helvetia recht unproblematisch. Sie sah von außen genauso aus, wie er sie in Erinnerung hatte und sein Sohn blickte schon ungeduldig aus dem Wagen raus. Curio hatte ihm behutsam klargemacht, dass dort niemand auf sie wartete und seine Mutter ebenso wie Alpina auf Reisen waren und daher nur die Sklaven im Haus anwesend waren. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, von Liam und Gwyn zu reden und was die beiden wohl nun machten. Curio indes musste sich wohl jetzt Gedanken darüber machen, inwieweit Alpina Neman im Haus behalten hatte, da er ja nun vorerst wohl ein alleinerziehender Vater würde sein müssen, zumindest bis Silvana von ihrer Reise zurück war - wenn sie denn zurückkam.


    Der Wagen kam mit einem Ruck zum stehen, Acanthos hatte sein Pferd zwischenzeitlich im nahen Mietstall zurückgelassen und trat nun an die Tür, die nach kurzem Klopfen zuerst einen Spalt und dann weit geöffnet wurde. Liam sah erleichtert aus, als er den Wagen und durch dessen Tür den jungen Helvetier sehen konnte, der bereits die Tür aufgestoßen und den kurzen Weg vom Wagen zur Tür zurückgelegt hatte, um dem großgewachsenen britischen Ianitor um den Hals zu fallen. Ihm folgte, etwas bedächtiger, Curio mit ernstem Gesicht, hatte aber dennoch ein kurzes freundliches Lächeln für den Briten übrig.


    Salve. Wie ich sehe, habt ihr das Haus gut in Schuss gehalten.


    sagte er mit klarer Stimme und trat dann ins Haus hinein. Die Reisetruhen wurden derweil bereits von Roderiq, Liam und Acanthos ins Haus getragen und Curio ging mit seinem Sohn, dem er noch ein paar passende Worte zu seinem Auftreten mitgab, ins Atrium, wo der Rest des Haushalts auf sie wartete.

  • Im und am Haus hatte sich nicht viel verändert. Es waren immer noch dieselben Gesichter hier anzutreffen, die Innenräume sahen ebenso gepflegt aus, wie das Äußere, alles war an seinem Platz, wo es Curio auch zuvor noch gesehen hatte und in Erinnerung hatte, nur hatten Alpina und Silvana wohl da und dort kleinere Änderungen vorgenommen, die allerdings nicht störten. Der Helvetier bedachte jeden der Sklaven und die anderen Mitglieder des Haushalts mit einem leichten Lächeln, zunächst Acanthos, dann Liam, Gwyn und Neman, die tatsächlich zurückgeblieben war, aber auch Roderiq bekam ein Nicken.


    Ich weiß, dass Cornutus und ich nur einen kleinen Teil zur Wiederbelebung der Casa leisten können. Meine Frau und Camilla werden ebenso fehlen, wie Alpina und Ursicina. Dennoch bin ich entschlossen, dass wieder Leben in diese Casa einkehrt. Zuletzt möchte ich euch danken, dass ihr die Casa in unserer Abwesenheit im besten Zustand behalten habt. Es ist nicht selbstverständlich und ich weiß diese Loyalität mir und meiner Familie gegenüber zu schätzen und werde mich daran erinnern, wenn weitere Entscheidungen anstehen. Nichtsdestotrotz sollten wir nun nach vorne blicken und da wartet - wie üblich - viel Arbeit auf uns. Doch zunächst dürft ihr den Rest des Tages nach euren Wünschen gestalten und ich hoffe, dass wir das Abendessen gemeinsam einnehmen können.


    Curio nickte, hüllte sich in seinen Mantel und ging dann direkt in den Wohnbereich seiner Familie. Der andere auf der anderen Seite des großen Atriums war verwaist, das wusste er auch, nur wusste er nicht, wie lange dies der Fall sein würde. Nun wollte er sich erstmal mit einigen notwendigen Dingen beschäftigen - darunter vor allem diesen einen Brief zu schreiben, den er nach Rom schicken wollte.

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