[Blockierte Grafik: https://abload.de/img/aesaraavatarmfko9.gif]| Aesara
Maahes war auf dem Weg zu seinem Herrn Caesoninus, da dieser wegen eines Briefes nach ihm hatte schicken lassen. Vielleicht war dies eine Gelegenheit, diesen Mann besser kennen zu lernen, auch wenn es eigentlich kein sonderlich guter Zeitpunkt war. Der Ägypter kam gerade vom Dienst an den Heizöfen, denn auch wenn dies die warme Jahreszeit war, so mussten diese doch gewartet werden, indem Asche und Ruß entfernt werden mussten. Entsprechend war seine Haut noch mit den dunklen Resten dieser Arbeit überzogen und auch in seinem Gesicht, über welches er sich des öfteren mit dem Ärmel gewischt hatte, gab es starke Anzeichen dieser Tätigkeit. Also hatte er sich entschlossen, erst einmal kurz das Bad der Sklaven aufzusuchen, um sich von den Zeichen der Arbeit zu befreien, die sein neuer Herr wohl sicherlich nicht zu sehen wünschte. Er hatte auf seinem Weg kaum bemerkt, wie ein Schatten hinter ihm drein huschte und sich letzten Endes vor der Tür des Bades aufbaute, indem er sich einfach an ihm vorbei wand und nun dastand wie ein Mahnmal.
Maahes stutzte kurz und verdrehte dann entnervt die Augen.
“Was willst du?“, fragte er entnervt, als er Aesara erblickte, die ihm zuckersüß entgegen lächelte, eine Hand an den Türbogen erhob und die andere an ihre Hüfte legte.
“Du hast mir immer noch nicht gesagt, wo du in der Nacht des Festes gewesen bist,“, sagte sie herausfordernd.
“Das geht dich nichts an!“, erklärte er recht barsch. “Noch immer nicht!“
“Kannst mir ruhig sagen, welches Geheimnis du mit der alten Coqua teilst. Schließlich hat sie an deiner Statt in der Nacht dein Bett für dich warm gehalten,“ erklärte Aesara recht spitz und räkelte sich ein wenig, als wäre dies ein Reiz, auf den Maahes anspringen sollte.
Einen Moment lang überlegte der Ägypter, ob er sie einfach grob zur Seite schieben sollte.
“Geh mir aus dem Weg!“, sagte er stattdessen.
“Erst wenn du mir sagst, wo du warst!“ Sie grinste wieder. “Hatte es etwas mit Falerner zu tun? Oder Massiker? Du weißt doch, wie schon süß diese Getränke sind...“
Maahes verzog den Mund und erntete ein spöttisches Lachen.
“Wirklich Maahes? War es so? Ein geheimer Auftrag in Alexanders Keller?“
Nun hielt es ihn wirklich nicht mehr. Aesara war so nah an der Wahrheit, dass es schon beinahe schmerzte und somit war es handfeste Wut, die sich darüber in ihm breit machte. Kurzentschlossen packte er die Sklavin am Oberarm und zerrte sie zur Seite, sodass sie die Tür nicht mehr blockierte. Dies allerdings entlockte ihr ein weiteres triumphierendes Lachen.
“Es wird den Dominus sicherlich freuen das zu hören!“
Maahes knurrte und betrat eilig das Bad.
“Der große Maahes! Trunken auf dem Fest und beschützt von einer alten...“
Den Rest bekam er kaum mit, denn er hatte die Tür hinter sich zu geschlagen, sodass Aesaras Worte nur unverständlich dumpf gegen das Türblatt prallten.
Er hatte einen fürchterlichen Fehler gemacht. Das war ihm durchaus bewusst. Doch auch wenn er es Locusta und vor allem sich selbst und im Stillen auch Clarissa versprochen hatte, diesen nicht noch einmal zu begehen, so straften Momente wieder dieser ihn Lügen. Momente wie dieser trugen dazu bei, dass er einen Wein mehr als alles andere begehrte und er versuchte sich dadurch abzulenken, dass nun mit einer rauen Bürste bewaffnete den Schmutz von seinem Körper wusch. Aber er musste sich beeilen, das der Dominus sicherlich nicht allzu lange auf ihn warten würde, ohne in Wut auszubrechen. Zumindest meinte er das. Hinzu kam, dass Maahes keine Ahnung hatte, was Aesara an schauderhaften Geschichten zu diesem weitertrug, wenn sie mit ihm das Bett teilte, was gar allzu selten vorkam. Aesara war stets eine Schlange gewesen, die unter fremden Decken nach Wärme gesucht hatte. Dabei war es Gift, was sie nährte und nichts anderes als Gift, das sie infolgedessen wieder abzusondern bereit war. Er musste auf der Hut sein.