Während in Rom im allgemeinen die sommerlich Schwüle Einzug hielt und jeder der konnte sich ein frisches oder schattiges Plätzchen außerhalb der Stadt suchte, nutzte die Russata die ruhige Zeit für ein leicht intensiviertes Training. Immerhin galt es, den jungen Fahrer Tamos, den man schon vor einigen Wochen erfolgreich für die Roten gewinnen konnte, langsam an das Renngeschehen heranzuführen. Noch bestand natürlich nicht im Mindesten die Aussicht, dass er bei einem ernsthaften Rennen etwas anderes als den letzten Platz erreichen würde, aber mittelfristig sollte sich das natürlich ändern. Und ein wichtiger Baustein dafür war, dass er sich Rennerfahrung auf der Bahn holte. Von seinen erfahrenen Factio-Kollegen konnte er da sicher einiges lernen, so dass man gleich eine ganze Serie von Rennen vorgesehen hatte, von denen heute das erste stattfinden sollte.
Für Amasis und Proteneas würde das ganze heute nur ein besseres Warmlaufen sein, bei dem sie untereinander einiges ausprobieren konnten, was sich Tamos dann von hinten anschauen konnte. Bagoas hatte dagegen ganz ausdrücklich den Auftrag, sich mit dem jungen Neuling ein Duell zu liefern und ihn vor lösbare Probleme zu stellen, damit dieser möglichst viel Erfahrung sammeln konnte. Vom Start weg bildeten sich damit dann auch zwei Pärchen mit Amasis und Proteneas an der Spitze sowie Bagoas und Tamos am Ende. Schnell lag eine ordentliche Lücke zwischen den Gespannen, was auch daran lag, dass Bagoas ein wenig auf Tamos zu warten schien. Dieser brauchte ein wenig, bis er seinen Rhyhmus gefunden hatte und das Trainingsrennen befand sich schon in der dritten Runde, als er seinen ersten ernsthaften Angriff auf Bagoas startete. Kurz konnte er sich neben ihn setzen, aber mit der ganzen Finesse seiner langjährigen Erfahrung kam Bagoas an der nächsten Wende in die günstigere Position und konnte sich wieder nach vorne schieben. Eine wertvolle Lektion hatte Tamos damit sicher schon gelernt, aber noch kam nichts zählbares für ihn dabei heraus.