Iulia hatte eine aufregende Neuigkeit gehört, ihr Vetter Caesoninus wollte heiraten! Ein besonders aufregendes Thema, das sie und ihre Mutter Servilia Gemina besonders erregte, wo das doch auch bei ihr so ein zehrendes Thema war. Doch nachdem das mit der Verlobung im Hause Iulia erst einmal bekannt geworden war freute sie sich für ihn und hatte ihn gleich darauf bestürmt ihr doch bitte die Planungen zu überantworten, wo er sich ja sowieso nicht darum kümmern würde können während seiner Zeit in Germania Superior. Um alle Details planen zu können hatte sie ihn deshalb zu einem kleinen Nachmittagsspaziergang in der Nähe der Domus Iulia gebeten, da Iulia der Meinung war, dass es sich besser planen ließ, wenn man sich dabei die Füße vertrat. Aufgeregt fasste sie Caesoninus jetzt am Oberarm. "Na, Vetter, wie ist es so, wenn man sich verlobt hat? Bist du auch so aufgeregt? Oh wie sehr freue ich mich für dich, auch wenn es die olle Octavia Flora ist, die du ehelichen wirst! Sag mir doch bitte welche Vorstellungen du so bislang für die Hochzeit hast, damit ich das in meine Planungen miteinfließen lassen kann."
Ein Spaziergang mit Folgen
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- Esquilin
- Iulia Phoebe
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Eigentlich hatte Caesoninus heute wieder einmal einen Besuch in den Thermen geplant gehabt, doch seine liebreizende Cousine Iulia Phoebe hatte sich das anders vorgestellt. Völlig aus dem Häuschen angesichts der Kunde, dass er schon in einem Jahr seine liebe Octavia Flora heiraten würde, hatte sie ihn zu einem kleinen Spaziergang rund um die Domus Iulia am Esquilin eingeladen, um schon mal ein paar erste Details zu besprechen. Caesoninus selbst fand das natürlich noch viel zu früh und mehr als übertrieben, doch auf der anderen Seite war es auch irgendwo witzig und wenn er Iulia somit eine Freude machen konnte, warum denn nicht? So schlenderten sie also jetzt in den Gassen des Esquilinviertels umher, um über die Hochzeit zu reden. "Tja, eigentlich nicht viel anders als vorher schätz ich. Natürlich ist da jetzt das Gefühl, dass das ganze langsam zu etwas handfestem, zu etwas greifbarem wird, nachdem die Verlobung nun auch in den offiziellen Verwaltungsakten aufgeführt ist, aber sonst wie gesagt noch normal. Aufgeregt bin ich daher nicht, wenn, dann eher wegen Germanien, immerhin habe ich schon mein ganzes Leben darauf hingearbeitet endlich mal selbst ein Kommando zu führen. Darauf freue ich mich wirklich schon! Aber zurück zum Thema. Ich möchte ja doch hoffen, dass du dich nicht allzu sehr mit Octavia Flora fetzen wirst, sobald die Gute erst mal in der Domus Iulia eingezogen ist, immerhin wird sie dann meine Ehefrau und damit ein Teil der Gens Iulia sein. Kann ich mich darauf verlassen, dass ihr versuchen werdet gut miteinander auszukommen?" Mit gespieltem Ernst beäugte er seine Cousine, dabei ihre Antwort abwartend.
Danach: "Was die Hochzeit selbst angeht, so habe ich noch keinerlei Vorstellungen, was würdest du mir denn empfehlen?"
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Ganz wie sie erwartet hatte, spielte ihr Vetter natürlich den Entspannten. Caesoninus tat so, als ob ihn das noch gar nichts anginge und trieb seine üblichen Scherze, gepaart mit Ermahnungen zur Achtung der Familienehre. Iulia lächelte ihn an. "Natürlich werde ich angesichts deiner Ehefrau die Tugend wahren und unseren guten Namen nicht in den Schmutz ziehen, ich bin immerhin kein kleines Kind mehr Vetter. Wir werden schon einen Weg finden, um uns irgendwie zu verstehen und spätestens, wenn ich dann selbst heirate und aus der Domus Iulia ausziehe hat sich die Sache erledigt." Schelmisch knuffte sie Caesoninus in die Seite.
Ganz Mann eben hatte er auch natürlich keinen Deut von seiner eigenen Hochzeit, was Iulia erheiterte. Vielleicht waren Hochzeiten ja wirklich eher ein Frauending, das die Männer nicht so sehr interessierte. Die sahen dabei wohl eher immer den hintenraus abfallenden zusätzlichen Reichtum und das Ansehen für sie, wenn sie die richtige Partie ehelichten. Gut, dann wollte sie ihm einmal ein paar erste Anregungen liefern. "Also bei standesgemäßen senatorischen Hochzeiten ist es laut meiner Mutter üblich, dass..." Iulia unterbrach sich und blickte auf die Straße vor ihnen. Sie waren nicht mehr allein.
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| Schurke
Die von der Krähe losgeschickte Mordbande für Caesoninus begab sich von der Subura aus wie befohlen auf den Esquilin, um dort einmal brav ans Tor der Domus Iulia zu klopfen und falls das nichts half eben aufs Tor zu schlagen, um nachzusehen, ob ihr Opfer zuhause war. Das wäre ein Fest, wenn sie durch die Räume des Hauses rauschen würden auf der Suche nach dem Iulier, dabei einen reglosen Sklaven nach dem anderen zurücklassend! Wer genau dieser Caesoninus war wussten sie ja zum Glück ganz genau, denn wer kannte nicht das Gesicht der Rechten Hand Senators Claudius Menecrates aus der Baukommission, jenen stolzen Gockel, der fast jeden Tag über die Baustelle der Urbaner stolzierte, als gehörte ihm der Laden. Nein, dieses Gesicht und die dazugehörigen blonden Locken waren nur allzu bekannt, Verwechslung wäre ausgeschlossen. Entweder kamen die Häscher der Krähe heute mit einem toten Iulier zurück, oder gar nicht.
Doch leider ging ihr Plan nicht ganz so prächtig auf wie erwartet, denn sie trafen den Iulier schon viel früher in den Straßen an, noch weit von der Domus Iulia entfernt. Gut, dann eben kein Blutfest, sondern nur nüchterne Auftragserfüllung. Grinsend bauten sich die Schurken vor Caesoninus und einer ihn begleitenden Frau auf. "Salve! Die Krähe lässt dich grüßen!" Und dann stürzten sie sich auf sie, bewaffnet mit Dolchen und Knüppeln...
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Banditen! Und das auf offener Straße! "Zurück! Lauf weg Iulia!" rief er seiner Cousine zu, damit ihr möglichst nichts geschah und wandte sich auch um, um die Flucht zu ergreifen. So stark und tapfer Caesoninus auch sein mochte, gegen eine bewaffnete Bande von Kriminellen kam auch er nicht alleine an. "HILFE! HILFE! BANDITEN! HILFE!" rief er, während er um sein Leben rannte, doch dabei sehr von der Toga behindert wurde die er trug. Im Lauf versuchte er noch sie von sich zu schütteln, doch das bremste ihn, genug, damit die vordersten Banditen ihn zu fassen bekamen. Caesoninus schlug sie zurück und rannte weiter. Als einer nach Iulia Phoebe greifen wollte rammte er ihn, um sie zu retten, doch dabei stolperte Caesoninus und fiel hin. So kam die Meute über ihn und er konnte nicht mehr entrinnen...
- ENDE -
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Iulia lief ebenso wie ihr Vetter panisch vor den Banditen davon. Was wollten die nur von ihnen! Tränen in den Augen lief sie immer ein paar Schritte vor Caesoninus vor ihren Verfolgern weg, dabei jegliches Denken ausgeschaltet. Jetzt steuerte sie nur noch der Instinkt und der befahl unerbittlich zu Laufen. Zu laufen zu laufen und zu laufen. Doch lange hielt sie nicht mehr durch, ihre Lunge brannte schon wie Feuer. So sehr sie und Caesoninus sich abmühten, die Kriminellen kamen immer näher, nur noch Schritte von ihnen selbst entfernt. Teilweise konnten sie schon nach Iulia und Caesoninus fassen, doch ihr Vetter konnte alle Kontaktversuche abwehren, bis er stürzte. "NEEEIIIN!" rief Iulia voller Tränen, als sie sich im Lauf umdrehte und mitansah, wie Caesoninus am Boden aufschlug und die Banditen mit ihren Waffen über ihm waren. Sie wollte sich gleich wieder umwenden um sich selbst zu retten, in die Sicherheit fliehen und Hilfe holen, doch der Moment, als sie sich umgedreht hatte, um ihren Vetter stürzen zu sehen war fatal gewesen. Ein kräftiger Knüppel traf Iulia am Hinterkopf und es wurde schwarz um sie...
- ENDE -
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| Schurke
Nachdem die Banditen ihren Auftrag ausgeführt hatten und beide tot am Boden lagen, legten sie Caesoninus und Iulia Phoebe noch jeweils einen blanken Krähenschädel auf die Brust und verschwanden wieder aus den Gassen des Esquilins.
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Gemeinsam mit einer der iulischen Haussklaven hatte sich Iduna an diesem schönen, sonnigen Tag hinaus begeben. Einige Besorgungen für die Domus Iulia erledigen. Und die Rothaarige strahlte mit der Sonne um die Wette. Ihre Finger hielten ein kleines Weidenkörbchen umklammert. In dem sich bereits einige Kräuterbüschel befanden. Heilkräuter. Aber auch Kräuter die man zur Verfeinerung der Speisen benötigte. Wie stolz war Iduna gewesen als sie für diese Besorgung zur Coqua gerufen wurde und sie eine Liste erhielt. Rasch flogen ihre Augen über das niedergeschriebene Wort. Wie gut das ihr verstorbener Dominus Caius Flavius Scato Iduna durch einen griechischen Hauslehrer lesen und schreiben beibringen ließ. Jetzt nur schnell zurück in die Domus Iulia. Schweigend setzten die beiden iulischen Sklaven ihren Weg fortrt. Dabei hatten beide, wenn auch unmerklich, ihre Schritte beschleunigt. Schließlich sollte sich keiner der hohen Herren und Damen über ihr zu langes fortbleiben beschweren. Nur noch wenige Schritte und sie wäre wieder zurück hinter den schützenden Mauern der Domus Iulia. Je näher die Rothaarige dem Villenviertel kam. Desto größer wurde die Menschenansammlung auf der Straße. Mit geschmeidigen Bewegungen schoben sich die beiden Sklaven in die erste Reihe, und .... erstarrten. Vor den beiden iulischen Sklaven lagen Domina Iulia Phoebe und ... Dominus Gaius Iulius Caesoninus. Augenblicklich begannen beide Sklaven erstickt aufzuschreien. Ihre Schreie wandelten sich jedoch bald in haltloses schluchzen. Und während sich Iduna zu ihrem Dominus knien wollte. Wurde sie von dem älteren Haussklaven mitgezerrt. Stolpernd folgte sie dem Haussklaven hin gen der Domus Iulia. Das Weidenkörbchen lag vergessen auf der staubigen Straße. Ihr Dominus ... tot. Gemeuchelt, hinterrücks auf einer belebten Straße. W a r u m?
Da waren beide Sklaven auch schon verschwunden. Die anderen Iulier mussten von dieser Tat schleunigst in Kenntnis gesetzt werden.
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