Balko beobachtete wie sich ihr famoser Plan der Stadt Mogontiacum einen empfindlichen Hieb zu versetzen gerade in seine Bestandteile auflöste. Monatelang hatten sie Waffen gehortet, teilweise gekauft, teilweise gestohlen, teilweise toten Händen entrissen. Es waren genug Waffen um 100 Männern zumindest Vorteil im Kampf zu verschaffen.
Die Idee sie in der verlassenen Kommandantur zu lagern und über den Rhenus an ihren Bestimmungsort zu bringen sicherlich nicht brilliant aber unter den gegebenen Umständen die erste Wahl.
Nur mit Mühe unterdrückte er seine aufsteigende Wut.
Da machte sich einer von diesen Römern auf den Weg. Er würde sicher die Kommandanten der Legion oder viel schlimmer noch der Ala informieren. Die Legion war nicht ihr Gegner, zu unbeweglich, zu starr, zu tödlich. Sie hatten seit Arminius gelernt, ihre Taktik geändert. Nein die Legion anzugreifen, dafür bedurfte es mehr als die Waffen in dem Schuppen, es bedurfte einem Heer, es bedurfte einer Führung, es bedurfte Disziplin und nicht nur den Todesmut und die Beweglichkeit der Waldläufer und Bauern die sie nun mal waren. Sie hatten keine einheitliche Führung, sie hatten kein Heer, sie hatten nur hilflosen Hass und die Erkenntnis, daß sie entweder untergehen oder sich anpassen würden.
Die Auseinandersetzungen der letzten Monate ihrer Vorbereitungszeit hatten sie mit den Reitern der Ala und so wie es gerade aussah lief dieser Römische Soldat direkt zum Castell der Ala.
Sollte er ihn abfangen?
Er musste sich entscheiden. Sein Innerstes wühlte auf, er hasste diese Unsicherheit.
Also zu Alwin. Alwin wußte immer wie man sich verhalten sollte. Irgendwas sagte ihm, daß es falsch wäre den Römer zu töten. Es würde nichts ändern,...ihr Plan war im Arsch.