In Ultionem Deorum Germaniae (Die Rache der germanischen Götter)

  • Während also der Germanenführer Ballomar seine Aufwartung machte und es vieles zu besprechen gab, waren Dankwarts Männer dabei befestigte Wege aus Baumstämmen von Ort zu Ort anzulegen. Diese sollten dann fortwährend überprüft und ausgebessert werden. Dankwart hatte eine Gruppe von Germanen dazu beauftragt sich darum zu kümmern. So sollte ein Straßennetz in der Art der Römer entstehen um ein schnelleres Fortkommen zu gewährleisten. Um die Germanen daran zu gewöhnen diese Wege zu nutzen, für den Fernhandel und auch für die Verlegung von Kriegern, errichteten die Bauarbeiter in regelmäßigen Abständen kleine Figuren die männlich oder weiblich waren umso zu kennzeichnen wo der Weg verlief und von wo aus der Morast begann.


    Beowulf und seine Männer waren also von Dankwart beauftragt worden diese festen Wege zu errichten. Die fast 50 Männer begannen auf den bereits vorhandenen Trampelpfaden diese Wege anzulegen. Hierzu schleppten sie aus dem Wald festes Holz heran und bearbeiteten die Stämme dann zu Halbteilen auf um sie entlang der Wegestrecke jeweils seitlich einzugraben. Diese bildeten somit den äußeren Stützhaltepunkt. Wichtig war Beowulf aber, dass die Breite der Wege so groß dimensioniert war, dass darauf auch Karren sich fortbewegen konnten. Die Randsetzungen wurden außerdem gerade in der Strecke geführt um so wenig wie möglich Kurven einbauen zu müssen. Dort wo sich der Trampelpfad in Kurven fortführte wichen Beowulfs Männer ab um gerade weiter ihre Streckenführung beizubehalten. Die erste Strecke von Dankwarts Dorf zum Dorfältesten Gisbert im nächsten Dorf war bereits mit der Randbebauung versehen. Die Germanen die vorbeikamen betrachteten neugierig die Aktionen der Arbeitergruppe und manchmal wurden sie auch gefragt was sie da gerade machten würden. Durchweg positiv überrascht waren dann diese Betrachter als sie begriffen hatten für was diese Wege genutzt werden sollten. Beowulfs Männer begannen nun die Zwischenräume mit Erde und Steine vermischt aufzufüllen. Der Schweiß rann den Männern in Strömen herunter trotz der kalten Temperaturen. Doch war der Boden nicht gefroren, so dass sie zügig voran kamen. Als Abschluss kam dann noch ein Rasenstück oben auf, um die ganze Konstruktion abzuschließen. Die Gruppe arbeitete zügig weiter um das erste Teilstück der geplanten Wegstreckensanierung abschließen zu können. Es sollte sich herumsprechen, dass es Wege gab die benutzbar waren um das Reisen von einem Dorf zum anderen zu erleichtern.

  • Dankwart nickte zu dem Gesagten des Ballomar. Er erinnerte ihn sehr stark an sich als er noch jünger war und noch voller Ideale steckte, Doch die Last der Jahre gepaart mit sehr viel Erfahrung, vor allem viel negativer Erfahrung, hatten ihn realistisch werden lassen. Als Germane musste man stetig wachsam sein gegen die Bestie Rom. Der Hass der in ihm Dankwart glühte, wurde von Jahr zu Jahr schlimmer bedingt durch die vielen Niederlagen. Viele gute Germanen wurden im Laufe seiner Lebenszeit von dem elendigen Römerpack ausgelöscht. Jeder tote Römer war einer zu wenig, diese Plage gehörte ausgerottet. So wandte Dankwart sich Ballomar zu: „Gut dann lass uns miteinander Handel treiben und auch unsere militärischen Kräfte durchsehen und organisieren. Nur wenn wir gemeinsam an einem Strick ziehen bekommen wir etwas Vernünftiges hin. Wir sollten auch versuchen unsere Krieger mit vernünftiger Bewaffnung und Ausrüstung auszustatten und sie soweit zu drillen, dass sie zu mindestens so ähnlich agieren können wie die Römer. Aber eben auf germanische Art und Weise. Meine Krieger werden derzeit zusammengefasst und in eigenen Räumlichkeiten ausgebildet. Alle haben sich entschieden ihr Leben dem Kampf gegen Rom zu widmen. Ich habe sie komplett aus den Dorfleben herausgenommen damit sie nur noch für den Kampf leben. Meine Unteranführer geben ihre Befehle und die Männer reagieren nur auf sie.


    Dankwart überlegte lange ob er den jungen Mann in seine tieferen Pläne einweihen sollte. Nicht ganz entschied er für sich, aber er konnte wenigsten noch etwas andeuten. „Ballomar wir stehen im Kampf gegen Rom nicht alleine da, denn ich habe auch zu den Cheruskern und Markomannen Verbindungen aufgebaut. Darin haben wir vereinbart, dass sie mir Freiwillige gegen Rom liefern und so kommen in der nächsten Zeit etliche Krieger noch zu meinen Männern hinzu.“ Dankwart wusste aber leider auch, dass diese fremden Krieger erst einmal von seinen Unterführern ausgebildet werden mussten um denselben Stand zu bekommen wie seine eigenen Krieger. Und was es so schwer machte war das sie alle ihren eigenen germanischen Dickschädel besaßen, der erst einmal eingeschlagen werden musste. „Wie sieht es bei dir und deinen Männern mit Eisen aus, benötigst du Waffen, Ausrüstung und Handwerkzeuge für die Felder und Werkstätten? Ich kann dir etliches liefern, da unsere Eisenhochöfen auf vollen Touren laufen und ordentlich Material abwerfen. Und wenn etwas nicht vorhanden ist kannst du mir Bescheid geben damit wir das produzieren können. Ich denke gerade in der Anfangsphase für den Aufbau in deinem Dorf werden wir eher weniger von dir und deinen Leuten profitieren können. Alles braucht seine Zeit und kann eben nur mit einer zeitlichen Verzögerung vorankommen. Du kannst aber Egilmar deinem Händler freie Hand lassen, denn ich werde dich unterstützen wo es nur geht. Das bin ich dir als Germane schuldig und auch als Waffenbruder im Kampf gegen die Pest aus Rom.“ Ja Rom war ein Schimpfwort und jeder wahre Germane hasste die Römer aus tiefster Seele. Doch auch Dankwart musste zugeben, dass der Eifer der germanischen Menschen mit der Zeit nachließ und viele eigentlich nur noch in Frieden leben wollten im Kreise ihrer Liebsten. Das hatte Dankwart auch zu spüren bekommen nach dem gelungenen Überfall auf die Römer. Viele Dorfbewohner trauerten ihren Liebsten nach, die sie durch den Überfall verloren hatten. Die Stimmung stand am Anfang auf der Kippe und nur langsam nahmen die Menschen im Herrschaftsbereich Dankwarts diese Verluste hin. Noch hatte der Fürst ein Gespür für seine Leute, doch immer wieder entschied er auch selbstherrlich über die Köpfe der Germanen hinweg.

  • Florentin der Händler hatte sich weit in den Norden getraut um auch mit den wilden Germanen Geschäfte zu machen. Sie hatten hervorragende Waren und die Römerinnen waren ganz wild danach. Und so hatte er sich entschlossen mit ein paar Getreuen seinen Weg in den Norden anzugehen. Vor allem wollte er seine Geschäfte und Gewinne nicht über die römischen Straßen und den Blutsaugern von Steuereintreibern durchführen, sondern sich eigene Wege weit weg von Rom aufbauen. Tatsächlich gab es in Germanien durchaus auch passable Wege auf denen man vorankommen konnte und so war er diesen Wegen bis in Höhe der römischen Limesanlage am Rhenus im germanischen Hinterland entlang gezogen. Er war zwar komisch von den Einheimischen angesehen worden, doch zeigten sie keinerlei Feindseligkeiten ihm und seinen Leuten gegenüber. Und so zogen er und seine Karawane ihrer Wege dahin an grimmigen Germanenkriegern vorbei. Tatsächlich aber hatte er überhaupt keine dieser gefürchteten Krieger gesehen und zog friedlich seine Bahnen. Als er in das Gebiet der Markomannen und Chatten kam eröffneten sich ihm endlich mögliche neue Märkte. Diese beiden Stämme waren aufgeschlossen gegenüber allem was für sie von Nöten war. Und so hatte er doch einige lukrative Aufträge an Land ziehen können.


    Endlich kam er auch in den Herrschaftsbereich des Fürsten Dankwart. Dieser schien bei den Chatten eine große Nummer zu sein, aber auch Teile der Markomannen kannten ihn. Er schien ein harter Hund zu sein und würde ein zäher Verhandlungspartner werden. Denn das war ihm auch schon klar hier beim Fürsten schien Aufbruchsstimmung zu herrschen und neben den vielen üblichen Verkaufsschlagern, gab es auch Dinge die ihn persönlich interessierten. Es wurde sehr viel Eisen hergestellt und die Pflugscharen, aber auch Waffen waren von hoher Qualität. Das wollte er nutzen und ein gutes Geschäft aufbauen. So kam er auf einem gerade in Entstehen begriffenen Weg der richtig ordentlich ausgebaut wurde im Dorf des Fürsten Dankwart an. Seine Männer waren auch müde und so waren alle froh endlich ihr Lager aufschlagen zu können. Sie lagerten im Schutz der Palisaden des Dorfes und übernachteten seelenruhig um am Morgen ihren Geschäften nachgehen zu können. Als Florentin so vor sich hinstarrte um endlich einschlafen zu können, kamen ihm die vielen kleinen Veränderungen in diesem Dorf wieder in den Sinn. Die Germanen schienen ausgeglichener zu sein und auch war Hunger wie es schien ein Fremdwort. Man sah dem Dorf einen gewissen Wohlstand an und das war für ihn als reisender Händler doch eine gewisse Überraschung. Also gab es unter den Germanenstämmen auch welche die in der ersten Reihe der Futterkrippe standen, während andere ein tristes und ödes Dasein erlebten.


    Am anderen Morgen betrat Florentin die große Halle im Zentrum des Dorfes in der Dankwart der Fürst der Chatten residierte. Er wurde angemeldet und betrat schwungvoll die Halle. Dies schien auch eine Neuerung zu sein, denn auf seiner Reise hatte er nicht wirklich viele Gebäude dieser Art gesehen. So stand Der Händler vor dem Germanenführer und war doch beeindruckt von dessen imposanten Statur. Ihr sah er einen wirklichen großen Mann der sehr mächtig zu sein schien. Die grauen langen Haare rundeten die staatliche Figur des Germanen ab. Und was ihm besonders ins Auge stach waren die aufgeweckten Augen die ihn neugierig betrachteten. Mit einer tiefen Stimme sprach Dankwart den Händler an: „So du bist also der Händler Florentin. Woher kommst du und was willst du hier.“  „Mein Fürst ich komme aus Panonnien und bin ein reisender Händler auf der Suche na guten Geschäften. Und wie man mir berichtete würde es auch eine Menge an guten Geschäftsmöglichkeiten in Germanien geben. Daher habe ich mich auf die beschwerliche Reise aufgemacht um mit dir und zahlreichen Fürsten und Häuptlingen in Verbindung zu treten.“ Nun das war auch tatsächlich der Hauptgrund weswegen es Florentin hier her verschlagen hatte. Das Land war groß und kalt und dies übertrug sich auch auf den Allgemeinzustand. Für den Händler war klar, dass er seine Karriere nicht hier in Germanien beenden wollte, sondern sich irgendwo im Süden ein angenehmes Häuschen zulegen würde am besten mit Blick auf das sonnige Mittelmeer. Wie ich bereits gesehen habe können wir intensive Verbindungen aufbauen und neben den herkömmlichen Dingen auch ausgefallenere Produkte austauschen. Ich bin dahingehend offen.“ Dankwart überlegte lange und meinte anschließend: „Wir haben sicherlich etliches was dir gefallen könnte, wir benötigen vor allem als Gegenwert Sachleistungen die wir nur sehr selten hier haben und ich benötige Informationen jeglicher Art. Zum Beispiel wo römische Truppen sind und wie groß ihre Truppenstärke ist. Im Gegenzug bekommst du freien Zugang zu unserem Dorf und kannst dich frei bewegen und Geschäfte machen. Das wäre doch ganz in deinem Sinne.“ Für Florentin hörte sich das Ganze sehr vernünftig an und so war sich mit Dankwart schnell einig. Und was die Römer anbelangte waren diese ihm völlig egal. Als Pannonier war er sowieso schlecht auf die Römer zu sprechen, nicht nur aus der blutrünstigen Vergangenheit her, sondern weil sie seine Geschäfte erheblich einschränkten. Für Rom und sein Volk war alles erlaubt nur für die vielen unterdrückten Völker war das meiste verboten.   

  • Am Morgen in der Früh,hörte man Hufgetrappel und Wagengerolle, da tauchte in einer Staubwolke auch schon das Gespann des Handlers Egilmar auf.

    Weisblonde Haare wehte verwegen im Fahrtwind, sie gehörte zu einen statlichen Hühnen. auf seinem bock sitzren trötete der Händler in ein Horn und ried den Wachposten an.

    "Heda, Wache, aufgewacht. Ich, der Händler Egilmar, der Weitgereiste, begehrte Einlass. Holt eure Weiber und Töchter , auf das sie meine Waren bestaunen, gebt eurem Fürsten bescheidt, auf das auch er kömme. Man spute sich."

    Egilmar hatte seine Gefährt angehalten, nun wartete er ab.

    4755-egilmar-1-jpgEgilmar

  • Hinter dem Karren des Händlers lauerten Balko und Alwin dessen was nun geschah. Der Eingang zum Dorf war zu eng um sich am dem Karren vorbei zu drängen.

    Es hatte eine kleine Ewigkeit gedauert hierher zu gelangen. Immer wieder liefen sie Gefahr entdeckt zu werden und ihre Aufklärungsmission zu scheitern.

    Dankwart würde sicherlich interessiert sein an dem was sie zu berichten hatten.

    Was ihm weniger gefallen würde war der Auftrag den sie zu erfüllen hatten. Naja es gab immer Neider mit dicker Börse und es gab immer solche deren Moral eben käuflich war.

    Nach Balkos Ansicht war es unwahrscheinlich, daß Dankwart mit seiner großen Mission noch allzu lange durchkommen würde.

    Die Nadelstiche an den Grenzmarken würden die Römer irgendwann zu einer Strafexpedition veranlassen. Der Bau einer Strasse war bereits geplant.

    Balko sah Alwin an, der auf einem Stück Trockenfleisch kaute.

  • 4755-egilmar-1-jpgEglimar


    Noch hatte sich das Ror nicht göffnet, also biss Eglimar erst einmal in einen Art Fladen ,welcher innen mit einer Paste bestrichen ,auf dieser wiederum Fleisch verteilt ward. Er hatte Hunger und es mundet ihm sogar.

    Das sich hinter seinen Gefährt zwei Fremde herumdrückten war ihm natürlich nicht entgangen, jedoch ihn den weitgereisten, störte so etwas nicht. Zur Vereidiung hatte er Gladius und Pugio immer bereit und auch seine Peitsche würde ihr übriges tun , in der Not.

    Aber jetzt stillte er erst einmal seinen Hunger und wartete ab ob sich auf der andren Seite noch etwas tat.

  • Am Ende war es nicht Dankwart, der die Gäste begrüßen kam, sondern ein Mann, der die Insignien eines Schamanen trug, vor allem aber einen langen Stock, auf den er sich bei jedem seiner Schritte stützte. Flankiert wurde er von zwei Kriegern.


    "Heilsa, Egilmar. Catualda ist mein Name. Welche Art Waren bringst du uns?"

  • 4755-egilmar-1-jpgEglimar



    "Heilsa, Catualda, Waren aller Art und für Dich einige Kräuter und zwei schwaze Schafe. Ansonsten muss ich mit Dankwart reden.

    Kann ich nun hereinfahren?"

    Eglimar sprach ruhig und freundlich, das er mit den schwarzen schafen etwas andres meinte, merkte man dem händler nicht an.

  • Wenn der Geist des rachsüchtigen Dankwart einem Schwert glich, entschlossen und tödlich, glich der Geist seines Schamanen einem Skalpell, das äußerst präzise Schnitte vornahm - nicht den Tod einzelner Römer zum Ziel, was sollte das bringen, sondern die Heilung vor Augen, den Sieg über die wuchernde Krankheit namens Imperium Romanum. Catualda war sich bewusst, dass der offene Kampf nur ein Aspekt von vielem sein konnte, und das der wahre Krieg nicht auf dem Schlachtfeld entschieden werden würde. Mit seiner Sicht, die der Kriegstreiber Dankwart "zaudernd" nannte, erfreute Catualda sich nicht dessen Beliebtheit, wurde jedoch für seine Hellsichtigkeit respektiert und fand als Mittler zwischen den Welten dennoch sein Gehör. Es war eine schwierige Zweckgemeinschaft, die den Häuptling und seinen Schamanen miteinander verband, und sicher hätte es Konstellationen gegeben, die erfolgversprechender wären.


    Catualda sah Dinge, für welche Dankwart in seinem Blutdurst blind war, hörte Nuancen, für die der andere taub war, und so verstand er auch den Hinweis, welchen der Gast ihm heute gab, wenngleich dessen Miene nichts verriet. Es waren die Worte, welche ausreichend Doppeldeutigkeit in sich bargen, um der geheimen Botschaft Gehör zu verleihen, insbesondere, da kein entsprechender Vierbeiner zu sehen war. Ein tiefer Blick in die Augen Egilmars und ein langsames Nicken gab Zeugnis des Verstehens.


    "Tritt ein, Egilmar, und sei unser Gast. Doch wisse, dass Dankwart derzeit nicht vor Ort ist. Wenn es dein Wunsch ist, so magst du mit mir Vorlieb nehmen und bei Speis und Trank berichten, was du auf deinen Reisen erlebt und gehört hast."

  • So also fuhr Eglimar in das Dorf. Er nahm ein Sack vom Wagen und begab sich in die Hütte des Schamanen.

    Erstellt den Sack vor sich hin.


    Ich danke Dir für die Gastfreundschaft Catualda. Speis unf Trank nehme gern unf dankend an.

    Aber zuerst, bevor ich beginne , habe ich hier verschiedene Kräuter, so etwa Minze, Thymean, Alraune, zur Heilung. Ebenso Weihrauch. Für die Küche habe ich Knobeloch, Koriander, Sellerie und Lorbeer dabei.

    Ansonsten stehen noch Moose , Brennnesseln und Waldbeeren zur Auswahl.

    Eventuell interessiert Dich ein neuer Kessel und neues Rührwerkzeug.

    Geschmeide und Kleidung werden Dich weniger interessieren nehme ich an?

    So. da ich nun mein Angebot unterbreitet, sprich meine Arbeit getan, können wir uns ins Ruhe unterhalten.

    Ich nehme an , den beiden schwarzen Schafen hat man bereits das Fell über die Ohren gezogen und jenes gegerbt?


    Eglimar war froh, das nach seiner Reise wieder ein Dach über seinem Haupt hatte.


    4755-egilmar-1-jpgEglimar

  • Catualda nickte. "Man wird sich um sie kümmern." Direkt hinter Egilmar war das Tor verschlossen worden und was dann geschah, lag in den Händen der Krieger. Der Blick des Schamanen irrte mit einer gewissen Verwunderung über die feilgebotenen Waren, war er doch gewohnt, zunächst Gastlichkeit walten zu lassen, ehe man, wenn die Bäuche voll und die Zungen vom Bier gelockert waren, langsam zu den geschäftlichen Anliegen überging. Dennoch betrachtete er die Waren, um den Gast nicht zu brüskieren. "Zeig mir doch deinen Kessel. Wenn er gut ist, kann ich ihn vielleicht gebrauchen. Und erkläre mir, wie genau Minze, Thymian und Alraune einzusetzen sind." Der Begriff "Geilung" war ihm fremd, was nicht verwunderte in Anbetracht der ungezählten germanischen Sprachen und Dialekte.

  • Eglimar nickte, erhob sich und verliess kurtz die Hütte. Kurz darauf schleppte er ein ein großen Kupferkessel herein. In jenem lagen Hozlöffen verschiedensten Größen. Eglimar stellte den Jessel vor Catualda ab und prustete, obwohl er kräftig, schleppte er spche ware nocht täglich durch die Gegend.


    Thymean kann bei den Weibern die Geburt sowie die Menstruation fördern, ansonsten hulft er bei Husten, Bandwürmer oder auch Tollwut.

    Minze kann von den Weibern zur Verhütung genützt werdeb, ansonsten hilft sie bei Pikel, Würmer, Brechreiz oder Ohrenschmerzen.

    Alraune hat je nach Dosierung eine schmerzlindernde oder betäubende Wirkung und ist auch als Schlafmittel einzusetzen.

    Minze und Thymean sind auch inder Küche anwendbar.

    Den Kessel habe ich in einer römischen Siedlung erworben, die Löffel sind in meinen Dorf hergestellt.


    Natürlich wüsste auch Eglimar das er mit seiner Anpreisung , die guten Sitten verletzte, jedoch als Händler ging ihm der Handel voran.


    4755-egilmar-1-jpgEglimar

  • Seine Finger glitten über die kalte, ebenmäßige Oberfläche des Kessels, während Egilmar sprach. Beim Zuhören erfuhr er, dass er - wohl aufgrund der unterschiedlichen Dialekte - das Wort "Heilung" falsch verstanden hatte. In den Grundlagen der Heilkunst war er bewandert, auch wenn Kräuter nicht sein Steckenpferd waren, sondern die Heilung mittels Geistern, die man vertrieb oder lockte.


    "Die Kräuter und Löffel benötige ich heute nicht, vielleicht hat ein anderer dafür Verwendung. Doch über den Kessel will ich nachdenken, das scheint mir gute keltische Qualität zu sein, auch wenn du ihn in einer Römersiedlung erworben hast. Sicher war der Schmied ein Kelte? Nun trink etwas und iss, sonst fällst du vom Fleische, und berichte mir, was du in der Fremde erlebt hast."


    Würde Egilmar nicht mit Worten geizen, so würde Catualda es nicht mit dem Gelde. Er wies auf den Tisch, der mit einfachen Zutaten, aber dafür reichlich gedeckt war. Es gab süffiges Bier und einen kräftigen Eintopf vom Vortag, der gut durchgezogen war. In der Gemüsebrühe schwammen Rübenstücke, Löwenzahn und Leindotter. Fleisch war darin nicht zu finden, denn niemand hatte mit Gästen gerechnet und so war auch nicht geschlachtet worden.

  • 4755-egilmar-1-jpgEglimar


    Eglimar tat wie ihm geheissen, er stärke sich und es mundet ihn wohl. Da er, ausser wenn er in den Siedlungen, nur Trockenfleisch und etwas Fisch als Auswahl hatte, war ihm die Gemüsebrühe gerade recht.

    So er gesättigt , hatte er viel zu berichten, denn er hatte viel gesehen unf gehört auf seiner Fahrt.

  • Catualda erfuhr viel Neues, aber weniges von Bedeutung. So war es meist, doch ihm nützte alltägliches Geplauder nur bedingt. So fragte er nach dem Essen, als es zu den Getränken überging, gerade heraus: "Von welchem Stamm kommst du und in welcher Beziehung steht ihr zu den Römern? Du brauchst keine Sorge haben, eine falsche Antwort zu geben, denn du stehst unter dem Schutz des Gastrechts. Die einzige falsche Antwort wäre eine Lüge." Lächelnd hob er den Becher. "Auf ein langes und gutes Leben."

  • 4755-egilmar-1-jpgEglimar


    Eglimar lachte laut und dröhnend.

    "Mein guter Catualda, glaubst Du ich würde mich fürchten? Ich habe soviel sehen und erlebt, das mir Furcht fremd wurde, einzig Instinkt und Vorsicht behielt ich bei.

    Also Du sollst meine Geschichte hören, als junger Bursche wurde ich, der dem Stamm der Nervier angehörte, von den Römer als Sklave, ib Folfe eines Überfalls verschleppt. Och hatte noch Glück im Unglück und lande in Rom bei einem wohlhabenden bürger, wo ich Haussklave wurde.

    Jener Römer, selbst sehr gebildet und kultiviert, brachte mir Latein und Griechisch bei und erklärte mir den Handel.

    So war ich Hausklave, Handelsgehilfe, Schreiber und zu guten Schluss Hauslehrer der Kinder jenes Römers.

    So gingen ca 25 Jahre ins Land, dann erkrankte der Römer und liess mich mit allen Rechten frei.

    Ich blieb noch eine kurze Zeit in Rom,dann kehrte ich nach Germanien heim.Dort wurde ich fahrender Händler und stiess so auf die Hermanduren.

    Deren Oberhaupt Balomar, erkennt schnell meinen Nutzen , da ich mich frei in römischen Siedlungen und Castelen bewegen kann und dren Sprache spreche.

    So wurde ich , mein guter Catualda, das Auge und Ohr Balomars.

    Wünscht Du sonst noch etwas zu erfahren?"

    Eglimar nahm es seinen Gastgeber nicht krumm, das er ihn überprüfte, man kannte sich schließlich noch nicht und Vorsicht war in seinem Geschäft das A und O.

  • Einen Spion also hatte er vor sich. Derer gab es viele, zweifelsohne, doch bestand die Kunst darin, sie dazu zu bringen, nur für einen einzigen Auftraggeber zu arbeiten. Ein jeder dieser Zunft barg das Risiko, dass Informationen auch in die andere Richtung flossen. Catualda beschloss, im Gespräch mit jenem Manne Vorsicht walten zu lassen.


    Statt also auf dessen zwielichtigen Nebenerwerb einzugehen, fragte er: "Ist es denn klug, seine Ängste samt und sonders zu unterdrücken? Ich halte sie für einen wichtigen Ratgeber, so lange sie nicht den Geist verblenden. Allerdings droht dir in diesen Hallen und innerhalb dieser Palisade kein Ungemach. Wenngleich die germanischen Stämme sich in vielerlei Hinsicht unterscheiden, so ist mir doch noch keiner begegnet, der das Gastrecht nicht hochhalten würde."


    Doch noch etwas anderes ließ Catualda aufhorchen, so nahm er das Angebot, weitere Nachfragen stellen zu dürfen, an: "Ballomar, Oberhaupt der Hermunduren, sagst du? Wie lange ist Ballomar schon deren Oberhaupt?" Änderungen in dieser Hinsicht gab es häufig, so war der neue Name nicht verwunderlich, aber von diesem hatte er noch keine Kunde erhalten und Catualda wollte mehr darüber erfahren.

  • 4755-egilmar-1-jpgEglimar


    Eglimar überlegte kurz und schüttelt dann sein Haupt.

    "Das ist eine Frage, mein lieber Catualda, welche ich Dir nicht beanworten kann. Als ich die Hermanduren kennenlernte, war jedenfalls der Ballomar schon deren Oberhaupt. Was ich aber vom ihm selbst hörte, dass vor ihm sein Bruder und sein Vater, wie auch der Großvater , die Oberhäupter waren.

    Der Ballomar hat eine im übrigen eine analoge Geschichte, auch er war römische Geisel, nur eben kein Sklave.

    Etwas was uns, nachdem wir uns kennenlernten, sofort verbannt.

    Was nun Deine Frage mit der Angst betrifft, die habe ich gänzlich abgelegt, jedoch nicht die Vorsicht und Wachsamkeit. Sind letztere recht gute Ratgeber ist erster nur ein sehr schlechter."

    Eglimar lachte kurz.

  • "Und wo, wenn die Frage nicht zu vermessen ist, hat dieser Ballomar seinen Sitz?" Er glaubte nicht, dass dieses Wissen ein Tabu sein würde, da ein Anführer gemeinhin keine Geheimniskrämerei betrieb, was seinen Wohnsitz anbelangte. Wer es bis zu diesem Posten brachte, war kein Schwächling und hatte es noch weniger nötig, sich wie einer zu verhalten. Catualda befand, dass es sinnvoll sein könnte, dem Anführer der Hermunduren seinerseits einen Besuch abzustatten. Es mochte sein, dass beide das gleiche Ziel vereinte.


    Und vielleicht, ganz vielleicht nur, erwies er sich als ein tauglicherer Verbündeter als der Kriegstreiber Dankwart, der zwar hehre Ziele verfolgte, doch am Ende in einer Katastrophe zu Fall kommen und zu viele Krieger mit sich in den Untergang reisen würde. Was dies anbelangte, machte Catualda sich keine Illusionen. Niemand forderte Rom heraus, ohne teuer dafür zu bezahlen - nicht auf diese plumpe Weise. Jener, den sie Arminius nannten, hatte seine Rache Jahrzehnte vorbereitet und mit dem vergifteten Dolch des Verrats Rom von innen heraus einen empfindlichen Stich versetzt.


    Nachdenklich wiegte Catualda seinen Kopf. Obgleich er noch jung an Jahren war, hatte er längst nichts mehr mit den übermütigen Burschen gemein, die trunken und plündernd über Roms Grenzen marschierten, in der irren Hoffnung auf schnellen Erfolg, ehe sie zerdrückt worden die Fliegen.

  • 4755-egilmar-1-jpgEglimar


    Zwei, eventuel drei Tagesfahrten von hier in der Nähe der Moore und Sümpfe , dort wo ein Fluß sich biegt.

    Dort liegt die neue Heiman der Hermanduren und des Ballomar.

    So Du magst kann ich dich aud der rückfahrt mitnehmen. ab und an ist es auch ganz Gesellschaft zu haben , auf den Fahrten.

    Also ich glaube Ballomar würde es freue neue Leute kennen zulernen.

    Ach ja, Radogast, der Schamane wird Dir sicher gefallen, etwas kauzig der alte Knabe, aber sonst ganz passabel.

    Damit hatte Eglimar euinen weitren Namen und Rang bekanntgegeben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!