Atrium| Neue Sklaven im Hause der Tiberia

  • Vom Markt kommend war Quintus mit seinen drei neuen Sklaven in der Villa angekommen, das Haus war aber in den letzten Tagen gereinigt worden. Er hatte dem Personal Beine gemacht, auch wenn er nicht der Hausherr war. Es war nicht auszuhalten, wie das Personal geschludert hatte und es sich hatte gut gehen lassen. Er hatte zwar keinen Sklaven auspeitschen lassen, auch wenn er es gern getan hatte, aber mit der Rute hatte er mehr als einen Sklaven und auch ein paar Sklavinnen gezüchtigt. Und hier hätte sogar sein Hauslehrer gesagt, dass er Recht daran getan hätte.


    Nun aber kamen zwei sehr kräftige Männer (vermutlich irgendwelche Bauernsöhne, die man irgendwo eingefangen hatte) und eine schlanke germanische Sklavin ins Haus.

    Bewacht und noch immer in den Ketten, die sie getragen hatten, als man sie verkauft hatte. Quintus wollte wenigstens bis in die Villa auf Nummer sicher gehen. Er hatte nur einen Verwalter und einen anderen seiner eigenen Haussklaven aus Mantua mit dabei, Da wollte er nicht, dass die Sklaven ohne die Ketten, an denen man sie ja gut erkennen konnte, durch die Stadt liefen. Nicht dass sie noch stiften gingen. Im Haus angekommen rief er nach dem Villicus der Villa. „Lass sie von den Ketten losmachen. Ich gehe davon aus, dass hier noch immer das Werkzeug dafür im Haus ist. Dann lass Ihnen auch gleich einen Halseisen anlegen.“ Der Halsring war ein eiserner Ring um den Hals mit einer Plakette daran, auf der stand, wem der Sklave gehörte und was man bekam, wenn man den Sklaven wiederbrachte. „Und lass sie waschen und ihnen etwas zum Anziehen geben, sie stinken und ihre alten Kleider verbrennt ihr. Die Kleine will ich heute Abend in vorzeigbarem Zustand beim Abendessen sehen.“ Dann ging er in seinen Raum und überließ das Ganze hier unten erst mal seinem Lauf. Er hatte noch kein einziges Wort mit den Sklaven geredet und mit den Männern würde er sich wohl kaum befassen.

  • Als man die Villa betrat staunte Ada nicht schlecht. Sie hatte vom Wohlstand der Römer schon gehört diesen nun mit eigenen Augen zu sehen, war etwas besonderes. Rom, das Haupt der Welt, kam ihr allerdings ein wenig chaotisch vor. Ihr neuer Dominus hatte noch zwei weitere Sklaven gekauft. Dann gab er dem Vilicus präzise Anweisungen und erwähnte im Nebensatz, dass er die Kleine beim Abendessen im vorzeigbaren Zustand erscheinen sollte, wusste Adam dass sie damit gemeint war. Nachdem Quintus verschwunden war liess Vilicius den Neuankömmlingen die Halsbänder umlegen und schickte zum Waschen. Ada überlegte sich in dieser Zeit, wie sie den Abend mit den Waffen einer Frau durchaus spannend gestalten konnte.

  • Alkínoos


    Alkínoos der Villicus, der von dem anwesenden Tiberius schon einen Rüffel bekommen hatte und keine Lust hatte, seine Anstellung zu verlieren, erledigte die Aufgabe sehr gewissenhaft. Sklavenmarken waren hier in der Villa Tiberia eher unüblich, da selten einer der Sklaven versuchte zu fliehen. Warum auch in so einem Haushalt? Aber Tiberius Felix war ja aus einer kleinen Stadt im Norden, vielleicht war es dort anders. Die Ketten um die Handgelenke wurden in einem keinen Arbeitsraum, in dem normalerweise nur die Sklaven keine Handarbeiten verrichteten, geöffnet. Als Alkínoos dem Handwerker sagte, er solle Marken und Halseisen holen, äugte dieser erst mal und musste auch erst suchen. Als alles erledigt war, trugen alle Drei eine Marke um den Hals, auf der in römischer Kurzschrift stand. Ich bin Eigentum von Q. Tiberius Felix bring mich zu meinem Herrn zurück und du erhellst ein Goldstück. * Zum Glück gab es die Kurzschrift, sonst hätte das nie da drauf gepasst.


    Dann wurden die Sklaven gewaschen. Dazu gab es einen kleinen Schluck warmes Wasser in den Eimer, damit das Wasser nicht ganz kalt war. Und die Kleider der Sklaven wurden verbrannt.

    Während die Sklaven gewaschen wurden, taxierte Alkínoos die nackte, hübsche Sklavin. Was für ein glücklicher Hund dieser Tiberius doch war.

    Nach dem Waschen würden alle mit im Haus selbst gewebten, aus weißer Wolle gefertigten Tuniken eingekleidet.

    Einheitswahre – das verstand sich. Ein Unterschied zwischen Männern und Frauen wurde nicht gemacht.

    Nur achtbare Frauen trugen Kleider, die bis zum Boden reichten. Huren und Sklavinnen trugen als Zeichen, dass sie keine Fama hatten, die kurze, wenn sie mit dem Gürtel gerafft waren, bis über das Knie reichende kurze Tunika der Männer. Eine einfache gewebte Borte diente als Gürtel.

  • Auch wenn sie die Römer als unzivilisierte Barbarin ansahen, war Ada nicht nur ein so junges, hübsches Püppchen, als das sie mancher Römer ansah, sondern auch intelligent und scharf denkend. Sie wusste was für Reize ihr schöner Körper und dessen Wirkung auf Männer hatte, dass bemerkte sie auch während des Waschens. Sie bemerkte wie Alkinoos, der Vilicius sie ansah. Sie schmunzelte, wie leicht man den Männern doch mit ein weniger Hintern den Kopf verdrehen konnte.


    Als sie die Kleider bekamen, zog sich Ada diese über und band sie mit der gewebten Borte ein wenig lecker um, dabei spielte ein wenig schauspielerisch mit ihrem goldbrauen Haar.

  • Alkínoos free.png


    Alkínoos sah, wie die Sklavin sich verhielt. Einige zierten sich und wieder andere wussten ganz genau, wie sie mit dem Hinter wackeln mussten.

    Nachdem alle in der Einheitstunika der Villa eingekleidet waren, zeigte man ihnen den großen Raum, in dem die Sklaven schliefen. Privatsphäre gab es nicht, nicht mal für freie Römer in den Insula in der Stadt. Da schliefen die Menschen stellenweise noch eingepferchter. Hier waren zur Zeit nicht so viele Sklaven, so dass es nicht ganz so beengt war. Als das erledigt war, zeigte er ihnen, was ihre Aufgaben waren, solange sie hier in Rom waren. Die Männer mussten Holzhacken und dergleichen wägend der Sklavin in der Küche helfen, und da der junge Tiberius gefallen an ihr fand, sollte sie beim Bedienen mithelfen.


    Als der Tag sich dem Ende näherte, kam ein Sklave und zog Ada von ihrer Arbeit weg und führte sie zum Cubiculum des jungen Dominus.

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