...bricht ein Römer hervor, der offenbar ziemlich mitgenommen ist. Erst auf den zweiten Blick erkennt man hinter der zersausten Gestalt Alienus, der wohl ziemlich lange im Wald gewesen sein muss.
Er begibt sich zum Hauptor des Hafens
Ich bin Quintus Vinicius Alienus und bitte um Einlass. Ich wurde von Aufständischen entführt und konnte erst jetzt aus der Gefangenschaft wieder entkommen!
Ich hoffe, hier kann ich die Vorgesetzten-Regel anwenden.
Die Wache starrte ihn zunächst ungläubig an. Dann kam aber ein Nauta hinzu, der Alienus wiedererkannte.
"Bei den Göttern, du siehst ja furchtbar aus! Komm erst mal rein. Du brauchst sicher was zu essen. Und ein Bad! Auf jeden Fall ein Bad! Und einen Barbier! Und... du wirst einen Bericht anfertigen müssen."
Jawohl! Aber erstmal ein Bad...
Nachdem Alienus sich gereinigt hatte und wieder wie ein Zivilisierter Mensch aussah, suchter er Nauticus auf, um Bericht zu erstatten.
Nauticus, ich wurde auf der Rückreise von der Schiffstaufe zur Hafenbaustelle von einer Gruppe Germanen überfallen und verschleppt. Bevor sie mich jedoch opfern konnten, gelang es mir mithilfe einer jungen Frau zu entkommen. Wir verloren uns in den Wäldern kurz bevor ich hier auftauchte und ich bitte um die Erlaubnis, sie suchen gehen zu dürfen!
Bin in Italia
Ein Centurio Classicus, der die Vertretung für Nauticus hatte, nahm die Meldung enrgegen.
"Der Trierarchus Nauticus ist zur Zeit mit der Tempestas auf Testfahrt. Aber, ich denke, es ist in seinem Sinne, wenn ich dir die Erlaubnis erteile. Der Bau des Hafens in Colonia Ulpia Triana ist aufgrund des schlechten Wetters eingestellt, also wirst du da momentan nicht benötigt. Falls du noch ein paar Männer zur Unterstützung brauchst, kannst du vier Mann haben. Und du kannst den Kutter Socius haben, falls du ein Schiff brauchst."
Ich werde kein Schiff brauchen, sie wird sich sicherlich noch im Umland aufhalten.
"Dann viel Glück."
Alienus machte sich auf den Weg und suchte zuerst die Gegen südlich des Hafens ab. Als er dort niemanden antraf, der ihm weiterhelfen konnte, wendete er sich nach Norden und versuchte dort sein Glück.
Nach etwa sechs tägiger Suche fand Alienus endlich die Spur der Unbekannten. Er suchte fieberhaft weiter, er wollte sie noch vor Anbruch der Nacht erreichen.
Er hatte sie endlich gefunden. Noch wusste er ihren Namen nicht, aber den würde er sicherlich herausfinden. Zuerst einmal war sie völlig erschöpft und wurde zuerst versorgt, bevor der Gang zurück zum Hafen angetreten werden konnte.
Es war bereits dunkel und es schneite als Alienus, seine Begleiter, und die Frau am Tor von Moguntiacum ankamen. Alienus trat vor und sprach mit den Stadtwachen.
Lasst uns herein, wir müssen diese Frau ins Lazaret bringen, sie ist sehr schwach!
Stadwache (Nach kurzem Blick auf die Frau):
"In Ordnung, ihr könnt passieren."
Schnell machte sich Alienus wieder auf den Weg, er wollte keine Zeit mehr verlieren. Nach einem, für ihn endlosen, Fußmarsch waren sie da, das Lazaret der Classis. Hoffentlich würde man ihn nicht abweisen.
Er ging, die Frau auf seine Schultern gestützt, in das Lazaret und bat den nächstbesten Arzt um Hilfe. Dieser schaute kurz auf die Fremde und eilte dann, um ein paar Kräuter und Wasser zu holen.
Als er die Behandlung abgeschlossen hatte, kam, die Frau langsam zu Bewusstsein.
Kannst du mich verstehen? Wer bist du?
Es war so dunkel um sie herum. Sie war so müde, warum musste man sie jetzt wecken? Was waren das für Stimmen... nein, es war nur eine Stimme die da sprach...
"Wer bist du?"
Wer bist du? Wer bin ich? Wo bin ich? Warum tut mir alles weh? Die Stimme hörte nicht auf. Was war passiert? Sie war auf dem Weg durch Germanien, als sie gefangen wurde. Sie konnte fliehen, mit diesem Soldaten. War er es? Aber sie hatten sich doch verloren...
Sie versuchte sich zu konzentrieren, er musste doch zu erkennen sein...
Lucia
Sie wusste es wieder, Lucia war ihr Name. Und ja, er war es, der römische Soldat, den sie gerettet hatte, und der ihr nicht helfen konnte. Oder etwa doch? Hatte er sie vielleicht jetzt gar gerettet? Sie wusste es nicht, aber sie musste es herausfinden.
"Einen Nachnamen, sag deinen Nachnamen Lucia!"
Nachname? Wie? Was wollte dieser Römer? Ah, Familie, sie erinnerte sich, Familie...
Wo bin ich?
"In Moguntiacum, in Germanien."
Moguntiacium... Duccius Germanicus... Germanicus...
Duccia...Lucia Duccia
Duccia? Duccius Germanicus, der wohnt doch in der Stadt. Sie ist wohl eine Verwandte von ihm. Vielleicht weiß er mehr über sie.
Lucia, kannst du gehen? Wir gehen zu Germanicus!
"Gehen? Ich bin müde..."
Natürlich, wie konnte er nur. Alienus eilte nach draußen und beorderte seine Begleiter wieder herein, damit sie ihm bein tragen von Lucia helfen konnten.
So machten sie sich auf den Weg zur Casa Duccia.
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