Claudia kam mit ihrem Sohn auf dem Arm in Taverne ihrer Schwiegereltern. Sie traf auf Felicia.
Hallo Felicia, ich dachte ich komme mal wieder in eure Taverne. Ist Medicus nicht zu Hause?
Taverne
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"Ah hallöchen, och er ist aber groß geworden....
Nun er ist noch in der Therme, jedoch eher um sich zu baden, als zu arbeiten, wenn du etwas warten möchtest, so setz dich. Ich hole etwas Wein. Medicus sollte in wenigen Augenblicken zurück sein, hoffe ich zumindest.
Was gibt es sonst so neues? Ich habe gehört unser Sohn wurde befördert?"
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Die Türe wurde aufgeschoben und Medicus kam herein, recht erschöpft aber auch froh, das er endlich wieder mehr Zeit für Frau, Kinder und Taverne hatte.
"Welch feundlicher Besuch. Na wie geht es der Familie unseres Sohnes? Ich hoffe doch gut! Felicia bringe mir doch eine Kanne Wein und etwas Brot."
Er setzte sich zu seinem Enkel und spielte mit ihm, dann wandte er sich zu seiner Frau, die gerade den Wein eigener Kelterung in den Becher goss:
"Ich habe gehört, die Schneiderei macht dicht? Du bis seither nicht mehr im Dienste?"
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Mit gesenktem Haupte setzte sich sich neben ihren Mann.
"Ja die Schneiderei ist dicht, aber es war auch nur ein kleines Einkommen. Wir werden schon irgendwie über die Runden kommen. Du hast zwei ganz gut laufende Betriebe, die zwar auch durch den Wegfall sicherlich beeinträchtigt werden, doch irgendwie schaffen wir das schon. Hoffe ich doch dein Bruder gibt uns noch etwas Zeit mit dem Geld..."
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"Natürlich! Ich denke ich kenne ihn gut genug dafür. Einen Teil habe ich ihm ja bereits zurück gegeben. Am Hungertuch wird er trotz der Verzögerung sicher nicht nagen müssen.
Doch nun Kopf hoch Weib, wir wollen doch kein Trübsal blasen, zur Not werde ich meine Zeit noch mehr zum Arbeiten ausdehnen um uns zu ernähren. Einige Möglichkeiten zog ich da schon in Betracht und du wirst da sicher auch einen guten Teil dazu beitragen können. Solch eine Fachkraft wie dich möchte kein wahrer Kaufmann missen.
Jetzt wollen wir aber erstmal an andere Dinge denken, vielleicht eröffnet sich schon alsbald ein neues Prestigeobjekt, mit dessen wir auch in Germanien hoffentlich bald ein geregeltes civiles Einkommen erhalten. Denn eins ist sicher, so schnell wollen wir hier nicht weg."
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Sie wischte sich eine kleine Träne aus dem Gesicht und lächelte Medicus an.
"Gut, aber bitte gehe zu deinem Bruder und sag ihm, das es eine Verzögerung geben wird, er soll nicht unnütz warten."
Dann streckte sie die Arme zu Claudia aus und ließ sich den kleinen Racker auf den Arm setzen...
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"Nun gut, dann werde ich das mal gleich tun, Soll ich dir noch was vom Markt mitbringen?"
Felicia schüttelte den Kopf.
"Gut, wir sehen uns dann später."
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Ja Felicia, Sebastianus wurde erst vor kurzem zum Centurio befördert. Ich habe auch gehört,dass er von hier fort muss wegen einer anderen Aufgabe aber was diese Aufgabe beinhaltet weis ich auch nicht.
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Der Hausherr hatte sein Säckchen bereits gepackt, als er die Treppe herunter kam und Felicia für ein letztes Mal umarmte. Zumindest vorerst! Sein Weg würde weit und evtl. auch steinig werden, doch sah er sich einer großen Aufgabe gegenüber gestellt, derer er mit Fleiß und Tatkraft entgegen strebte.
"Nun mein Weib, die Zeit ist gekommen, noch heute werde ich mich einer Karavane anschließen, die nach Süden zieht. Die Händler und ihre Mannen werden mir hoffentlich genug Schutz gegen Räuber und Gesinde bieten. Also mache Dir keine Sorgen, ich schreibe Dir alsbald ich in Rom angekommen bin."
Er gab ihr noch einen letzten Kuss auf die Stirn, bevor er entgültig die Taverne verließ. Noch kurz bei seinem Bruder vorbei schauen wollte und dann die bereits fast abfahrfertigen Händler aufsuchten würde.
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Nach einem anstrengenden Tag in der Kaserne, wollte die Gens Hadriana endlich die Ankunft des Vetters des Pater familias gebührend feiern.
Nun Brutus, erzähl mir von Rom! Was macht mein Vater ?
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Sie hielt ein Papyrus in den Händen, sie zitterte leicht, hatte deses doch soeben ein Legionär gebracht. Doch ihre Aufregung war umsonst, denn kaum hatte Felicia die Rolle geöffnet hellten sich ihre Augen auf.
"Geliebte Felicia,nun endlich schreibe ich dir aus Rom. Nie hätte ich mir diese Stadt so riesig vorgestellt, doch sehe ich hiermit, wieviel Arbeit in unserer geliebten Heimat verbleibt, um sie ein wenig annähernd so schön zu gestalten. Die Arbeiten gehen sehr zügig vorran. Eine Menge Sklaven wurden mir zur Verfügung gestellt. Soviele habe ich noch nie zu Gesicht bekommen, erledigen sie hier in der römischen Hauptstadt wohl alle Dinge, die selbst du, noch ich für möglich gehalten haben. Meine Kontakte hier beschränken sich auf wenige Gespräche, mit Handwerkern, Händlern oder einfacheren Bürgern. Hörte ich doch, das es hier schnell mal einen Toten gibt. Heute werde ich endlich mit dem Gebäude beginnen dürfen, so der Sandstein aus Germanii endlich eintrifft.
Meine Gedanken sind bei Dir und dies nicht nur am Abend, wenn ich alleine in dem kleinen Raum über der Gaststube der Taverna hocke. Schon zu allererst stellte ich mir ein Leben hier in Rom, natürlich mit Dir vor, doch weiß ich ob Deiner Grundsätze und werde Dir folgen und nicht den Rufen Anderer.
Mit Hoffnung schaue ich täglich auf die Baustelle, mögen sie nur schneller arbeiten, das ich zurück zu Dir kann meine Perle, mein Schatz, meine Schönheit. Doch so leid es mir tut, ich muß Dir verkünden, das es noch ein wenig andauern wird. Gebe ich jedoch alles, um die Zeit ohne Dich so kurz als möglich zu halten.Als bald, Dein Gatte
Medicus"Ihre Blicke schweiften über die Weiden der Hügel, welche sich um die Stadt legten, ihre Gedanken waren weit weg und kleine Tränen rangen aus ihren Augen. Doch so sollte der Tag nicht enden. Mit einem Krug voll Wein unter dem Arm, machte sie sich auf ihren Schwager zu danken.
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Brutus, der eigentlich tot müde war, ließ sich von seinen Vettern in die Taverna schleifen, wo er zum Trunke eingeladen war. Nach einigen Krügen Wein und dem allgemeinen Legionsgeschwätz, machte er sich denn auch wieder auf, die Kaserne aufzusuchen, sicher würde es am Morgen mit intensiven Training weitergehen.
Seine Blicke huschten nochmals zu Felicia, die scheinbar über etwas trauerte, doch was es auch war, fröhlich sah sie nicht aus. Der Soldat wußte jedoch, das sie mit Medicus verheiratet war und unterließ es deshalb zu ihr zu gehen. So wandte er sich Richtung Castellum und ließ die kühle Nacht in sich einwirken.
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Sie fühlte sich beobachtet und so schaute Felicia auf, ihre Blicke huschten durch den Gastraum, ein Legionär, niedrigen Ranges, fiel ihr auf, er war neu hier. Sehr hübsch und athletisch gebaut. Sie lächelte, doch sah er das nicht mehr. Wenige Augenblicke danach war er in die dunkle Nacht entschwunden und sie, Felicia dachte an Medicus, was würde er gerade tun, wo war er und wie lange war er noch fort ?
Sie stöhnte, kaum merklich und entließ die letzten Gäste dieser Nacht. Morgen vielleicht würde ein Brief von ihrem Mann eintreffen, oder übermorgen, oder... schon bald.
Trotz der Sehnsucht war ihr Schlaf fest und ruhig. Mit neuer Stärke stand sie auf und machte sich auf nach unten, die Zeit war fortgeschritten und die Taverna sollte bereits in wenigen Minuten öffnen. Zu ihrer Freude hatten die Sklaven bereits alles erledigt und so schob sie den schweren Eisenriegel zurück, öffnette das Tor und schaute in den sonnigen Tag hinaus.
Schon wenige Augenblicke später war die Taverne gut gefüllt, Wein, Speisen und Mett gingen ab wie warme Semmeln und Felicia war abgelenkt, jedoch nicht abgelenkt genug, um den gutgebauten Legionär zu übersehen...
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Er setzte sich an einen Tisch in der Ecke, sein Arm schmerzte, der Schmied hatte ihn besser trainiert als damals der Scheich Mohamed Jakobi. Seine Gedanken schweifen... in diesem Moment stand sie vor ihm, Felicia...
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"Nun Legionär, erst gestern seid ihr zu guter Letzt entwichen und heuer einer der Ersten, wie darf ich euch bewirten, mit Speis und Trank?"
Nun starrt mich nicht so an, mein Manne wird sonst eifersüchtig
Sie mußte lachen, den Brutus verharrte in seiner Schüchternheit.
"Nun Soldat, was darf ich euch bringen?"
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Brutus hatte Mühe seine Beherrschung zu behalten...
"Nun einen Krug Wein und etwas Fisch hätte ich gern, dazu ein Brot und etwas Schmalz."
Felicia schickte sich an zu gehen, doch der Legionär packte sie am Arm. Sie fühlte einen kräftigen Griff, den Brutus jedoch sofort löste, als sie das Gesicht verzog und sich irritirt umsah.
"Nein, ich will euch nicht weh tun, ich ........ ich benötige eure Hilfe. Eigentlich die von eurem Manne, ja ich weiß das ihr verheiratet seid. Sicher finde ich dies schade und meine Blicke werden auch weiterhin auf euch ruhen, doch verübelt es uns nicht, wir haben schon lange nichtmehr solch einer wunderbaren frau, wie ihr es seid vertraut."
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Nun war sie nurnoch mehr verwirrt...
Felicia setzte sich gegenüber hin und winkte einen Sklaven heran, dieser brachte das gewünschte Essen und Trinken und eine Öllampe, denn es dämmerte bereits.
"Wer seid ihr und was wollt ihr von mir, bzw. meinem Gatten?"
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"Mein Name ist Brutus Hadrianus Subdolus und ich bin seid einiger Zeit der Legion zu Germania zugewiesen worden. Einige Tage schon haben wir im Vorhof der Kaserne trainiert, nun seit einigen Tagen hingegen erschlaffte dieses Training. Ich bin ein Soldat und meine Aufgabe ist es zu Kämpfen, für Rom oder sonst wem..."
Einen Moment schwieg er und dachte wohl an seine Vergangenheit, an die Schlachten, oder die Gemetzel. Brutus kniff die Augen zusammen und fasste sich wieder.
"Mein Tagesablauf führte mich jeden Tag in die Kaserne, doch war ich allein, keiner der am Training teilnehmen wollte, so fand ich einen neuen Freund. Gordon der Schmied."
Er beobachtete ihre Augen, sie zuckten kurz zusammen und öffnteten sich alsbald wieder fröhlich und in Hoffnung."Ihr kennt ihn? ... Ja er war es einst, der euren Mann Medicua im Walde fand, stark verwundet und doch lebendig. Gott sei Dank."
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Felicia schlug die Augen nieder.
"Ja ich kenne ihn und ich werde ihn zu ewigen Dank verpflichtet sein. Einige Stunden später und mein Mann wäre vielleicht Tod gewesen."
Ihre Augen füllten sich mit Träne, doch war es nicht notwendig und so wischte sie sie mit dem Handrücken weg und lächelte Brutus an.
"Nun wie können wir, oder ich euch oder dem Schmied helfen."
Es schien so, als versuchte ihr Gegenüber einen Text zusammen zu reimen, also holte Felicia erneut einen Sklaven heran, der die Kanne Wein erneut füllte und dem Legionär ein gut durchgebratenes Stück Schweinefleisch auf den Teller legte und den Brotkorb neu füllte.
"Esst, ihr seht sehr hungrig aus."
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"Ich danke euch, doch ihr habt Recht. Unser Sold reicht gerade für das Nötigste und dies ist bereits nach wenigen Wochen verbraucht."
Er dachte nach, wie um Gottes Willen begann er sie zu überzeugen, Hilfe zu leisten, er meinte am Ende wäre es harmlos für sie, doch spürte er ihre Wärme und ihre Zuneigung.
"Nun, begann Brutus zu sprechen. Ich habe einen Auftrag vom Schmied erhalten und ich bin gewillt ihn auszuführen, auch wenn er nicht mein Aufgabenbereich entspricht und nichts mit der Legion zu tun hat.... und doch werde ich einige Mannen brauchen."
Erneut dachte er nach.... wie nur wie fing er an?
"Felicia, ihr und Medicus seid schon sehr lange hier in Germanien, ihr ahbt viel erlebt, manchmal zu viel aber sehr oft auch viel schönes. Ich möchte auf die Gegenseite des Limes gehen, mit ein paar Mannen so ich sie bekomme und ich brauche dazu eure Kenntnisse zu Gelände, Bewachsungen und ganz wichtig den Völkern, die da auf mich/uns warten könnten. "
Erneut hielt er inne und beobachtete ihre wunderschönen Augen, doch auch einigen Blicken weiter abwärts war er nicht abgeneigt und so ergriff er ihre rechte Hand, die zitternd auf dem Tisch lag, nur kurz, dann zog sie sie zurück und lächelte gequält.
"Nein, hab keine Angst. Gib mir diese Informationen und ich werde dich/euch nicht weiter damit belasten, Medicus wird doch etwas gesagt haben?!"
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