Die Ställe

Die Truppe stand da,...vollzählig,...in Paraderüstung. Ein bewegender Anblick.
Gracchus spürte, daß er Fehler gemacht hatte,...spürte, daß er seine Reputation verloren hatte,...er war kein Vorbild gewesen in letzter Zeit.
Der verdammte Suff.
Vielleicht war es ja auch das Bewußtsein, daß seine Zeit hier ablief,...das Bewußtsein daß ein Abschnitt zuende ging...
Sein Blick fiel auf den Terentier,...Decurio Terentius.
Der Mann war ihm gleich verdächtig vorgekommen...kaum Duplicarius schon Examen primum,...
Es war eine Spur von Neid in seinen Augen als er den Terentier verstohlen betrachtete.
So militärisch korrekt hatte er noch nicht mal vor 20 Jahren ausgesehen.
Ja er hatte was, dieser Terentier,...er wußte nicht was, aber es gab sie diese geborenen Führer,...diese Männer denen man sich ohne Probleme unterordnete.
Der Terentier hatte so etwas,...er selbst nicht...
Equites! Wir haben uns hier versammelt um Gaius Terentius Primus als neuen Decurio der Turma secunda zu begrüßen! Ein Mann der über seine Turma hinaus bekannt ist und der Reiterei zur Ehre gereicht! Er wird mich bei der Secunda ablösen! Heißen wir ihn willkommen!

Auf ein Kommando zogen die Equites ihre Schwerter stießen sie in die Luft,...dreimal...dann salutierten sie, hielten die Klinge vor ihren Kopf.
Ein lautloses aber höchst beeindruckendes Zeremoniell, welches damit abgeschlossen wurde, daß Primus die Truppe von rechts nach links abritt und jeder passierte Eques sein Schwert feierlich wieder wegsteckte.
Am Ende der Zeremonie war es an Primus die Männer zu entlassen.
Er baute sich neben Gracchus auf und sagte,

Honor ruborque! Turmae abite!

Gracchus sah ihn an,...mehr gab es da nicht zu sagen.

Lucius machte sich auf zur Pabula und suchte sich einen passenden Boten.
Er sah auf den Aushang und las ab wer in Frage kam...Das I./II. hatte Stallwache,...das II./II. Formal -Ausbildung,...das III./II...er hatte da schon jemanden im Auge...
Er suchte kurz nach dem Eques vetustus maior der III. und fand ihm im Zeugraum, wo er seinen Sattel pflegte.
Salve Felix!
Oh,...salve Lucius,...na,...was gibts?
Ich brauch nen Boten nach Confluentes,...könnte ich mir Decius Galeo krallen?
Felix zog die Schultern hoch und meinte,
Confluentes,...heh,...von mir auch, wir haben erst zur III. Vigiliae Stallwache,...bis dahin dürfte er ja wieder da sein...
Lucius grinste und entgegnete,
Ja,...falls er nicht vom Pferd fällt,...wo ist er?
Felix wies mit dem Kinn zur Quarantänestation, wo der Eques gerade ausmistete. Lucius slautierte lässig und ging in die Station.
Heh, Galeo, mach´dich fertig, du mußt nach Confluentes! Dein Chef weiß´Bescheid, Abmarsch in 20 Minuten.
Er übergab dem Eques die Rolle und verschwand wieder in sein Officium.

Galeo starrte auf die Rolle, welche ihm der Duplicarius in Spe übergeben hatte
Nach Confluentes...er begab sich in seine Unterkunft und legte seine Rüstung an, nahm sich Verpaflegung für 1 Tag mit und sattelte dann sein Pferd.
Er verabschiedete sich von Felix und führte sein Pferd in die Stallgasse.
Er klopfte nochmal auf seine Meldetasche um festzustellen, daß die Rolle drin war und trabte dann langsam zur Porta Praetoria.

Früh am Morgen trat Primus aus der Pabula, er hatte sein Pferd wie immer selber für die Reise gesattelt und überprüft. Das war kein Mißtrauen gegenüber den Calones,....vielmehr ein Bedürfnis,...seine Art zu zeigen, daß zwischen ihm und seinem Pferd ein kameradschaftliches Band bestand,....eine Geste der Wertschätzung.

Orcus hatte es ruhig geschehen lassen und währenddessen noch einen Scheffel Hafer vertilgt. Er schien zu ahnen, daß es nun etwas länger und weiter raus ging.
Hinter Primus trat Thilo heraus,...auch er war für die Reise angezogen,...ihn zierte eine leichte Brustpanzerung aus schwarzem Leder und er trug an seiner Seite neben seinem obligatorischem Dolch das Schwert seines Vaters.
Ein herrlicher Morgen,...nicht war Thilo? meinte Primus und sah in den schwarzen Nachthimmel der durch die Sterne und einen abnehmenden Vollmond erhellt wurde.
Thilo trat neben ihn und sah ebenfalls hinauf. Nach einer Weile meinte er,
Ja,...klar und kalt,...es wird nicht mehr lange dauern und die Götter des Frostes werden uns kitzeln.
Primus grinste,...ja es war recht frisch. Er wandte sich zu seinem ersten Calone, einem Mann, der in den Jahren sein Freund geworden war.
Nun, Thilo,...wie sieht es aus? ...alles vorbereitet?
Dieser nickte und entgegnete,
Mit mir reiten insgesamt 8 Calones mit euch, ...Arno, Baldur, Einar, Erik,Gerwin, Gotmar und Oswin.
Er sah Primus an ob dieser seine Auswahl bestätigte.
Dieser nickte leicht, er kannte die Männer...
Sag mal Thilo,...bis auf Gerwin sind das doch alles Männer deines Clans oder...?
Thilo grinste und entgegnete,
Naja,...Gerwin wird meine Schwester heiraten,...von daher...
Sie lachten beide und Primus klopfte ihm auf die Schulter.
Welche der beiden...Astrid oder Disrun?
Disrun! entgegnete Thilo und Primus wiegte abschätzend den Kopf.
Nun, da wird der gute Gerwin aber zu kämpfen haben,...Disrun ist doch sicher einen halben Kopf größer als er?! Eine wahre Wallküre das Weib!
Thilo winkte ab und meinte,
Das macht nichts,...Gerwin ist stark wie ein Bär...und es gibt doch Schemel!
Sie lachten beide und Primus ersparte sich die Frage nach der Ausrüstung.
Er wußte Thilo war zuverlässig.
Im Halbdunkel der Pabula tauchten die ersten Equites auf,...wie erwartet Lucius, Ocellus, Lupus.
Sie führten ihre Pferde mit sich und banden sie an, bevor sie zu den beiden traten.
Nach einer Begrüßung verschwand Thilo wieder in der Pabula um die Abreise vorzubereiten.
Primus wandte sich seinen Unteroffizieren zu und fragte,
Na, Männer,...alles klar?
Sie nickten und Lucius meinte,
Die Männer sind vollzählig,...keine Ausfälle.
Primus nickte und wandte sich an Lupus.
...und?...deine letzte Patrouille in der Secunda?
Lupus hatte seinen Versetzungsantrag immer noch nicht gestellt,...er hing jedoch wie ein Schatten über ihrer Beziehung.

War doch klar, daß er wieder davon anfing. Er spürte wie seine Wange zu glühen begannen und war dankbar, daß es noch dunkel war. Es war ihm unangenehm, daß Lucius und Ocellus ihn jetzt ansahen. Er warf sich in die Brust und entgegnete,
Jede Patrouille kann meine letzte sein Decurio Terentius! Jedoch mache ich mir darüber keine Gedanken,...ich werde meinen Kameraden beistehen bis zu mienme letzten Atemzug.
Naja, das war ein wenig pathetisch,...aber traf den Kern der Sache.
Sollte er ihn doch in Ruhe lassen mit dieser Versetzungssache,...er hatte doch einfach nur mal gefragt wie es aussieht,...

Primus sah seinen jungen Cousain an. Lupus hatte sich verändert,...war unnahbar geworden.

Er fragte sich woran das lag?...an ihm selbst? War er mehr als nur enttäuscht, daß Lupus sich mit dem Gedanken trug die Secunda,...ihn ...zu verlassen. Aber im Grunde war das in Ordnung für ihn. Lupus sollte auf eigenen Füßen stehen,...es war nur,...Lupus war etwas wie ein kleiner Bruder für ihn,...er bildete sich ein ihn vor der Welt schützen zu müssen...vielleicht war es ja das was ...

Noch in Gedanken sagte er,

"Lupus,...geh´und hol mir den Vexillarius her,... "

Der rauschte ab und Primus wandte seinen Blick wieder den Unteroffizieren zu,

" Lucius,...Ocellus,...es geht nach Borbetomagus...Observierung, wir sollen nach dem Rechten sehen. "

Die beiden sahen sich an und Lucius entgegnete,

Borbetomagus,.hmm,...

Sein Blick haftete auf Primus.

...da hat es doch geknallt,...warst du nicht damals dabei?

Primus nickte und entgegnete,

"Ja,...und wir sollen uns mal vor Ort schlau machen wie unsere Kampagne nachwirkt. "

Lupus kam mit dem Vexillarius zurück und diesen machte Meldung.

Salve, Decurio,...

Primus winkte ab und entgegnete,

" Schon gut,.... ich möchte daß du hier die Stellung hälst,...wie ich höre plant der Praefectus eine größere Reparaturaktion, auch hier in der Paubula,...behalt´das mal im Auge! "

Der Vexillarius wirkte erleichtert, zählte er doch schon seine Tage bei der Legion und entgegnete,
Ich werde alles im Blick haben Decurio!

Primus nickte ihm zu und entließ ihn. Er wandte sich wieder an Lucius und sagte,
" In Ordnung, Abmarsch in einer Stunde, Verpflegung für 5 Tage,...und volle Bewaffnung."
Ernst sah er seine Freunde an.
" Diesmal möchte ich alle wieder mit zurückbringen.!"

Lupus stand bei seinem Pferd und lauschte der Unterhaltung. Primus schien irgendwie besorgt zu sein.
Irgendetwas an ihm war anders als sonst.
Das kam auch schon Lucius und hämmerte ihm auf die Schulter. Schmerzhaft empfand Lupus einmal mehr seine joviale Art Zuneigung zu zeigen als etwas unsensibel. Die beiden Unteroffiziere verschwanden in der Pabula.
Und auch Lupus ging los um seine restlichen Waffen zu holen...dabei fragte er sich was das wohl für eine Patrouille werden würde...

Die Turma Secunda war komplett angetreten, die Lücken gefüllt durch Eques der Prima. Primus ließ aufsitzen und schwang sich ebenfalls aufs Pferd.
Er sah von links nach rechts die lange Reihe der Männer entlang und nickte zufrieden. Nun galt es eine kurze Rede zu halten.
Männer! Wir reiten nach Borbetomagus,...dort werden wir eine Weile nach dem Rechten sehen und uns davon überzeugen, daß sich nicht erneut Briganten zu Räuberbanden zusammenfinden! Wir haben einen reinen Observierungsauftrag,...jedoch kann ich nicht ausschließen, daß es zu Kampfhandlungen kommen wird.
Er beobachtete die Wirkung seiner Worte,...versuchte zu erkennen ob Unruhe aufkam.
Doch nichts dergleichen...zufrieden fuhr er fort.
Wir werden hinter Mogontiacum in voller Gefechtsbereitschaft reiten,...in primum agmen (Vorhut) reiten Spurius Tallius Titus ,Titus Germanicus Nero,
Publius Tiberius Cicero und Appius Tullius Bato. Speculotor (Späher ) Duplicarius Ariaeus Dexius Lucius und Marcus Terentius Lupus,...mein Vertreter ist Servius Livius Ocellus!
Damit waren die Angelegenheiten geklärt und jeder wußte was er zu tun hatte.
Es erschallte die Stimme des Decurios in der Stallgasse.
Vos explicate! In duos ordines...in grade citiatooo!
Die Truppe formierte sich und ritt langsam aus der Pabula in Richtung Porta praetoria

Die Ställe waren gesäubert und die Boxen teilweise erneuert worden. Mit dem Veterinarius machte Primus eine Inspektion der Pabula und der Tiere.
Seit der Mauke vor drei Jahren hatte sich dieses Konzept bewährt und Primus hatte mit Nero Avienus Hostianus, dem Medicus Freundschaft geschlossen.
Gerade inspizierten sie die Quarantänestation...

Während der Decurio mit dem Veterinarius durch die Ställe marschierte, kam der Primipilaris Petronius auf seinem Rappen die Straße hinabgeritten. Normalerweise ritten nur Equites durch das Castrum, doch offensichtlich störte es niemanden, dass der ehemalige Offizier es dennoch tat.

Vor dem Stall stieg er ab und tätschelte das Pferd ein wenig. Einen Augenblick überlegte er, ob er nach einem Stallburschen rufen sollte, dann dachte er sich jedoch, dass dies doch für einen Zivilisten etwas anmaßend war. So rief er stattdessen

"Avienus! Bist du da?"

Avienus Hostianus hatte damals, als Crispus noch Centurio war, regelmäßig sein Maultier behandelt (ein Pferd hatte er ja nie besessen - nicht zuletzt wegen seines Misstrauens gegenüber derartigen Tieren). Wenn er dann sein Muli wieder besucht hatte, hatte er den Tierarzt oft auf einen Becher Wein eingeladen und so war so etwas wie Freundschaft entstanden (oder wohl eher eine gute Bekanntschaft). In jedem Fall ging Crispus davon aus, dass er ihm helfen würde.

DECURIO - MOGONTIACUM

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Nero Avienus Hostianus

Avienus blickte von der Fessel der Stute auf, welche Primus ihm hochhielt und sah diesen an.
Hmm,...wenn mich nicht alles täuscht ist das der alte Petronius Crispus...
Primus nickte lächelnd.
Avienus schüttelte grinsend den Kopf und meinte zu Primus,
Man sollte doch meinen, daß ein Mann nach 20 Jahren genug von einer Sache hat,...
Ein wenig mühsam erhob er sich, drückte sein Kreutz durch und rief in Richtung des Eingangs,
Hier bin ich alter Haudegen! Er winkte den Petronier zu.

Crispus hörte die Stimme des Alten und band seinen Asulf kurzerhand am Eingang des Stalles an. Dann betrat er ihn und roch wieder einmal den unvergleichen Stallgeruch, den er so wenig mochte. Umso mehr freute er sich allerdings, als er den Veterinarius bei einem Offizier sah, der sich bei näherem Hinsehen als Terentius entpuppte.

"Holla, Avienus! Salve, Terentius! Schön euch wieder einmal zu treffen!"

Er ging auf die beiden Männer zu und begrüßte sie mit einem Händedruck - noch immer der gleiche, feste Druck, den er schon als Soldat gehabt hatte.

"Ich wollte wieder einmal nach dir sehen, Avienus. Außerdem habe ich einen Kauf getätigt, den du dir ansehen solltest - ich hoffe, ich störe nicht?"

Plötzlich kam ihm, dass Avienus ja offensichtlich gerade eine Untersuchung durchführte und wenn er Primus gewesen wäre, hätte er sich sicher über die unvorangekündigte Störung geärgert.

DECURIO - MOGONTIACUM

Primus betrachtete lächelnd das Gespräch und freute sich innerlich, daß es dem alten Primus Pilus gut ging.
Als dieser den Veterinarius um einen Rat fragte und Avienus ihn fragend ansah entgegnete Primus,

"Selbstverständlich nicht Primus Pilus!"
An Avienus gewandt meinte er,
...ich werde inzwischen einmal nach den Hufen sehen, geh´nur ,...wir sehen uns ja gleich noch..."

Er nickte dem Petronier zu und meinte,

" Petronius Crispus,...es ist schön dich wieder einmal gesund und munter zu sehen!"

Dann wandte er sich um und rief einen der Calones hinzu ihm bei den Hufen zu helfen.
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Während Avienus bei dem Petronier blieb.
Er betrachtete das Pferd und betrachtete es kritisch.
Wie ich sehe hast du dich von deinem Muli getrennt,...

"In Ordnung."

bestätigte Crispus und ging dann mit Avienus hinaus zu seinem tapferen Asulf, der noch immer angebunden am Eingang stand. Während der Veterinarius sich das Tier ansah, versuchte auch Crispus zu erkennen, was Hostianus genau untersuchte.

"Ja, es hat der Legion gehört. Das hier habe ich erst heute Morgen gekauft."

erklärte er unterdessen seine Umwahl. Genaugenommen traute er Pferden noch immer nicht, doch sein Sohn sollte das Reiten lernen, sobald er groß genug dafür war (allerdings nicht bei ihm). Außerdem musste er als möglicherweise Bald-Magistrat auch ein anständiges Reittier besitzen!

DECURIO - MOGONTIACUM

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Es war Avienus schon immer schwer gefallen ein lockeres Gespräch mit dem Petronier zu führen, daher versuchte er es gar nicht erst. In Ruhe sah er sich das Pferd an.
Er ließ seine Hände über den Hals des Tieres gleiten, fühlte die Knoten unter dem Schlund. Betrachtete die Augen und sah in das Maul des Pferdes.
Dann glitten seine Hände an den Vorderläufen der Brust und den Hinterläufen auf und ab, er betrachtete die Hufe, einen nach dem anderen.
Wieder nickte er um schließlich den Rücken des Pferdes zu begutachten.

Sage mir Petronius Crispus, was hat man dir zu diesem Pferd gesagt?
Er wandte sich zu dem Petronier um und sah ihn fest an.
Wo hast du das Pferd gekauft?
Das Tier kam ihm bekannt vor, es war ihm als hätte er es vor ein paar Jahren schon einmal gesehen, in der Hors Duccia...

Als der Veterinarius sich zu ihm umwandte und ihn so kritisch ansah, bekam Crispus schon ein ganz schlechtes Gefühl. Stimmte etwas mit dem Pferd nicht? Würde er es zurückgeben müssen? Aber vielleicht war dies auch nur eine Zusatz-Information, die Avienus half, das Tier einzuschätzen.

"Bei der Hros Duccia. Es gehört zu ihrer guten Zucht, sein Vater ist dem Kaiser geschenkt worden - haben sie gesagt. Außerdem ist es sieben. Er war Zuchthengst."

Was zwischen den Beinen von Asulf hing, zeigte, dass er noch immer potent war - ein Umstand, den Crispus möglicherweise ändern wollte: Pferde wurden angeblich umgänglicher, wenn man sie kastrierte.

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Avienus nickte bestätigend.
Er kam mir gleich so bekannt vor....war einer der Zuchthengste der Duccier...ein gutes Pferd. Seine Kopien liefen teilweise auch hier in der Umgenung herum...
Meinte er nach einer kurzen Musterung.
Er klopfte dem Tier auf die Kruppe und schloß,
Wenn du ihn ordentlich pflegst, dann hast du noch mindestens 7 bis 8 Jahre was von ihm...
Skeptisch betrachtete er den Petronier, welcher dastand und das Tier argwöhnisch betrachtete, als sei es ein Ding nicht von dieser Welt. Er erinnerte sich, daß der Centurio lieber auf einem Muli ritt als sich auf ein Pferd einzulassen. Er schmunzelte als er fragte,
Was hast du mit dem Pferd vor,...möchtest du es nur reiten oder...?

[SIZE=7]Edit wegen,...Einwand.[/SIZE]

Crispus nickte. Das klang in jedem Fall sehr gut. Offensichtlich kannte Avienus das Tier und war vollauf zufrieden.

"Na freilich! Ich hab nicht vor, umzuziehen und sonst brauch' ich persönlich keine Lasttiere."

Zwar wusste er, dass sein Pferd die meiste Zeit wohl im Stall oder auf der Weide stehen würde (Crispus wohnte ja im Zentrum der Stadt und hatte kurze Dienstwege), doch im Notfall wollte er mobil sein - gerade, wenn er jetzt möglicherweise die Brücke bauen durfte und dazu Inspektionen bei der Holzbeschaffung durchführte (wenn er denn gewählt wurde).

Primus kam zu den beiden, die sich noch über das Pferd zu unterhalten schienen. Er betrachtete das Pferd nüchtern und nickte beiläufig.
Avienus sah ihn an und fragte,
Was sagst du als Fachmann dazu?
Primus trat näher an das Pferd heran,...baute Tuchfühlung auf und begann, nachdem sich das Tier an ihn gewöhnt hatte mit seiner Untersuchung.
Avienus betrachtete seine Bewegungen und Abläufe wohlwollend und meinte zu Petronius Crispus,
Der Junge macht das gut,...er will nach Novaesum um dort Veterinärmedizin zu studieren,...ich finde er hat gute Anlagen...und eine Blick für die Zukunft,...denn nach seiner Dienstzeit hier kann er als Veterinär weiterarbeiten,...ich lebe ja auch nicht ewig!
Primus war gerade fertig mit der Untersuchung und tart zu den beiden.
Er sah Crispus an und meinte,

" Tja,...ein gutes Pferd, etwa 7 bis 8 Jahre alt, offensichtlich kein Arbeitstier, der Rücken ist noch ziemlich gerade, die Muskulatur ist ausgeprägt, was auf eine große Weide schließen läßt ...dem Gemächt nach zu urteilen war er in der Zucht...das läßt vermuten, daß er ein zickiges Wesen an den Tag legt,...Hors Duccia?
...möchtest du, daß ich mal eine Runde mit ihm drehe?"

Avienus grinste den Petronier über sämtlich Backen an...

Primus erschien ebenfalls vor dem Stall und wiederholte die Untersuchung auf Anraten von Avienus. Einen Augenblick war Crispus erstaunt, dass der Terentier sich offensichtlich auch auf dem tiermedizinischen Bereich auskannte - der war ja ein richtiger Tausendsassa!
Andererseits lag natürlich nicht näher für einen Kavalleristen, als sich auch mit Pferden zu beschäftigen. Zu oft hatte man schließlich eine Wunde an seinem Reittier und keinen Veterinarius in Sicht!

"Keine dumme Idee."

kommentierte er die Bemerkung von Avienus, obwohl es ihn etwas wunderte, dass Primus wohl doch lieber eine Karriere als Fachidiot denn als Stabsoffizier suchte (zumindest kannte er im Grunde nur Milites Medici, die diesen Posten behielten oder maximal zum Leiter des Krankenhauses aufstiegen).

Es erstaunte den Petronier allerdings doch gewaltig, was Primus ohne eine einzige Erklärung herausbekam: Er musste wirklich goldene Hände im Hinblick auf Pferde haben!

"Wenn du willst."

erwiderte er auf die Nachfrage und zuckte mit den Schultern. Vielleicht fand er ja noch ein bisschen mehr heraus!

DECURIO - MOGONTIACUM