Rom - Urbs Aeterna

  • Endlich ! Ich hatte sie erreicht. Rom, die ewige Stadt, in der das Leben nie erlischt und deren Einfluß bis in die entferntesten Winkel der entlegensten Provinzen reicht. Soviel hatte ich schon über Rom gehört, daß ich glaubte es zu kennen. Und ich sah die Gebäude und Menschen, das geschäftige Treiben auf den Straßen, die monumentalen Werke hervorragender Meister der Architektur und es kam mir vor, als hätte ich das alles schon einmal gesehen. Immer wieder ist sie mir im Traum erschienen, diese Stadt, die einen Charme verteilt, dem man sich nur schwer entziehen kann. Es ist ein zweifelhafter Charme, den diese Stadt ausstrahlt.
    Über Rom erfährt man alles, dafür selbst sorgt Rom und seine Menschen, die darin leben. Jeder Einwohner in den Provinzen dieses Imperium kann etwas erzählen über Rom. Und so fühlt sich jeder als Römer, selbst der Barbar im höchsten Norden. Eine seltsame Austrahlung hat diese Stadt.
    Ich schlendere mit meinen ausgefranzten Sandalen über die Steinplatten der breit angelegten Straße. Es wird dunkel, die Dämmerung setzt ein. Doch Rom stört das nicht. Wie ein mächtiger Titan widersetzt es sich gegen das Schicksal der Natur. In den Häusern gehen Öllämpchen an, gar tausende. Weiter gehen die Menschen ihrem Tagewerk nach. In der Hektik und dem Streß einer Großstadt haben sie keine Zeit für die Schönheit dieser Stadt. Roms Ruhm und Glanz strahlt nur nach außen, nach innen ist sie ein schwarzes Loch. Sandalen klappern auf dem harten Steinbelag, die einen kommen aus der Therme, die anderen gehen zu einem Gastmahl. Die Händler bauen ihre Stände ab und in den dunklen Ecken und Seitengassen schleicht so manche verwegene Gestalt deren Arbeitstag gleich beginnt.
    Hinter mir vernehme ich das Klirren von Metall. Im Gleichschritt erscheint eine Patrouille. Mit kräftiger und markanter Stimme ertönt der Optio:


    "Attentus ! Fugate !"


    Ich weiche nach links aus, wo ich beinahe von dem Unrat getroffen worden wäre, daß aus dem dritten Stock einer Insula hinunter geworfen wurde, während die Milites an mir vorbei schritten. Und wieder war weiter vorne der Ruf des Optios zu hören "Attentus ! Fugate !"
    Plötzlich fiel mir meine Heimat ein - Griechenland. So weit weg und doch so präsent in diesem Augenblick. Viele Schüler hatte ich seinerseits in Athenae unterrichtet, gab ihnen die Weisheit ihr zukünftiges Leben zu bestreiten. Ich zupfelte an meiner Toga, um sie zurecht zu falten. Sie muß durch mein Ausweichen vor den römischen Cohortes durcheinander gebracht sein.
    Fuhrwerke erreichten die Stadt und fuhren durch die Tore zu den Märkten. Es war ein unerträglicher Lärm, wenn metallbeschlagene Holzräder mit dem Steinboden in Berührung kamen.
    Ich suchte derweil nach einer kleinen Taverne, wo ich die Nacht verbringen und mich stärken konnte.

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