Im Zweistromland

  • Nun war ich also im Römischen Reich angekommen. Die Grenze lag hinter mir, und ich ritt eine Straße am Ufer des Tigris entlang. Während meiner langen Reise von Nordchina hierher hatte ich genügend Zeit, mir Latein beibringen zu lassen. Der kaiserliche Übersetzer war ein guter Lehrer gewesen, hoffte ich zumindest. Doch nun war ich auf mich allein gestellt, denn er hatte nur den Auftrag, mich bis zur Grenze zu begleiten. Dies war ja auch auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin geschehen.

  • Am Abend traf ich auf ein kleines Dorf. Die Menschen waren wohl Fischer und Bauern. Ich ritt in das Dorf, wobei ich immer einen Blick auf mein zweites Pferd hatte, das mein Gepäck trug. Die Einwohner sahen mich erstaunt an. Ich konnte es ihnen nicht verdenken, immerhin rechnete ich nicht damit, allzu häufig Landsleute von mir hier zu treffen.


    "Salve." sagte ich, aber die Leute blickten mich nur ungläubig an.


    "Versteht ihr mich?" fragte ich, aber sie sprachen anscheinend nur eine andere, mir fremde Sprache. War ja klar. Natürlich gab es in einem großen Reich mehr als eine Sprache, und die einfache Bevölkerung würde wohl nicht die Amtssprache sprechen. Also lächelte ich sie an und zog weiter. Es wäre für mich wohl sicherer, fernab der Menschen zu übernachten, dachte ich mir.

  • Ich war inzwischen weiter Richtung Westen gekommen. Das Land wurde langsam bergig. Ich hatte andere Menschen so weit wie möglich gemieden, nur ein paar Legionäre, denen ich begenete, hatte ich nach dem Weg zur Provinzhauptstadt gefragt. Scheinbar führte diese Straße direkt nach Damascus. Ich war wirklich gespannt, wie die Stadt wohl aussehen würde.

  • Nach einigen Irrwegen konnten einige Begleiter und ich, uns aus Italia über Achaia und Asia vor der Gefangennahme in Sicherheit bringen. Hier würde uns mit Sicherheit kein Praetoirianer oder sonst wer suchen oder gar vermuten.


    Männer ihr wißt, hier im römischen Imperium habe ich keine Zukunft mehr, ihr jedoch könnt noch zurück wenn ihr wollt.
    Ich bescheinige dem Caesar das ich Euch gezwungen habe bei dem Putsch mitzumachen.
    Mich hält hier nichts mehr, ich werde zu den Parthern oder nach Tylus gehen wohl eher zu den Parthern und werde ihnen meine Dienste als Fledherr anbieten. Wer natürlich mit mir gehen möchte, den werde ich sicherlich nicht zurückweisen.


    Laecas Begleiter zogen sich daraufhin zurück um sich zu beraten. Es dauerte auvch nicht lange und sie kamen zu einem Entschluss. Drei der sieben Offiziere hatten sich entschlossen sich Laeca anzuschließen wärend die Anderen auf die Gnade Caesars hofften.


    Laeca verabschiedete sich von den Männern.


    Ich bin Euch zu großem Dank verpflichtet das Ihr diesen Schritt mit mir gegangen seid auch wenn der Ausgang nicht so war wie ich er mir erhofft hatte. So geht zurück nach Rom, sagt Grüße an die die mir wohlgesonnen waren und gebt auf Euch acht.
    Vale Freunde und möge Mars mit Euch sein.


    Mit diesen Worten trenten sich Gruppe, die einen ritten weiter gen Osten ins Reich der Parther wärend die anderen die entgegengesetzte Richtung einschlugen nach Antiochia um von dort aus eventuell nach Rom weiter zu reisen um sich dort zu stellen.

  • Die Gruppe um Sextus Victricius Mercurinus machte sich auf den Weg nach Antiochia doch sollten sie dort nie eintreffen.
    Sie trafen auf eine Horde Reiter die die vier Männer nieder machten.
    Später sollte man erfahren das es parthische Kataphrakten waren die in das römische Grenzgebiet eingefallen waren und dort kleinere Ortschaften verwüsteten.


    Laeca hingegen konnte mit seinen Männern wie durch ein Wunder unbehelligt ins Land der Parther einreisen.
    Sein erstes Ziel sollte Nisibis sein.

  • Von Nisibis aus begab sich die Gruppe um Laeca nach dem sie sich als griechische Händler ausgegeben dort einen Führer der auch als Übersetzer fungieren sollte und einige Söldner angeheuert hatten nach Ktesiphon, wo Laeca sich erhoffte auf den Partherkönig Oroes zu treffen um ihm seine Dienste anzubieten...


    Nachdem noch Proviant gekauft wurde schloss sich die nun um einige Mann angewachsene Gruppe einer Karawane an, die wie es der Zufall wollte auch nach Ktesiphon reiste.

  • Die Karawane kam nach Tagen der Entbehrung endlich in Ktesiphon an.


    Laeca entlohnte die Söldner und den Führer und begab sich mit seinen drei Begleiter zum Palast des Königs Oroes.


    Ein Sekretär trat uns entgegen.


    "Seid gegrüßt Fremde. Ihr seid Römer, was wollt ihr?"


    Laeca:


    Wir möchten zu König Oroes. Wir möchten ihm unsere Dienste anbieten.


    "So was. Sachen gibt`s. Aber gut folgt mir!"


    Es dauerte einige Zeit bis wir zum Thronsaal kamen und vorgelassen wurden. Der Palast war riesig und überall standen Wachen die bis auf die Zähne bewaffnet waren.

  • Laeca und seine Männer wurden nach einiger Zeit des Wartens zum Partherkönig vorglassen nachdem der Sekretär sie bei diesem ankündigte und sie holen kam.


    "Der erhabene König des parthichen Reiches Oroes empfängt Euch nun. Folgt mir!"


    Die Männer folgten dem Sekretär.


    "Wie heißt ihr eigentlich?"


    Sage Deinem König Laeca ist mein Name.


    Der Sekretär schaute Laeca erstaunt an und nickte.

  • Sie traten vor Oroes.


    "Mein über Alles erhabener König, Laeca hier und seine Mannen möchten Dir die ihrigen Dienste anbieten."


    Laeca wurde dieses geseiere zu dumm und schob den Sekretär beiseite.


    Salve großer Oroes, mein Name ist Appius Porcius Laeca. Ich bin der der sich gegen Iulianus erhoben hatte und mit zwei Legionen gen Roma gezogen ist.


    "So, Du bist dieser Welcher der es wagte sich gegen seinen Kaiser zu erheben. Ja ich hörte davon. Und was willst Du nun von mir, sprich!"


    Wir wollten Dir unsere fachmännischen Dienste in Sachen Kriegsführung anbieten o ehrwürdiger Oroes.


    "Muahahaha! Römer! Glaubst Du Du kommst mit Deinen Lakeien hier her bietest mir Deine Dienste an und ich würde Dich mit Kusshand nehmen einen Römer, einen Verräter? Was glaubst Du eigentlich wer Du bist Laeca! Du kannst froh sein wenn ich Dich wieder ziehen und nicht vierteilen lassen werde."


    Laeca passte es nicht wie Oroes mit ihm umsprang. Er machte einen Schritt nach vorne und zog in seiner Wut sein Gladius und ehe er noch zum König vordringen konnte flogen von allen Seiten Speere die die Römer durchbohrten.


    "Schafft mir diese Kadaver aus meinen Augen und schickt dem Augustus von mir aus den Kopf dieses Verräters."



    Dies war das Ende des Appius Porcius Laeca.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!