• Dhara stand da vor diesem Mann mit dem strengen Gesicht. Sie versuchte in den Linien der Falten nachzulesen, was sie erwartet, was sie zu befürchten hat, welche Waffen sie schon parat holen sollte. Ihr Kopf wandte nicht einmal zu Antipater, sie vernahm nur seine Schritte, mit denen er sich aus dem Garten entfernte. Dhara ging zu einem schönen Rosenbusch, ihre Finger streicheln die blumige Pracht der Blüten. "Euer Garten kann mit den hängenden Gärten der Semiramis verglichen werden und diesen Vergleich standhalten" Ihr Lächeln widerspiegelt sich in ihrer Stimme.

  • "Oh du kannst ja auch sprechen na hervorragend. Ja die Rosen sie waren die größte Leidenschaft eines Octaviers Namens Cicero Octavius Anton." Detritus pflückte eine Rose und gab sie der jungen Frau. "Hier für dich."

  • "Eine bescheidene Gabe für eine Frau, Das Recht zu sprechen. Andererseits... darf eine Sklavin dieses Recht besitzen?" Ihre Finger berühren seine, die seidige goldbraune Haut riecht süß, wie ihr Haar, die wilde lockige kastanienbraune Mähne, die hinten von einem Haarband zusammengehalten wird. Sie nimmt die Rose, ohne zu danken, führt zu ihren lächelnden Lippen. Dieser unglaublich intensiver Duft... sie muß einfach im Genuß die Augen schließen. Die dunklen fleischigen Lippenblüten treffen die von der Rose in einem sanften Kuss. Dann steckt Dhara die dargebotene Rose in ihr prachtvolles Haar. "Diese Geste ehrt mich" Sie weiß nicht so recht, wie sie den Mann ihr gegenüber ansprechen darf und soll. Also verhält sie sich vorsichtig. Wie ein geübter Lotse prüft sie tastend die Tiefe der fremden Gewässer. Ihr Gesicht, Mimik, leicht unsichere und zurückhaltende Bewegungen zeigen es für einen aufmerksamen und erfahrenen Beobachter all zu deutlich.

  • "Danke du darfst dich entfernen." sagte Detritus dem Sklaven und öffnete die Briefe.


    "Pah ich soll in Confluentes einen Tempel bauen...ich hasse die Dinger. Lesen wir mal den zweiten Brief." Und das tat er dann auch. "Ah das klingt schon viel besser...da bietet mir ein gewisser Pompeius Trimalchio günstiges Eisen an." Detritus rollte die beiden Briefe wieder zusammen und wandte sich wieder Sklavin.


    "Die beantwort ich später. Natürlich darfst du sprechen."

  • Dhara spürte die Blicke des Sklaven auf ihrem Körper, doch sie huldigte ihn mit keinem iherr Blicke, er war unwichtig und unbedeutend. Obwohl.... sein sehniger Körper versprach vieles und bestimmt war er in der körperlichen Liebe manch einem weichleibigen Herrn überlegen. Doch er war nur ein Sklave. Wie sie. "Ihr seid ein beschäftigter Mann, Herr". Sie speicherte die Information über das Eisen und vor allem über den Pompeius. "Der weiß, dass auch die Rosen Aufmerksamkeit brauchen" Dhara verneigt sich leicht und senkt ihren Kopf. "Darf Dhara neugierig sein und fragen, welche Gedanken der Herr in diesem Moment pflegt?" Das war gewagt, doch Dhara war wirklich neugierig. Sie blickt erwartungsvoll in sein Gesicht. Ihr Körper streckt sich leicht nach vorn. Die Arme verlassen die Seitenflanken und die schmale Taille wird freigegeben, verführerisch für eine Umarmung. Nicht vordergründig, denn auf erster Stelle stand Dharas Neugier in den mandelförmigen Augen.

  • Dhara nickte, ging zu ihm, kniete sich neben der Bank, legte ihre Arme darauf und auf ihre Arme die Wange angekuschelt. Die Augen blickten aufmerksam zu ihm.

  • Dhara spürte, dass sie etwas nicht richtig getan hat, doch sie konnte es nicht ahnen, dass er wahrscheinlich ihre Sitzposition meinte. Sie fand es einfacher angelehnt an die Bank zu knien, als aufrecht, ohne Lehne auf dem Stein zu sitzen. außerdem...wer war sie, um neben dem Herrn zu sitzen, in der gleichen Höhe wie er. "Verzeiht mir, Herr. Ich bin mit den Sitten der Römer nicht recht vertraut." Ihr Gesicht widerspiegelt diese leichte Verwunderung.

  • "Ganz anders, Herr!" Dharas Augen bekommen den seidigen Glanz. "Die Menschen sind freundlich, offen, es ist jeden Tag ein Fest! meine Kindheit habe ich im Tempel in den Bergen gebracht, neben einem kleinen Dorf. Dann wurde ich nach Seleukia am Tigris geschickt und dort meine Ausbildung genossen. Der mächtige, der große Fluß umfasst wie eine Schlange die Stadt. Der fruchtbare Boden, blühende Pracht der Blumen, der Bäume, das Lachen der Kinder, die im Wasser plantschen... die rote aufgehende Sonne, die ihre Strahlen über die Welt verbreitet und jedem lächelt, der sie begrüßt. Die Hitze des Mittags, wo man denkt, dass der bloße Atem das Papier anzündet. Der Gesang auf den Straßen..., die großen Prozessionen der Priester...farbig, prächtiglustvoll!"

  • Nicht viel anders als in Arretium oder Rom dachte sich der Römer, dort gab es Wasser, hin und wieder einen Sonnenstrahl, viel Pflanzen und zumindest in Arretium sehr viel Ruhe. Er dachte kurz an seinen Heimatort und stellte dann weitere Fragen.


    "Wie bist du dann überhaupt in Gefangenschaft geraten?"

  • Dhara sah bestürzt zum Boden. Was soll sie darauf antworten. "Amessis Vestilla hat nach mir gefragt. So kam ich nach Rom. Die Zeiten für die Reise sind gefährlich, aber am wenigsten beachtet man die Sklaven. So kam ich mit einer der unzähligen Karawanen zu den Toren dieser Stadt." Dhara lächelte. "Ich bewundere Römer. Sie sehen nach vorn, sind voller Energie. Eigenartig. Meine Welt droht auszusterben. Zu sehr blicken wir in die Vergangenheit." Dhara seufzte.

  • Die Frau, die sie erwähnte war dem Octavier nicht bekannt, doch bestimmt handelte er sich dabei um irgendeine Priesterin eines Cultus und Priester egal welcher Art konnte Detritus überhaupt nicht leiden...


    Er erkundigte sich deshalb nicht weiter über diese Amessis Vestilla, vielleicht würde die Sklavin ja von alleine was über diese Frau erzählen.


    "Ich verstehe." seine trockene Kehle hätte auch mal wieder einen Schluck Wein benötigt.

  • "Amessis Vestilla ist vom königlichen Blut, Herr. Schon allein deswegen zollt Dhara ihr Respekt. Ihre Ahnen herrschten über die Babel und das Reich. Sie schrieb der Hohenpristerin einen Brief, danach wurde mir mitgeteilt, ich soll nach Rom aufbrechen." Dhara blickte auf den Mann... Sie verspürte auch Durst. Seine übliche Schluck-Bewegung verriet ihr auch seinen Wunsch nach einer Erfrischung. "Herr, verzeiht, wenn ich Euch störe, aber es ist heiß, auch in diesem Garten. Die Kehle und der Körper aber auch der Geist brauchen die kühle Erfrischung"

  • Das klang so laut, komisch und lustig, dass Dhara ihr Lachen nicht verbergen konnte. Sie spürte, dass sie ihrem Vorhaben, sich zurückhaltend zu verhalten, zu beobachten und so weing von sich wie möglich zu verraten, am entferntesten sei. Noch mehr. dieses Lachen war so offen und herzlich, mädchenhaft und nicht gerade mit höflicher Kühle dargeboten. Wann hat sie das letzte Mal so gelacht? ach ja...
    "Läßt der Herr auch ein paar Tropfen für Dhara übrig?"

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