[Geschäft] TAVERNE zum goldenen Hahn

  • Immer noch ein wenig verdutzt ob der Manieren dieses Mannes staunte Voranus nicht schlecht, nahm aber dankend den Becher an und prostete ihm zu. Nun ich muss so einiges Vergessen, aber heute trinke ich weil ich nachher noch vorhabe mich zur ALA zu melden! Sieh es also so an, dass ich den letzten Wein in "Freiheit" geniese! Du kommst also aus Italia? antwortete Voranus und nahm wieder einen Schluck von seinem Wein.


    Zur ALA? Na da sieh einer an. Da kannst du stolz sein, die ALA hat gut gekämpft in der Schlacht bei Vicetia! Ich komme gerade aus Vicetia! Dank der Germanischen Legionen und der ALA ist uns so ein Schicksal wie den Menschen in Patavium erspart geblieben! Die Armeen des Usurpators wurden vor meiner Stadt geschlagen! Sie sind nun auf dem Weg nach Rom! Sie werden uns von diesem Tyrannen befreien und das ist auch gut so! Auf Rom, auf die Freiheit und vor allem auf Palma! sagte der Mann und dann stand er auf und richtete sein Wort an alle in der Taverne.
    Männer WIR haben bei Vicetia gewonnen! Das Heer des Usurpators wurde besiegt! Nun marschieren eure Freunde weiter auf Rom zu! Der Bürgerkrieg ist beinahe vorbei! Ich weiß nicht wie weit sie bis jetzt gekommen sind, aber die Legio II und die ALA II haben sich tapfer geschlagen in der Schlacht und ihr könnt wirklich stolz auf eure Brüder sein! Sie sind die Befreier Roms!
    Nach diesen Worten fühlte Voranus ein wenig Stolz in sich wachsen, denn er würde einer Siegreichen Einheit beitreten. Einer Einheit, welche bei der Befreiung Roms dabei sein würde.

  • Also Junge du hast mir noch immer nicht gesagt wie dein Name ist! Ich bin Galeus Atticus! Sagte der Fremde nachdem er seine kleine Rede beendet hatte und sich wieder zu Voranus gesellte.Und sei nicht so niedergeschlagen! Es gibt schlimmeres als zum Militär zu gehen glaube mir! meinte er dann und prostete dem jungen Antonier mit einem breiten Grinsen und einem leichten Zwinkern zu.
    Verzeih! Mein Name ist Lucius Voranus! Eigentlich Lucius Antonius Voranus, aber der Name ist leider nicht mehr viel wert! antwortete Voranus dann und musste dann ein wenig schmunzeln, ja der Name war wirklich nicht mehr viel wert in dieser Gegend! Doch auf die Reaktion des Fremden war er nun wirklich nicht gefasst. Denn sobald er seinen Namen hörte spuckte Atticus den gesamten Inhalt seines Mundes in Richtung Voranus.
    Antonius sagst du? Da brat mir doch einer nen Storch! Du kennst nicht zufällig Titus Antonius Flavus? fragte er dann.


    Diese Frage erstaunte nun Voranus sehr! Natürlich kannte er den Namen! Es war der Name seines Cousins, doch soweit er wusste war dieser irgendwo im Osten des Reichs unterwegs! Er hatte schon sehr oft versucht seine Verwandten in Misenum zu erreichen, hatte aber nie Erfolg dabei. Er dachte er wäre mittlerweile der einzige Antonier im gesamten römischen Reich.
    Ja ich kenne ihn, er ist mein Cousin, warum fragst du? wollte Voranus dann wissen und war gespannt was der Fremde nun zu sagen hatte...

  • ...Der Fremde blickte Voranus eine Zeit lang an und versuchte den jungen Antonier einzuschätzen, dann blickte er sich kurz nach links und rechts um und beugte sich näher an Voranus heran.
    Nun ich kenne ihn auch! Wir waren zusammen auf der Aeneas stationiert! Ich meine bevor der ganze Blödsinn in Italia losgegangen ist! Ein feiner Kerl dein Cousin, das kann ich dir sagen, hoffen wir mal, dass er überlebt hat!
    sagte der Fremde und nahm einen weiteren Schluck von seinem Wein.
    Voranus war im ersten Moment sprachlos. Sein Cousin war in Italia? Voranus hatte also noch lebende Verwandte? Er hatte viele Briefe geschrieben doch niemals auch nur ein Lebenszeichen von irgendjemand bekommen.
    Was Flavus lebt noch? Wo ist er? Was macht er? Und vor allem was meinst du mit hoffentlich hat er überlebt er hat doch soweit ich weiß das Handelsgeschäft meines Onkels übernommen! Fragen über Fragen flossen aus dem jungen Voranus, welcher nun wieder Hoffnung hatte wieder etwas von seiner Familie zu hören.


    Handelsgeschäft? Mann Junge du hast wohl gar keinen Schimmer was mit deinen Leuten in Italia los war oder? fragte ihn der Fremde mit einem skeptischen Blick. Die Aeneas ist ein Kriegsschiff und kein Handelskutter! Ich war im selben Contubernium wie dein Cousin! Leider ist die Classis bei Ausbruch des Bürgerkrieges meiner Meinung nach auf der falschen Seite gewesen! Ich meine sie haben nicht in der Schlacht bei Vicetia gekämpft aber sie sind auf Seiten des Usurpators! Und glaube mir, wenn Palmas Männer so weiter machen wie bei Vicetia dann können wir nur hoffen, dass es Flavus noch rechtzeitig schafft sich abzusetzen! Ich meine er ist ein schlauer Bursche, er wird sich schon irgendwie durchschlagen, aber sollte es zu einem Kampf kommen, gegen Palma steht er und die Classis auf verlorenen Posten! Und das wäre schade, schließlich hat er mir geholfen aus der Classis auszutreten! Erklärte der Fremde und Voranus sog jedes Wort förmlich auf. Doch die Nachrichten waren nicht gerade die besten. Seid wann war Flavus in der Classis? Und anscheinend war diese auf Seiten der Kaisertreuen im Bürgerkrieg. Bis jetzt war ihm der Bürgerkrieg eigentlich so gut wie egal, wer in Rom herrschte interessierte ihn kleinen Mann in Germania nicht wirklich, aber nun war er persönlich in den Bürgerkrieg gezogen worden. Sein Cousin bei der Kaisertreuen Classis, und er bei der rebellierenden ALA? Das könnte sich unter Umständen als schwierig erweisen.

  • Und was meinst du bleibt die Classis treu zum Kaiser und vor allem gewinnen die Rebellen in Italia? wollte Voranus dann wissen obwohl er wusste dass diese Fragen niemand beantworten konnte. Aber ihm war nun einfach wichtiger etwas über den Verbleib seines Cousins zu erfahren, vorallem da er bis vor einigen Augenblicken nicht einmal wusste, dass er überhaupt noch einen hatte.
    Wie meinst du das er hat dir geholfen aus der Classis auszutreten?



    Puhhh da fragst du mich jetzt was! Ich meine sooooo lange war ich nun auch wieder nicht bei der Classis, dass ich wüsste ob sie treu und blöd bleiben oder nicht! Und ob sie nun gewinnen kann ich dir auch nicht sagen! So wie es in Vicetia ausgesehen hat, läufts nicht schlecht, aber das kann sich auch ändern und dann haben wir alle ein Problem hier im Norden! meinte der Mann nahm einen Schluck und verschluckte sich auch sogleich bei der letzten Frage von Voranus
    Eh schhhhhht das muss jetzt nicht jeder hören! Was denkst du wohl? Ich bin in Germanien als Soldat der Classis! Und sagen wir mal so, mein Praefect weiß nichts davon!

  • Die letzten Tage in Freiheit; während ich darauf wartete, hoffentlich ein baldiges Mitgied der römischen Armee zu werden, begoß ich meine Sorgen in einer nahegelegenen Kaschemme. Ich hatte nur ein paar Münzen von einem fahrenden Händler, dem ich mein Messer verkaufte. Das Geld reichte für eine letzte ordentliche Mahlzeit und einen Schlauch Vinum.


    Nun hatte ich schon eine ganze Weile das Gespräch zwischen den beiden Männern - der eine hieß offenbar Foranus oder so ähnlich und der andere anscheinend Antoninus - mitbekommen, auch wenn von meinen Brocken Latein nicht viel hängen blieb. Der eine wirkte aufgeregt in seiner Stimme und Tonlage. Es schien sich irgendetwas zu ereignet haben, ich hatte erfahren, dass in Rom zur Zeit Krieg herrschte, doch Rom war weit weg und welche Parteien da gegeneinander agierten, wußte ich nicht. Ein gutes Zeichen, wenn sich die Römer untereinander bekämpfen, dann haben sie weniger Aufmerksamkeit gegenüber uns Germanen.


    Ich beschloss mich ein wenig umzuhören und trat an den Tisch der beiden.


    "salfe, maccianus summ!" stellte ich mich gebührend vor. "gibt es neuigkeiten aus rom?"

  • Es war zum Verrückt werden! Nun da Voranus erfahren hatte, dass er nicht der einzige aus seiner Familie war, der noch übrig war, waren es die Umstände, welche nicht sehr gut standen! Wenn Palma gewann und die Classis treu zu Salinator stand, könnte es schlecht um seinen Cousin stehen! Sollte Salinator gewinnen könnte es unter Umständen schlecht um Voranus stehen, da er sich ja einer Einheit anschließen wollte, welche gegen ihn in die Schlacht zog! Das einzige was passen würde wäre, wenn die Classis die Seiten wechseln würde, wenn Flavus überleben würde und wenn Palma gewinnen würde! Das waren aber sehr viele wenns!
    Ich danke dir mein Freund! sagte Voranus dann und kramte in seiner Tasche und fand tatsächlich noch ein wenig Geld für einen weiteren Krug Wein, welchen er auch gleich bestellte.
    Dann trat ein Mann an den Tisch heran. Seinem Latein und seinem Aussehen nach anscheinend ein Germane. Die beiden Männer schauten den Fremden an und beschlossen ihre Unterhaltung über die Umstände wie es Atticus geschafft hatte nach Germanien zu kommen zu verschieben.
    Auch Voranus war am Anfang etwas zurückhaltend, schuldete er einer Menge Leute hier noch Geld. Aber dann dachte er sich, dass er eh bald bei der Armee war und am hellsten Tag inmitten einer vollen Taverne würden sie ihn schon nicht umbringen!
    Salve Maccianus! Ich bin Voranus und das ist Atticus! stellte Voranus sich und Atticus vor und deutete auf einen freien Platz Ja gibt es! Anscheinend waren wir Siegreich in der Schlacht von Vicetia! Salinators Truppen wurden dort geschlagen, aber wie es in Rom aussieht wissen wir noch nicht!

  • Ich setze mich. Kunde aus einem Weltreich wie dem römischen drangen natüriich auch vereinzelt nach libera germania und die momentane Verwundbarkeit des römischen Zentrums mochte in manchen Germanen begierig die Zunge lecken, doch hatten jene auf der anderen Seite des rhenus nicht selten mit sich selbst und ihresgleichen zu tun, die letzten Scharmützel am Rhein waren gerademal verraucht und bis ein neuer Modorok geboren war, würden noch etliche Monde dahin ziehen.


    Ich hingegen hatte mich arrangiert oder eher aus der Not eine Tugend gemacht - mein Neuanfang im Diensten der römischen Armee stand noch bevor.


    "Salinator? Ist das nicht der Kaisermörder?"


    Gehört hatte ich den Namen, doch diese römischen fielen mir schwer zu behalten.


    "Seid ihr Soldaten?"

  • Nunja so ganz genau wusste Voranus auch nicht wer da jetzt wen umgebracht hatte, deswegen kratzte er sich leicht am Hinterkopf und musste ein wenig überlegen.
    Naja ich weiß nicht, ob er jetzt der Kaisermörder ist, aber jedenfalls ist er derjenige der den Kaiserthron unrechtmäßig für sich beansprucht und wegen dem unsere Brüder nach Italia gezogen sind um ihn dort zu stellen! versuchte Voranus zu erklären und hoffte, die verwirrenden Ränke der Politiker verständlich zu machen. Da stieg ja niemand mehr durch wer wen tötet und wen es dann schlussendlich nutzte! Bei der Frage ob die beiden Soldaten waren, nahm Atticus einen Schluck Wein und warf Voranus einen Blick zu, der besagte, dass dieser nichts sagen sollte, von dem was sie vorher gesprochen hatten.
    Noch nicht! antwortete Voranus dann Atticus ist ein Händler der gerade aus Italia kommt und ich will mich später noch bei der ALA melden! Und was ist mit dir mein Freund? Was treibt dich hierher?

  • Politik - sie war doch überall gleich. Welchen Einfluss hatte überhaupt, was die Mächtigen in Rom veranstalteten, hier in Germania. Der Statthalter ist ein sehr akribischer Mann - sagt man - und ein echter Römer, der viel von Tugend und Tradition halte, standesbewusst, sich seiner Abstammung bewusst, die ihn als einen Angehörigen der ältesten Geschlechter Roms auszeichne.


    "bei der Ala?" Ich zuckte. "Die wirtschaftliche Situation führte mich auf andere Rheinseite. In einem Hinterhalt wurde mein Gut gebrandschatzt, Haus und Hof habe ich verloren, mein Weib, meinen Hausrat, von einem Stammesbruder - welch schändlicher Verrat! - man sollte mich exekutieren, doch ich floh - Politik...!" Ich verdrehte die Augen. :rolleyes:


    "Deswegen bin ich hier, weil ich hörte, dass hier eine Armee steht, die auch Fremde aufnimmt. Der will ich mich anschließen."

  • Die beiden hörten sich die Geschichte des Germanen an, und wie es schien war ihm Fortuna auch nicht immer hold gewesen! Von einem Stammesbruder dermaßen verraten zu werden, konnte nicht jeder Mann verkraften! Wie es scheint ist es egal wo man ist, ob im Imperium oder in Germanien solche Dinge gibt es überall! Und anscheinend zur Zeit besonders. als er dann erwähnte, dass er zu einer Truppe wollte die auch nicht Römer aufnahm, wurde Voranus dann wieder hellhörig.
    Ja die gibt es hier! Ich hoffe mal du kannst gut Reiten, denn die Einheit ist die ALA! Und wie es scheint, werden wir beide noch länger das Vergnügen haben! sagte Voranus dann und gab auch dem Germanen einen Becher von seinem Wein ab, schließlich waren sie ja schon fast Waffenbrüder

  • "Ich besaß einst einen kräftigen Gaul, mein ganzer Stolz. Sein Name war Munin wie einer der beiden Raben des Odin." Ich dachte an meinen stolzen Weggefährten. "Man hat ihn mir genommen." und in mir keimte ein ursprünglicher Gedanke auf, den ich seit meiner Flucht aus libera germania nicht mehr gehegt hatte. Rache war eine süße Frucht und ihre Zeit noch nicht gekommen. "grazias agu," Ich nahm einen Schluck vom Becher Wein. "Ich lernte das Reiten als Kind auf dem Gehöft meines Vaters, welches auch mein Gehöft war."

  • Mann mann mann Maccianus richtig? Dir ist in deinem Leben aber auch schon ne Menge Scheiße passiert was? Ich dachte bis jetzt, ich hätte Probleme, aber was du da erzählst ist ziemlich hart an der Grenze des Erträglichen! Was ist denn genau passiert? Ich meine du musst nicht antworten wenn du nicht willst, aber es würde mich wirklich interessieren! Meinte Voranus dann und nahm wieder einen Schluck seines Weines! Auch Atticus verschränkte die Arme vor seiner Brust und war gespannt ob und welche Geschichte nun kam.
    Sag mal Maccianus, wie lautet eigentlich dein Germanischer Name? Ich meine deine Eltern werden dich wohl kaum Maccianus genannt haben, das klingt doch sehr römisch! sagte er dann

  • Ich grinste verlegen. stercus - dieses Wort kam mir schon oft über die Lippen und ich wußte was es bedeutete. Ich überlegte, wie ich beginnen sollte ohne meine beiden Gegenüber zu langweilen, die doch den Eindruck machten begierig an meinen Lippen zu hängen, doch ein Freund großer Worte war ich nie. Die Sonne blinzelte durch das farbige Glasfenster und warf einen bunten Lichtfleck auf die gegenüberliegende Holzvertäfelung. Woanders unbezahlbar, hier in Germania mit seinem Zentrum der Glasschmiedekunst in Colonia Agrippina, ein erschwinglicher Luxus. Die Sonne wanderte ihren Zenit entgegen und die kleine Taverne unweit des Forum füllte sich.


    "Ja, das stimmt. Mein gebürtiger Name lautet Meinhard, was glaube ich bei euch bedeutet 'der starke und kuhne', Maccianus ist der Name, den mir ein römischer Rheinschiffer verpasste, als ich für eine Zeit auf seinem Schiff anheuerte."


    Ich trank einen Schluck Wein und aß das letzte Stück meiner Mahlzeit.


    "Es ist schon lange her, Tage, Monde, Generationen, eine Fehde zwischen zwei Familien, den Auslöser kennt keiner mehr, angeblich ging es um eine Frau, eine Mitgift und ein Flecken Land, gutes Land, Ackererde, ausreichend um den eigenen Clan zu ernähren. Die Frau ist tot, die Mitgift aufgebraucht, doch um das Land streiten sie sich bis heute."


    Das war die Kurzfassung. Zweifelsohne hatten sich längst dritte Parteien in diesen Konflikt eingeschaltet, Nebenlinien, die Ansprüche erhoben und kleine Bauern, die ihre Chance sahen an Macht und Reichtum zu gelangen. Ich ersparte meinem Zuhörern die Einzelheiten, wer mit wem, die detaillierte Schilderung von Intrigen, Verrat, Untreue und Schändlichkeiten, Intrigen wie ich selbst einer zum Opfer gefallen bin, sind doch diese in aller Welt demselben Muster unterworfen und unterscheiden sich wenig.

  • Gespannt hörten Voranus und Atticus dem Germanen zu und als dieser Geendet hatte war erst mal einen kurzen Augenblick Ruhe.
    Ja Frauen, Geld und Land sind immer Grund für einen Kampf! Das war schon in Troja so und wird auch immer so bleiben! sagte Voranus dann und machte einen weiteren Schluck.
    Und das führt dich zur ALA! Kann ich verstehen!
    In dem Moment musste auch Voranus an seine Familie denken! Er war hier in Germanien der einzige und hatte gerade gehört dass sein Cousin noch lebte und bei der Classis war! Er musste den Göttern ein Opfer darbringen und dafür beten, dass er es schaffen würde.
    Atticus, was glaubst du kann ich einen Brief nach Misenum schreiben, oder würde ihn das in Schwierigkeiten bringen, wenn ein Brief aus Germania Superior kommt?
    Bei dieser Frage musste Atticus erst einmal nachdenken.
    Naja ich denke sie werden den Brief ersteinmal lesen! Schreib also nicht unbedingt, dass du zur Ala willst, oder bei ihr bist! Und dann würde ich dich bitten auch nicht gerade meinen Namen zu nennen, wenn du verstehst was ich meine. Voranus musste bei dem ein wenig Lachen und nickte dann.

  • Ich dachte an die ALA, ungewiss was da kommen möge und im Augenwinkel sah ich einen Mann, er trug eine lange Kutte, die bis auf den Boden reichte, und steuerte geradlings auf unseren Tisch zu. Er humpelte, denn unter seiner Kutte trug er eine Krücke. Doch kurz vor unserem Tisch drehte er abrupt bei und wurde selbst dabei abgebremst, denn eine contubernie römischer Soldaten - obwohl es wohl allesamt Germanen waren - trat durch die Tür, suchten den letzten freien Tisch auf und begannen sogleich laut gröhlend nach dem Wirt zu rufen und sich gemütlich zu machen.
    Als der Weg wieder frei war, entschwand der humpelnde Alte durch die Tür und aus der Taverne ins freie. Für einen Bruchteil meinte ich, diesen zu kennen, aber es musste sich zwangsläufig um eine Einbildung handeln. Ich grübelte kurz, ehe ich mich wieder den beiden Tischnachbarn widmete.


    "Und woher kommt ihr?"

  • Voranus nahm einen weiteren Schluck von seinem Wein, den letzten den er wohl in "Freiheit" trinken würde. Bei der Frage von Maccianus blickten sich Voranus und Atticus kurz an bevor sie antworteten.
    Ich bin aus Confluentes! Naja geboren in Misenum, aber hier aufgewachsen! antwortete Voranus dann wahrheitsgemäß.
    Ich komme aus Vicetia, bin oder besser gesagt war dort Händler! Nun versuche ich mein Glück im Norden, solange es in Italia nicht ganz so sicher ist! HA! Ist schon verrückt, dass es zur Zeit an den Grenzen sicherer ist, als in der ewigen Stadt! sagte Atticus, lies die Tatsache, aber aus, dass er eigentlich angehöriger der Classis war.

  • Thorbrand betrat den schummrigen Schankraum. Das Lokal war mäßig besucht um diese Zeit, so fand er abseits einen freien Tisch.
    Er war nach seiner Ankunft in einer Therme und hat sich von den sichtbaren Strapazen der Reise befreit. Sein Äußeres entsprach jetzt wieder seinem Stand. Als dritter Sohn eines Großbauern und Thingsprechers hatte er zwar keine großen Hoffnungen auf ein umfassendes Erbe, jedoch legte sein Vater Wert auf einen standesgemäßen Auftritt und Börse. Das einzige Zugeständnis an die Geflogenheiten des Imperiums war ein Kurzhaarschnitt und eine Rasur.
    Er bestellte Met,...dieses verdünnte Gesöff, welches man hier in den Provinzen des Imperiums bevorzugte fand kaum seinen Geschmack.
    Dazu einen kräftigen Eintopf, dessen gewünschten Inhalt er der Bedienung klar schilderte. Diese marschierte einigermaßen irritiert zur Cusina, wo kurz darauf ein vierschrötiger Mann in seine Richtung starrte.
    Bei dessen Anblick erwägte Thorbrand die Bestellung zu verwerfen und stattdessen etwas in den offenen Garküchen auf den Markt zu erwerben.
    Die Bedienung kam zurück und stellte ihm einen Krug Met auf den Tisch.
    Dein Eintopf dauert etwas,...Mamercus muss die Zutaten erst garen,...sie ...der Eintopf ist hier nicht üblich weißt du...?
    Thorbrand lächelte ihr verständnisvoll zu und hoffte inständig, daß sein erster optischer Eindruck von den Fähigkeiten des Garkochs übertroffen würde.
    Nachdem die Bedienung an einen anderen Tisch gerufen wurde trank er vorsichtig am Met, welcher durchaus sein Gefallen fand.
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und lauschte den Gesprächen im Raum. Es kostete ihn einige Mühe das Kauderwelch zu verstehen. Er kannte die nordischen Dialekte, auch ein paar Brocken der Festlanddialekte. Sein Latein erlernte er von einem griechischem Sklaven, den sein Oheim dereinst an den Hof seines Vaters brachte. Er lächelte bei dem Gedanken an Hepheistos. Er konnte wunderba erzählen und vor seinem Geistigen Auge erschienen all die Helden aus Troja, auchAlexander, Hanibal, Cäsar und Arminius. Doch Hepheistos lehrte ihn auch die Tragik der Helden.
    Was ihn nicht davon abhielt einer werden zu wollen.
    Vor ihm stand plötzlich ein dampfender Topf auf dem Tisch. Die Bedienung nestelte verlegen an einem Wischtuch und ein Blick Richtung Cusina zeigte ihm einen erwartungsvollen Koch.
    Thorbrand ignorierte den Holzlöffel und holte einen Hornlöffel aus seinem Gepäck. Er schenkte der Bedienung ein Lächeln und probierte den Eintopf.
    Wie erwartet entsprach er nicht ganz seinen Erwartungen aber er war durch aus genießbar. Mit erhobenem Daumen erntete er zwar die Zufriedenheit des Kochs und der Bedienung, jedoch auch Mißgunst und Befremden der Gäste am Nachbartisch. Er ließ sich nicht beirren und aß mit Bedacht und Genuss.
    Nach dem Mahl bezahlte er und verließ das Lokal unter mehr Blicken als ihm lieb war. Er beschloß weniger auffallen zu wollen.

  • Was zum Essen... Was zum Essen... ertönte die Stimme in seinem Kopf auf den letzten Metern nur noch. Als Flavus Amisius endlich über die Schwelle in das Innere der Taverne trat und sich damit am vorläufigen Ende seiner entbehrungsreichen Reise wähnte, hatte er schon geradezu einen Tunnelblick entwickelt. Zielstrebig steuerte er den nächstbesten freien Tisch an und konnte es kaum erwarten, endlich seine Bestellung aufzugeben. Nicht einmal für die hübsche Kellnerin hatte er noch einen zweiten Blick übrig. Sogleich legte er die wenigen ihm noch verbliebenen Münzen auf den Tisch und bat um was immer man ihm dafür servieren konnte.


    Nun... Endlich... Steht vor ihm eine große Portion von einem nicht allzu dicken Eintopf und sogar für einen kleinen Becher Bier hat es noch gereicht. Doch damit ist er nun auch endgültig pleite. Egal. Das zählt gerade nicht mehr für den ausgehungerten Reisenden und gierig macht er sich über seine Suppe her. Schweigsam und ohne sich groß um seine Manieren zu scheren, schaufelt der recht heruntergekommen wirkende Blondschopf das Essen in sich hinein.


    Nur noch aufessen... Und austrinken... Dann schnell weiter zur Ala... Für ein ordentliches Nachtquartier fehlt ihm das Geld.

  • Flavus Amisius beendete sein Mahl in der Stille des wahrhaft Hungrigen. Schließlich trank er noch in aller Ruhe die letzten Schlucke Bier aus seinem Becher, rülpste verhalten und atmete dann einmal tief durch. Erst jetzt hatte er einen Blick für seine Umgebung und sah sich ausgiebig im Gastraum um.


    Doch so ganz konnte sich der junge Mann auf diese Situation nicht einlassen. Nur wenige Minuten lang beobachtete er noch das Treiben der anderen Gäste, hinterließ der Bedienung dann den letzten Rest seines Geldes und stand schließlich von seinem Platz auf. So trat der Peregrinus die Schlussetappe seiner mehrtägigen Reise an und machte sich auf den Weg durch Confluentes zu dem etwas außerhalb gelegenen Castellum der Auxiliareinheit.

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