• Die Signalhörner schallten bis in die hinterste Ecke des Lagers und brachten den Lagerbetrieb für einen Augenblick zum erstarren. Eine Erstarrung, die Sekunden später in heftiger Bewegung explodierte. Soldaten eilten zu ihren Stuben, setzten die Helme auf und standen kurze Zeit später aufgereiht in den Lagergassen. Centurionen fuchtelten mit ihren Stöcken herum und brüllten Befehle. Die Trossknechte, die im Lager bei den Tieren waren blickten sich verängstigt um und drückten sich an die Wände der Barracken, um die umher eilenden Soldaten nicht zu behindern.


    Die Centurionen blickten ernst und verbissen, als sie ihnen Männern eröffneten, warum es Alarm gab: Soldaten, soeben hat uns die Meldung erreicht, dass sich die africanischen Legionen gegen Rom erhoben haben. Wir sind die LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS und wir werden uns diesem Gegner stellen! Wir haben den Marschbefehl erhalten, nach Misenum verlegt zu werden.


    Soldaten - Marschbereitschaft herstellen. Abmarsch morgen früh! Richtung Genua. Die Flotte holt uns dort ab.


    Weggetreten!"

  • Die Soldaten waren doch recht verstört. Was? Gegen unser Brüder sollen wir Kämpfen? Hörte man die Soldaten murmelnd. Gab es Bürgerkrieg? Wo ist der Kaiser? Fragen über Fragen auf die es jetzt noch keine Antwort gab.


    Ich ging zu meinen 30 Mann die mir unterstanden und gab ihn befehlt sich fertig zu machen. Ausrüstung zusammen Tragen, die Knappen anweisen die Pferde bereit zuhalten und und und.......


    Morgen würden wir aufbrechen ins Ungewisse..........

  • Am Morgen wurde früh geweckt und die Soldaten standen hastig nach einer unruhigen Nacht auf. Viele machten sich Sorgen. Bisher blieb alles nur Gerüchte, niemand wusste genaues. Gingen sie nur nach Misenum, oder würden sie nach Africa verlegt? Würden sie jemals wieder nach Mantua zurück kehren? Wo waren jetzt ihre kameraden, die noch gar nicht in Mantua angekommen waren? Ob die Aufständischen wussten, dass ihnen bald die LEGIO I gegenüber stehen würde? ...


    Es war kalt und windig, als sich die Truppe nach dem dritten Trompetensignal formiert hatte und sich in Richtung Genua in Bewegung setzt. Die Offiziere trieben zur Eile, man wollte deutlich mehr Strecke schaffen als noch auf dem Hinweg nach Mantua.

  • Priscus war nervöser und gereizter als sonst. Ein Manöver hätte ihn nicht aus der Ruhe gebracht, eine normale Truppenverlegung sowieso nicht. Aber eine Verlegung aufgrund eines akut drohenden Bürgerkriegs war dann schon was anderes.


    Er trieb seine Leute zur Eile an und achtete darauf, dass niemand in der Marschkolonne auch nur einen Schritt langsamer ging als nötig. Mal marschierte er schweigend vorne neben seinem Centurio, dann war er wieder unzufrieden schimpfend hinten bei den Trossknechten und mal lief er mit aufmunternden Worten neben einigen völlig verängstigten Probati.


    "Männer, wir sind die LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS - und nichts und niemand wird uns besiegen. Wir rücken nicht aus, um eine Schlacht zu schlagen, sondern um eine Schlacht zu gewinnen! Wir ziehen los, um dort zu sein, wo uns der Gegner nicht erwartet. Und diese Gegner werden es nichtg wert sein, dass sie Legionäre genannt werden! Und wir werden es ihnen zeigen! Wir, die LEGIO I TRAIANA PIA FIDELIS!"

  • Meine Männer sitzen auf ihren Pferden und waren am Ende der Kolonne. Ich ritt allein an die Spitze an der langen Kolonne vorbei zum Tribun.


    Ich stoppte mein Pferd und schlug mit meiner Faust auf die Brust.


    Tribun, soll ich die Vorhut übernehmen mit meinen Reitern?

  • Der Tribun grüßte ebenfalls und nickte. "Ja, die Reiterei kann nach vorne. Die Optiones werden schon aufpassen, dass wir keinen verlieren und bei unserem Marschtempo fällt uns hier nun wirklich niemand in den Rücken.


    Auf halber Strecke nach Placentia schlagen wir das Nachtlager auf. Sucht uns einen geeigneten Platz."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Der Tribun grüßte ebenfalls und nickte. "Ja, die Reiterei kann nach vorne. Die Optiones werden schon aufpassen, dass wir keinen verlieren und bei unserem Marschtempo fällt uns hier nun wirklich niemand in den Rücken.


    Auf halber Strecke nach Placentia schlagen wir das Nachtlager auf. Sucht uns einen geeigneten Platz."


    jawohl Tribun!


    Ich zog mein Pferd zurück und ritt zu meinen Männern.


    Männer, wir übernehmen die Vorhut! Wir sollen zwischen hier und Placentia ein geeigneten Platz finden für ein Nachtlager. Also haltet die Augen offen ;)
    Flavius, du reitest am ende und passt mir auf das niemand den Anschluss verpasst.
    Folgt mir!


    Die 30 Mann Starke Turma kalopierte am linken Straßenrand voran.

  • Nachdem wir uns von der Spitze abgesetzt hatten errichten wir nach zwei Stunde ritt ein kleinen Bauernhof. Wir stiegen ab und sahen uns um. Keine Menschenseele war hier, keine Tiere kein gar nichts. Verwahrlost war wohl das richtige Wort dafür. Am Hügel gegenüber des Bauernhofes erspähte ich einen kleinen Junger der ein paar Ziegen hütete.


    Mit einen lauten Pfief machte ich ihn aufmerksam auf mich!


    He Junge! Lebt hier jemand?


    Nein, schon lange nicht mehr!


    Interessant, an der rechten Seite der Straße, gleich gegenüber des Bauernhofes war ein Riesen Feld. In der nähe ein Wäldchen. Ich glaube dies war der Perfekte Ort für ein Marschlager.


    Flavius, du kümmerst dich um die Männer, sie sollen etwas Trinken und die Pferde versorgen. Ich reite zurück und mach Meldung.

  • Kurz vor Einbruch der Dämmerung erreichte die LEGIO I nach einem langen Marschtag den Lagerplatz. Der Praefectus Castrorum ersparte den Männern das aufwändige Schanzen; eine Barriere aus Schanzpfählen, die zu dreibeinigen Stacheln zusammengebunden wurden, musste reichen. Mit Feindberührung war hier nun wirklich nicht zu rechnen.
    Erschöpft setzten sich die Legionäre vor ihre Zelte und bereiteten ihr Abendessen zu. Ihre Laune war nicht besser geworden, ihre Unsicherheit eher größer. Genaueres zum Aufstand hatte man den Tag über nicht erfahren und alles, was man durch mehrmaliges Nachfragen erfahren konnte, waren bald nur noch Gerüchte und wilde Phantasien.

  • Als meine Männer sich im alten Bauernhaus einquartieren ging ich hinaus um mein Pferd etwas zu füttern. Etwas Hafer und Wasser mussten reichen. Mit einer Axt und drei Legionären bewaffnet gingen wir ins Wäldchen um Feuerholz zu besorgen.


    He du da? Willst du mit kommen uns Helfen?

  • Zitat

    Original von Gaius Vinicius Marcellus
    Marcellus drehte sich um. Dann merkte er erst, dass er von einem Decurio angesprochen wurde.


    "Natürlich Decurio! Zu Befehl!"


    Marcellus folgte der kleinen Gruppe.


    Gut dann los!


    Nach wenigen Minuten erreichten wir das Wäldchen. Die Legionäre waren damit beschäftigt einen guten Baum auszusuchen.
    Währenddessen sprach ich mit den Legionär neben mir.


    Wo kommst du her Soldat?

  • Zitat

    Original von Gaius Vinicius Marcellus
    Marcellus war überrascht, das ein Offizier mit ihm sprach. Er antwortete sehr zögerlich.


    "Ich komme aus Savaria, Illyricum und bin vor kurzem zu meinem Halbbruder nach Rom gezogen und dann in die Legion eingetreten."


    Aja. Illyricum, ein heißes Pflaster habe ich gehört. Stimmt das? Und wie lautet dein Name?


    Die Legionäre begannen einen Baum zu fällen.

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