[Villa Pellacia] Das Familientreffen der Aurelier

  • Die Freude von Varus rührte mich und ich schloss ihn ebenfalls in meine Arme.


    "Mein Vater erzählte mir vor langer Zeit einmal, dass einer meiner Brüder entführt worden sei. Danach erwähnte er nie wieder diesen verlorenen Sohn."


    Ich schaute Varus an und betrachtete ihn aufmerksam.


    "Ich wuchs ganz alleine bei meiner Familie auf, denn obwohl meinem Vater einige Söhne beschert waren, verlor er doch einen um den anderen auf unterschiedliche Weise. Auch in deinem Fall muss wohl Sophus die alten Akten nach Anhaltspunkten durchsuchen. Ich wünschte sehr, es stellte sich dabei heraus, dass du einer meiner Brüder wärst."


    Ich machte eine Pause.


    "Wenn Sophus nur einmal Zeit für dieses Aktenstudium finden würde...", seufzte ich fast unhörbar.

  • Ich hatte Cadior gar nicht bemerkt, als ich den Speisesaal betrat. Überrascht drehte ich mich um und blickte ihn an.
    Ich traf ihn seit seiner Reise nach Hispania noch nicht und freute mich sehr ihn zu sehen.


    "Du bist zurück? Wo is Parisaa? Wie war die..."


    Die letzten Worte blieben mir im Halse stecken. Instinktiv spürte ich, dass etwas nicht in Ordnung war. Angst schnürte mir die Kehle zu und beschwerte meine Atmung.

    "Was ist passiert?",
    fragte ich und blickte ihn mit großen angsterfüllten Augen an.

  • Gespannt hörte ich den Worten von Deandra, sie könnte also meine Schwester sein. Es war schon merkwürdig für mich. Bis vor kurzem hatte ich niemanden und jetzt womöglich Brüder und Schwestern. Ich konnte mein Glück nich fassen.


    Als Cadior dann aber begann Deandra in das Nebenzimmer zu führen blieb ich im Speisesaal. Ich wollte nicht dabei sein wenn sie die schreckliche Nachricht erfährt....

  • Langsam verabschiedete ich mich von allen ansässigen. Ich musste herausfinden was ich in Zukunft machen will um mein Geld zu verdienen.
    Ich sprach besonders nochmal Aurelia mein tiefstes Beileid aus und machte mich dann auf den Weg ins Stadtinnere um mich etwas umzuhören.

  • Nachdem Barrius verabschiedet worden war und auch Deandra in Begleitung ihres Bruders Iustus einen Ausflug in den Stadtkern Ostias angetreten hatte, tauchte Sophus in der alten Bibliothek der Villa unter, die er kurzerhand zu seinem provisorischen Studierzimmer erklärt hatte.
    Über Berge von Wachstäfelchen, uralten Briefen, Akten, Stammbäumen, Reiseberichten und Schreibutensilien, welche durch die Arbeit als Quastor unerlässlich waren, vertieft, bemerkte Aurelius nicht die Ankunft des Gaius Aurelius Varus, sondern erquickte sich weiterhin an den Studien, in die er sich nunmehr geworfen hatte.
    Hin und wieder blickter er sehnsüchtig aus dem kleinen und einzigen Fenster des von recht stattlichen Staubschichten bedeckten Zimmers.
    Allzu gerne würde er dem Gestüt Deandras einen Besuch abstatten.
    Nun, da die obligatorischen Trauerfeierlichkeiten abgeschlossen waren, wurde der Quaestor nur noch durch die Arbeit aufgehalten...

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