Corsica: Insel der Verbannung

  • Ich wollte es vergessen und doch kehrte immer wieder die Erinnerung zurück. Der Gerichtssaal, meine Verbitterung über die Ignoranz der römischen Religio, meine leichtsinnigen Worte über ein freiwilliges Exil und schließlich die Falle, in die ich tappte.


    Niemals sollte mein Entschluss, in das freiwillige Exil zu gehen, ein Ausdruck eines Schuldeingeständnisses sein!


    Ab da lief nichts mehr unter meiner Kontrolle, weder die Eskalation, noch die Aufnahme des Urteils. Ich stand neben mir und beobachtete erstaunt, wie mein Geist meinen Körper verließ.


    Zerrissen noch heute und derzeit ohne Hoffnung, jemals wieder eins mit mir selbst zu sein.


    Römer ohne Rom, Patrizier ohne Namen. Erkauftes Überleben, bezahlt mit adeligem Namen. Was blieb war reine Verbitterung.


    http://home.arcor.de/de_la_charis/bilder/forum/IR%20006.jpg



    edit: eigenes Webspace

  • **Ein kleines boot würde auf dem Starnd gestoßen von ein schon ältere Man Gallischer herkümft ...das Schiffchen war beladen mit so dingen die man auf ein Insel Brauchen kan....**
    "Ich bin Gilotrix ...

    Sim-Off:


    Nicht GIOTINETRIX :D :)


    "Ich bin Frater Socitas Aesculapis ....ein Leihe der bei die Sacerdotis Kaleandra in der Lehre war...
    In den 70er in Toxandria ...
    Sie hatt mich gebeten diesse sachen zu dich zu bringen...
    Mulsum, frisches Brot ,ein par Scrolla's zum lesen und nutzliche sachen für dein Haushalt.
    Und ein kurtzes Schreiben..."
    **Überreichend**


    Salve
    Na dein Kopf ist noch dran ...und den wirst du noch wohl eine weille behalten wenn ich das so recht sehe....
    Ich hoffe du hast ein wenig Spaz an Plato's Humorica.....
    Neben lüstig auch sehr lehrsam.


    Benutze die andere sachen gut und sei spahrsam den Gilutrix kan nur 1 mahl in den Monat zu dir fahren abgesehen davon das ich nicht Reich bin...
    Viehl kan ich dir nicht sagen den man muss in diessem leben vorsichtig sein obwohl ich viel wegstecken kan als Seniler alter Hare... :D


    Wenn du wünschen hast gib dan den Gallier ein schreiben mit das wirt mir schon erreichen.
    Vale
    Kaleandra

  • Ich blickte auf das Meer, sah das Boot kommen und sah es auch wieder nicht. Erst als mich der alte Mann ansprach, registrierte ich dessen Anwesenheit.


    Ohne den Blick zu wenden, antwortete ich nach einer Weile.


    Wozu sollte ich Esswaren brauchen? Um zu überleben? Wozu? Was soll ein Leben für einen Mann bedeuten, wenn ihm Stolz, Würde und Hoffnung abhanden gekommen ist? Nichts, meine ich. Gar nichts.


    Ist es nicht außerdem so, dass der Kampf für die Werte in dieser Welt völlig sinnlos erscheint?



    Ich schwieg für längere Zeit, dann aber griff ich doch nach dem Schreiben, welches mir Gilotrix hinhielt.


    Spaß? Der blieb wohl in Rom zurück. Wünsche?


    Ich wandte mich erstmals dem alten gallischen Mann zu.


    Richte Kaleandra aus, wenn sie mir auf meine Fragen, die ich dir gerade stellte, eine Antwort schicken kann, wäre das Sendung genug. Ansonsten gibt es nichts was ich mehr bräuchte.


    Ich drehte mich wieder weg und schloss meine Augen zum Zeichen, dass kein weiteres Wort mehr meinen Mund verlassen würde.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Gilotrix war ein Treüer Man und ich kannte ihm schon 50 Jahren ...
    Er überbrachtte mir die Antwort die ihm gegeben war ...**
    "Gut Gilotrix bist du berreit noch mahl aus zu fahren??"
    *Er schautte in die Luft und schien sich die bewegüng der Wellen an zu ehen..*
    "Klar mache ich ,fange mich unterwegs ein hübschen Fish und dan haut es schon hin Sacerdotis..."
    *Ich bat die Sorror Hermaniosa nochmahl für mich zu Schreiben...*


    Salve Blinder Man


    Die antwort auf all dein Fragen ist doch einfach wie Stroh...
    Die Göttern liessen dich am leben, nicht um hier zu grübbelen sonder damit mahl wircklich anfängst deine Pflicht ihnen gegenüber zu erfühlen...
    Den Göttern wahrhaft dienen heist den Tyrannen der Ignorantz heist bekämpfen...wo immer wie immer wann immer und von wo dan auch immer...
    Falls du mein wörter nicht verstanden hast dan neme ein schlück Mulsum pur und denke noch mahl drübber nach ...


    Wenn du es dan noch nicht kapierst dan lege dir ein Blindtuch an und gehe wie ich weiter als Blinde dürch das leben das bist du dan auch.


    So wirts mit unsere Verlobüng wohl nie was Vibi :D :)
    Vale
    Kaleandra

  • Und wieder riss mich ein Brief aus meiner Versunkenheit. Nicht mal hier in aller Abgeschiedenheit hatte man seine Ruhe.
    Dieses mal griff ich nach Papier und Feder. Wenn überhaupt noch etwas zählte für mich, dann waren es die alten Schriften der Gelehrten, in die ich ebenso versank wie in meine Gedanken, die ich auf Pergament festhielt.





    Salve weise Frau,


    doch in meinem Fall hat dich die Weisheit wohl verlassen. Vielleicht standen mir die Manen bei, als mich das Todesurteil nicht erreichte, vielmehr denke ich jedoch, dass es eine Strafe war, weil ich den Sittenverfall nun weiterhin miterleben muss.


    Meine Pflicht erfüllte ich durchaus, zumindest dachte ich dies bislang, vermutlich war es aber nicht genug. Es werden sich bessere, fähigere Menschen finden, die das vollbringen, was mir nicht gelang.


    Das Volk Roms braucht mich nicht, ich brauche mich ja nicht einmal selbst. Also setze deine Kraft für Besseres ein, als sie an mir noch weiter zu verschwenden. Ich bin nicht eins mit mir, wie kann ich damit wieder eins mit dem Leben werden?


    Vale
    Vibullius



    Wortlos reichte ich den Brief dem alten Mann.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • **Ich lies die antwort vorlesen und hebte den Brief auf**
    "Eines Tages werden wir hier um lachen...."
    **Giotrix schautte mich fragend an nach das er den Fish verorbert hätte..."Soll ich noch mahl hingehen...?"
    Ich stand auf mit hilfe des Stabes und hield mein Gesicht in den Frischen Meeres wind...ihm geniessend und der gerüch voll in mich auf nemend ...mein Geist suchte den gequeelten des Vibulus und forschte dessen.
    Dan setzte ich mich wieder wieder hin bei den Frater und Sorror...**
    "Nein Giotrix...er hatt ALLE antworten die er braucht...aber es dauert noch ein bischen bis er das sehen wirt...wielange habe ich nicht gebraucht??...lange...
    Er weiss es ....er muss es sich nur selber gestähen..."

  • Mit meinen Gaben im Gepäck ging ich an Land. Ich fragte einen anwesenden Hafenarbeiter ob er mir sagen könne, wo ich einen erst kürzlich eingetroffenen Patrizier finden würde und er wies mir den Weg.


    Der Aufstieg war steil, aber schließlich gelangte ich vor der Behausung an. Ich trat an Vibullius heran.


    "Salve Tiberius Vibullius! Sicherlich wundert Ihr Euch über mein Erscheinen, doch ich suchte Euch bereits in Ostia vor der Verurteilung auf. Leider ohne Erfolg. Heute ist mir Fortuna wohl gewogener. Ich habe etwas mitgebracht."


    Freundlich lächelte ich und reichte Wein und Brot Vibullius hin.

  • Erstaunt blickte ich auf die junge Frau, welche ich nicht mal kannte. Wieso kümmerten sich plötzlich so viele Leute um mich?


    Dein Anliegen in Ehren, aber erstens ist die förmliche Anrede nicht vonnöten, denn ich bin kein Patrizier mehr und zweitens benötige ich keine Esswaren. Hier lagern schon einige und anrühren tu ich sie alle nicht.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Ungläubig hörte ich die Worte, war zuerst sprachlos, doch dann stieg Ärger in mir auf. Nie klagte ich, nie kritisierte ich jemanden, ich hatte schon so viel erduldet, aber das war nun doch zu viel.


    Mit großer Beherrschung sprach ich Vibullius an. Auf die förmliche Anrede verzichtete ich dabei.


    "Wie kommst du auf die Idee, dass du kein Patrizier mehr bist? Im übrigen sind die Esswaren auch nicht für dich gedacht. Ich brachte sie, damit du Gaben hast, um sie deinen Ahnen und Geistern in den Tagen der Parentalia zu opfern."


    Es kostete mich einige Kraft, derartig ruhig zu bleiben. So freundlich wie möglich blickte ich Vibullius dabei an.

  • Gaben für die Götter? Wie konnte ich nur die Parentalia vergessen! Selbst im Einswerden mit der Natur und dem bestmöglichen Vorsatz, die ewige Freiheit zu erringen, sollte man nie die Ehrung der Geister und Ahnen im Diesseits vergessen.
    Ich merkte, daß der Ärger über mich selbst, mich aus meiner gefühllosen Versunkenheit riss.


    Tonlos zwar, aber wachgerüttelt antwortete ich.
    Nun mit dem Bürgerrecht verlor ich auch meinen Stand. Ich darf weder wählen, noch kandidieren und schon gar nicht im Cultus Deorum dienen, ganz abgesehen davon, daß ich die Insel nicht verlassen kann und all diese Dinge hier sowieso nicht gehen. Es ist die Weißheit eines großes Philosophen, die mich lehrte, die Dinge hinzunehmen wie sie sind, die man selbst nicht ändern kann.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Lange, sehr lange schwieg ich und sann über die Worte des Vibullius nach. Ich ärgerte mich sehr über seine scheinbare Unfreundlichkeit, ermahnte mich dann aber selbst zu mehr Verständnis.


    Gab es überhaupt jemanden, der sich in seine Lage hineinversetzen konnte? Hatte er nicht alles, was für einen Römer zählte, bereits verloren. Rom nicht mehr betreten zu dürfen, war allein schon so etwas wie ein Todesurteil. In einem aber irrte Vibullius und das wollte ich heute klarstellen.


    "Du hast viel verloren, sehr viel. Das steht außer Frage, aber eines besitzt du noch und das ist deine Standeszugehörigkeit. Du wurdest als Patrizier geboren und als solcher stirbst du auch."


    Sim-Off:

    Du läufst hier als Peregrinus rum, weil nur so der Verlust der Bürgerrechte umsetzbar ist (technisches Problem). Du ist noch immer ein Tiberius!

  • In meinem Fühlen sicherlich. Da werde ich immer ein Tiberier sein.
    Ich schwieg längere Zeit. War es möglich, dass ich mich irrte? Wäre das ein ausreichender Grund zurückzukehren ins Leben? Ein Grund weiterzukämpfen für die Sache der alten Religio? Ich wollte es mir durchdenken.


    Laß uns dann also den Göttern und den Ahnen opfern. Gedankenverloren nahm ich Brot und Wein der jungen Frau ab und bat sie, mir zu folgen.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Ich hatte das Gefühl, als wäre ich zu ihm durchgedrungen.
    Langsam folgte ich Vibullius. Er wählte einen schmalen Pfad noch weiter hinauf in die Berge. Erst auf der Spitze des Bergrückens stoppte er. Er suchte den freien Himmel Richtung Osten.


    Weit konnte der Blick hier über Meer und Insel schweifen. Der Wind riss an meinem Haar und meiner Palla, die ich eng um mich geschlungen hielt. Ein Gefühl von Freiheit und Unendlichkeit erfasste mich.


    Ich sah wie Vibullius nach einem Band um seinen Hals griff. Er streifte es über seinen Kopf und ich erkannte ein Amulett. Vermutlich ein Andenken an seine Familie, vielleicht seinen Vater.
    Auf einer ebenen Felsplatte legte er das göttergleiche Bild ab. Brot und Wein drapierte er darum. In Ermangelung eines brennenden Herdes oder Altares schien die Sonne scheinbar besonders hell.

  • Gilotrix setzte sich zu mir **
    "Soll ih noch mahl herüber Fahren...?"
    **Ich dachztte ein moment nach entschloss mich dan dagegen...**
    "Nein lieber Gilotrix...es ist jetzt jemanden bei ihm die ihm auf andere weisse das sagt was ich auch tat..
    Und sie hatt die bessere instrumenten um ihm entgultig zu erwachen.


    Den das wirt er ...die Göttern haben ihren linien gesetzt und auch ER muss diesse befolgen wahrscheinlich bis zu ein Bitteres ende wie ich da auch muss aber so seie es...
    Geh Schlafen und last ein alte Frau die frische Luft und den Frieden der Nacht."

  • Salve lar familiaris. Salvete Di Penates. Salve Gen Patris Familias. Salve Vesta Mater.


    Ita est!


    Quod bonum faustum felix fortunatum salutareque sit mihi Genti Tiberia ac nationi Novae Romae Universae. Ita est!




    Ich berührte meine Brust mit der Hand, um mit dieser Geste meine Ehrfurcht zu verdeutlichen.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • „Dort, hinter dem Horizont, liegt Rom und dort liegt deine Bestimmung. Sie liegt im Leben und im Kampf und nicht in der Selbstaufgabe.“


    Leise klangen meine Worte und der Wind trug sie schnell fort, aber ich war mir sicher, Vibullius hatte sie vernommen. Lautlos wandte ich mich zum Gehen und ließ ihn zurück mit seinen Gedanken. Ein erster Schritt war gemacht, nun musste er aus eigener Kraft weiterlaufen.

  • **Ich sas an den Tisch und as ei stuckle Brot...mein gedancken gingen nach aller hande sachen aus..
    Der Wind kam noch immer vom Norden aber sie war nicht mehr wircklich kalt.
    Der Morgigen Tag würde sicher interessantes bringen nur warten...und die Zeit ihre Arbeit machen lassen.**

  • Ich war bereits im Gehen, als mich noch die Worte von Vibullius erreichten. Verwundert blickte ich mich um. Wollte er jetzt doch nicht allein bleiben? Suchte er Gesellschaft? Wie sonst sollte ich seine sarkastische Äußerung verstehen?


    „Fürst auf Corsica? Rom gewinnen?“


    Ich dachte kurz nach.


    „Gut, ich bleibe auf ein Spiel. Wollen wir sehen, wer gewinnt.“


    Ich nahm mir einen andersfarbigen Stein und setzte ebenfalls.

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