Frühnebel lag über der Stadt ante diem undecimum Kalendas Februarias.
Ein Datum wie jedes andere, heute nicht mehr beachtet, doch wären die damals grausamen und traurigen Mißverständnisse in Italien und Afrika nicht gewesen, hätten wir heute aller Wahrscheinlichkeit nach einen weiteren ruhigen Tag in Carthago Nova zu verleben gehabt.
Der Wind spielte verrückt. Auf dem Meer war ein starker Achterwind, im Hafen herrschte ein wechselnder, vom Land her kommender Wind, der immer wieder starke, in sich drehende Böen erzeugte. Die Ruderer würden sich ins Zeug legen müssen, um gegen den Wind vorwärts zu kommen. Mir sollte es egal sein. Ich durfte nach dem Frühstück Wache schieben und auf unsere Passagiere warten, die wohl erst nach der Siesta auftauchen würden. So sah ich dem Deckpersonal zu, wie es das Schiff wienerte und schrubbte und grinste mir eins. Und als der Alte sogar den stinkenden Lucillus zum Muschelklopfen schickte, war der Tag für mich gelaufen. Endlich kam der Kerl mal ins Wasser... .
Fertigmachen zum Auslaufen...
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Ich erreichte das Schiff, das gerade zum Auslaufen fertiggemacht wurde.
An Deck stand ein Soldat, ich rief ihm zu "Salve, Lucius Prudentius Maximus, Liktor des Legatus Augusti pro Praetore, bittet an Bord kommen zu dürfen?!"
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Oh beinahe hätte ich verschlafen, Einglück haben mich die Signalhörner geweckt.
Schnell rannte ich zum Schiff und dann die Planke hinauf.
"Melde mich zum Dienst!"
Stramm stand ich nun da, bin gespannt welche Befehle ich nun erhalten werden und hoffentlich nicht wieder schruppen.
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Ich sah in meiner Passagierliste nach. Nach einigem Suchen konnte ich den Namen enziffern.
Du bist der Liktor? Willkommen an Bord!
Vorwurfsvoll sah ich den Probatus an, der gerade noch rechtzeitig herangehetzt kam. Ich flüsterte ihm zu:Hast du ein Glück, daß der Alte Dich mit deinem offenem Gürtel gleich sieht.
Ich werde Euch jetzt das Schiff zeigen, damit ihr wißt, was wo und wann zu finden ist. Ich schritt voran, um zum Hauptmasten zu gelangen.
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"Ja, ich bin der Liktor und darf euch bei dieser Fahrt begleiten"
Ich folgte dem Nauta und war gespannt, was er mir zeigen würde....
Während wir so über Deck gingen fragte ich "Sagt, wie heisst du, Nauta und wie heisst dieses Schiff?"
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Ich ging den beiden hinterher und betrachtete das Schiff ganz genau, damit ich später nicht mehr nachfragen müsste, wo sich was befindet.
Der Herr der neben den Nauta lief, war bestimmt ein wichtiger Geschäftsmann auf Reisen, aber irgendwie kam er mir bekannt vor, als wäre ich ihn schon mal über dem Weg gelaufen. Aber ich war doch neu hier. Hm...
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Der Nauta zeigte mir das ganze Schiff und zuletzt meine Kajüte. Es war zwar nicht wie mein Cubiculum in der Casa, aber es liess sich überstehen, darin zu schlafen.
Der junge Porbatus lief die ganze Zeit neben mir her und ich merkte, dass er mich die ganze Zeit musterte. Irgendwie kamen mir seine gesichtszüge bekannt vor, aber da ich über 20 jahre nicht in der heimat war, konnte es ja gar nicht sein, dass ich den jungen Mann kannte......
Ich bezog meine Kajüte, begab mich wieder an Deck und schaute dann zu, wie die Mannschaft das Schiff zum Auslaufen fertig machte....
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Nachdem die Besichtigung zu ende war, ging der Herr ins Schiffinnere, ich selber blieb auf dem Deck und schaute mir die Arbeit der Matrosen an. Um zu lernen und meine Erfahrungen zu erweitern.
Ich wartete nun bis ich meinen nächsten Befehl bekam.
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Also. Ich bin Lucius Sergius Catilina. Meine Freunde nennen mich Cati. Miros der Pirat nennt mich wohl anders. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich führte sie nach unten in das Schiff.http://www.zdf.de/ZDFde/img/28/0,1886,2233148,00.jpg
Wie ihr seht, geht es hier zu, wie in einem syrischem Harem. Gerade einmal einen schmalen Gang gibt es. Wenn wir nachher auslaufen und die Besatzung vollständig an Deck ist, werden hier rechts und links von uns 200 Legionäre sitzen, die rudern dürfen und das auf 34 Doppelschritt Länge! Dann gibt es noch 80 Seesoldaten und ich gehöre zu den 12 Matrosen, die die seemännische Arbeit verrichten. Schlafen tuen die Ruderer an ihrem Platz. Wo sonst auch hier? Ich empfehle Euch also, nachher hierher keinen Schritt zu tun. Der Liktor sollte sich am Heck beim Steuermann aufhalten. Das ist außerdem der schönste Platz. Für den Probatus werden wir dann auch noch etwas finden.
Wir kletterten wieder heraus und ich führte die beiden zum Heck.
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Nachdem ich seit 16 Stunden aufmerksam, die Arbeiten auf dem Deck beobachtete und mir einige Fertigkeiten, des Seemanntum gezeigt wurden. Beschloss ich selbstständig mich zur Ruhe zu legen. Damit ich beim nächsten Befehl ausgeschlafen und fit bin. Ich schlief auch daraufhin sofort ein.
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Endlich kam auch der 2. und letzte Passagier an Bord. Die Rudermannschaften waren schon vor 2 Stunden gekommen. Alles lachte über den schlafenden Probatus und es war jeder bestrebt ihn auf Befehl des Kommandanten nicht zu wecken. Er würde auf See noch sein Wunder erleben und freuten uns schon diebisch darauf.
So leise zogen wir den Steg ein, daß man glaubte, wir würden ihn einfach an Land lassen. Die Ruder glitten ins Wasser und wir legten ab. Ade Carthago Nova!
Sim-Off:
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