• Gemessenen Schrittes und umgeben von einigen Priestern betritt der Rex Sacrorum das Comitium auf dem Forum. Alles war so vorbereitet, wie es der Ritus um die Vertreibung von Superbus, dem letzten König von Rom, verlangte.
    Gemäß der Tradition sollte die Feier des Refugiums diese bedeutenden Geschehnisse aus der Geschichte der Stadt nachzeichnen. So trat ein Sprecher nach vorne und rezitierte die Überlieferung der Ereignisse:


    "König Superbus war an die Macht gekommen, indem er seinen Vorgänger töten lies. An seinem Thron klebte daher von je her Blut. Doch das Blut sollte nicht nur sein Verschulden sein, sondern die Schuld seiner ganzen Familie. Denn sein Sohn Sextus machte sich ebenfalls schuldig, als er Lucretia, die Tochter eines Patriziers vergewaltigte. Sie gestand ihrem Vater und ihrem Ehemann die Tat, konnte und wollte mit der Schande aber nicht leben und nahm sich das Leben.
    Ihr Mann Tarquinius und ein weiterer Patrizier namens Lucius Iunius Brutus schworen Rache für diesen Frevel und ihren Tod. Sie trugen die Leiche aus Forum und zeigten sie dem Volk und benannten den Täter. Das Volk von Rom erkannte die Schuldigen und vertrieb den König und seine ganze Familie aus Rom. Brutus ließ das Volk schwören, nie wieder einen König zu akzeptieren und übergab seine eigenen Söhne dem Henker, weil sie dem König zur Rückkehr verhelfen wollten."


    Nach dieser Erzählung tritt der Rex Sacrorum nach vorne an den Altar und opfert dem Ianus feierlich ein Rind. Damit ist das Festmahl für das Volk eröffnet und der Rex verlässt als symbolisch fliehender König schweigend und mitsamt der ihn begleitenden Priesterschaft das Forum.


    Sim-Off:

    Die Waren für das Festmahl sind in der WiSim zu finden

  • Als der Stier am Boden lag und der Rex sich überstürzt entfernte winkte ich zum Zeichen des Beginnens einem Sklaven des Cultus, damit er mit der Ausweidung des Opfers beginne und einem zweitem, um das Blut in einer Schale aufzufangen. Der Stier röchelte noch und man sah, wie das Leben aus ihm entwich und er sich gegen sein Schicksal wehrte. Schließlich erstarb sein Röcheln und ich nahm die Schale mit dem Blut und besprengte das Forum damit, immerzu Gebete vor mir hersagend. Die Schenkel und Eingeweide schließlich wusch ich sorgfältig mit geweihtem Wasser, nachdem der Haruspice sie für gut befunden hatte und legte sie auf den Altar.
    Lodernd schlugen die Flammen über dem Opfer zusammen, als der Holzstoß entzündet wurde und der süßliche Geruch verbrannten Fleisches verbreitete sich auf dem Forum.
    Immerzu die Gebete sprechend und ehrfurchtsvoll auf die Flammen blickend warteten wir, bis der Holzstoß niedergebrannt war.

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