Der Straße parallel zum Fluss folgend kommt die Legio XIV Flavia in Kampfbereitschaft trotzdem gut voran. Canusium hat man bereits wieder hinter sich gelassen. Eine Abordnung der Stadt Venusia kam am Vormittag. Vom Feind wusste man nichts. Zumindest nichts brauchbares, alles nur Gerüchte. Kein Feindkontakt, keine Feindsichtung.
Legatus Valerianus reitet mit einem Tribun auf eine Anhöhe, nahe dem Aufidus.
„Sieh da Severus, hier teilt sich der Fluss und im Delta werden wir unser Feldlager errichten. Wir können über den Fluss versorgt werden und haben die Städte Ausculum und Venusia als Flankenschutz.“
„Warum marschieren wir nicht gradewegs auf den Feind? Wer braucht ein Feldlager?“
blickt den jungen Tribun an und lehnt sich im Sattel zurück
„Eure Vorfahren haben das verschanzte Lager für einen sicheren Hafen des Heeres gehalten, von wo sie zum Kampf ausrücken, wohin sie sich, vom Sturm der Schlacht verschlagen, zurückziehen konnten. Das Lager ist für den Sieger eine gute Heimstatt, für den Geschlagenen eine Zuflucht. Dieser kriegerische Wohnsitz ist ein zweites Vaterland, der Wall ersetzt die Stadtmauern, und für den Soldaten ist das Zelt sein Haus und Herd … Livius.
Gib die notwendigen Befehle weiter!“