Domus Aeliana - Tablinum

  • “Nun…“, sagte Quarto daraufhin bedächtig: “Entweder, dieser Quaestor weiß mehr als er sagt und wagt nicht alles offen auszusprechen, weil er sehr hochgestellte und einflussreiche Persönlichkeiten darin verwickelt sieht…


    …oder aber er weiß gar nichts, sondern versucht sich vielmehr an einer Verleumdung, deren Ziel noch recht undurchschaubar erscheint.“

  • "Ähnliche Gedanken hegte ich auch, daher kam ich zu dir, um deinen Rat zu erfahren. Immerhin kennst du viele der Menschen hier auf den Palatin und vor allem kennst du die Sphären des Kaisers und weisst vermutlich, welche Stellung die Christen in dessen Weltsicht einnehmen."


    Er hatte mittlerweile einen Becher Wein in der Hand, aus dem er nun einen Schluck trank.


    "Ich kann nicht glauben, dass die Christen eine so grosse Bedrohung sein können. Sonst hätte der Kaiser diese Sekte sicherlich nicht durch das Edict toleriert sondern sie verboten und in die Hände der Garde gelegt."

  • “Da hast du gewiss recht und, wie gesagt, mir ist nicht bekannt, dass es jemanden am Hofe gäbe, der sich in der Anbetung dieses exzentrischen Gottes üben würde.“
    Auch Quarto nahm einen Schluck Wein und ein blutroter Tropfen lief ihm am Bart herab und tropfte auf seine Toga, als er weiter sprach:
    “Aber wenn es doch so wäre, dann würde ich gerne davon wissen. Durch das Edict des Kaisers werden diese Sektierer zwar geduldet, aber es heißt, dass sie ihren Gott über alles stellen und das ihre Loyalität zu Rom und Kaiser deshalb prinzipiell fragwürdig ist.“

  • “Ich würde nur sehr ungern feststellen, dass andere, außerhalb des Palastes von Vorgängen wissen, die mir verborgen geblieben sind.
    Aber solange keine konkreten Hinweise vorhanden sind und solange noch nicht einmal Namen genannt wurden, sollte es keine offizielle Untersuchung geben und schon gar keine Durchsuchungen.


    Nein, ich würde dir empfehlen, diskret zu ermitteln und ich würde es begrüßen, wenn du mich dann informieren würdest.“

  • Balbus nickte. "Sobald ich etwas genaueres weiss, wirst du es ebenfalls erfahren." sagte er und grübelte schon über die beste Vorgehensweise.


    "Vielleicht kann ich auch herausfinden, wer hinter all dem steckt." sagte er eher zu sich selbst, während er sich langsam erhob.


    "Patron, ich danke dir für deine Zeit und deinen Rat, doch nun sollte ich mich um diese Sache kümmern." sagte er und bereitete sich auf den Abschied und den Aufbruch vor.

  • Mit musternden Blicken betrachtete ich den Teil der Casa, den ich auf dem Weg zum Tablinum sehen konnte und auch hier sah man wieder, dass es wohlhabende Leute gibt. Nunja, was wollte man denn erwarten? Dass die Gens Aelia auf dem Palantin wohnt, kam ja auch nicht von irgendwo her. Als ich schließlich von Nahkti, dem Sklaven, zum Tablinum geführt hatte, bat er mich auch – ich denke nach einer kurzen Anmeldung bei Quarto, dass ich eintreten sollte, was ich natürlich auch tat.


    Langsam betrat ich den Raum, und nachdem ich für ein paar kurze Augenblicke auch diesen Teil des Domus betrachtete und auch ein wenig bewunderte, blieb mein Blick dann auf Quarto hängen, den ich auch sofort danach begrüßte.
    “Salve Senator Aelius. Wie dir vielleicht dein Sklave schon mitgeteilt hat, heiße ich Caius Sergius Curio...“ ich verstummte doch recht abrupt und betrachtete ihn dann ein klein wenig akribischer.

  • …und so geäugten sich die beiden für den Bruchteil eines Augenblicks, bevor Quarto mit freundlichem Gesichtsausdruck sagte: “Salve Caius Sergius Curio!“
    Mit einer Geste bot er seinem Gast einen der recht bequem aussehenden, gepolsterten Stühle aus Zedernholz an, die jedoch ein wenig im Kreuz drückten, wenn man zu lange sitzen musste.
    “Darf ich dir etwas anbieten? Vielleicht einen angenehm gewürzten Wein?“

  • Mit einem kurzen Nicken trat ich näher in den Raum herein und setzte mich dann auf einen der edel wirkenden Stühle. Der leicht würzige Geruch verriet, dass es sich dabei wahrscheinlich um Zedernholz handelte, wieder ein Zeichen des Wohlstandes und wieder fragte ich mich, wieso mich das wunderte. Ja, sie waren sehr gemütlich, und dass sie im Kreuz drücken würden, würde ich wenn überhaupt erst später erfahren.


    “Einen angenehm gewürzten Wein ...“ wiederholte ich die Worte fügte dann meine Antwort kurz danach an: “Ja, gerne.“ Er mochte es wohl 'würzig'. Naja, jeder hatte ja seinen eigenen Geschmack und über den ließ sich bekanntlich streiten.

  • Die Sklaven des Hauses kannten die Gewohnheiten ihres Herrn und so bedurfte es nur eines kurzen Winks und nur sehr kurzer Zeit, bis den beiden ein dezent nach Anis und Minze durftender Vinum conditum serviert wurde.


    Sim-Off:

    WiSim ;)



    Quarto prostete seinem Gegenüber zu: “Den Göttern zum Danke und auf dein Wohl!“
    Er trank einen Schluck und stellte den Becher dann vorsichtig ab.


    “Nun… ich glaube nicht… hatten wir bereits das Vergnügen unserer Bekanntschaft? Ich bin neugierig, was führt dich zu mir?“

  • Die Schnelligkeit des Sklaven bestätigten nur meine Meinung, er war fleißig, das gefiel mir, doch schien es mir eher unwahrscheinlich, dass Quarto diesen Sklaven verkaufen würde, genau aus diesem Grund. Aber deswegen war ich ja auch nicht hier und so nahm ich den Wein mit einem kleinen Nicken zum Senator entgegen und stimmte kurz in seinen Trinkspruch mit ein, ehe ich ebenfalls einen Schluck trank. Er war wirklich würzig, aber nicht so, dass es aufdringlich wirkte. Er schmeckte und Quarto hatte einen guten Geschmack, aber ich bevorzugte für den täglichen Bedarf dann doch lieber meinen Wein, der war besonders für mich kostengünstiger.


    “Nein, das Vergnügen blieb mir bis jetzt verwehrt, aber zumindest habe ich hier einen Ansatz, dass nach zu holen.“ Ich machte eine kurze Pause, in der ich ein leichtes Lächeln aufsetzte, welches aber schnell wieder verschwand, als ich weitersprach.
    “Aber ich denke, jemanden anderen aus meiner Familie wirst Du kennen, oder besser gekannt haben? Sergius Glabrio. Ich habe gehört, dass er dein Klient war?“ fragte ich leicht neugierig, obwohl ich das Ergebnis seiner Antwort wohl zu kennen vermutete.

  • “Das ist wohl war. Es ist umso tragischer, da er auch noch ein so junger Mensch. Wir können hoffen, dass es ihm im Elysium gut geht.“ antwortete ich leicht betrübt, schüttelte diese Tonlage dann aber schnell ab. Die Gens hatte genug getrauert, das Leben musste weitergehen.


    “Jedensfall bin ich hier, um dieses Patronat zu ... sagen wir erneuern. Ich habe dich aufgesucht, um dich darum zu bitten, mir ebenso ein guter Patron zu sein, wie Du es bei Glabrio warst, so werde ich ein ebenso guter und treuer Klient sein, wie es mein Verwandter war.“ sprach ich und nippte kurz am Wein.


    “Sicher möchtest du vor dieser Entscheidung mehr über mich wissen.“, falls er nicht sofort ablehnen würde, sprach ich in Gedanken weiter, “ Und so würde ich Dir gerne einen kleinen Anriss meines bisherigen Lebens und meine Pläne für die Zukunft zu geben, wenn Du dies wünschst...“

  • Erfreut nickte ich, er wollte mir zuhören. Ich nahm noch einen Schluck des guten Weines, ehe ich begann:
    “Geboren bin ich hier in Roma als Sohn des Sergius Stephanus. Er mag dir vielleicht vom Namen her bekannt sein. Ich genoß ganz normal die Ausbildung in einer förmischen Familie und ging danach nach Achaia, wo ich einige Zeit auf eigenen Füßen lebte und studierte. Allgemeine Bildung, Rhetorik, Mathematik und ein klein wenig Architektur. Natürlich las und lese ich auch viel von den griechischen Philosophen und Dichtern. Eine Zeit lang versuchte ich mich, militärisch irgendwo unterzubringen, merkte aber schnell, dass mir ein Gladius um einiges unangenehmer als der Griffel in den Händen liegt, so gab ich das auf.“
    Ich machte eine kurze Pause, da der Abschnitt meines Lebens, bevor ich wieder nach Rom kehrte im großen und ganzen abgeschlossen war. Kurz räusperte ich mich und fuhr dann fort.


    “Dann bin ich wieder nach vielen Jahren nach Rom zurückgekehrt, schließlich wollte ich dort nicht den Rest meines Lebens dort verbringen. Hier in Rom wurde ich schnell für eine Probezeit als Stationarius des Cursus Publicus eingesetzt, die ich dann nach einem Monat auch bestand. Somit bin ich nun seit längerem der Praefectis Vehiculorum dieser Provinz und überwache und leite den Postverkehr des Cursus Publicus in ganz Italien.“
    Wieder machte ich eine Pause, diesmal aber länger, und wartete auf eventuelle Fragen oder Anmerkungen von Quarto. Und ob ihm das nicht vielleicht schon genügte.

  • “Das ist eine sehr ehrenvolle Aufgabe, die, bitte korrigiere mich wenn ich mich täusche, auch ganz ordentlich vergütet wird. Der Legatus Augusti Cursu Publico scheint sehr große Stücke auf dich zu halten.“

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