Zufrieden lauschte Aelius Quarto den Geräuschen geschäftigen Treibens, die aus allen Ecken des großen Hauses zu ihm, in sein privates Cubiculum drangen. In der Domus Aeliana war es lange Zeit vergleichsweise Still gewesen, denn sie hatte nur wenige Bewohner beherbergt. Das hatte sich mit der Geburt seines leiblichen Sohnes Gaius – welcher seine Ammen mit stetigem und kräftigem Säuglingsgeschrei auf Trapp hielt – der Ankunft seiner Base Aelia Paulina, dem Eintreffen seiner Nichte Aelia Vespa und dem Einzug seines Adoptivsohnes Aelius Claudianus Marcellus und dessen schon fast erwachsener Tochter Aelia Claudiana Dolabella geändert. Nicht zu vergessen sein Großvetter Aelius Callidus, der nun ständig in Rom und in der Domus lebte.
Ja, Aelius Quarto war zufrieden. Vor ihm, auf einem kleinen, zierlichen Tisch – eine alte mysische Tischlerarbeit – lagen die Briefe, die heute für ihn abgegeben worden waren. Gut gelaunt sah er die Schriftrollen durch, als ihm ein Siegel ins Auge stach. Er erbrach es und las:
An:
Aelia Adria & Lucius Aelius Quarto
Einladung zur Hochzeit von
Decius Germanicus Corvus
et Germanica Aelia
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Verehrte Aelia Adria und Verehrter Lucius Aelius Quarto,
Zu unseren Hochzeitsfeierlichkeiten
ANTE DIEM XVI KAL IUL DCCCLVII A.U.C. (16.6.2007/104 n.Chr.)
laden wir Eeuch herzlich in die Casa Germanica in Rom ein.
Über Euer Kommen würden wir uns sehr freuen.
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gez. Germanica Aelia et Decius Germanicus Corvus
”Da schau an.”, entfuhr es ihm, als er von der anberaumten Hochzeitfeier in der Familie seiner Gattin las.