Domus Aeliana - Cubiculum Quarto

  • "Nein! Nur das Bett!", strahlte sie ihn an.
    "Ich habe von einer Großtante davon gehört. Es soll tatsächlich dabei nützlich sein. Gut, wahrscheinlich wird es Aberglaube sein. Aber falls es doch helfen würde?"
    Ihr Strahlen wandelte sich dazu, ihn anzuhimmeln, als ob ein Wort von ihm dem eines Gottes gleichzusetzen wäre.
    "Aber falls es dich stört, dann ..."

  • “Oh, nein, nein, man sollte dem Wort einer Großtante auf jeden Fall Bedeutung beimessen. Wenn es zum guten Gelingen beiträgt, dann kannst du von mir aus das Bett stellen wie du meinst, von mir aus sogar ins Peristyl.“
    …und selbst wenn sie ihm das Versprechen hätte abringen wollen, für sie einen Minotaur einzufangen und zu zähmen, bei dem Blick, dem sie ihm schenkte, hätte er auch dazu bereitwillig ja gesagt. Ein liebender Mann, dass wussten schon die Alten, ist ein närrisches Wesen.

  • "Wunderbar. Ich danke dir!"
    Sie drückte ihm einen dankbaren Kuss auf den Mund."Du wirst es nicht bereuen!"
    Und sorgte dann dafür, dass der Sklave mit den Reorganisierungsmaßnahmen begann.

  • Ihr Gatte hatte sich wieder einmal in sein Cubiculum zurückgezogen um ungestört zu sein. Ein guter Moment um mit ihm ein ruhiges Gespräch zu führen.


    Sie klopfte leise zweimal an seine Tür und öffnete die Tür, ohne einzutreten.
    "Störe ich dich?"

  • Quarto schaute von einem langen und trockenen Bericht auf, durch den er sich gerade gequält hatte.
    “Du störst niemals, meine Liebe.“, schwindelte er ein klein wenig und in Wahrheit war er doch ganz froh, einen guten Grund zu haben, seine wenig erbauliche Lektüre unterbrechen zu können.
    “Komm’ doch herein.“

  • Die lieben Worte von ihm zauberten ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie schloss die Tür hinter sich, ging langsam auf ihn zu und setzte sich schlussendlich auf seinen Schoß.
    Kurz blickte sie auf seine Unterlagen am Tisch und sah ihn dann ernst an.
    "Du hast nun also einen wichtigen Posten am Kaiserhof."

  • “Ach, naja, wichtig… Du hast doch sicher die letzte Ausgabe der Acta Diurna gelesen; wirklich wichtig sind andere Männer. Aber es ist natürlich eine interessante Aufgabe, auch wenn ich mich nun mit so etwas wie dem hier herumschlagen muss…“, er hielt den Bericht hoch.
    “Es ist erstaunlich, wie viele Palastsklaven auf diesem Hügel mit uns hausen und geradezu erschreckend, welchen Mengen Feldbohnen und Linsen für ihre Ernährung eingelagert werden müssen.“
    Er legte die Tafel weg.
    “…und es ist sagenhaft ermüdend, dass zu lesen.“
    Er lächelte und zog sie an sich heran.

  • “Das hat er und selbstverständlich habe ich angenommen. Dein Mann ist nun Magister Domus Augusti.“, sagte er und ließ sich bereitwillig im Haar kraulen.
    “Ich sagte ihm, dass ich es als große Ehre ansehen würde und das ist es wohl tatsächlich, auch wenn die Statthalterschaft in einer Provinz glanzvoller erscheinen mag.“

  • Und sie hörte auch nicht auf zu kraueln, wahrscheinlich doch um diese besänftigende Wirkung auszunutzen.
    "Und der Gedanke, das Angebot abzulehnen ist dir nicht gekommen?"

  • “Doch, kurz. Der Gedanke, eine Zeit lang mit dir in Campanien zu verbringen und dem Müßiggang zu frönen, erschien mir durchaus verlockend. Aber hätte ich wirklich ablehnen sollen? Sicher wäre uns dieses Leben schnell fad geworden und darüber hinaus schlägt man ein solches Angebot des Kaisers nicht ohne weiteres aus.
    Dazu kommt, dass diese Aufgabe nicht gänzlich ohne Reize ist und ohne Einfluss ist das Amt auch nicht.“

    Er zog sie auf seinen Schoß.
    “Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“

  • "Es fällt mir schwer es nicht zu tun." Doch einen leisen Seufzer kann sie nicht zurückhalten.
    "Du sagst es doch selbst, ein wenig ruhiges Leben. Was hast du in den letzten Monaten und Jahren gemacht? Ein Amt nach dem anderen. Am Kaiserhof, im Cursus Honorum, für den Kaiser, im Cursus Honorum, und jetzt ohne Umschweife wieder zurück zum Kaiserhof. Als Magister Domus Augusti.
    Ja, natürlich. Ich weiß, ein reizvoller Posten und gut bezahlt. Doch bist du dir auch sicher, du weißt wieviel Arbeit dabei auf dich zukommt?
    Hast du nicht auch das Bedürfnis, einfach einige Zeit nichts zu tun? Keine Arbeit, keine Verantwortung?"

    Nach einer kurzen Atempause lehnte sie ihren Kopf an seinen und fügte sie leise hinzu: "Ich will einfach noch ein lange etwas an dir haben. Und habe die Angst deine Arbeit braucht dich zu schnell auf."

  • “Du meinst, ich sollte mich nicht so wichtig nehmen? Rom kann auch ohne mich auskommen? Das weiß ich.“
    Er drückte sie an sich.
    “Ach meine Liebe, ich weiß, du meinst es gut und auch ich würde gerne mehr gemeinsame Zeit mit dir verbringen. Doch denke daran, wie schnell der Stern eines Mannes jederzeit auch sinken kann. Ich habe es in meiner Jugend aus nächster Nähe miterlebt.“

  • "Weshalb rege ich mich auf, du hast dich entschieden und so ist es nun.
    Aber so ein Landhaus in Campanien ... wer weiß, vielleicht kann dich soetwas doch noch einmal locken."
    , schmunzelte sie.


    Dann setzte sie sich aufrechter hin, dachte einen Moment nach und sah ihn dann an.
    "Fällt dir eigentlich an mir etwas auf?"
    Sie drehte ihren Kopf leicht nach links und rechts, um möglichst gut ausgeleuchtet zu sein.

  • Oha, er betrat gefährliches Terrain, dass wusste Quarto!


    “Also…“, er bewunderte sie einen Augenblick demonstrativ, um dann zu verkünden: “… du bist noch strahlender und schöner als sonst.“

  • "Meinst du nicht meine Haut hat so einen grauen, fast leicht grünlichen Stich?
    Meine Großtante nämlich meinte früher, man kann mit einer Kräuterkur dem Kinderwunsch nachhelfen. Und es kommen damit auch eher Buben zur Welt. Ich dachte, ich versuchs einmal. "

    Sie zuckte mit den Schultern und erwartete einen verständnislosen Blick von ihm.
    "Die Kur selbst ist nicht so schlimm, aber entweder spielen mir meine Augen vor lauter Grün schon einen Streich oder es färbt wirklich ab."

  • “Grünlich?“ Er betrachtete ihren eigentlich recht makellosen Teint. “Nein, dass wird das trübe Licht des Wintertages sein, das dir einen Streich spielt.“
    Er strich ihr über die Wange.
    “Doch, ohne deiner Tante zu nahe treten zu wollen, kann ich nicht gutheißen, dass du dir höchst fragwürdige Kräutertinkturen antust.“
    Er überlegte kurz.
    “Andererseits… sehr erfolgreich waren wir bisher nicht gerade… Obwohl ich nicht sagen kann, dass es eine besondere Qual war.
    Wir sollten unsere Bemühungen intensivieren, was meinst du? Dazu vielleicht auch einmal die Götter um Hilfe bitten, mmh?“

  • "Wenn du meinst." Sie vergaß ihre Sorge um ihre Hautfärbung, denn wenn der Gatte sagt, man sieht gut aus, dann ist es auch so. Weshalb sollte er sie auch belügen.
    "Du hast recht, wir sollten uns wirklich mehr bemühen. Also, du weißt wann die nächsten günstigen Tage sind? Nimm dir nicht zu viel vor.
    Und natürlich, die Götter. "

    Mit ernstem Gesicht dachte sie an eine der letzten Senatssitzungen: "Meinst du, Venus ist wirklich verärgert, so wie es irgendsoein Senator fallen ließ?"

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