Domus Aeliana - Atrium

  • Naja, wenn Du es nicht weißt wer dann? Sedulus grinste.


    Ja genau, Aelia meinte ich. So so, sie ist also aus ihrer Familie geflüchtet... Was es nicht alles gibt. In welcher war sie denn zuvor? Sedulus schüttelte den Kopf.


    Na ich hoffe sie hat es mit unserer Gens ein weniger besser erwischt als mit ihrer ursprünglichen.


    Und wieder konnte man in Sedulus Augen ein funkeln sehen.

  • "Geflüchtet war vielleicht ein hartes Wort, erzähl es ja nicht so weiter", fügte sie schmunzelnd noch hinzu.
    "Sie stammt aus der Gens Didia ab. Kennst du sicher. Didius Falco?" Sie sah ihn fragend an. "Ihr Vater. Aber wie ich schon sagte, ich kann dir nicht wirklich sagen, was damals alles vorgefallen ist.
    Ich muss zugeben, ich konnte nie wirklich eine besondere Beziehung zu ihr aufbauen. Sie stieß erst einige Zeit nach mir deine Familie und dann verließ ich sie schon bald auch und ging zu meinem Gatten. Sie ging nach Germanien und auch mit dem Rest der Familie habe ich nicht mehr wirklich Kontakt, bis auf Avarus."

    Einen stillen Augenblick sah sie ihn einfach nur an. Sie war noch immer verwundert, erst jetzt von ihm zu erfahren. Es kam ihr vor, als fühlte sie bei ihm einen vertrauten Teil von Sedulus.

  • Sedulus machte ein nachdenkliches Gesicht.


    Ja, von Senator Falco habe ich schon gehört.


    Schade eigentlich, ich meine das sich die Familia so auseinander gelebt hat. Ist es nicht besser wenn man in seiner Familia einen Hlat verspüren kann? Doch wie soll dies gehen wenn man kaum voneinander hört, geschweige denn sich sieht. Ist doch eigentlich recht tragisch so was. Findest Du nicht Schwester?


    Warum sagte er das nun, Schwester. Er kannte doch Adria gar nicht und in der kurzen Zeit hatte Sedulus noch keinen brauchbaren Eindruck gewinnen können...

  • Fast musste sie grinsen bei der Anrede als "Schwester". Es schien, als wäre er selbst davon überrascht worden. Es stimmte zwar, zumindest adoptivtechnisch, aber man musste sich doch erst daran gewöhnen.


    "Ja, es ist wirklich schade." Als sie darüber nachdachte, bekam sie einen Anflug eines schlechten Gewissens. Sie hatte sich auch nicht größte Mühe darum gegeben. Besonders seit sie mit Quarto verheiratet war, hat sie ihre frühere Familie sträftlichst vernachlässigt.
    "Schade, dass sich vieles verstreut hat. Wer wohnt derzeit eigentlich in Rom? Als ich die Casa Germanica in Rom verließ, war es dort immer sehr ruhig."

  • Sedulus hoffte nur das Adria es nicht unangenehm war das er sie als seine Schwester bezeichnete. Aber eigentlich war es eh egal, war ja eh schon zu spät...


    Ja, es ist wirklich schade.
    Nun ja... Avarus jetzt wohl auch sein Sohn Sebastianus und naja ich halt jetzt. Wie Du siehst sind es doch einige. Der Rest dümpelt dann wohl in Germania herum nehm ich an.


    Warum kam er eigentlich auf ein mal mit diese Familienschiene daher? Bisher war es ihm ja auch egal was der Rest der Gens Germanica so trieb - komische Sache das...

  • "Sebastianus? War er nicht bei der Ala in Germanien?", fragte sie, und hoffte es nicht allzufalsch in Erinnerung zu haben.
    "Und was machst du nun eigentlich? Wirst du in Rom bleiben?"

  • Öhm kann sein... Ich weiß nur das er von der Legion meins Varters kommt, von der II.


    Was ich machen werde? Ich gehe zu den Cohortes Urbanes. Mal sehen vielleicht werde ich ja doch ein brauchbarer Soldat wie es mein, unser Vater es gewollt hat.

  • Sie nickte ihm zu. "Nimm dir ein Vorbild an unserem ", sie betonte das Wort leicht, es war doch noch immer ungewohnt, "Vater und versuche es.
    Hast du eigentlich schon seine Grabstätte besucht?"

  • Ich werde es versuchen Adria.


    Ja, ich war gleich nach meiner Ankunft in Roma dort. Ich bedauere es sehr das ich bei seiner Beerdigung nicht anwesend war.
    Kamen denn viele um ihm die letzte Ehre zu erweisen?


    Sedulus blickte zu Boden.

  • Freut mich das zu hören. Sedulus atmete tief durch und schwieg einen Moment.


    Du weißt auch nichts genaueres über seinen Tod oder? Wollt Sedulus wissen. Es mußte doch wen geben der wußte, der die Umstände kannte wie sein Vater ums Leben kam.

  • Es war schon lange her und sie musste für einige Momente nachdenken, wie sie es ihm am besten erzählt.
    "Allzuviel kann ich dir leider auch nicht sagen. Schon einige Zeit davor gewann man oft den Eindruck, einiges bedrückte ihn, aber es war schwer ihm zu helfen. Trotzdem kam das Ende dann überraschend und schnell. Sein Herz soll einfach zu schlagen aufgehört haben. Ich denke so war es auch wirklich."

  • Sag, wie ist das zu erklären? Er hatte die Germanen besiegt, ja gut die Verluste bei den Legionen waren dementsprechend hoch aber deshalb bleibt einem doch nicht das Herz stehen und schon gar nicht bei einer Audienz des Imperators. Dort soll es ja geschehen sein wie ich hörte.


    Ich versteh es einfach nicht....


    Sedulus sah wie schon oft wenn um seines Vaters Ableben ging betroffen zu Boden...

  • "Ich muss sagen, ich leider auch nicht." Mit traurigem Blick sah sie zu Sedulus. Weniger wegen den Erinnerungen an den Tod von Sedulus, das war mit der Zeit verarbeitet, sondern weil sie seinen Sohn hier so traurig sehen musste und sie nicht wusste, wie sie ihm helfen sollte.
    "Die Verluste in seinen Legionen gingen ihm doch nahe. Außerdem soll er auch mit anderen Gegebenheiten unzufrieden gewesen sein, wo auch der Kaiser eine Rolle spielte. Ich kann dir nicht sagen, was es war. Er sprach nicht wirklich darüber, doch war zu bemerken. "

  • Der Kaiser?


    Sedulus sah erstaunt seine Schwester an.


    Nun gut, lassen wir es. Wie heißt es so schön - Tote soll man ruhen lassen...


    Sedulus erhob sich und streckte Adria seine Rechte entgegen.


    Ich danke Dir das Du mich empfangen hast. Nun werde ich aber gehen da ich Deine kostbare Zeit nicht länger beanspruchen möchte da Du ja mit Sicherheit noch anderes zu tun hast.


    Er nickte ihr zu und lächelte.

  • Adria war doch froh, als er von selbst das Thema von Sedulus' Tod aufgab. Sie konnte nur schwer mehr davon berichten und wohl würde ihn alles was sie sagen konnte, trotzdem nicht zur Ruhe bringen.
    Sie nahm lächelnd seine Hand entgegen.
    "Ich danke dir für deinen Besuch. Es hat mich wirklich sehr gefreut dich kennenzulernen.
    Ich hoffe ich finde die Zeit, wieder einmal in der Casa Germanica vorbeizusehen."

  • Sedulus lächelte. Ach i wo, ich habe zu Danken "Schwester". Und ja, es hat mich ebenfalls gefreut Deine Bekanntschaft zu machen.


    Ich hoffe ich bin dann auch da wenn Du dort vorbeischaust...
    Nun denn Adria - Vale.


    Sedulus drehte sich um und ging. Ein Sklave begleitete ihn zum Ausgang.

  • Was das ganze Haus schon ungeduldig erwartet hatte, war nun endlich passiert. Die Herrin hatte ihr Kind geboren und beide waren wohlauf, und auch dem Herrn des Hauses ging es den Umständen entsprechend gut, worauf man in dieser Situation auch nicht vergessen durfte. Man hatte also jeden Grund den Göttern zu danken.
    Auf Befehl des Herren machten sich also die Sklaven daran, im Atrium des Hauses eine Mensa für ein Mahl für Iuno Lucina aufzubauen. Bis zum Tag der Waschung würde es hier so stehenbleiben.
    Ein Tisch, Pölster und eine kleine Statue wurden hergebracht und aufgestellt, das wichtigste für das Lectisternium vorbereitet. Die frischgebackenen Eltern konnten nun sobald sie sich vom ersten Schreck erholt hatten der Iuno ein Dankesmahl vorbringen.

  • Adria hatte nach den Anstrengungen des vorigen Tages eine wirklich erholsame Nacht. Das Baby schlummerte friedlich in seiner Wiege und so begab sie sich ins Atrium, wo die Mensa bereits aufgestellt war.
    Sie stieß einen Dank an die Götter. Besonders die Gesundheit des kleinen Buben war eine große Erleichterung und eine große Sorge war weggefallen.
    Gemeinsam mit ihrem Gatten wollte sie nun also ein Göttermahl herrichten, wobei sie es nur hierherlegen würde und alles andere von den Sklaven verrichtet wurde.

  • Mit besorgtem Blick kam der frischgebackene Vater hinzu.
    “Meine Liebe, bist du schon stark genug aufzustehen? Solltest du nicht ein wenig länger das Bett hüten und dich erholen?“
    Diese Worte hielten ihn jedoch nicht davon ab, seinem Weib einen liebevollen Kuss auf die Stirn zu geben und dann noch einen auf den Mund, der ihre Antwort zunächst vereitelte.

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