Domus Aeliana - Atrium

  • "Was strebst du nun eigentlich nach deinem zweiten Consulat in Folge an?" brachte Macer das Gespräch wieder in Gang. "Zieht es dich auf einen Statthalterposten, oder wirst du in Rom an der Seite deines Bruders bleiben?"

  • Ich nickte dem Sklaven zu, dem ich bis hierher gefolgt war, und gesellte mich dann zu Aelius Quarto hinzu. "Salve, consul Aelius! Ich danke dir, dass du mich gleich empfangen kannst. Ich hoffe, deine Frau und dein Sohn sind wohl auf?" begrüßte ich Quarto.
    "Ich bin wegen zweierlei Dingen hier. Zum einen hat mein Neffe Ursus mir deine Einladung überbracht, wofür ich mich herzlich bedanke. Ich werde da sein. Und zum anderen möchte ich mich gern für die Wahl zum aedilis aufstellen lassen."

  • “Danke der Nachfrage. Ja, es geht ihnen sehr gut, wofür ich den Göttern täglich danke.“, antwortete Aelius Quarto und hörte sich dann an, was der Septemvir und Senator vorbrachte.


    “Oh, dass freut mich sehr, dass du kommen kannst. Es wird mir eine Ehre sein.
    Also das Aedilat strebst du an. Ein sehr nobles Unterfangen. Natürlich werde ich dich auf die Kandidatenliste setzen.
    Wie mir scheint, streben die Söhne aus patrizischem Hause in den letzten Jahren wieder stärker in den Cursus Honorum.“

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Was strebst du nun eigentlich nach deinem zweiten Consulat in Folge an?" brachte Macer das Gespräch wieder in Gang. "Zieht es dich auf einen Statthalterposten, oder wirst du in Rom an der Seite deines Bruders bleiben?"


    “Nein, nein, ich möchte im Augenblick nicht fort gehen. Hier in Rom gibt es so viel zu tun, da will ich meinem Bruder zur Seite stehen. Die Statthalterschaft muss warten. Aber ich denke, dass kann sie auch.“

  • "Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben", fügte Macer lächelnd hinzu, denn dass die Statthalterschaft derzeit warten musste hieß ja nicht, dass sie dies ewig tun würde. Andererseits war es sicher nichts schlechteres, als Bruder des Kaisers in Rom eine Hand in den Regierungsgeschäften zu haben. "Aber du hast natürlich Recht, dass Rom immer die spannendsten Aufgaben stellt", stimmte er daher zu. "Wirst du deinem Nachfolger als Consul denn noch unbearbeitete Gesetze übrig lassen, oder geht es bald in den Endspurt, um noch ein paar Änderungen anzubringen?"

  • “Ich fürchte fast, die bereits angestoßenen Diskussionen werden noch den Rest meiner Amtszeit ausfüllen. Es erscheint mir nicht wirklich sinnvoll, bis dahin noch besonders viel Neues in den Senat zu tragen. Aber weitere Vorschläge werde ich schließlich auch noch später machen können, auch als einfacher Senator.“

  • Wenn Macer an einige zähe Diskussionen zurück dachte, dann hatte der Consul wohl Recht mit seiner Einschätzung. "Das stimmt natürlich", stimmte er daher zu. "Eigentlich sollten man ja sogar meinen, dass gerade die Senatoren, die nicht die Pflichten einer Magistratur mit sich herum tragen, genug Zeit haben sollten, um an Gesetzen zu arbeiten." Dass dem nicht so war, wusste er selber nur gut genug.

  • "Das freut mich", erwiderte ich höflich. "Mein Neffe erzählte mir, dass Artorius Avitus ebenfalls kommen wird? Dann ist es eine schöne Gelegenheit, sich näher kennenzulernen, denn außer einer kurzen Begegnung während des dritten Militärexamens war es mir bisher nicht vergönnt, ihn näher kennenzulernen."


    "Ich danke dir. Und du hast recht, consul. Ich werde in diesem Jahr auch nicht der einzige meiner Familie sein, der dich aufsucht - aber ich möchte ungern vorweggreifen." Und ein wenig Spannung, so man denn in diesem Fall davon sprechen konnte, war schließlich auch nicht zu verachten. Ich hatte Ursus zwar schon gefragt, aber es erschien mir höflich, auch den Hauptverantwortlichen noch einmal zu fragen, ehe ich ging. "Wie geht es mit dem Ulpianum voran?"

  • "Nimm Platz hier, Herr.", meinte Methodius zum Roemer, als die beiden angekommen waren. "Ich werde mit dem Consul reden. ich bitte dich um ein bisschen Geduld."
    Geschaftig verliess er das Atrium und ging zu Aelius' Cubiculum.

  • Zitat

    Original von Methodius
    "Nimm Platz hier, Herr.", meinte Methodius zum Roemer, als die beiden angekommen waren. "Ich werde mit dem Consul reden. ich bitte dich um ein bisschen Geduld."
    Geschaftig verliess er das Atrium und ging zu Aelius' Cubiculum.


    Der Hausherr betrat das Atrium und musterte den ungeladenen Gast.


    “Salve!“, sagte er kurz angebunden zur Begrüßung.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Wenn Macer an einige zähe Diskussionen zurück dachte, dann hatte der Consul wohl Recht mit seiner Einschätzung. "Das stimmt natürlich", stimmte er daher zu. "Eigentlich sollten man ja sogar meinen, dass gerade die Senatoren, die nicht die Pflichten einer Magistratur mit sich herum tragen, genug Zeit haben sollten, um an Gesetzen zu arbeiten." Dass dem nicht so war, wusste er selber nur gut genug.


    “Leider muss ich aber feststellen, dass sich die Zahl derer, die sich aktiv an den Debatten des Senats beteiligen, in letzter Zeit recht überschaubar ist. Du gehörst zu dieser löblichen Minderheit. Doch frage ich mich, was die Mehrzahl der Senatoren so mundtot gemacht hat.
    Furcht kann es doch wohl kaum sein, denn schon lange genoss der Senat nicht mehr so viele Freiheiten wie in unseren Tagen.“

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Das freut mich", erwiderte ich höflich. "Mein Neffe erzählte mir, dass Artorius Avitus ebenfalls kommen wird? Dann ist es eine schöne Gelegenheit, sich näher kennenzulernen, denn außer einer kurzen Begegnung während des dritten Militärexamens war es mir bisher nicht vergönnt, ihn näher kennenzulernen."


    "Ich danke dir. Und du hast recht, consul. Ich werde in diesem Jahr auch nicht der einzige meiner Familie sein, der dich aufsucht - aber ich möchte ungern vorweggreifen." Und ein wenig Spannung, so man denn in diesem Fall davon sprechen konnte, war schließlich auch nicht zu verachten. Ich hatte Ursus zwar schon gefragt, aber es erschien mir höflich, auch den Hauptverantwortlichen noch einmal zu fragen, ehe ich ging. "Wie geht es mit dem Ulpianum voran?"


    “Der Winter ist wohl nicht die Jahreszeit, in der beim Bau viel zu schaffen ist. Doch hoffe ich, dass es wieder zügig vorwärts geht, wenn sich das Wetter bessert und das bewilligte Geld ausgezahlt wurde.“

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    Der Hausherr betrat das Atrium und musterte den ungeladenen Gast.


    “Salve!“, sagte er kurz angebunden zur Begrüßung.


    Piso hatte sich ins Atrium hingesetzt. Lange musste er nicht warten, bis sich die bedeutende Figur des Consuls, zu der auch ein beduetender Bauch gehoerte, einen Weg ins Atrium bahnte.
    "Salve, Consul!", rief Piso aus. "Ich danke dir fuer die Zeit, die du fuer mich aufbringst. Ich bin Aulus Flavius Piso und moechte dir eine Frage stellen... sie ist aber nicht politisch, sondern bezieht sich auf einen deiner Verwandten, meinen alten Jugendfreund Caius Aelius Archias. Ich habe schon lange nichts mehr gehoert, und wollte gerne nachfragen, wo er jetzt lebt, damit ich ihn besuchen oder einmal einen Brief schreiben kann."

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Der Winter ist wohl nicht die Jahreszeit, in der beim Bau viel zu schaffen ist. Doch hoffe ich, dass es wieder zügig vorwärts geht, wenn sich das Wetter bessert und das bewilligte Geld ausgezahlt wurde.“


    Ich wiegte den Kopf. Sicher gab es angenehmere Witterung zum Bauen, aber die Arbeiter hatten die Arbeit schließlich über mehrere Jahre hinweg schleifen lassen, ergo konnte man meiner Meinung nach nun durchaus erwarten, dass sie tüchtig zupackten. "Dann wollen wir hoffen, dass es spätestens im Frühjahr zügig vorangeht. Gut, Aelius. Ich möchte dich dann auch gar nicht weiter aufhalten. Wir sehen uns in ein paar Tagen zu deiner cena. Ich freue mich schon darauf. Danke dir für deine Zeit", leitete ich den Abschied ein.

  • Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    Piso hatte sich ins Atrium hingesetzt. Lange musste er nicht warten, bis sich die bedeutende Figur des Consuls, zu der auch ein beduetender Bauch gehoerte, einen Weg ins Atrium bahnte.
    "Salve, Consul!", rief Piso aus. "Ich danke dir fuer die Zeit, die du fuer mich aufbringst. Ich bin Aulus Flavius Piso und moechte dir eine Frage stellen... sie ist aber nicht politisch, sondern bezieht sich auf einen deiner Verwandten, meinen alten Jugendfreund Caius Aelius Archias. Ich habe schon lange nichts mehr gehoert, und wollte gerne nachfragen, wo er jetzt lebt, damit ich ihn besuchen oder einmal einen Brief schreiben kann."


    “Caius Aelius ist dein Freund?“, rief Quarto erstaunt aus.
    “Ich weiß zwar, dass mein Vetter zweiten Grades manchmal recht unkonventionelle sein kann, aber das er einen Flavier seinen Freund nennt, dass wusste ich nicht.
    Woher kennt ihr euch? Ich bedaure, aber ich habe dich noch nie gesehen und deinen Namen noch nie gehört.“

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ich wiegte den Kopf. Sicher gab es angenehmere Witterung zum Bauen, aber die Arbeiter hatten die Arbeit schließlich über mehrere Jahre hinweg schleifen lassen, ergo konnte man meiner Meinung nach nun durchaus erwarten, dass sie tüchtig zupackten. "Dann wollen wir hoffen, dass es spätestens im Frühjahr zügig vorangeht. Gut, Aelius. Ich möchte dich dann auch gar nicht weiter aufhalten. Wir sehen uns in ein paar Tagen zu deiner cena. Ich freue mich schon darauf. Danke dir für deine Zeit", leitete ich den Abschied ein.


    “Ich freue mich sehr über deine Zusage. Ja, wir sehen uns dann bald wieder.“


    Es folgte noch der übliche, wortreiche, aber letztlich doch immer wieder gleiche Abschied.
    Dann geleitete ein Sklave Aurelius Corvinus hinaus.

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Caius Aelius ist dein Freund?“, rief Quarto erstaunt aus.
    “Ich weiß zwar, dass mein Vetter zweiten Grades manchmal recht unkonventionelle sein kann, aber das er einen Flavier seinen Freund nennt, dass wusste ich nicht.
    Woher kennt ihr euch? Ich bedaure, aber ich habe dich noch nie gesehen und deinen Namen noch nie gehört.“


    "Das stimmt, Consul. In unserer Jugend - wir sind beide in Ravenna aufgewachsen - waren wir die besten Freunde. Leider haben wir uns aus den Augen verloren, und ich habe mir gedacht, dagegen muss etwas unternommen werden.
    Hat er dir noch niemals von mir erzaehlt, Consul? Hmm, er muss gedacht haben, dass es dich nicht interessiert.",
    meinte er. "Und deshalb wuerde ich gerne, wenn es moeglich ist, seine Adresse erfahren, Consul.", bat er.

  • “Vielleicht hat er es mir auch deshalb nicht erzählt, weil die Freundschaft zwischen Aeliern und Flaviern in der Zeit des letzten flavischen Kaisers etwas gelitten hat, dessen vollen Namen wir aus guten Gründen nicht mehr aussprechen. Es mag sein, dass er angenommen hat, ich würde eure angebliche Freundschaft missbilligen.“


    Aelius Quarto sah den Mann argwöhnisch an.


    “Naja, ich bin nicht seine Amme. Du kannst gerne wissen das er in Aegyptus lebt, in Alexandria natürlich. Er hat ein Haus im Neapolis-Viertel, soweit ich weiß. Er ist dort Praefectus Vehiculorum. Man wird ihn also gut kennen.“


    Allem Anschein nach nahm Quarto nicht an, dass dieser junge Patrizier die Weite Reise auf sich nehmen würde.

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Leider muss ich aber feststellen, dass sich die Zahl derer, die sich aktiv an den Debatten des Senats beteiligen, in letzter Zeit recht überschaubar ist. Du gehörst zu dieser löblichen Minderheit. Doch frage ich mich, was die Mehrzahl der Senatoren so mundtot gemacht hat.
    Furcht kann es doch wohl kaum sein, denn schon lange genoss der Senat nicht mehr so viele Freiheiten wie in unseren Tagen.“


    "Die Beobachtung mache ich auch immer wieder", stimmte Macer zu und nahm das Lob kommentarlos entgegen. "Ich denke auch nicht, dass es Furcht ist. Es wird eher Bequemlichkeit sein. Du wirst wahrscheinlich noch mehr als ich mit jungen Männern reden, die den Weg in die Politik suchen, aber wenn ich solche Gespräche führen, dann ist ein Sitz im Senat ein häufig genanntes Ziel. Wohlgemerkt, ein Sitz im Senat. Nicht seine Stimme im Senat zu erheben. Man kann von einem jungen Mann sicher nicht erwarten, dass er Visionen hat, wie er das Reich verändern möchte, aber manche Männer scheinen auch nach zehn Jahren im Senat immer noch nicht begriffen zu haben, dass man dort auch mal reden muss."

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