Epulum Minervae

*ich fand mich schon früh an der Villa Tiberia ein, anscheinend noch zu früh, denn von den Herren war niemand zu sehen.*

"Seid gegrüßt Herr! Ihr seid der ehrenwerte Magister Septemvires nehme ich an! Mögt ihr etwas trinken? Die Herrin kommt gleich!"

"Gerne, einen Becher Wein bitte! Eure Herrin soll sich ruhig Zeit lassen"

*hatte ich doch im Gedächnis, dass sie auch ein Kind zu Versorgen hatte und den ganzen Haushalt leitete, währen der Herr Tiberius Maximus nicht im Hause war, sondern im Felde*

Und just in diesem Moment betrat ich den Ort des Geschehens. Da war doch um diese frühe Zeit glatt schon ein Gast eingetroffen. Ich zwinkerte Quirinalis zu.

Gerne und auch für weitere Gespräche stehe ich jederzeit zur Verfügung. Umso eher du es Livia sagst umso besser ist es womöglich auch. Schließlich könnte sie sich auch vernachlässigt fühlen.

Dann ging ich schnurstracks in Richtung des ehrwürdigen Magister Septemvires und neigte leicht mein Haupt.

Es ist mir eine Ehre, dich hier begrüßen zu dürfen, Magister Septemvires Plinius Secundus! Wirst du auch gut umsorgt?

Ich zwinkerte ihm fröhlich zu und sah zu Polybios. Er war wirklich eine treue Seele und ich mochte ihn sehr gerne. Genau wie Chryseis. Nur Pentesilea machte mir Gedanken, hoffentlich würde sie bald gefangen, denn wenn Maximus sich darum kümmerte, gäbe es kein Entkommen mehr für sie.

"Ja, euer griechischer Sklave bemüht sich bestens um mich!"

*ich betrachtete sie*

"Sagt wie geht es dir und deiner Familie! Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ihr euch so um die Religion bemüht. Auch wenn es schade ist, dass der Initiator nicht hier ist, sondern auf dem Schlachtfeld!"

"Auch ich grüße dich, Magister Septemvires Plinius Secundus!"

Ich hielt mich weiter im Hintergrund, um nicht so aufzufallen. Außerdem kamen immer wieder die Gedanken an Marcia zurück und verfiel in einen Tagtraum...

Wenn sie doch hier wäre...

*ich kam mit einem Becher besten Weines zurück*

"Euer Wein, Herr!"

*und zog mich wieder zurück, um nicht zu stören*

Ich wog den Kopf hin und her.

Der Familie geht es gesamt gesehen hervorragend, wenn nur Maximus hier wäre. Sie wächst und gedeiht und bringt immer neuen Erfolg hervor!

Dann sha ich kurz zu Quirinalis und konnte mir ein Grinsen nur sehr schwer verkneifen.

Wenn du etwas wünscht, dann sprich ihn nur jederzeit an! Ich weiß nicht was ich ohne ihn und meiner Sklavin Chryseis wäre. Ohne sie ginge es hier drunter und drüber. Chryseis kümmert sich zumeist um die kleine Minervina. Doch wie geht es dir?

"Viel zutun im Dienste der Götter! Wenn ich nach Rom zurückkehre, stapeln sich bestimmt schon die Pergamentrollen auf meinen Schreibtisch. Dazu kommt noch, dass mein Rang auch Neider mitsich bringt..."

*ich seufzte*

"Mögen es auch nur wenige sein, lastet es schon schwer auf mich! Aber zum Glück gibt es so viele fähige Priester! Ich nehme an, du kehrst auch bald zurück in den Dienst der Götter?"

Auf seine Frage hin konnte ich nur fest Nicken. Oh und wie sehr ich mich danach sehnte wieder als Priesterin zu agieren. Es war vielleicht ganz schön gewesen Quaestor zu sein und es erfüllte mich mit Stolz. Doch berufen fühlte ich mich in den Dienst der Götter!

Auf jeden Fall! Sobald mein Nachfolger in Hispania ist werde ich in den Dienst zurückkehren. Ich fühle mich im Dienst der Götter eigentlich wohler, es ist etwas völlig anderes! Ich kann es nicht beschreiben, aber ich denke du weißt was ich meine!

Ich nickte verständnisvoll ob seiner Worte.

Ja, das glaub ich gerne. Doch eben darum würde ich dich nicht gerade beneiden. Ich könnte mit Neidern gar nicht leben, dafür bin ich eigentlich zu schwach. Doch muss ich dich in jedem Fall noch beglückwünschen. Das Amt verdient hast du dir alle Mal!

*ich sah etwas traurig drein*

"Du könntest mit Neidern gar nicht leben und seist dazu viel zu schwach? Machst du da kein Ausnahme?"

Ich runzelte kurz die Stirn, doch lächelte schnell wieder.

Aufgeben solltest du auf gar keinen Fall! Du darfst auch nicht daran denken. Vermutlich hast du da sogar dran gedacht, aber das solltest du wirklich nicht! Du hast es soweit gebracht und da haben sich eine Günstlinge sicher etwas bei gedacht!

Ich hoffte ich hatte nun keinen Käse geredet. Aber er sah so aus als ob er genau das dachte. Und das durfte nicht sein. Er würde es schaffen, er hatte auch Freunde und ich würde stets hinter diesem bewundernswerten Priester stehen!

*ich lächelte*

"Ich habe nicht von mir geredet, sondern von dir und deiner Zukunft!"

Ich hatte doch geahnt dass ich da Schwachsinn geredet habe und wandte die Augen Richtung Decke. Das durfte einfach nicht wahr sein. Vermutlich war ich einfach noch nicht ganz ausgeschlafen.

Wie genau meinst du das denn?

Ich stellte nun lieber eine Frage anstatt dass ich mich noch einmal in irgendetwas blödsinniges verquasselte, dachte ich mit einem verlegenen Lächeln.

"Nun, du sagtest, dass du mit neidern nicht zurecht kommen würdest... Was willst du im CD noch erreichen, wo siehst du deine Zukunft. Ich habe da schon meine Vorstellungen, was dich betrifft, aber sprich du erstmal!"

*ich war gespannt auf die Antwort*

Was sollte ich darauf antworten? Bislang habe ich mich über jede Beförderung gefreut, doch ich habe nie darauf hin gearbeitet... Wenn ich ehrlich antworten würde, würde er mir glauben?

Ich... Ja...

begann ich verlegen. Doch dann nahm ich mich zusammen und sprach etwas selbstsicherer weiter. Was sollte mir schon geschehen? Sicher würde er mir glauben...

Nun, mein Ziel war es die ganze Zeit über eigentlich immer nur, den Göttern gerecht zu werden und ihnen zu ihrer Zufriedenheit zu dienen. Das mag vielleicht ein wenig unglaubwürdig klingen... Doch ob du mir glaubst, das entscheidest du allein. Vermutlich möchtest du wissen wie es nun für mich weitergehen soll. Da habe ich nie drüber nachgedacht. Vielleicht hast du schon mitbekommen, dass ich parallel ein wenig im Bona Dea Kult aushelfe, doch eigentlich gedachte ich, weiterhin der Fortuna zu dienen. Meine Tochter werde ich als Priesterin zur Minerva ausbilden...

Nagut, vielleicht war das ein wenig ZU ausführlich gewesen, doch wenn es um derart wichtige Dinge ging wurde ich immer sehr schnell nervös.

"Nun, da bist du ja sehr ehrgeizig. Es freut mich zumindest zu hören, dass du deine Tochter in den Diensten der Götter stellen möchtest. Mein Bruder ist Minervapriester, ich denke, er kann die Ausbildung übernehmen, wenn es so weit ist!
Nun, wenn du dich wirklich sehr für die Götter aktivieren möchtest und das CD nicht nur als Sprungbrett benutzen möchtest, hätte ich da einen Posten für dich!"

*ich beugte mich vor und sprach etwas leiser*

"Ich suche für Hispania einen Regionalleiter, der nach Italien berichtet und Anordnungen vom Collegium Pontificum in Rom hier ausführt. Diese Person wird Mitglied in meinem Collegium und muß ab und dann mal nach Rom kommen. Der bisherige Praeses ist abwesend und hat seine Pflichten verbachlässigt. Ich würde dich gerne in diesem Amt sehen, um zu sehen, was du leistest!
Doch sage es noch niemanden!"

Damit hatte ich nie gerechnet... Ich bekam große Augen und hätte Secundus beinahe umarmt... Wenn wir schon länger gute Kontakte pflegen würden hätte ich da auch keine Hemmungen doch.. Ich drückte ihn einfach einmal kurz, ich wusste nicht wo ich meine Freude sonst lassen sollte.

Das...

Ich war wieder einmal sprachlos. Ich sah ihn immer noch äußerst überrascht an. Ich würde ihn und das Collegium nicht enttäuschen.

Welch eine Ehre die mir da zuteil wird! Vielen vielen Dank, ich werde dich nicht enttäuschen, denn das hieße auch des Collegium und die Götter enttäuschen!

"Gut, hätten wir das geklärt, das CP war damit einverstanden! Doch nun zurück zu dem Fest... Wann erwartest du die anderen Gäste?
Ich war so frei, für das Opfer gerade zu stehen und habe mich um die Utensilien und das Tier bemüht. Ihr tut schon genug für das CD, Du und Maximus!"