Res Gestae - Tribunus Plebis

  • Nach Ablauf meiner Amtszeit als Volkstribun bestieg ich die Rostra, um den Bürgern Roms – meinen Wählern – Bericht zu erstatten über meine Arbeit als Tribunus Plebis. Rasch verschaffte ich mir Gehör und bald schallte meine Stimme laut und deutlich über das Forum.


    „Quirites, Volk von Rom!


    Vor reichlich zwei Monaten stand ich hier auf der Rostra und bat um eure Stimmen zu meiner Kandidatur für das Amt des Volkstribunen. Ihr schenktet mir euer Vertrauen und wähltet mich zu eurem Tribunus Plebis, wofür ich euch zu Dank verpflichtet bin.


    Heute nun stehe ich wieder vor euch und lege Rechenschaft darüber ab, was ich im Amte des Volkstribunen geleistet habe, für euch, für das Volk von Rom.


    Zu Beginn meiner Amtszeit brachte ich gemeinsam mit euch der Göttin Ceres - der Schutzpatronin der Plebejer und ihrer Volkstribunen - ein Opfer dar, um uns ihrer Gunst und ihres Schutzes zu versichern. Die Göttin nahm unser Opfer an. Sah die Situation vor zwei Monaten noch sehr dramatisch aus – die Getreidelieferungen aus Ägypten nach Rom waren unterbrochen und der Usurpator Laeca stand im Begriff an den Gestaden Italias anzulanden – so muß man heute sagen, das sich das Geschehen zu Gunsten unseres rechtmäßigen Imperators, zugunsten der treuen und rechtschaffenen Bürger Roms gewandelt hat. So ist seit einiger Zeit die Getreideversorgung Roms wieder gesichert, dank zusätzlicher Anstrengungen der Bürger Hispanias unter ihrem neuen Legatus Augusti pro Praetore Flavia Messalina Oryxa, welche mit ihren Lieferungen eine Hungersnot in Rom verhindern halfen. Die letzten Gerüchte vom Kriegsschauplatz im Süden Italias lassen den Schluß zu, das die Truppen des Imperators, die Legiones I Traiana und XIV Flavia unter Führung unseres neuen Caesars Gaius Ulpius Aelianus Valerianus und des erfahrenen Legaten Spurius Purgitius Macer die Lage beherrschen und die feindlichen Truppen des Usurpators schlagen werden. Vielleicht haben sie dem Spuk zwischenzeitlich auch bereits ein Ende bereitet und die freudige Kunde darüber erreicht uns demnächst. Laßt uns dafür zu den Göttern beten, Bürger Roms!


    Stets stand während meiner Amtszeit die Tür zum Hause eures Volkstribunen weit offen, um Schutzbedürftigen und Ratsuchenden Hilfe und Unterstützung zu geben. Jedoch gab es in meiner Amtszeit anscheinend keinen Anlaß für euch, euren Tribunus Plebis aufzusuchen. Dafür sollten wir den Göttern dankbar sein, spricht dies doch dafür, das es um die Zustände in unserem Imperium nicht so schlecht bestellt ist.


    Befürchtungen hatte ich stets, das die Auswirkungenen der erlassenen Prozeßkostenbestimmung nachteilig für das einfache Volk sind und die Möglichkeiten gerade der nicht so wohlhabenden Plebejer schmälern, ihr gutes Recht einzuklagen. Ganz sind meine Bedenken dahingehend noch längst nicht verschwunden, jedoch scheint zumindestens in den letzten Monaten kein Bürger bei der Durchsetzung seiner Rechte vor unseren Gerichten dadurch benachteiligt worden zu sein. Seid jedoch gewiss, das ich die weitere Entwicklung auf diesem Gebiet weiterhin aufmerksam unter Beobachtung halten und bei Notwendigkeit einschreiten werde.


    Ich bin stolz darauf, seit sehr langer Zeit der erste Volkstribun gewesen zu sein, der sich wieder an die Traditionen und Gepflogenheiten unserer Vorväter gehalten hat und während meiner Amtszeit Rom nicht für auch nur eine Stunde verlassen habe, so wie es früher stets guter und richtiger Brauch war. Nicht minder stolz bin ich darauf, mit meinem Beispiel offensichtlich die Fortführung dieser Tradition in die Wege geleitet zu haben, gab doch der neue Volkstribun Curio während seiner Kandidatur ebenfalls eine derartige Verpflichtung ab. Über diesen seinen Entschluß, welcher den Interessen unseres Volkes dient, freue ich mich.


    Im Senat nahm ich als gewählter Vertreter des römischen Volkes und als Senator nach bestem Wissen und Gewissen stets die Interessen der Bürger Roms und des Imperiums wahr und handelte dementsprechend.


    So werde ich es auch in Zukunft stets halten, Quirites, ob mit Wahlamt oder ohne.


    Stets lasse ich mich von meiner Liebe zu Rom, von meinem Verantwortungsbewußtsein und von meiner Sorge um das Allgemeinwohl leiten!



    Für unseren Imperator!


    Für das Imperium!


    Für das Römische Volk!“

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